Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

Na ja, dort wird ziemlich klar, dass Wachs nicht auf Fett hält.
Der oz hat dazu irgendwo in den Videos ein Beispiel zu mit einem Messer o.ä.
oz cycle wax chain - YouTube
Das ist schon richtig, aber das Fett verschwindet mit der Zeit. Die Laufzeit der ersten Schmierungen ist daher kürzer, wird aber mit jeder Wachsbehandlung länger, so zumindest meine Erfahrung. Spätestens nach der dritten Behandlung habe ich in der Vergangenheit keinen Unterschied zu einer Vollständig einfetten Kette festgestellt (ich fahre Ketten im Wechsel), habe aber keine wissenschaftlichen Messreihen durchgeführt, daher lasse ich mich gerne belehren.

was man auf frictionfacts lesen kann
Ich will das ganze noch mal selber recherchieren, wo genau ist die Aussage das die Kette Vollständig entfettet sein muss, und insbesondere dass das Wachs nicht das Fett verdrängt? Wäre nett wenn du das verlinken könntest.

Und nicht erst nach x Wachsbädern, wenn die Kette eh schon wieder hinüber ist.
Naja, ist sie nicht, auch ich kann die Längung einer Kette messen. Kein Unterschied messbar.

Er beschenkt uns mit einer super detaillierten Vorgehensweise, die sogar funktioniert.
Ich sag ja nicht das die Vorgehensweise schlecht ist, für mich habe ich aber eine gefunden, die einfacher zu einem ähnlichen Ergebnis führt. Viele Wege führen nach Rom, manche sind kürzer...

lässt die Hälfte weg, wundert sich, dass es nicht klappt
Trifft bei mir jetzt nicht zu, bei mir funktioniert es seit 2 Jahren wunderbar, sonst wäre ich nicht dabei geblieben. Bin aber immer noch offen für Optimierungen.

Eine richtig gruendliche Reinigung finde ich dennoch gerade beim experimentieren sinnvoll, weil man sonst nie weiss, wann sich der "Arbeitspunkt" eingependelt hat.
Ja, stimmt, solange man experimentiert oder alles immer 100% haben möchte. Experimentiert hab ich ja am Anfang auch viel, und mache dies hin und wieder mal. Aber nicht jeder experimentiert gerne, für manche ist ein einfacher Prozess der zu einem ähnlichen Ergebnis führt sinnvoller.

Da muss die eigene "Bubble" dann aber echt aus Milchglas sein.
Ok, der war gut, kannte ich noch nicht....
 
Klar verschwindet das Fett, landet ja dann in deinem Wachs :D:daumen:

Ja, so sehe ich das auch.

Was in diesem Zusammenhang interessant wäre, wie stark wird das Wachs kontaminiert und welche Auswirkung das hat. Wird aber sehr wenig sein, zu wenig um irgendeinen merkbaren Effekt zu haben. Und wenn, dann würde es das Wachs nur "weicher" machen, ähnlich wie bei manchen Rezepten weiter oben oder wie bei Oz beschrieben Parafinöl oder andere Öle dazugibt.
 
Ich hab jetzt mal in ein paar Lehrbücher geschaut ( A.R. Lansdown - Lubrication and Lubricant Selection_ A Practical Guide und Dresel, Wilfried; Mang, Theo - Lubricants and Lubrication). Hier meine "2 cents"

  • Wachse als Schmiermittel tauchen in den Büchern überhaupt nicht auf, ist auch nicht verwunderlich da die Standzeiten von ein paar Stunden absolut unterirdisch sind, wir benützen Wachs an der Fahrradkette ja eigentlich als Antikorrosionsmittel und Träger für das eigentliche Schmiermittel
  • Das Schlüsselwort hier ist "dry lubrication/Trockenschmierung" . Die drei Hauptschmiermittel sind Graphit MoS2 und PTFE. Der Mechanismus der Schmierung von Graphit und MoS2 (und der Sulfide, Selenide und Telluride von Molybdän, Wolfram und Niob) läuft über Schichtengitter - die einerseits gut an Metall haften und andererseits gut über sich selber gleiten. PTFE als Suspension schmiert dadurch dass die PTFE Partikel weder an sich selbst noch an das Metall haften.
  • Graphit benötigt eine Mindestmenge an gebundenem Wasser für den optimalen Schmiereffekt, welchen Einfluss das Kochen in Wachs auf das gebundene Wasser im Graphit hat weiß man nicht. Ich würde deshalb Graphit nicht verwenden.
  • Es gibt keinen technischen Grund Wolfram Sulfide, Selenide oder Telluride, die entsprechenden Niob Verbindungen oder Molybdän Selenid oder Tellurid anstelle von Molybdänsulfid (MoS2) zu Kettenschmieren zu verwenden.
  • MoS2 in Wachs hat möglicherweise eine höhere Standzeit als PTFE allerdings ist es schwarz und deshalb nicht geeignet für Anwendungen wo es auf Sauberkeit ankommt
  • zur Frage der Entfettung: Fette sind Mischungen aus Schmieröl und Seifen (und anderem Zeug wie Antikorrosionsmittel). Die Seifen verdicken das Öl und binden mit ihren polaren Gruppen an das Metall. Ich würde vermuten dass durch Kochen in Wachs die Fett Emulsion bricht und sich im Wachs löst, einige hier im Thread benutzen ja Öl/Wachs Mischungen. Die am Metall gebundene Seife bleibt möglicherweise am Metall gebunden, was aber kein Nachteil ist.
  • Summa, summarum, wenns auf Sauberkeit ankommt, PTFE/Wachs verwenden. MoS2 geht auch, man kann halt dann nicht in der blütenweissen Hose ausfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will das ganze noch mal selber recherchieren, wo genau ist die Aussage das die Kette Vollständig entfettet sein muss, und insbesondere dass das Wachs nicht das Fett verdrängt? Wäre nett wenn du das verlinken könntest.
https://cyclingtips.com/2018/05/chain-cleaning-and-maintenance-how-to/
Auch wenn dort keine Nachweisführung erfolgt in Bezug auf das Fett - wozu soll das auch gut sein? Warum nicht gleich richtig machen? So viel mehr Aufwand ist die Reinigung mit Terpentinersatz und Spiritus doch nun nicht.
Trifft bei mir jetzt nicht zu, bei mir funktioniert es seit 2 Jahren wunderbar, sonst wäre ich nicht dabei geblieben. Bin aber immer noch offen für Optimierungen.
Das bisher bekannte Optimum hat bereits jemand gefunden. Muss man nur umsetzen und dann funktioniert es auch.
Ja, stimmt, solange man experimentiert oder alles immer 100% haben möchte. Experimentiert hab ich ja am Anfang auch viel, und mache dies hin und wieder mal. Aber nicht jeder experimentiert gerne, für manche ist ein einfacher Prozess der zu einem ähnlichen Ergebnis führt sinnvoller.
Zum Experimentieren gehören auch nachvollziehbare und im Idealfall messbare Ergebnisse. Da das nun schon jemand gemacht hat - warum soll man das Rad noch einmal neu erfinden? Und wo genau siehst du die Vereinfachung? Darin, dass die initiale Wachsbehandlung eher suboptimal ausfällt und früher wiederholt werden muss?
 
Es stellt sich die Frage, ob das Fett/Öl auf der Kette aufgebracht durch den Hersteller nicht ohnehin in der Umwelt landet, egal ob durch Regen im Gebrauch oder Leitungswasser oder bei der nächsten Reinigung.

Würde die Kette ungeschmiert auf den Markt kommen, müsste sie nicht mühsam entfettet werden...

Zudem muß die Kette nicht 100% entfettet werden. Nach 2 - 3 Wachsbädern macht es keinen Unterschied mehr, ob die Kette mal komplett Fett frei war. Da kann man sich viel Arbeit sparen. Zudem, das nach einfacher Reinigung in Benzinbad verbliebene Fett auf der Kette mischt sich in das Wachs ein und verändert sehr leicht dessen Eingenschaften, meiner Meinung nach zum positiven hin.

Wie auch immer, zusätzliche Umweltverschmutzung durch Mikroplastik in Form von PTFE kann vermieden werden. Meine Sieger-mischung ist die von Magnacus, die ist bisher in Bezug auf Laufleistung (gefühlt) die Beste die ich in den letzten 2 Jahren ausprobiert habe.



Und nach wie vor, die Laufleistung wird bei mir maßgeblich durch den durchschnittlichen Schräglauf der Kette beeinflusst. Ok. ich fahre auf dem MTB noch 3x10 und kann somit den Schräglauf beeinflussen.


Ja, das passiert mir gelegentlich mitten in der Tour, kommt urplötzlich und piesackt meine Nerven. Ich bin noch auf der Suche nach einer Lösung, wie ich die Kette nachschmieren kann, um auf einer längeren Tour noch leise nach Hause zu kommen....
Auf einer längeren Tour (Basel - Rotterdam) habe ich eine kleine Flasche „Finish Line PTFE Plus“ mitgenommen. Zusätzlich wurde noch Molybdänsulfid beigemischt und so jeden Tage jedes Kettenglied einzeln geschmiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab jetzt mal in ein paar Lehrbücher geschaut ( A.R. Lansdown - Lubrication and Lubricant Selection_ A Practical Guide und Dresel, Wilfried; Mang, Theo - Lubricants and Lubrication). Hier meine "2 cents"

  • Wachse als Schmiermittel tauchen in den Büchern überhaupt nicht auf, ist auch nicht verwunderlich da die Standzeiten von ein paar Stunden absolut unterirdisch sind, wir benützen Wachs an der Fahrradkette ja eigentlich als Antikorrosionsmittel und Träger für das eigentliche Schmiermittel
  • Das Schlüsselwort hier ist "dry lubrication/Trockenschmierung" . Die drei Hauptschmiermittel sind Graphit MoS2 und PTFE. Der Mechanismus der Schmierung von Graphit und MoS2 (und der Sulfide, Selenide und Telluride von Molybdän, Wolfram und Niob) läuft über Schichtengitter - die einerseits gut an Metall haften und andererseits gut über sich selber gleiten. PTFE als Suspension schmiert dadurch dass die PTFE Partikel weder an sich selbst noch an das Metall haften.
  • Graphit benötigt eine Mindestmenge an gebundenem Wasser für den optimalen Schmiereffekt, welchen Einfluss das Kochen in Wachs auf das gebundene Wasser im Graphit hat weiß man nicht. Ich würde deshalb Graphit nicht verwenden.
  • Es gibt keinen technischen Grund Wolfram Sulfide, Selenide oder Telluride, die entsprechenden Niob Verbindungen oder Molybdän Selenid oder Tellurid anstelle von Molybdänsulfid (MoS2) zu Kettenschmieren zu verwenden.
  • MoS2 in Wachs hat möglicherweise eine höhere Standzeit als PTFE allerdings ist es schwarz und deshalb nicht geeignet für Anwendungen wo es auf Sauberkeit ankommt
  • zur Frage der Entfettung: Fette sind Mischungen aus Schmieröl und Seifen (und anderem Zeug wie Antikorrosionsmittel). Die Seifen verdicken das Öl und binden mit ihren polaren Gruppen an das Metall. Ich würde vermuten dass durch Kochen in Wachs die Fett Emulsion bricht und sich im Wachs löst, einige hier im Thread benutzen ja Öl/Wachs Mischungen. Die am Metall gebundene Seife bleibt möglicherweise am Metall gebunden, was aber kein Nachteil ist.
  • Summa, summarum, wenns auf Sauberkeit ankommt, PTFE/Wachs verwenden. MoS2 geht auch, man kann halt dann nicht in der blütenweissen Hose ausfahren.

Ganz ehrlich: Ich hätte niemals mit dem Wachs angefangen, wenn ich nicht über die Artikel von Frictionfacts gestolpert wäre. Vom Gefühl her kann Wachs gar nicht besser sein als Öl - dachte ich.
Aber für mich ist das Heißwachs Verfahren nach fast 30 Jahren MTB mit Kette ölen, reinigen, Schaltwerksröllchen und Ritzelpaket säubern ein echter Quantensprung. Sogar bei extrem sandigen Bedingungen bleibt die Kette leise, das ist der Hammer.
 
Wachse als Schmiermittel tauche in den Büchern überhaupt nicht auf, ist auch nicht verwunderlich da die Standzeiten von ein paar Stunden absolut unterirdisch sind, wir benützen Wachs als Antikorrosionsmittel und Träger für das eigentliche Schmiermittel
Vielen Dank für deine Recherge. Insbesondere der Vergleich der Trockenschmierstoffe ist hilfreich, vl sollte ich MoS2 statt Graphit nehmen. Außer dass es nicht an jeder Ecke als Pulver zu bekommen und zudem teurer ist, hat es Nachteile gegenüber Graphit? z.B. Gesundheit, Umwelt etc?
Und Graphit ist ja auch schwarz.

Das Graphit in meiner derzeit verwendeten Mischung hat einen merklichen Effekt auf die Standzeit der Schmierung, ob es den Wirkungsgrad der Kette beeinflusst, kann ich nicht sagen.

Wachs auf das gebundene Wasser im Graphit hat weiss man nicht. Ich würde das deshalb nicht verwenden
In einem professionellen Umfeld gebe ich dir in diesem Zusammenhang Recht, soll ja alles kontrollierbar sein. In einem privaten Umfeld nicht unbedingt, insbesondere wenn ein Unterschied empirisch nicht merkbar ist.

Zur Wachsschmierung, welchen Anwendugsfall habt ihr? Vergleichbar mit einem Fahrrad? Wieviel sind ein paar Stunden? z.B. 15 Stunden = 300km auf dem Fahrrad?
 
So viel mehr Aufwand ist die Reinigung mit Terpentinersatz und Spiritus doch nun nicht.
Ich denke, das obliegt jedem dies für sich selber zu entscheiden, vor allem wenn ich sehe was für einen Aufwand und mit wie viel Chemie manche an die Sache herangehen, nur um die Kette völlig Fettfrei zu bekommen, weil sie meinen, das muss so sein.

Und ich sage jetzt mal, dass dies nicht unbedingt nötig ist.

Und die Abweichung zu dem von Dir empfunden Optimum ist marginal, vielleicht verbessern sich bei dem einen oder anderen sogar die Eigenschaften der Wachsmischung durch das zusätzlich eingebrachte Fett.
 
Und die Abweichung zu dem von Dir empfunden Optimum ist marginal, vielleicht verbessern sich bei dem einen oder anderen sogar die Eigenschaften der Wachsmischung durch das zusätzlich eingebrachte Fett.
Moment mal - es geht nicht um ein von mir empfundenes Optimum, sondern um die Ergebnisse, die bei diesen Versuchen mit Ketten und Schmierstoffen gemessen wurden.
Mit "... könnte beim einen oder anderen vielleicht... " kann man nichts anfangen.
 
Moment mal - es geht nicht um ein von mir empfundenes Optimum, sondern um die Ergebnisse, die bei diesen Versuchen mit Ketten und Schmierstoffen gemessen wurden.
Mit "... könnte beim einen oder anderen vielleicht... " kann man nichts anfangen.
Jeder der schon einmal ein mehrdimensionales reales System eingemessen hat weiß, dass es das eine Optimum nicht gibt, sonder nur einen Kompromiss, der die Anforderungen am besten bedient. Ein Master- Kriterium in meiner Welt ist "keep it simple", also sieht mein Optimum anders aus. 😜
 
Vielen Dank für deine Recherge. Insbesondere der Vergleich der Trockenschmierstoffe ist hilfreich, vl sollte ich MoS2 statt Graphit nehmen. Außer dass es nicht an jeder Ecke als Pulver zu bekommen und zudem teurer ist, hat es Nachteile gegenüber Graphit? z.B. Gesundheit, Umwelt etc?
Und Graphit ist ja auch schwarz.

Das Graphit in meiner derzeit verwendeten Mischung hat einen merklichen Effekt auf die Standzeit der Schmierung, ob es den Wirkungsgrad der Kette beeinflusst, kann ich nicht sagen.
100g Molybdändisulfid gibts auf eBay für 10 Euro, 10 mal teurer Als Graphit. In den Sicherheitsdatenblättern steht das übliche: nicht einatmen etc. Es kommt als auch Mineral vor.
Da du Graphit verwendest würde mich interessieren ob dein Graphit-Wachs sauber ist oder abfärbt wenn man zB die Kette montiert.
 
100g Molybdändisulfid gibts auf eBay für 10 Euro, 10 mal teurer Als Graphit. In den Sicherheitsdatenblättern steht das übliche: nicht einatmen etc. Es kommt als auch Mineral vor.
Da du Graphit verwendest würde mich interessieren ob dein Graphit-Wachs sauber ist oder abfärbt wenn man zB die Kette montiert.
Das ist sauber. Auf der Kassette bildet sich teilweise ein grauer Wachsfilm im Bereich der Steighilfe. Gibt keine schwarzen Finger.
 
100g Molybdändisulfid gibts auf eBay für 10 Euro, 10 mal teurer Als Graphit. In den Sicherheitsdatenblättern steht das übliche: nicht einatmen etc. Es kommt als auch Mineral vor.
Da du Graphit verwendest würde mich interessieren ob dein Graphit-Wachs sauber ist oder abfärbt wenn man zB die Kette montiert.
Danke.
Nein, da färbt nichts. Ich achte darauf, dass ich die Kette nach dem Wachsbad abwische, sie ist also blank und bleibt auch so bis zum nächsten Wachsbad. Ich kann sie jederzeit anfassen, ohne daß irgendwas schmutzig wird. Ich bin allerdings noch nie mit weißer Hose gefahren.

Zudem ist mir eingefallen, dass ich meine Kette auch mal nass in das Wachsbad einlege. Damit habe ich ja auch einen Feuchtigkeitseintrag, der Schmiereigenschaft des Graphits entsprechende deiner Beschreibung zu Gute kommen sollte.
 
Jeder der schon einmal ein mehrdimensionales reales System eingemessen hat weiß, dass es das eine Optimum nicht gibt, sonder nur einen Kompromiss, der die Anforderungen am besten bedient. Ein Master- Kriterium in meiner Welt ist "keep it simple", also sieht mein Optimum anders aus. 😜
In diesem Thnread geht es ziemlich eindimensional um Kettenschmierung, glaub ich. Aber, "mess" mal weiter....
 
In diesem Thnread geht es ziemlich eindimensional um Kettenschmierung, glaub ich. Aber, "mess" mal weiter....
Mir fallen spontan mehrere Dimensionen zu dem Thema ein:
  • Schmierleistung
  • Arbeitsaufwand
  • Materialaufwand
  • Umweltverträglichkeit
  • Neigung zum Abfärben
  • Kosten
... und da kommen bestimmt noch ein paar Dimensionen dazu.

Wenn du das als "eindimensional" bezeichnest, hast du wohl die Bezeichnug "Dimension" nicht verstanden.

Ich kann @wastis nur zustimmen:
Jeder der schon einmal ein mehrdimensionales reales System eingemessen hat weiß, dass es das eine Optimum nicht gibt, sonder nur einen Kompromiss, der die Anforderungen am besten bedient.
 
Mir fallen spontan mehrere Dimensionen zu dem Thema ein:
  • Schmierleistung
  • Arbeitsaufwand
  • Materialaufwand
  • Umweltverträglichkeit
  • Neigung zum Abfärben
  • Kosten
... und da kommen bestimmt noch ein paar Dimensionen dazu.

Wenn du das als "eindimensional" bezeichnest, hast du wohl die Bezeichnug
Jaja, ganz kompliziert das Ganze. Mir erscheint es so langsam sehr viel komplizierter, als Kette reinigen und wachsen an sich.

Die richtige Anzahl der Dimensionen lautet n+1.
 
So, ich habe mich jetzt noch einmal mit der Notlösung auseinander gesetzt.

Es geht grundsätzlich darum, dass mein Indikator für ein benötigtes Wachsbad die Geräuschentwicklung der Kette ist. Leider kündigt sich der Verlust der Schmierung, nicht langsam an, sondern kommt sehr plötzlich. Oft bin ich dann aber 1-2h oder mehr vom Zielpunkt weit weg.

Daher brauche ich ein kleines, leichtes Fläschchen (25ml) Wachsgemisch-irgendwas, dass ich auf die Kette träufeln und sofort weiterfahren kann. Muss keine besonders lange Standzeit haben, eben so 1-2h.

Ausgehend von dem Vorschlag von @Matthes77 #444 habe ich ein bisschen experimentiert. Hauptproblem ist das Lösungsmittel Benzin. Neben dem, dass es die kleinen Plastikfälschen auflöst, verflüchtigt sich Bezin auch ganz gerne, man bekommt dann in wenigen Wochen eine Wachspampe, die sich nicht auf der Kette verteilen lässt.

Jetzt habe ich erfahren, dass sich Bienenwachs in Alkohol löst. Wiki sagt dazu, Bienenwachs ist sehr gut in erwärmten Alkohol lösbar.

Also die Idee, Bienenwachs in Alkohol lösen, Graphit dazu und fertig. Daraus ergeben sich natürlich einige Fragen zum Verhältnis der Zutaten, oder was passiert, wenn das Gemisch sich abkühlt, z.b. Raumtemperatur oder 5° usw. Hier sind die Chemiker gefragt.

Ist die Idee überhaupt sinnvoll? Oder noch besser, hat jemand so etwas schon einmal gemacht und Erfahrung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich persönlich stört eine zwitschernde Kette nicht so sehr.
Ich teile Deine Erfahrungen, dass der Verlust der Schmierung, nicht langsam an, sondern eher plötzlich kommt.

Ich würde zwar auch zukünftig kein Schmiermittel auf meinen Touren mitnehmen, dennoch bin ich neugierig. Es geht ja nicht weniger um die Entwicklung eines Schmiermittels 😅

Wenn es Dir um kurzfristiges Beheben des Kettengeräusches geht, dann würde ich folgende Parameter festlegen:
  • Leicht herzustellen
  • Günstig herzustellen
  • Leicht zu transportieren
  • Einfach anzuwenden, z.B. Emulsion aus einem Fläschchen
  • Keine Folgearbeiten, wie z.B. erneutes Reinigen der Kette vor der nächsten Wachsung.
Wie wäre die Idee, eine Emulsion aus Alkohol und Graphit herzustellen und dabei völlig auf Wachs zu verzichten? Es soll für Dich nur ca. 2 Stunden Fahrzeit überbrücken.
Der Alkohol verdunstet zügig. Somit sollte sich schnell eine Graphitschicht auf der Kette und hoffentlich auch in den Kettengliedern herstellen lassen.

Google hat meine Idee unterstützt, denn es gibt in Deutschland eine Firma, die sich auf Graphit spezialisiert hat:
https://www.graphitprodukte.de/
Folgende Dokumente finde ich sehr interessant:
https://www.graphitprodukte.de/fileadmin/content/downloads/dispersionen-v7.pdfhttps://www.graphitprodukte.de/file...e/dispersionen/qualitaeten/CP-Spez.20-0-2.pdfhttps://www.graphitprodukte.de/fileadmin/content/produkte/dispersionen/qualitaeten/CP-GA_30-1-10.pdf
 
Wie wäre die Idee, eine Emulsion aus Alkohol und Graphit herzustellen und dabei völlig auf Wachs zu verzichten
Manchmal übersieht man einfach die nächstliegenden Ideen. Das werde ich auf jeden Fall probieren da der Aufwand gegen Null geht.

Dennoch wäre Interessant, ob sich so eine Bienenwachsmischung herstellen lässt und Sinn macht. Vielleicht gibt's ja noch weiter Vorteile, ähnlich der Wintermischung (Korrosionsschutz, Standzeit bei feuchten Bedingungen etc.).
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten