[A] Ein ICT ganz zweckmäßig

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Erstmal ein ganz großes Hallo an alle hier!

Bevor ich aber mit dem Aufbauthread beginne erstmal ein herzliches Dankeschön an alle in diesem Forum!!! Ich tummel mich jetzt schon als passiver Leser einige Jahre rum, immer im Hinterkopf mal ein Fatbike zu kaufen. So viele praktische Infos, so viel Input, schöne Diskussionen und ein super Umgang miteinander ist im www doch eher selten geworden, das verdient definitv ein Erwähnung.

Zunächst wollte ich ein Felt DD30 kaufen, doch als die Preiserhöhung kam war das Angebot nicht mehr ganz so interessant. Als nächstes sollte es ein ICT werden – doch zunächst zu teuer. Als Student hat man allerdings die Vorteile, dass man doch ab und an Zeit hat und zudem bastel ich doch wahnsinnig gerne an Fahrrädern rum. Die Idee war geboren auf Grundlage des ICT Rahmensets selber ein Fahrrad aufzubauen.

Zunächst als "Low-Budget" Projekt geplant, kamen mit der Zeit doch die ein oder anderen Wünsche hinzu, so dass ich mich kostenmäßig, ähnlich wie bei öffentlichen Bauvorhaben, doch sehr weit von meinen ursprünglichen Vorstellungen entfernt habe. Da ich das Fahrrad ja selber baue habe ich allerdings den Vorteil, dass ich Teile "auf Raten" kaufen kann, d.h. immer dann wenn halt etwas Geld übrig ist.

Hier im Forum gibt es wunderbare Aubauthreads mit Liebe zum kleinsten Detail und optisch eine Augenweide – deshalb habe ich zunächst gezögert so ein "plumpes" Projekt vorzustellen 8-).
Bei mir soll es mehr um Zweckmäßigkeit gehen – das ICT war ursprünglich für den Winter gedacht, wenn der Schnee für Skitouren nicht ausreichend ist, um trotzdem noch Spaß in den Bergen zu haben. Dann bin ich eines Tages auf das Velotraum Pilger gestoßen und habe mir gedacht, als Reiserad wäre das doch auch noch super spaßig, vor allem für rauhere Gegenden wie das Baltikum, Island, Alaska/Yukon oder Südamerika.

Vor etwa 1,5 Jahren begann die Planung, letztes Weihnachten dann die ersten Teile und im November spätestens Weihnachten dieses Jahr soll es dann fertig sein. Ein paar Teile habe ich also schon und somit auch schon ein bisschen was zu zeigen:

_IGP6616.jpeg


und so von der anderen Seite:

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Drei Sachen gefallen mir am ICT nicht so besonders gut. Einmal das spezielle Pressfit Innenlager, sowie die unteren Gepäckträgeraufnahmen die viel zu hoch und zu weit vorne sind und schließlich seit einigen Monaten, dass die Steckachse nur mit Shimano kompatibel ist. Zu den letzten beiden Punkte komme ich noch – doch wer genau hinschaut ahnt vielleicht schon was. Das erste Problem habe ich allerdings schonmal in den Angriff genommen und nach viel Recherche habe ich mich für eine Race Face Aeffect Kurbel entschieden in Kombination mit dem Fatbike Innenlager von WheelsMFG für PF41. Die beiden Innenlagerhülsen sind zwar nur mit wenigen Gewindegängen miteinander verbunden und ich brauchte noch extra Spacer (FSA MW112) damit alles passend ist, jetzt schauts aber gut und sauber aus und die Kurbel dreht sich auch ohne Spiel:

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So das war fürs erste.... nun folgen dann die einzelnen Details....
 

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Ja, wie bereits angedeutet gehts nun mit den Ausfallenden weiter. 1-fach war für mich von Anfang an ein Wunsch doch hat mich vor allem die geringe Bandbreite abgeschreckt. Dank Eagle ist das nun wohl vorbei (Sorry an alle die dieses Wort nicht mehr hören wollen 8-)). Die anderen Alternativen sind für mich nach und nach ausgeschieden: OneUp Shark 50t sehe ich kritisch bei meinem Alufreilauf und einem Fahrer der sich dann doch eher im dreistelligen Gewichtsbereich aufhält. Beim Garbaruk Extender (32-50 o.ä.) gefallen mir dann die extremen Gangsprünge nicht und das es kaum Infos dazu gibt wie lange das Teil hält und wie stabil es ist oder Erfahrungsberichte.

Natürlich gibt es den neuen Slotted MDS Chip von Surly – allerdings immer noch nicht erhältlich (laut Surly ab November verfügbar). Allerdings bin ich kein Fan von verschiebbaren Ausfallenden und das Gepäckträgerproblem wäre damit immer noch nicht gelöst. Zudem Zeitpunkt hatte ich zudem diese Info noch nicht und ich wollte mal immer schon mit CAD arbeiten – die Idee dazu kam aus dem englischsprachigen Fatbike Forum von MTBR wo ich so etwas schonmal entdeckt hatte.

Also Reverse Engineering: Gemessen, Dropouts eingescannt und dann mit Hilfe der Kombination dieser Daten ein CAD Modell erstellt. Dann wurde das Schaltauge in ein Standardschaltauge verwandelt und Bohrungen für die Befestigung eine Gepäckträgers hinzugefügt. Der Prototyp war fertig und musste natürlich mit Hilfe von 3D Druck getestet werden (das sind die weißen Auffälligkeiten in meinem ersten Post....). Derweil wurde weiter optimiert, Rundungen eingefügt, korrigiert und als Krönung habe ich mich schließlich an eine Simulation der Belastung gemacht. Am Ende den Prototypen mit den Originalteilen abgeglichen und montiert .... eigentlich müsste alles passen!
Ergebnis ist ein CAD-Modell das im Prinzip fertig ist und ich es anfertigen lassen könnte. Material wird aus Sicherheitsgründen mal Edelstahl (100g schwerer, aber dafür sollte es auf jeden Fall halten). Noch zögere ich aus finanzieller Sicht, denn auf Grund der Einzelfertigung wird mich das ca. das 4-fache der Originalteil kosten. Also falls jemand hier noch weitere Ideen hat (3D Metalldruck noch viel teurer) oder Zugang zu einer CNC Fräse für Edelstahl mit CAD Anbindung, bei mir melden ;)

Aber hier zunächst noch ein paar Bilder:

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und hier die CAD Modelle:
Links außen.jpg
Links innen.jpg
rechts außen.jpg
Rechts innen.jpg


so das war es zunächst.... bis Anfang November ;)
 

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Sehr schön !

Ich glaube ich würde, auf der Aussenseite, den Übergang zum Schaltaugenausleger auch noch verrunden.
Von innen gesehen macht es sicher Sinn, schaut aber von aussen so bruchgefährdet aus.
Mit leichter Rundung an der Unterkannte müsste sich die Achse ja trotzdem genauso gut einfädeln lassen (?)

Ausserdem denke ich dass Du das SRAM-kompatible Schaltaugenexemplar auch gleich in Serie fertigen könntest.
Ich hätte auch gerne eins :)
 
Sehr schön !
Ich glaube ich würde, auf der Aussenseite, den Übergang zum Schaltaugenausleger auch noch verrunden.
Von innen gesehen macht es sicher Sinn, schaut aber von aussen so bruchgefährdet aus.
Mit leichter Rundung an der Unterkannte müsste sich die Achse ja trotzdem genauso gut einfädeln lassen (?)
das wurde schon behoben ;)


Ausserdem denke ich dass Du das SRAM-kompatible Schaltaugenexemplar auch gleich in Serie fertigen könntest.
Ich hätte auch gerne eins :)

Wäre eine Überlegung wert, würde vermutlich auch den Preis nochmal drücken, wenn es dann doch nicht passt aber extrem ärgerlich :wut:
 
So und jetzt mit einem kleinem Update:

Die CAD Version wurde weiter optimiert und erneut ein Prototyp mit 3D Druck erstellt. Unterschied zum letzten Mal ist, dass jetzt die finale Version gedruckt wurde. Zudem wurden die Gewinde mit modelliert, um sicher gehen zu können, dass diese auch passen. Das Ergebnis hat mich sehr positiv überrascht:

IMGP6637.JPG


IMGP6638.JPG


IMGP6636.JPG


Zwei Dinge sind noch nicht perfekt zum einem die Spaltmaße rechts unten (weißer Kasten), allerdings hab ich hier beschlossen, dass das trotzdem noch akzeptabel ist. An dieser Stelle hätte ich eher Angst, dass das ganze Teil nach der Korrektur zu viel aufträgt und nicht mehr passt.
Falls sich jemand bei so etwas besser auskennt, darf er mir da gerne widersprechen ;-)

IMGP6636_bear.JPG


Das zweite, war die Abrundung zum Schaltauge hin, welche ich jetzt in der endgültigen Version nochmals deutlich großzügiger gemacht habe:

Final MDS rechts v3.png


Yep – scheint also alles jetzt zu passen, sofern hier also keine weiteren Einsprüche auftauchen, gebe ich es im Laufe dieser Woche in Auftrag :D
(Falls wer auf eigenes Risiko ein mitbestellen möchte, bei mir melden :cool:)

Der restliche Aufbau wird sich wohl leider aus unerwarteten finanziellen Engpässen eher Richtung Weihnachten verschieben, also nicht ungeduldig werden ;)
 

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Die Kurzfassung zuerst ;-): Ich hatte die letzten Wochen leider nicht meine Kamera dabei, aber es wurde fleißig gewerkelt und zusammengebaut. Die CNC-Teile kamen und habe sogar fast gepasst :D – Ich musst nur ganz wenig den Rahmen bearbeiten, damit es auch funktioniert:rolleyes:
Heute war die erste lange Testfahrt, sozusagen Sonntags-Ausflug bei schöneren Wetter (Student muss man halt sein:hüpf:) – und es hat alles zu meiner Zufriedenheit gepasst.

Und jetzt ein bisschen mehr Text und Bilder:
Also das Fahrrad an sich war bereits seit Mitte November fertig, nur die CNC-Ausfallenden fehlten... naja was soll man sagen, es war so ziemlich der Wurm drinnen und so hat es halt ein bisschen gedauert. Als die Teile endlich hier waren, noch ein bisschen mit Schleifpapier nachbehandelt und ab in den Rahmen....
... und es passte natürlich nicht! So ein halber Millimeter war dann doch an der ein oder anderen Stelle im Weg. Den Versuch die Ausfallenden selber zu korrigieren habe ich schnell aufgegeben – Edelstahl halt. So blieb nur noch der Rahmen und das tat schon ein bisschen weh. Danach hab ich ihn dann immerhin mit etwas Rostschutzschlack verpflastert.

Fatbike-2016-001.jpg


Fatbike-2016-005.jpg


Hat es sich gelohnt? Definitv ja!
Der Gepäckträger (Tubus Fat) saß nun an einer sehr sinnvollen Position, das Schaltwerk auch und schaltet sauber und zuverlässig.
(.... kleine Zwischengeschichte: bei der Montage des Gepäckträgers ist mir doch glatt eine Edelstahlschraube abgeschert in einer der Gepäckträgerösen. Die Ösen kommen leider mit sehr viel Lack daher und sind immer entsprechend schwergängig. Dass einem eine Edelstahlschraube bei ca 12Nm abschert ist allerdings auch ungewöhnlich :wut::wut::wut: – naja Glück im Unglück – ausgebohrt und Gewinde halbwegs geretttet – 12h und 75€ für diverses Werkzeug ärmer. Im Laufe der Woche werde ich noch das Gewinde nachschneiden und dann sollte es wieder top sein :cool:)

Das Endergebniss hat mir schonmal sehr gut gefallen... hier ein paar Bilder

Fatbike-2016-008.jpg


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Ein kurzer Bericht der ersten Testfahrt mit einem Fazit folgt sogleich.
 

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So heute war die erste richtige Testfahrt, wenn auch nur über Teer und Waldautobahnen. Bei 10/12 psi erstmal um die Reifen nicht gleich tot zu pumpen. Erstmal ein bisschen Bild

Fatbike-2016-017.jpg


ich war allerdings nicht der einzige Exot auf der Straße:

Fatbike-2016-024.jpg


:p

Testfahrt war gleich mal mit Reise(fast)Vollausstattung. Die Eindrücke haben meine Vorstellung bestätigt: Abseits von Asphalt einfach nur genial.... darauf eher so lala... lustig wenn man sich darauf freut, dass der Teer bald aufhört :D Ich hatte sogar den Eindruck die Colosuss rollen auf Schotter besser als auf Asphalt. Da kam ich mir ultra langsam vor, ein Blick auf das GPS hat mir aber gezeigt, dass das vor allem subjektives Empfinden ist.

So nun zu ein paar Erkenntnissen:
  • Was mir am wenigsten gefällt ist der Aufmerksamkeitsfaktor – man wird ausnahmslos blöd angeschaut (wenn auch nicht böse gemeint), hätte ich doch lieber meine Ruhe. Am liebsten würde ich die Leute fragen ob sie SUVs auch so dämlich hinterherschauen – ich werde mich daran gewöhnen müssen.....:hüpf:
  • Das unsinnigste Teil am Rad, war tatsächlich die Klingel – ich werde sie wahrscheinlich praktisch nie brauchen
  • Mit den 30er Kettenblatt vorne merke ich doch wie mir bei schnelleren Geschwindigkeiten schnell die Gänge ausgehen (bin eher Langsamkurbler), d.h. bei 28km/h ist momentan in etwa Schluss – evtl. wir es hier als nächstes ein 32er werden. Bei den Berggängen ist Reserve ohne Ende da (was ich andererseits sehr angenehm finde)
  • Mit den Rest bin ich bisher extrem zufrieden: deshalb hier nochmal was ich so verbaut habe:
  • Sram Eagle mit Gripshift: passt einfach zu diesem Rad, die Bandbreite ist sehr vernünftig, Schaltung schnell und einfach eingestellt, schaltet super (Jagwire Mountain Pro Schaltzughülle und Schaltzüge). Den Drehgriff liebe ich, gerade bei kalten Temperaturen, wie momentan.
  • Vorderes Kettenblatt: Wolftooth Edelstahl 30 Zähne mit Bash Ring (als Schutz des Kettenblattes und langer Hosen)
  • Begeistert bin ich auch von der Bremsenkombi. Als Vergleich dazu habe ich halt nur ein ältere Magura Louis Bat mit 203/203. Von der Modulation und der Bremspower muss sich die Magura bei mir geschlagen geben:rolleyes: – verbaut habe ich TRP Spykes mit SwissStop Disc 15 E Bremsbelägen, Jagwire Mountain Pro Bremszugset und den Avid Speed Dial 7 Hebeln. Kombiniert mit Hope Floating 203/180 Bremsscheiben (auch wenn man dann bei der Montage die Bremszange 1mm dezentriert montieren muss, damit die Nieten nicht schleifen – evtl als nächstes mal Trickstuff 203/203 ausprobieren). Und das ganze lief heute einwandfrei bei ca. 150kg Systemgewicht.
  • Alles andere: Kurbel, Innenlager, Sattelstütze, etc. bisher einwandfrei

Der große Test kommt dann im März/April, wenn es mit dem ICT nach Süd-Chile auf die Carretera Austral geht, danach gibts auch gerne Langzeiterfahrungen.
 

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Zunächst ein paar visuelle Eindrücke der Reise:

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Insgesamt waren es 1300km unter zwei Räder auf der Carratera Austral. Davon ist inzwischen knapp die Hälfte schon geteert. Trotzdem sind die Schotterpisten noch eine Herausforderung insgesamt an den vielen langen Abschnitten an denen aktiv gebaut wird.

Natürlich ist ein Fatbike auf so einer Strecke nicht notwendig. Wir haben einige normale Mtbs und Reiseräder gesehen und getroffen. Außerdem Singlespeeder, Rennräder u.ä..... Alle hatten mal mehr mal weniger Spaß an der Strecke völlig unabhängig vom Rad :)

Trotzdem habe ich persönlich mein Fatbike auf der Schotterpiste sehr genoßen. Der große Vorteil den ich in der Sache sehe ist, dass man nicht ständig aufpassen musste wo man hinfährt, ganz im Gegensatz zu allen anderen Radfahrern vor Ort. So konnte ich immer wieder während des Fahrens in der Landschaft rum schauen, ohne Angst zu haben mit den Fahrrad deswegen zu stürzen. Ich denke auch, dass der Kraftaufwand mit dem Fatbike auf der Schotterpiste bisweilen minimal geringer war :blah:

Technisch gesehen war ich vor allem mit der Robustheit meines Fahrrades hoch zu frieden. Nur zwei Kleinigkeiten und am Ende eine böse Überraschung. Verglichen mit anderen Radreisen gab es sehr wenig Probleme und vor allem einen sehr geringen Wartungsaufwand. Insbesondere meine mechanische Scheibenbremsen überzeugen mich immer mehr.

Die beiden kleineren Pannen waren einmal zwei Platten (ein schleichender und ein schneller). Für ein Tubeless Fatbike eine akzeptable Pannenrate meinerseits. Besonders bewährt hat sich dabei die Reperatur der Schnitte/löcher mit Hilfe des Maxalami Tubeless Reperatur Set. In der Anwendung zunächst etwas ungewohnt und entsprechend etwas höherer Zeitaufwand. Aber bereits beim zweiten Flicken geht die Reperatur innerhalb von 2 Minuten. Fazit: Meine Ersatzschläuche bleiben in Zukunft daheim (nur für echte Singletrails würde ich noch einen Ersatzschlauch mitnehmen, wegen Sidecuts....). Luftpumpe und Maxalami, so wie etwas Dichtmilch (60ml) pro Reifen langen für alles aus. Der erste Flicken hat inzwischen 500km übelste Schotterpiste gut überstanden und der Reifen wird immer noch genutzt (tubeless!)

Die andere kleinere Panne war die Sram Eagle Kette. Diese hatte leider nach 1000km bereits das zeitliche gesegnet. Dabei scherte ein Bolzen einer Niete ab. Mit Ersatzgliedern und Quicklocks schnell repariert, passierte es nach wenigen 100km erneut. Ganz zum Ende riss sie noch ein drittes Mal. Immer am Bolzen. Liegt wohl an der Kombination von holen Bolzen, viel Schmutz, Staub und Dreck und kräftigen/gewichtigen Fahrer :D

Die (fast) böse Überraschung trat zum Glück erst auf den letzten 100km auf. Natürlich an der einzigen Stelle ohne Autoverkehr am Grenzübergang zwischen Chile und Argentinien. Nachdem mein Fatlab Hinterrad schon mehrmals metallische Geräusche machte, ich es aber immer auf die Speichen geschoben hatte, war plötzlich der Freilauf blockiert. Da half dann nur noch so schnell treten wie das Fahrrad fährt, das heißt bergab mit Bremse, damit nicht die Kette ständig abspringt.

Die Analyse des Schadens daheim zeigte beim Auseinanderbauen ziemlich aufgeriebenen Klinken im Freilauf und Beschädigungen des Nabenkörpers:
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IMG_0039.jpg

Anschließend folgte eine angeregte Diskussion mit den Besitzern von Fatlab. Diese schoben es zunächst auf das hohe Gesamtgewicht (>150kg) – ich konnte jedoch mit dieser Antwort nicht so recht zufrieden sein. Ich erinnerte mich, an eine ähnliche Schadensbeschreibung im englischsprachigen Forum und begann zu graben.
Tatsächlich hatte ich noch einen Laufradsatz mit Alu-Achse statt mit Stahl-Achse bekommen. Nachdem das Rätsel gelöst war, bekam ich alle notwendigen Austauschteile zugeschickt und bisher läuft alles einwandfrei. Links die alten Teile, rechts die neuen:
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Hier möchte ich noch einmal den super Support durch Fatlab hervorheben, die sich die Zeit genommen um mit mir das Problem zu lösen.

Mit allem anderen war ich super zufrieden!!!

Das wars fürs Erste.:winken:
 

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