Zurück zum Umsetzen, ich kenne 4 Varianten von Umsetzen (auch wenn ich sie nicht beherrsche).
Hier ist evt. OT, es wäre nett wenn jemand sie mit Beispielen erklären könnte und die Vorteile und Nachteile benennen könnte.
Ich nur 3?
Statischer Umsetzer:
-> man fährt an, blockiert das VR, sodass es komplett stehen bleibt. Man nutzt zum einen den Bremsimpuls, aber hauptsächlich zieht man mit moderater Gewichtsverlagerung das Hinterrad an den Pedalen in die Höhe und versetzt es. Entweder in einem großen Versetzer, aber auch in mehreren kleinen.
+ relativ einfach erlernbar
+ ziemlich ungefährlich
+ sehr breite Einsatzbandbreite
- unterbricht den Fahrfluss
- mehr Gleichgewichtsgefühl nötig
- Grip muss ausreichend vorhanden sein, um sich aufs VR abstützen zu können.
Beispiele: Anfänger und richtig gemeine Kehren: ausgesetzt, verblockt, stufig.
Dynamischer Umsetzer:
-> man fährt eine Spitzkehre an, bremst vorne etwas mit, aber ohne stark zu verzögern. Man nutzt hier weniger den Bremsimpuls, sondern vor allem die stärkere Gewichtsverlagerung nach vorne unterstützt mit einem leichten Ziehbewegung an den Pedalen. Hier wird nur 1x so weit es möglich/nötig ist versetzt.
+ unterbricht den Fahrfluss nicht.
+ sieht elegant aus
+ wenig Balancegefühl nötig.
- schwieriger zu lernen
- Dosierung der VR Bremse und Basics mit Nosemanuals sind Voraussetzung
- der Boden muss zumindest seitlich genug Grip haben, da man hier nun eher zum seitlich wegrutschen als zum nach vorne Rutschen neigt.
- bei schwierigeren Kehren aufgrund der Schnelligkeit der Bewegung höheres Risiko.
- oft schwierig, beim Versetzen nicht die ganze Geschwindigkeit zu verlieren
Beispiele: eher einfachere Kehren mit größerem Radius, ausreichend Platz, wenig verblockt und wenig stufig.
statisch-dynamischer Versetzer
-> kombiniert beide Techniken. Es wird langsam angefahren, vor der Kehre abgebremst und in der Kehre mittels stärkerer Gewichtsverlagerung und Ziehbewegung an den Pedalen in einer Rollbewegung des VR dynamisch versetzt. Vielleicht ähnlich dem Umspringen beim Schifahren in steilem Gelände.
+ wenig bis kaum Grip notwendig. Das VR kann sogar nach vorn und vor allem seitlich ordentlich wegrutschen, ohne Probleme zu machen.
+ für schwierigere Spitzkehren geeignet, um den Fahrfluss halbwegs zu behalten.
+ Platzbedarf hinten kann sich evt verringern.
- schwerer zu lernen, da beide Techniken kombiniert werden müssen.
- höheres Risiko, eine Frage der Hoden, ob man sich in einer steilen Kehre nach vorne vom Hang wegspringen traut.
- Balance notwendig für die exakte Ausgangspositionierung.
Beispiele: erfahrenere Fahrer, steile Kehren mit wenig Grip (erdig/schottrig oder sehr steile Felsplatten)
Die Gewichtsverlagerung gibt das Zeitfenster an, in der das HR versetzt werden kann. Je weiter nach vorne, desto länger/weiter kann es versetzt werden. Ich denke nicht, dass die Frage ist: soll ich oder soll ich nicht, muss ich die Beine abwinkeln oder darf ich das ja nicht - das entscheidende ist: wie weit will ich versetzen? - dann ergibt sich die Verlagerung von selbst.
Das sind die 3 Arten, dich ich kenne und verwende. Die Grenzen sind aber fließend! Welche kennst du noch?
Grüße, Thomas