Spitzkehre mit Stufen und Wurzeln

hi ray,
schade, habe gehofft das ist irgendwo im Odenwald ...

den Unterschied mit den Umsetzvarianten würde mich auch interessieren, passt doch gut hier her ! Und sag jetzt bitte nicht, die Sackgasse wäre es mit Hilfe der Vorderradbremse umzusetzen - so mach ich das nämlich.
 
...
Die Trial-Variante (@Eisbein hat einfach nur recht) muss ich noch lernen, ist halt nicht so leicht zu lernen wie das dynamische Umsetzen. :(
...
ray

Eigentlich ist die Trail-Variante leichter zu erlernen. Man muss sich nur von der gewohnten hecklastigen Fahrweise verabschieden und das ganze Gewicht aufs Vorderrad verlagern;). Sonst kommt das Hinterrad nicht hoch und bleibt auch nicht oben.

Umsetzen in verschiedenen trailangepassten Variationen sieht man z.B. hier
und hier

Die eine oder andere Spitzkehre mit Stufen oder Wurzeln ist in den Videos übrigens auch zu sehen...
 
@aju respekt!!! das mit dem Gewichtnachvornverlagern kostet bestimmt überwindung wenn mans anders gewohnt ist.

ach ja, sollte jemand lust haben meine problemkehren live mitzuerleben... ich starte kommenden montag bzw. dienstag gegen 6.30 in 81377
 
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auf deinem bild hätte ich zbsp auch ne andere linie gewählt, wobei man das anhand eines bildes nicht klar sagen kann

wenn ich mir das bild anschaue, dann mein ich auch, dass das deppert war, da über den stein zu fahren. ich glaub, wir wollten uns einfach das leben schwer machen. machbarkeitsstudie oder so :D

@aju
seh ich auch so. ich hab's mich nie getraut nur zu probieren, bis ich's mal auf deine "erklärung" versucht hab. ist jetzt halt nicht unbedingt die am wenigsten frustrierende variante, das ganze dann auch noch mit rumstehen und balancieren zu verbinden, aber irgendwie finde ich das viel ungefährlicher, daher trau ich mich das auch eher.

hilft aber dem thread-ersteller nicht wirklich weiter.
weil ich die situation wie gesagt auch schon öfter hatte, dass ich mir einen schönen stand gesucht hatte, mich irgendwie abgehampelt hatte, das heck richtig zu positionieren, und dann... nicht weiter kam weil das vorderrad vor einem hindernis stand:
wie parkt man sich denn nun aus, im steilstück, wenn man erst mal vor einem hochstehenden hindernis steht? (also volles gewicht aufm vorderrad -> anlupfen eher schwierig)
wenn ich es aus dem stand mit pedalkick versuche, dann hab ich das problem, dass ich das gleichgewicht verliere, bzw. fast nach vorne abgehe, wenn sich das vorderrad "ruckartig" drüberhievt und ich durch das "pedalkicken" eher eh frontlastig stehe. und wenn's ganz blöd kommt, dann schiebt mir das angetriebene heck auch noch das vorderrad zur seite weg, vor allem wenn's glitschig ist -> das gibt dann erst recht einen abgang. im rollen alles nicht so das problem, aber ausm stand eben massiv.
 
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Zurück zum Umsetzen, ich kenne 4 Varianten von Umsetzen (auch wenn ich sie nicht beherrsche).
Hier ist evt. OT, es wäre nett wenn jemand sie mit Beispielen erklären könnte und die Vorteile und Nachteile benennen könnte.


Ich nur 3?

Statischer Umsetzer:
-> man fährt an, blockiert das VR, sodass es komplett stehen bleibt. Man nutzt zum einen den Bremsimpuls, aber hauptsächlich zieht man mit moderater Gewichtsverlagerung das Hinterrad an den Pedalen in die Höhe und versetzt es. Entweder in einem großen Versetzer, aber auch in mehreren kleinen.
+ relativ einfach erlernbar
+ ziemlich ungefährlich
+ sehr breite Einsatzbandbreite
- unterbricht den Fahrfluss
- mehr Gleichgewichtsgefühl nötig
- Grip muss ausreichend vorhanden sein, um sich aufs VR abstützen zu können.
Beispiele: Anfänger und richtig gemeine Kehren: ausgesetzt, verblockt, stufig.

Dynamischer Umsetzer:
-> man fährt eine Spitzkehre an, bremst vorne etwas mit, aber ohne stark zu verzögern. Man nutzt hier weniger den Bremsimpuls, sondern vor allem die stärkere Gewichtsverlagerung nach vorne unterstützt mit einem leichten Ziehbewegung an den Pedalen. Hier wird nur 1x so weit es möglich/nötig ist versetzt.
+ unterbricht den Fahrfluss nicht.
+ sieht elegant aus
+ wenig Balancegefühl nötig.
- schwieriger zu lernen
- Dosierung der VR Bremse und Basics mit Nosemanuals sind Voraussetzung
- der Boden muss zumindest seitlich genug Grip haben, da man hier nun eher zum seitlich wegrutschen als zum nach vorne Rutschen neigt.
- bei schwierigeren Kehren aufgrund der Schnelligkeit der Bewegung höheres Risiko.
- oft schwierig, beim Versetzen nicht die ganze Geschwindigkeit zu verlieren
Beispiele: eher einfachere Kehren mit größerem Radius, ausreichend Platz, wenig verblockt und wenig stufig.

statisch-dynamischer Versetzer
-> kombiniert beide Techniken. Es wird langsam angefahren, vor der Kehre abgebremst und in der Kehre mittels stärkerer Gewichtsverlagerung und Ziehbewegung an den Pedalen in einer Rollbewegung des VR dynamisch versetzt. Vielleicht ähnlich dem Umspringen beim Schifahren in steilem Gelände.
+ wenig bis kaum Grip notwendig. Das VR kann sogar nach vorn und vor allem seitlich ordentlich wegrutschen, ohne Probleme zu machen.
+ für schwierigere Spitzkehren geeignet, um den Fahrfluss halbwegs zu behalten.
+ Platzbedarf hinten kann sich evt verringern.
- schwerer zu lernen, da beide Techniken kombiniert werden müssen.
- höheres Risiko, eine Frage der Hoden, ob man sich in einer steilen Kehre nach vorne vom Hang wegspringen traut.
- Balance notwendig für die exakte Ausgangspositionierung.
Beispiele: erfahrenere Fahrer, steile Kehren mit wenig Grip (erdig/schottrig oder sehr steile Felsplatten)

Die Gewichtsverlagerung gibt das Zeitfenster an, in der das HR versetzt werden kann. Je weiter nach vorne, desto länger/weiter kann es versetzt werden. Ich denke nicht, dass die Frage ist: soll ich oder soll ich nicht, muss ich die Beine abwinkeln oder darf ich das ja nicht - das entscheidende ist: wie weit will ich versetzen? - dann ergibt sich die Verlagerung von selbst.


Das sind die 3 Arten, dich ich kenne und verwende. Die Grenzen sind aber fließend! Welche kennst du noch?

Grüße, Thomas
 
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siehe @Grobi-Stollos Post von weiter oben: Stoppie?
(um es in deine Liste einzureihen könnte man es vielleicht bremsischer Versetzer nennen :D)
 
oder "versuchter, aber nicht gelungener dynamischer Versetzer" ? ;)

ich hab das sogar in Fahrtechnikkursen so erklärt bekommen. Man stelle sich aufs Rad wie ein Sack Nüsse ("Grundposition" :rolleyes:)und robbe die Bremse zu, bis das Hinterrad von alleine steigt. War mir schon immer unsympatisch, bei der Variante bin ich höchst lernresistent.
 
Die Sinnhaftigkeit kann man ganz leicht selbst ausprobieren: Fahr auf eine Spitzkehre, die nicht asphaltiert ist ( ;) ) zu, verlagere dein Gewicht NICHT und greif volle Kanone in die VR Bremse. Du wirst vermutlich primär eine schöne bis ganz schöne Furche mit dem Vorderrad in den Weg fräsen! Mit Gewichtsverlagerung bringt man hingegen sogar bei Schnee das HR in die Luft.
 
Die Sinnhaftigkeit kann man ganz leicht selbst ausprobieren: Fahr auf eine Spitzkehre, die nicht asphaltiert ist ( ;) ) zu, verlagere dein Gewicht NICHT und greif volle Kanone in die VR Bremse. Du wirst vermutlich primär eine schöne bis ganz schöne Furche mit dem Vorderrad in den Weg fräsen! Mit Gewichtsverlagerung bringt man hingegen sogar bei Schnee das HR in die Luft.

genau mein Gedankengang dazu. Wir verstehn uns :)
 
@aju, deine klassen Videos kenne ich :daumen:
Muss ich mir dringend wieder anschauen, und gezielt aufs Umsetzen achten.


Thomas, ich hätte anders klassifiziert.
Aber in deiner Auflistung ist eigentlich alles drin.

Die Stopie-Variante (4. Variante) ;) bekommt man in jedem Fahrtechnikkurs erklärt.
Selbst Stefan Schlie (Vize-Trialweltmeister) hat das uns 2002 im Fahrtechnikcamp versucht so beizubringen.

Den dynamischer Umsetzer bekomme ich in leichten Kehren hin, die ich auch einfach durchrollen kann. Ich hoffe hierüber den Zugang zum Statischen Umsetzer zu finden. Ob es mir gelingt werde ich sehen.
Ich versuche dabei immer mehr das Tempo rauszunehmen, aber desto langsamer ich bin desto schlecht klappt es. :(

Beim statischen Umsetzer kenne ich 2 verschiedene Erklärungen wie man den Zugang finden kann.
@aju erklärt den Einstieg primär über die Gewichtsverlagerung.
Man soll sich eine Böschung suchen und dann so weit nach vorne gehen bis das HR steigt. @aju, falls ich es falsch wiedergebe, bitte korrigieren!

Ein anderer Einstieg fängt beim Anheben des Hinterrades an, derjenige hat es als eine Art Bocksprung über den Lenker beschrieben.

ray
 
Thomas, ich hätte anders klassifiziert.


Wie?

Also als Einstieg würd ich kein Hochamt draus machen. Einfach langsam anfahren, vorn bremsen bis das Rad steht und dann/dabei mit verkeilten Pedalen hinten einfach ein Stück seitlich hopsen. Und dann einfach mit Gewichtsverlagerung und größeren Hopsern schauen, dass der Bereich größer wird...
 

War eine ungeschickte Wortwahl von mir.
Ich hätte die Stopie-Variante als weitere dynamische Variante dazu genommen.

Deine Klassifizierung finde ich gut :daumen:, du nennst Stärken und Nachteile jeder Version.

Momentan mache ich es "ohne" Bremsen, ich lasse die Bremse nur schleifen.
Ich schlage den Lenker leicht ein und mache einen Seithops.
Das klappt ganz gut solange der Radius nicht zu klein ist und ich nicht zu langsam bin. Je schneller ich bin, desto mehr versetze ich seitlich.
Dabei zu Bremsen werde ich mal versuchen.

ray
 
Das statische Versetzen ist ja eigentlich einfacher, als das dynamische. Ich bin wirklich kein Biketalent, darum hab ich mir das in der Ebene beigebracht. 1-2 Wochen nach jeder Tour 30-60 Minuten links und recht versetzt, kleinere Hopser, größere, dann mal Stoppies, bis ich's Gefühl hatte über den Lenker zu fliegen usw.. Irgendwann ging's dann ganz okay und ich konnte es auf dem Trail anwenden/verfeinern. So etwas wie Versetzen, Manual etc. sollte man m.E. nicht nur im Gelände trainieren, sondern durchaus auch für die Basics im leichtmöglichsten Setting.
 
Hab heute mal versucht viele Tips in die Tat umzusetzen und siehe da... bis auf 2,5 Kehren bin ich sie alle gefahren:daumen:
Hab den luftdruck am vr reduziert,
versucht mehr gewicht auf die front zu bringen,
mich 100% auf die linie zu konzentrieren
und versucht mehr zu versetzen als bisher...
war wirklich traumhaft heute, vielen vielen dank für die guten ratschläge. hätte ja nie gedacht, dass eine Frage im Forum meine spitzkehren-blockade löst:D ein kleines video hab ich auch gemacht... allerdings ohne die meisten schwierigen kehren, die bin ich voll freude nur so runtergezirkelt.... Ein Fehlversuch ist auch zu sehen... (sowas passiert, wenn man sich im kopf nicht 100% klar ist wo man eigentlich hin will)
und wenn ichs jetzt noch schaffe ein video einzubetten gibts auch was zu sehen...
 
So mal sehen obs klappt....



Film- und Fahrtechnisch ist bestimmt noch Luft nach oben... ich bin aber ganz zufrieden!
 
kommst doch rum, was hast du denn? :D

auf dem video sieht's so aus, als würdest du schwerpunktmäßig bissi arg weit hinten hocken. kann aber auch aufgrund der perspektive täuschen, da es auf dem video wahrscheinlich viel flacher rüberkommt als es tatsächlich ist :ka:
bei steil mit stufen versuch ich mich vor das vorderrad runter geht eher mit angewinkelten armen nach vorne übern lenker zu "ducken" um dann einfach die arme lang zu machen wenn das vorderrad runter plumpst. so hat man viel mehr kontrolle als wenn man vorher schon mit langen armen hinten hängt... vor allem, wenn man dazu dann auch noch lenken muss.
 
Ja, gestern ist irgendwie der knoten geplatzt... sonst stand ich häufig so planlos in der kehre wie bei meinem aufgezeichneten fehlversuch.
der trail ist wirklich sehr steil, daher ist meine position denke ich schon passend. das mit übern lenker ducken sollte ich nochmal bewusst trainieren. besonders wenns steil ist:D
 
Fahrtechnisch ist bestimmt noch Luft nach oben... ich bin aber ganz zufrieden!
Also mir scheint die Gabel viel zu weich abgestimmt, das ist ja ein Geschaukel ;). Dazu kommt noch das relativ ruckartige Bremsen. Es wirkt alles etwas abgehackt und hektisch.
Versuch mal ruhiger und flüssiger zu fahren, die Bremse mehr schleifen lassen und den Bremsdruck weicher variieren. Mit einer härter abgestimmten Gabel kann man auch mit mehr Druck auf dem VR fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Du aus meiner Sicht nicht optimal machst ist das relativ ruckelige Bremsen. Dadurch entsteht auch das Gewackel das Berkel anmerkt (aber er hat schon recht, die Gabel taucht ziemlich tief weg). Durch das wegtauchen der Gabel entsteht sehr viel Unruhe im Bike und das stört nicht nur die Konzentration sondern richtet das Bike unnötig auf.

Versuch doch mal langsamer anzufahren und - auch wenn es oft als falsch bezeichnet wird - die Bremse mehr schleifen zulassen. Dadurch erreichst Du eine ruhigere Anfahrt und mehr Kontrolle in der Kurve.

Ansonsten könntest Du in Vorbereitung auf echte Spitzkehren Dir angewöhnen die Kurve nicht weit - eng - weit zu fahren sondern eng - eng - eng. Wenn die Spitzkehren mal spitzer werden bekommst Du das Hinterrad nicht "rum", wenn Du die Kurve außen anfährst. Ich finde das ist ne ziemliche Umgewöhnung weil man schon als keines Kind gelernt hat Kurven außen anzufahren um den Radius zu vergrößern und jetzt soll man genau das Gegenteil tun :)
 
So mal sehen obs klappt....

Film- und Fahrtechnisch ist bestimmt noch Luft nach oben... ich bin aber ganz zufrieden!

Luft nach Oben hat auch die Gabel!! :) VIEL mehr Druck! VIEL VIEL mehr! :)

Ansonsten: einfach weitermachen! :daumen: Das wird schon noch, und wie schon viele andre geschrieben haben, schöner dosiert bremsen. NIcht so sehr digital (nicht nur zu/offen).
 
Ansonsten könntest Du in Vorbereitung auf echte Spitzkehren Dir angewöhnen die Kurve nicht weit - eng - weit zu fahren sondern eng - eng - eng. Wenn die Spitzkehren mal spitzer werden bekommst Du das Hinterrad nicht "rum", wenn Du die Kurve außen anfährst. Ich finde das ist ne ziemliche Umgewöhnung weil man schon als keines Kind gelernt hat Kurven außen anzufahren um den Radius zu vergrößern und jetzt soll man genau das Gegenteil tun :)

Ich zitiere das mal, um die Wichtigkeit dieses Punkts zu unterstreichen. In den inneren Punkt der Spitzkehre zu fahren macht das Leben wirklich deutlich leichter. Falls da also nicht grad ne feuchte Wurzel ist => immer rein in dat Jemüse! :D
 
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