Lieber mitfühlende Leser meines Tagesbuchs,
mit Begeisterung und Mitgefühl habt ihr vom schweren Anfang eines Todgeweihten gelesen. Nur leider konnte ich aus Zeitmangel diese Tatsachenberichte nicht fortsetzen. Einerseits durch das doch bisherige zähe Leben eines NC-1 als auch die wenigen Trainingseinheiten die ich bisher auf dem Bock verbrachte sah ich mich nicht im Stande jeden Tag dieses Folteropfers zu dokumentieren. Man stelle sich nur vor über Jahre hinweg jede noch so grausame Stunde in Wort und manchmal auch im Bild festzuhalten. Nein, selbst ich bin zu zart beseidet, mir über die Tastaturanschläge noch einmal die schröcklichen Vorkommnise Bewußt zu machen. Also brach ich den Versuch ab den Leidensweg weiterhin zu schildern. Nur der Counter in meinem Profil zeigten die Stunden bzw. Tage des Grauens an.
Heute ist aber der Tag gekommen an dem ich das Tagebuch wieder aufschlage, um eine letzte Eintragung vorzunehmen. Ein letztes Mal setze ich den Tageszähler um eins nach oben, um die noch jungen Lenze des Rahmens mit Namen NC-1 zu zählen.
Es sollte am Tage des Nikolauses eigentlich ein kurzer Leidenstag werden, im Kreise Gleichgesinnter sollte die nahe Weihnacht mit Glühwein begossen werden und in gemütlicher Fahrt der sächsische Untergrund nahe Dresdens berollt werden. Um das bereitstehende Transportfahrzeuges nicht mit den Resten des letzten Nightrides zu beschmutzen, kratzte ich die dicke Schlammschicht vom Bauxit und benutze sogar meine alte Zahnbürste, um auch in die kleinste Ritze vorzudringen. Selbst das durchsichtige Klebeband, das ich zum Schutze vor Scheuerstellen durch Brems- und Schaltzughüllen anbrachte wollte ich ersetzen. Beim Entfernern eines solchen Schutzfilms bemerkte ich einen feinen schwarzen Strich am Steuerroh. Zu meiner Beruhigung enttarnte sich dieser als harmloser Dreck, der mit einem Fingerwisch sich ins Nichts auflöste. Genauso wollte ich es am Sattelrohr oberhalb eines Gussets verfahren nur diese war etwas Widerspänstiger. Selbst mit der Zahnbürste ließ der sich nicht wegputzen. Er sahs da, einfach so, wie hingemalt, fein und klar abgegrenzt, in leichten Wellenlinien dern Schweißraupen der Naht folgend, so harmlos und doch so Unheilbringend wie ein Karzenom, todbringend, wortlos und schamlos zeigte sich mir der Riss! Nur erregte mich der Anblick keineswegs, wie er offen und ungeniert sich mir entgegenstreckte. Er markierte damit nur das Ende eines kurzen Lebens.
Hiermit gebe ich bekannt, das Experiement NC-1 ist erfolgreich beendet. In einem nie dagewesenen kurzen Zeitspanne entzweite ich mich meines Sportgerätes, das ich langsam anfing zu mögen. Nur kurz war sein Leben, aber lang sein Leiden - ein Leben lang!
Mit diesem Worten möchte ich schließen und auf immer dieses Tagebuch zu schlagen.
In stiller Trauer
Ritzelflitzer
mit Begeisterung und Mitgefühl habt ihr vom schweren Anfang eines Todgeweihten gelesen. Nur leider konnte ich aus Zeitmangel diese Tatsachenberichte nicht fortsetzen. Einerseits durch das doch bisherige zähe Leben eines NC-1 als auch die wenigen Trainingseinheiten die ich bisher auf dem Bock verbrachte sah ich mich nicht im Stande jeden Tag dieses Folteropfers zu dokumentieren. Man stelle sich nur vor über Jahre hinweg jede noch so grausame Stunde in Wort und manchmal auch im Bild festzuhalten. Nein, selbst ich bin zu zart beseidet, mir über die Tastaturanschläge noch einmal die schröcklichen Vorkommnise Bewußt zu machen. Also brach ich den Versuch ab den Leidensweg weiterhin zu schildern. Nur der Counter in meinem Profil zeigten die Stunden bzw. Tage des Grauens an.
Heute ist aber der Tag gekommen an dem ich das Tagebuch wieder aufschlage, um eine letzte Eintragung vorzunehmen. Ein letztes Mal setze ich den Tageszähler um eins nach oben, um die noch jungen Lenze des Rahmens mit Namen NC-1 zu zählen.
Es sollte am Tage des Nikolauses eigentlich ein kurzer Leidenstag werden, im Kreise Gleichgesinnter sollte die nahe Weihnacht mit Glühwein begossen werden und in gemütlicher Fahrt der sächsische Untergrund nahe Dresdens berollt werden. Um das bereitstehende Transportfahrzeuges nicht mit den Resten des letzten Nightrides zu beschmutzen, kratzte ich die dicke Schlammschicht vom Bauxit und benutze sogar meine alte Zahnbürste, um auch in die kleinste Ritze vorzudringen. Selbst das durchsichtige Klebeband, das ich zum Schutze vor Scheuerstellen durch Brems- und Schaltzughüllen anbrachte wollte ich ersetzen. Beim Entfernern eines solchen Schutzfilms bemerkte ich einen feinen schwarzen Strich am Steuerroh. Zu meiner Beruhigung enttarnte sich dieser als harmloser Dreck, der mit einem Fingerwisch sich ins Nichts auflöste. Genauso wollte ich es am Sattelrohr oberhalb eines Gussets verfahren nur diese war etwas Widerspänstiger. Selbst mit der Zahnbürste ließ der sich nicht wegputzen. Er sahs da, einfach so, wie hingemalt, fein und klar abgegrenzt, in leichten Wellenlinien dern Schweißraupen der Naht folgend, so harmlos und doch so Unheilbringend wie ein Karzenom, todbringend, wortlos und schamlos zeigte sich mir der Riss! Nur erregte mich der Anblick keineswegs, wie er offen und ungeniert sich mir entgegenstreckte. Er markierte damit nur das Ende eines kurzen Lebens.
Hiermit gebe ich bekannt, das Experiement NC-1 ist erfolgreich beendet. In einem nie dagewesenen kurzen Zeitspanne entzweite ich mich meines Sportgerätes, das ich langsam anfing zu mögen. Nur kurz war sein Leben, aber lang sein Leiden - ein Leben lang!
Mit diesem Worten möchte ich schließen und auf immer dieses Tagebuch zu schlagen.
In stiller Trauer
Ritzelflitzer

