ICB 2.0 - Ideenwettbewerb: Zugführung

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PS: Interessanter finde ich, dass es anscheinend vollkommen egal ist, ob man mit einer Intercommunity ein Rad baut, oder in der Industrie große Projekte im Schwermaschinenbau umsetzt.

Überall Dilberts, Peters und Kruger-Dunnings. Parkinsons Gesetz der Trivialität schlägt auch voll zu.

Liegt IMHO darin, dass der Anteil an Leuten die sich selbst Wissen angeeignet haben dieses unter eigener Verantwortung zur Anwendung gebracht haben, Gesamtgesellschaftlich viel zu gering ist. Ich schweife ab...

Was ich viel interessanter finde (und das meine ich ohne jeglichen Sarkasmus und ohne irgendeine Firma im Kopf zu haben), ist dass gut ausgebildete Leute mit massig Erfahrung es jedes Jahr auf neue schaffen, Produkte auf den Markt zu bringen, die Mängel aufweisen. Meine Naivität sagt mir, dass nach zig Jahren Entwicklungsgeschichte und Projekterfahrung jeder Fehler schon mal gemacht wurde. Wie kann man ihn ein zweites Mal machen? Das betrifft sowohl Fahreigenschaften als auch Verarbeitungsqualität. Schlecht haltender Lack ist für mich z.B. kein Ärgernis, sondern ein Mangel (im Rechtssinne)! Wie kann heute noch ein Lenker konstruiert werden, der bricht? Ich.verstehe.es.nicht! Gleiches gilt für unterdimensionierte oder minderwertige Lager. Und das hat auch gar nichts mit Preissegmenten zu tun. Ich habe in 18 Jahren MTB-Erfahrung mittlerweile jede Qualität in jeder Preisklasse gesehen. Ja, bla, Stückzahlen und Größe der Firma hin oder her, Fehler muss heute keiner mehr machen.

Und ich schweife auch mal ab: Eigentlich sollte der Verbraucher an der Stelle mal anfangen, seine Mängelrechte durchzusetzen, anstatt nen neuen Lagersatz für viel Geld zu erwerben. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Wenn andere Firmen es schaffen, Rahmen zu konstruieren, bei denen im DH-Einsatz(!) die Lager nach zwei Jahren noch wie Butter laufen, dann sind nach 6 Monaten verschlissene Lager an nem Tourenfully für mich ein klarer Gewährleistungsfall und nichts, was ich als typischen Verschleiss hinnehmen muss: Fehlkonstruktion.

Das lässt sich beliebig für sämtliche Bauteile und Eigenschaften des Rades weiterspinnen. Von daher bin ich ganz dankbar, dass die "Besserwisser" den besser Ausgebildeten hier auf die Finger schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SCM
Pfuh, das ist halt schon nicht so einfach. Die Hersteller/Entwickler bewegen sich bei einigen Teilen sich sehr im Grenzbereich. Stefan hat's doch eh im letzten ICB Projekt schon beschrieben. Alles durch zu simulieren und zu testen geht ja fast nicht. Da wird eben hier und da ein bisserl etwas "riskiert" bzw. probiert....

Lackprobleme, schlechte Lagersitze usw usf... Das kann's doch ganz leicht geben. Es gibt so viele Zulieferer und so viele Paramter - da kann schnell etwas schiefgehen. Ich war sieben Jahre in der Halbleiterbranche für den Automobilbereich. Was da für ein Aufwand betrieben wird für die Qualitätssicherung ist sagenhaft! Dennoch gibt's Ausreißer... Würde man den Aufwand bei den ganzen Biketeilen haben, wären die Dinger wohl noch teurer. Neben den höheren Entwicklungskosten wäre man auch auf weniger Zulieferer angewiesen. Das wäre wohl nicht so fein... Außerdem: nur weil irgendwer irgendwo einmal schon einen Fehler gemacht hat, kann er noch oft wieder passieren. Nicht alle Entwicklungsbuden und Fertiger haben gleich gutes Personal. :)

Nicht dass ich Fehler gut heißen würde, aber ich kann's nachvollziehen und find's logisch, dass hier und da ein mieses Produkt (egal ob schlecht entwickelt oder gefertigt) rauskommt *g*

Was mir zum Thema einfällt:
Keine Züge unten am Tretlager vorbei.
So wenig Züge wie möglich intern (eventuell an der Kettenstrebe den Schaltzug - aber auch da ist's nur dann gut, wenn man RICHTIG gut dazukommt. Nicht so ätzend wie bei den 301ern).
Sattelstützenloch: ja, klar, aber bitte auch die Möglichkeit den zug extern verlegen zu können (evtl über einen Adapter für das Loch, wo man die Leitung einer Stütze auch außen verlegen kann).
Nicht alle Züge auf der selben Steuerrohrseite legen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SCM
Pfuh, das ist halt schon nicht so einfach. Die Hersteller/Entwickler bewegen sich bei einigen Teilen sich sehr im Grenzbereich. Stefan hat's doch eh im letzten ICB Projekt schon beschrieben. Alles durch zu simulieren und zu testen geht ja fast nicht. Da wird eben hier und da ein bisserl etwas "riskiert" bzw. probiert....

Jede Firma fertigt mindestens einen Prototyp. Wenn der sich nur mittelmäßig fährt, wird der aber trotzdem in Serie gefertigt, weil bis zu dem Punkt die Entwicklungskosten schon sooo hoch waren, die Zeit zur Eurobike drängt und man ja was Neues auf den Markt bringen muss...

Und dass man nach abgeschlossener Qualitätssicherung ne Charge mit schlechten Lagersitzen rausbringt, liegt doch nur daran, dass man dem Kunden dann nen Nachrüstsatz China-Lager mit 5000% Gewinn verticken kann, weil niemand so schlau ist, auf Gewährleistung zu pochen.

Und wenn ich Teile von Fremddienstleistern fertigen lasse, dann gebe ich Parameter vor. Die lauten bspw. Lagersitz X befindet sich an Stelle Y und weist folgende Maße innerhalb folgender Toleranzen auf. Wenn die Teile bei der Abnahme fehlerhaft sind, wird nicht gezahlt und der Müll geht zurück. Dass man die Taiwanesen, Chinesen etc. so schlecht verklagen kann und im Zweifelsfall schon ne fette Anzahlung beim Fertiger liegt, die man nicht wieder sieht, ist nicht das Problem des Kunden, sondern des Auftraggebers, der sich aus Gewinnoptimierungsabsicht einer zweifelhaften Schweisserbude bedient. Und ja, ich kann das so einfach sagen ohne jemals ein Rad konstruiert und gefertigt zu haben, weil die Erfahrung zeigt, dass es solche Produkte gibt! Es ist möglich kostenoptimiert und qualitativ hochwertig (nicht High-End, aber haltbar und maßhaltig) zu fertigen.

Das Lustige ist, dass ich beim ICB 1 mal ein Lastenheft vorgeschlagen hatte, welches entsprechende Parameter abbildet, z.B. das ein Rahmen gefertigt wird, der

- eine überdurchschnittlich haltbare Oberfläche hat
- perfekt geschnittene Lagersitze und Gewinde aufweist
- mit überdurchschnittlich haltbaren Industrielagern ausgestattet ist
- bei dem sich der Dämpfer auf der Dämpferachse mit der Hand frei bewegen lässt
- bei dem sich die Dämpferbuchsen NICHT im Dämpfer und im Rahmen verewigen
- bei dem sämtliche Bolzen und Schrauben harteloxiert bzw. dauerhaltbar sind
- etc etc etc

Das hat niemand aufgegriffen und herausgekommen ist der allseits beliebte Spaltmaßunfall.

Hundertprozentige Fehlerfreiheit ist insbesondere bei neuen Produkten natürlich nur sehr schwer zu erreichen, jedoch sollten die groben Schnitzer, mit denen wir immer und immer wieder aufs Neue konfrontiert werden, gleichermaßen zu hundert Prozent vermeidbar sein.

Ich jedenfalls persönlich wünsche jedem, der fahrlässig oder aus Gier minderwertige Produkte auf den Markt bringt, die Insolvenz. Den derjenige hat, sofern er eine Qualitätskontrolle bei sich etabliert hat, wissentlich minderwertige Produkte zum vollen Preis auf den Markt gebracht. Und wenn er keine Qualitätskontrolle hat, ist ihm ebendies vorzuwerfen.

Nehmen wir mal folgendes Bike:

meta_v4_07.jpg


So wie es da steht, kostet es 3299 Euro.

Wenn jetzt allerdings die Lagersitze nicht maßhaltig sind und dies zu schnellerem Verschleiss der Lager führt, die Farbe von der Pike schon beim Anschauen blättert, der Hinterbau im Wiegetritt knarzt und die Teleskopstütze im Auslieferungszustand spürbares Spiel hat, dann bin ich ein Arschloch, wenn ich dafür immer noch 3299 Euro verlange. Das Rad weist nämlich Mängel auf, die der Kunde nicht hinnehmen muss und für die er im Zweifelsfall sogar Minderung(!) verlangen kann. Wir lassen uns zu viel gefallen. Die Industrie sollte die hiesigen Verbraucherschutzrechte mal deutlich zu spüren bekommen.
 
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Was ich viel interessanter finde (und das meine ich ohne jeglichen Sarkasmus und ohne irgendeine Firma im Kopf zu haben), ist dass gut ausgebildete Leute mit massig Erfahrung es jedes Jahr auf neue schaffen, Produkte auf den Markt zu bringen, die Mängel aufweisen. Meine Naivität sagt mir, dass nach zig Jahren Entwicklungsgeschichte und Projekterfahrung jeder Fehler schon mal gemacht wurde. Wie kann man ihn ein zweites Mal machen? Das betrifft sowohl Fahreigenschaften als auch Verarbeitungsqualität. Schlecht haltender Lack ist für mich z.B. kein Ärgernis, sondern ein Mangel (im Rechtssinne)! Wie kann heute noch ein Lenker konstruiert werden, der bricht? Ich.verstehe.es.nicht! Gleiches gilt für unterdimensionierte oder minderwertige Lager. Und das hat auch gar nichts mit Preissegmenten zu tun. Ich habe in 18 Jahren MTB-Erfahrung mittlerweile jede Qualität in jeder Preisklasse gesehen. Ja, bla, Stückzahlen und Größe der Firma hin oder her, Fehler muss heute keiner mehr machen.

Und ich schweife auch mal ab: Eigentlich sollte der Verbraucher an der Stelle mal anfangen, seine Mängelrechte durchzusetzen, anstatt nen neuen Lagersatz für viel Geld zu erwerben. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Wenn andere Firmen es schaffen, Rahmen zu konstruieren, bei denen im DH-Einsatz(!) die Lager nach zwei Jahren noch wie Butter laufen, dann sind nach 6 Monaten verschlissene Lager an nem Tourenfully für mich ein klarer Gewährleistungsfall und nichts, was ich als typischen Verschleiss hinnehmen muss: Fehlkonstruktion.

Das lässt sich beliebig für sämtliche Bauteile und Eigenschaften des Rades weiterspinnen. Von daher bin ich ganz dankbar, dass die "Besserwisser" den besser Ausgebildeten hier auf die Finger schauen.

Schau dir ruhig dieses Video an: http://cheezburger.com/59643393

Das ist der Alltag für Fachleute. Und hier ist es auch nicht anders.

Und es geht im weiteren Verlauf so weiter; Ist das Projekt erfolgreich, wird immer noch einer der keine Ahnung hat und kaum produktiv beteiligt war dir vorwerfen, du hättest es hier und da besser machen können, oder das zu viel Geld ausgegeben wurde. Als diese schwierigen Themen bearbeitet werden mussten, hast von diesen Leuten nichts gesehen.

Gibt es Probleme, bist du perse Schuld. Sowohl am Problem, als auch daran, dass du keine Lösung hast. Auch in dieser Situation wird dir keiner der Dampfplauderer helfen oder zugeben, dass du unter gegebenen Vorraussetzungen keine wirkliche Alternative haben kannst.

Gelobt wirst du höchstens in hämopatischen Dosen, gewinnen kannst du sowieso nicht. Egal wie es ausgeht, du bist immer der Depp.

Und das liegt an Leuten die selbst keine Ahnung haben, auch kaum fachliche oder praktische Erfahrung haben und trotzdem meinen mitreden zu müssen

EDIT: Dazu gehören übrigens auch Vorstellungen von Leistungen, Qualität, Preisen und Margen, die unmöglich zu gemeinsam erfüllen sind, was meiner Meinung nach zusammen mit unrealtistischen Zeitplänen zu den Hauptursachen für Produktmängel gehören und an denen ein Konstrukteur keinerlei Chance hat etwas zu ändern. Hier ist wäre mehr als Talent, sondern bereits Zauberkunst und Voodoo gefragt.

So ist das nun mal. Drüber weinen lohnt sich nicht. Stattdessen muss man sich um eine konstruktive Diskussionsathmosphäre bemühen. Und das machen die Jungs hier schon sehr gut. Die Geduld hab ich oft nicht.


Grüße,

GM
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne Frage am Rande...
Ist die Firma Alutech mit einer schwarzen Null zufrieden, oder wird mit dem Projekt (im Besten Fall) richtig Geld verdient?
 
um zum eigentlichen Thema zurückzukommen ...

Ich finde persönlich den Ansatz von Redlion0007 recht gut, nur das die Bremsleitung unter! dem Schwingenlager laufen muß, da sie sonst zu viele Drehbewegungen ausgleichen/mitmachen muss. Im Grunde gefiel mir die Lösung am ICB 1 schon sehr gut. Innenverlegt ist schick und macht die Optik clean, muss aber nicht zwingend sein.
 
Und wenn ich Teile von Fremddienstleistern fertigen lasse, dann gebe ich Parameter vor. Die lauten bspw. Lagersitz X befindet sich an Stelle Y und weist folgende Maße innerhalb folgender Toleranzen auf. Wenn die Teile bei der Abnahme fehlerhaft sind, wird nicht gezahlt und der Müll geht zurück.

ja, das stimmt zwar und ist auch "richtig"

Dennoch gibt es auch noch andere Regeln des Marktes.

Es wird immer so sein, dass du Teile nach spezifikation bestellst, das von Auftraggeber und Fertiger abgestimmt ist, und du bekommst etwas, das nicht den Spezifikationen entspricht.

Auftraggeber denkt sich "wie kann man sowas abschicken"
Fertiger denkt sich "wie stellt der sich das eigentlich vor, den Preis drücken und perfekte Ware verlangen, der kann mich mal"

jetz bekommst du das nicht passende Teil, und zwar nicht 1 sondern 500. zurückschicken, neufertigung/Überarbeitung würde warscheinlich 3-5 Monate dauern, und nochmal das gleiche kosten von dem was du bisher bezahlt hast - Kunden warten, haben Geld bezahlt, Fertiger hat vor 3 Monate keine Zeit dafür etc etc...


Diese Branche ist jetzt leider insg schon auch noch sehr preisdrückerisch - gute Fertiger die die sehr komplizierten Teile herstellen können zu einem Preis der den Initiator auch glücklich macht, sind schwer zu finden

hast du EINMAL einen gefunden, und du schickst dem 500 Rahmen(sind wohl 1-2 Container - kostet richtig schotter, vom Aufwand ganz zu schweigen) zurück wegen einer minimalen Abweichung der Lagertoleranzen...

Dieser fertiger wird nie wieder für dich arbeiten!
man muss sich immer gut überlegen warum man sich bei wem beschwert. Leider sind es nicht immer 3 dutzend Fertiger die sich um einen Auftraggeber reißen!

kleine mängel sollte man daher in kauf nehmen, solange es "nur" um minimal erhöhten verschleiß geht - bei groben funktionellen fehlern ist meist ein konstruktionsfehler vorhanden(z.b. fehlende axialtoleranzausgleich o.ä.), das ist dann eine andere Liga an Mangel.

jetz ist der post schon wieder länger geworden als ich wollte ... wenn man einmal anfängt :)
 
Zurück zum Thema: Wenn die linke kettenstrebe recht gerade wird- was ja bereits angedeutet wurde, dann kann man die bremsleitung schön und ohne große biegungen darauf entlang laufen lassen. Hinterer Schaltzug auf Unterrohr (oder im Unterrohr) und durch die Kettenstrebe-passt (loch groß genug lassen). alle diskussionen über umwerfer oder den zug dafür ignoriere ich :)
 
Mal ne Frage am Rande...
Ist die Firma Alutech mit einer schwarzen Null zufrieden, oder wird mit dem Projekt (im Besten Fall) richtig Geld verdient?
Was ist eine schwarze Null und wem ist damit geholfen? Es ist Sinn und Zweck einer jeden Unternehmung, Gewinne zu erwirtschaften. alles andere lässt sich nicht mit einer nachhaltigen Planung vereinbaren. Aus gewinne werden Rücklagen gebildet, diese wiederum dienen als Puffer für Service (Rückrufe etc) und könne als Reinvestment für weitere Entwicklungne oder Modellpflege dienen. Soweit die Theorie.
In diesem Projekt sind zwei Ingenieure, zwei BWLer und ein selbstständiger Unternehmer ca. ein Jahr lang unentgeltlich Moderatoren, Witzbolde, Prügelknaben und Ansprechpartner. Parralel dazu läuft ein Entwicklungsprozess, der langsamer und komplizierter ist, als der Normalablauf. Um da am Ende des Bestellzeitraums mit dicken Geldkoffern die Bank zu entern, muss schon einiges passieren....
 
Jede Firma fertigt mindestens einen Prototyp. Wenn der sich nur mittelmäßig fährt, wird der aber trotzdem in Serie gefertigt, weil bis zu dem Punkt die Entwicklungskosten schon sooo hoch waren, die Zeit zur Eurobike drängt und man ja was Neues auf den Markt bringen muss...

Und dass man nach abgeschlossener Qualitätssicherung ne Charge mit schlechten Lagersitzen rausbringt, liegt doch nur daran, dass man dem Kunden dann nen Nachrüstsatz China-Lager mit 5000% Gewinn verticken kann, weil niemand so schlau ist, auf Gewährleistung zu pochen.

Und wenn ich Teile von Fremddienstleistern fertigen lasse, dann gebe ich Parameter vor. Die lauten bspw. Lagersitz X befindet sich an Stelle Y und weist folgende Maße innerhalb folgender Toleranzen auf. Wenn die Teile bei der Abnahme fehlerhaft sind, wird nicht gezahlt und der Müll geht zurück. Dass man die Taiwanesen, Chinesen etc. so schlecht verklagen kann und im Zweifelsfall schon ne fette Anzahlung beim Fertiger liegt, die man nicht wieder sieht, ist nicht das Problem des Kunden, sondern des Auftraggebers, der sich aus Gewinnoptimierungsabsicht einer zweifelhaften Schweisserbude bedient. Und ja, ich kann das so einfach sagen ohne jemals ein Rad konstruiert und gefertigt zu haben, weil die Erfahrung zeigt, dass es solche Produkte gibt! Es ist möglich kostenoptimiert und qualitativ hochwertig (nicht High-End, aber haltbar und maßhaltig) zu fertigen.

Das Lustige ist, dass ich beim ICB 1 mal ein Lastenheft vorgeschlagen hatte, welches entsprechende Parameter abbildet, z.B. das ein Rahmen gefertigt wird, der

- eine überdurchschnittlich haltbare Oberfläche hat
- perfekt geschnittene Lagersitze und Gewinde aufweist
- mit überdurchschnittlich haltbaren Industrielagern ausgestattet ist
- bei dem sich der Dämpfer auf der Dämpferachse mit der Hand frei bewegen lässt
- bei dem sich die Dämpferbuchsen NICHT im Dämpfer und im Rahmen verewigen
- bei dem sämtliche Bolzen und Schrauben harteloxiert bzw. dauerhaltbar sind
- etc etc etc

Das hat niemand aufgegriffen und herausgekommen ist der allseits beliebte Spaltmaßunfall.

Hundertprozentige Fehlerfreiheit ist insbesondere bei neuen Produkten natürlich nur sehr schwer zu erreichen, jedoch sollten die groben Schnitzer, mit denen wir immer und immer wieder aufs Neue konfrontiert werden, gleichermaßen zu hundert Prozent vermeidbar sein.

Ich jedenfalls persönlich wünsche jedem, der fahrlässig oder aus Gier minderwertige Produkte auf den Markt bringt, die Insolvenz. Den derjenige hat, sofern er eine Qualitätskontrolle bei sich etabliert hat, wissentlich minderwertige Produkte zum vollen Preis auf den Markt gebracht. Und wenn er keine Qualitätskontrolle hat, ist ihm ebendies vorzuwerfen.

Nehmen wir mal folgendes Bike:

meta_v4_07.jpg


So wie es da steht, kostet es 3299 Euro.

Wenn jetzt allerdings die Lagersitze nicht maßhaltig sind und dies zu schnellerem Verschleiss der Lager führt, die Farbe von der Pike schon beim Anschauen blättert, der Hinterbau im Wiegetritt knarzt und die Teleskopstütze im Auslieferungszustand spürbares Spiel hat, dann bin ich ein Arschloch, wenn ich dafür immer noch 3299 Euro verlange. Das Rad weist nämlich Mängel auf, die der Kunde nicht hinnehmen muss und für die er im Zweifelsfall sogar Minderung(!) verlangen kann. Wir lassen uns zu viel gefallen. Die Industrie sollte die hiesigen Verbraucherschutzrechte mal deutlich zu spüren bekommen.
Krasse Ansage! Das Ergebniss wird sein, dass die Industrie Käufer ausschließt oder eine solche Konsumentenreaktion im Vorfeld einkalkuliert, was im Endeffekt auch zum Ausschluß von potentiellen Kunden führt. Kein Mensch sollte Sachen produzieren oder vertreiben, die einen bekannten Mangel enthalten, allerdings ist es in der Realität auch unmöglich, jede Eventualität zu simulieren. Besonders ein MTB ist so vielen unterschiedlichen Ansprüchen und Faktoren ausgesetzt, dass man wohl kaum alles in typischen Szenarien testen kann. Oftmals gibt es auch es auch einen Unterschied in der Erwartungshaltung des Verbrauchers und der produktionstechnischen Realität: Spiel in der Variostütze ist kein Mangel, sondern oft Stand der (Produktions-)technik. Natürlich darf das die Funktion oder Stabilität in keinster Weise beeinflussen, von einem Bauteil mit beweglichen Elementen die selben typischen Eigenschaften wie von einem starren Bauteil zu erwarten, ist allerdings realitätsfern...
meiner Meinung dürfen Fehler durchaus passieren, es kommt dann auf das Verhalten und die Abwicklung im Schadensfall an... Man darf nicht vergessen, dass auch die Hersteller eine Marktmacht haben und diese zu Ungunsten des Konsumenten einsetzen können. ich für meinen Teil versuche mich immer gütig zu einigen und bei 99% aller Fälle bin ich selber der Konsument, nicht der Unternehmer...
 
OK dann ist viel Zeit zum sparen. Ich bin bei geiler Optik und Funktion interessiert.
 
Dann Schmeißt den Umwerfer raus und gebt dem Stefan 5-10mm mehr Kettenstreben Länge. Ansonsten sehe ich für meinen Geschmack schwarz was die Optik und Funktion betrift. :)
Na. jetzt warten wir erstmal die Funktionsmuster ab, da wird sich schon noch das ein oder andere ergeben. So ein Bildschirm zeigt halt auch immer nur die halbe Wahrheit. aber das meinte ich ja oben, es ist fertig , wenn es fertig ist und da erlauben wir uns auch mal diesen kleinen Exkurs in die Realität. bin da recht zuversichtlich..
 
Hab mal gerade was gemalt.
Der Gedanke ist, das Hauptlager und das Tretlager aus einem Teil herzustellen. Auf der Rückseite kann dann eine größere Öffnung eingebracht werden durch welche die interne Zugverlegung einfach und völlig sauber stattfinden kann. So kommen auch keine unnötigen Leitungen zB zwichen Sitzrohr und Unterrohr aus dem Rahmen. Die Leitungen zum Hinterbau sind dabei auch fast nicht zu sehen. Die Öffnung muss dann natürlich noch mit einem Deckel verschlossen werden.
zugverlegungklappehmuww.jpg


Irgendwie kann ich nichts ins Album hochladen. Deswegen ist das Bilöd jetzt nur hier.
 

für mich zum beispiel ein Rad mit ziemlicher schlechter zugführung.
obs einem gefällt oder nicht sei ja dahin gestellt, aber der Rahmen ist mit seiner silber lackierung und den vereinzelten roten eloxalteilen ja doch recht aufwändig gemacht, und dann überall diese schwarzen züge, einfach furchtbar.

mit innenverlegten zügen, wäre das doch viel schöner.
 
Krasse Ansage! Das Ergebniss wird sein, dass die Industrie Käufer ausschließt oder eine solche Konsumentenreaktion im Vorfeld einkalkuliert, was im Endeffekt auch zum Ausschluß von potentiellen Kunden führt.

Einkalkuliert sein sollte das doch ohnehin, oder? In den mir aus anderen Branchen bekannten Preiskalkulationen ist immer ein Posten für RÜckläufer/Haftung/Gewährleistung/Kulanz etc. enthalten.

Kein Mensch sollte Sachen produzieren oder vertreiben, die einen bekannten Mangel enthalten, allerdings ist es in der Realität auch unmöglich, jede Eventualität zu simulieren. Besonders ein MTB ist so vielen unterschiedlichen Ansprüchen und Faktoren ausgesetzt, dass man wohl kaum alles in typischen Szenarien testen kann.

Das erwarte ich auch nicht. Ich erwarte nur, dass man bekannte Fehler nicht wiederholt. :D

Oftmals gibt es auch es auch einen Unterschied in der Erwartungshaltung des Verbrauchers und der produktionstechnischen Realität: Spiel in der Variostütze ist kein Mangel, sondern oft Stand der (Produktions-)technik.

Kommt ganz auf die Stütze an, ob das Spiel spürbar ist (bzw. wird), oder nicht. Auch hier gibt es wieder Produkte, die einfach halten und solche, bei denen man geplante Obsoleszenz vermuten könnte...

Nur um klarzustellen, was ich meine, ein paar Beispiele:

1.) Es kann oberhalb von Baumarktqualität nicht sein, dass ein Rahmen mit zu engem, zu weitem oder ovalem Sattelinnenrohr geliefert wird. Wir haben 2014! Es muss möglich und absoluter Standard sein, ein perfekt rundes, maßhaltiges Sattelrohr zu bekommen, in das eine ebenso maßhaltige Stütze nicht reinfällt, dieses aber die Stütze auch nicht zerkratzt. No-Go. wer sowas produziert oder ausliefert, gehört ausgepeitscht.

2.) Es kann nicht sein, dass Dämpferbefestigungen mitgeliefert werden, auf denen sich der Dämpfer nicht ausreichend frei bewegen kann oder die sich bei ordnungsgemäßer Befestigung in den Rahmen fressen. Da habe ich im Gegensatz zum Bauteil 0 Toleranz, weil jeder Lehrling sowas in einer Werkstatt von 1950 drehen kann. Man könnte erwarten, dass das Standard ist, stattdessen bekommt man immer noch unpassende Buchsen, die man mit Gewalt in den Rahmen pressen oder mit zu viel Drehmoment anknallen muss - oder auf denen der Dämpfer sich erst gar nicht dreht.

3.) Beschichtungen/Lackierungen: Sorry, aber wer an einem MTB Lack oder Eloxal aufbringt, dass nach 2 Saisons bei normalem Gebrauch aussieht wie mit Stacheldraht gebürstet, für den habe ich 0 Verständnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
So hätte ich es gerne. Die Bremsleitung extern, unter dem Dämpfer durch und auf der Kettenstrebe, einfach mit Kabelbindern befestigt. Oder wie bei meinem Nicolai, einfach zum einhaken.
Den Rest intern, das Kabel für die Stütze mit externer Ansteuerung intern im Oberrohr, bei dem Knick hersausgeführt.

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