Stefan Herrmann im Interview - Teil 2: „Das war der erste Hinterbau, der funktionierte - nur die Geometrie war nichts”

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Re: Stefan Herrmann im Interview - Teil 2: „Das war der erste Hinterbau, der funktionierte - nur die Geometrie war nichts”
@Tobias Erstmal vielen Dank für die absolut geniale Interview-Reihe. Toller Typ mit tollen Bikes ergibt eine gute Mischung ;-). Bitte mehr davon. "Ebenfalls falsch dimensioniert waren die Lenker. Weil es um Aerodynamik ging, wurden die einfach abgesägt. Das war so um 1990 rum. Erst 1994 kam Beni (Jürgen Beneke, Anm. d. Red.) mal zu mir und meinte, ich sollte mal einen breiteren Lenker probieren. Irgendwann waren auch mal Lenker mit negativem Rise in Mode – ein Glück, dass die Zeiten vorbei sind!" Hier musste ich laut lachen, denn ich habe damals genau den gleichen Blödsinn gemacht, am besten noch mit einem 150mm 0Grad Vorbau kombiniert (von den steilen Winkeln, dem nicht vorhandenen Federweg, den viel zu hart aufgepumpten und zu schmalen Reifen, will ich gar nicht erst reden...). Meinen Lenker von damals, den ich bis weit in die 90er rein gefahren bin, hat jetzt übrigens mein 5-jähriger Sohn an seinem Bike und das Ding wirkt keinen mm zu groß für ihn.
Es ist aber schon irre, wie schnell man damals mit diesem Zeug unterwegs war. Ich hab 1992 mit 13 auf nem Trek 830 angefangen, dann Cannondale M800, danach Gt Zaskar und schlussendlich mit 16 nach viel Sparen und Arbeiten ein Litespeed Obed gefahren. Das bin ich dann regelmäßig bis ca. ins Jahr 1999 gefahren. Danach ist es im Keller verstaubt (bin in den folgenden 10 Jahren vielleicht 10 Mal damit gefahren). Irgendwann dann um das 2010 habe ich wieder Lust bekommen und mein altes Obed so aufgebaut, wie ich es mir mit 16 nicht leisten konnte und bin dann tatsächlich damit noch ein paar Jahre rumgefahren, im Grunde alles bis S2/S3. Ich hebe mich durch das Bike 0 eingeschränkt gefühlt. Höchstens beim Springen vielleicht. 2015 kam dann ein Yeti ins Haus mit 150/130mm Federweg, 4-Kolben-Bremsen, Dropper etc. Für mich, da biketechnisch aus den 90ern, eine absolute Offenbarung. Irgendwann vor 2 Jahren bin ich dann aus Spaß für eine winterliche Waldautobahnentour mit meinen Kumpels nochmal das Litespeed gefahren. Fühlte sich für mich plötzlich nahezu unfahrbar an, vollkommen seltsam. Am Krassesten war aber, als ich beim Bremsen vor einer Kurve (es lag Schnee auf dem Boden) erstmal ohne nennenswerte Verzögerung geradeaus im Busch gelandet bin. Hätte den Bremspunkt wahrscheinlich 1km vorher setzen müssen ;-). Danach habe ich das alte Teil nie mehr angepackt. Mittlerweile ist es aus Platzgründen auch verkauft. Wenn ich nichts anderes kennen würde, wäre es aber wahrscheinlich immer noch das geilste Bike der Welt.
 
ja, ja das steppenwolf.
kann mich noch gut daran erinnern als wir in nevgal beim wc waren und flo dietrich erstmal neue streben ordern musste ...

das rad war aber für damalige verhältnisse eine bügelmaschine. ähnlich wie das hc warp210. das hatte aber wiederum das problem, dass es aufgrund des extrem hohen übersetzungsfaktors alle dämpfer detonieren ließ. christiane hat allein an dem wochenende in nevegal 4 rs zerschossen. der damalige rs mechanics war so was von not amused ...

überhaupt wurde zu der zeit mehr geschraubt, als gefahren ....
 
Ja, wenn man nix anderes kennt. Bei der ersten fahrt mit dem nagelneuen wheeler hats mich gleich über den lenker. Die brachiale gewalt Der dx cantilever hatte ich nicht auf dem schirm.
 
Harry Dreidoppel hat ein paar gebrutzelt.
Wie auch vom Armageddon und 666.
Vor ein paar Jahren gab's den Knecht der den höchsten Drop Europas mit dem Armageddon angehen wollte.
Wurde glaub ich nix draus, der post heute mit 'nem Boxster auf Insta rum
p5pb11811394.jpg


btw: ich möchte lösen. Bild 9 ist glaube ich ein Tune AC
 
Ja, wenn man nix anderes kennt. Bei der ersten fahrt mit dem nagelneuen wheeler hats mich gleich über den lenker. Die brachiale gewalt Der dx cantilever hatte ich nicht auf dem schirm.

Ich glaube so 95 oder 96 hab ich mir im Shop eine Magura HS22 geordert und ans Bike schrauben lassen. Vorher waren die damals üblichen, einfachen Cantis dran. Ich habe das Bike zu Fuss abgeholt und Heim gefahren. Auf dem Heimweg durch enge, verwinkelte Altstadtgässchen kam recht flott ein Auto entgegen. Schreckbremsung und ich bin voll über den Lenker gestiegen.
Eine echte Offenbarung was Fahrwerk angeht war 1998 mein Centurion nopogo mit Marzocchi. Das hat funktioniert nur die Geo war aus heutiger Sicht so 7,5° zu steil. Und dann 2 Jahre später mein Giant ATX One DH mit Boxxer und Gustav m. Das Bike hab ich geliebt.
 
Man, jetzt fühl ich gerade wirklich alt... ;)
Cool, die ganzen alten Kisten mal wieder zu sehen. Meine Bike-Sammlung aus den 90ern ist leider schon lange auf den Müll gewandert und meine alten Räder entweder geklaut, kaputt oder verkauft. Fahren würde ich davon aber auch eh keines mehr...
Aber gerne mehr davon, vor allem auch mit ein paar persönlichen Hintergrundinfos, liebe Redaktion.
 
Zum Thema Bike Katalog als Biker Bibel bevor es das Internet gab:
bei mir war es vor allem der Katalog von Germans Cycles, den ich in und auswendig kannte, obwohl ich mir daraus als Schüler kaum etwas leisten konnte und nur einmal Kleinkram bestellt habe.

Der Heidelberger Einzelhändler German Möhren von Germans Cycles hat damals die jeweils coolsten Teile in seinem kleinen Katalog zusammen getragen, selbst gewogen und liebevoll beschrieben. Ein Fest im Vergleich zu dem Brot und Butter Zeugs beim örtlichen Händler.

Accutrax Gabeln, Cook Bros Kurbeln, Onza Mongo Steuersatz, dazu Yeti und Germans Rahmen... solche Sachen.

Später hatte ich auch das amerikanische MountainBike Action Magazin im Abo. Meinen Eltern mit dem Argument aus den Rippen geleihert, dass ich über die Lektüre ja auch Englisch üben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Dola ist wohl nur wegen dem Vorbau zu lang.
Ein San Andreas habe ich damals im Laden stehen sehen, dass sah damals wie ein Raumschiff aus.
 
Nee nee Leute. Es wurden Vermutungen abgegeben. Aber von der IBC-Redaktion hat es ja noch keiner bestätigt.
Aber nen VW Golf erkennt man ja auch 10 Meilen gegen den Wind. :D




Sascha
 
Zum Thema Bike Katalog als Biker Bibel bevor es das Internet gab:
bei mir war es vor allem der Katalog von Germans Cycles, den ich in und auswendig kannte, obwohl ich mir daraus als Schüler kaum etwas leisten konnte und nur einmal Kleinkram bestellt habe.

Der Heidelberger Einzelhändler German Möhren von Germans Cycles hat damals die jeweils coolsten Teile in seinem kleinen Katalog zusammen getragen, selbst gewogen und liebevoll beschrieben. Ein Fest im Vergleich zu dem Brot und Butter Zeugs beim örtlichen Händler.

Accutrax Gabeln, Cook Bros Kurbeln, Onza Mongo Steuersatz, dazu Yeti und Germans Rahmen... solche Sachen.

Später hatte ich auch das amerikanische MountainBike Action Magazin im Abo. Meinen Eltern mit dem Argument aus den Rippen geleihert, dass ich über die Lektüre ja auch Englisch üben kann.

Die Germany Kataloge waren etwas Besonderes und die MBA Aktion war gar nicht so einfach zu bekommen. Damals gab's noch so einen Edelversand aus Holland, Bike Prise of Europe. Bei dem gab's auch das geile Zeug.
 
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