7 Trail-Bikes im Vergleichstest: Welcher Allrounder ist die Nummer 1?

@Dahigez
Wenn du es verstanden hast, erklär die Umsetzung in der Praxis. Ich verstehe nicht, mit welchem/n Parameter/n ich da auf den sinnvollen Federwegvkommen soll.
Gerne.

Grundlage ist die Federgleichung: Kraft ist gleich Auslenkung mal Federkonstante.

Du hast an deinem MTB eine Feder. Also wahrscheinlich sogar zwei, aber egal. Um diese Feder zu komprimieren, braucht es eine Kraft. Umso stärker diese Kraft ist, umso weiter wird die Feder komprimiert, oder anders ausgedrückt, umso mehr wird der Federweg ausgenutzt.

Wo kommt diese Kraft nun her? Zum einen aus der Massenträgheit vor allem des Fahrers (der ja viel schwerer ist als das Bike, wobei da sogar nur der gefederte Anteil eine Rolle spielt) und zum anderen aus der Schwerkraft. Stell dir das so vor: Du springst, fällst dann also Richtung Boden und landest. Bei der Landung muss Deine Bewegungsrichtung verändert werden, sodass sie nach der Landung parallel zum Boden ist (sonst aua). Diese Impulsänderung benötigt eine Kraft. Dieser Kraft musst du als Fahrer widerstehen, sonst zwirbelt es dich ins Bike oder gleich in den Boden. (Im physikalischen Sinne bringst du diese Kraft auf, aber das Gefühl sagt einem halt, dass man einer äußeren Kraft widersteht, ist aber letztlich das gleiche. Kommt auf das Bezugssystem an und ist so ähnlich wie mit Fliehkräften in einer Kurve.) Dazu wirkt natürlich eh schon die normale Gewichtskraft. Kannst du dir letztlich so ähnlich vorstellen wie eine Kniebeuge mit Gewicht. Okay, nicht unbedingt eine Kniebeuge, mehr wie ein Gewicht in der Fahrposition zu halten. (Wenn das Rad einen Schlag vom Untergrund bekommt, ist es dasselbe: der Untergrund kommt dir entgegen. Da spielt halt mehr eine Rolle, wie „square“ dieser Hit ist und wie hoch und nicht wie weit du runter dropst.)

Fun Fact: Die Gewichtskraft ist für den Sag zuständig. Vereinfacht kann man sich also vorstellen, dass man bei 30% Sag etwa das doppelte seines Körpergewichts zusätzlich aushalten muss, um die Feder bis zum Anschlag zu bringen, da ja die Kraft proportional zur Auslenkung ist. Bei 25% Sag braucht es dann schon das Dreifache des Körpergewichts bis zum Durchschlag. In der Realität ist das ein bisschen anders, weil man ja meistens zwei Federn hat und selten beide Federn gleichzeitig durchschlägt bzw. die Belastung auf den Rädern beim Fahren selten so ist wie beim Sag einstellen, aber um eine Feder durchzuschlagen, müssen schon ordentliche Kräfte wirken.

So weit, so gut. Es ist also offensichtlich, dass die Kraft, die auf eine Federung im Bike wirken kann, begrenzt ist, weil auch der best trainierte Downhiller nicht das Viel(viel)fache seines Körpergewichts wird tragen können. Damit ist dann auch die eine Seite der eingangs genannten Federgleichung festgelegt. (Natürlich gibt es da eine recht große Bandbreite, aber einerseits ist das für einen bestimmten Fahrer über die verschiedenen Anwendungsgebiete von XC bis DH konstant, andererseits gleicht sich ein mehr an Kraft zwischen verschiedenen Fahrern auch wieder etwas aus, weil der mit mehr Kraft auch mehr Kraft ins Bike für Steuerimpulse stecken kann oder vielleicht mit weniger Sag sprich härterer Feder fährt. Warum das eine Bedeutung hat, siehst du gleich.)

Nun zur anderen Seite. Da steht das Produkt aus Federhärte und Auslenkung. Auslenkung ist einfach der Federweg, der verbraucht wird. Will man den genutzten Federweg nun bei vorgegebener Kraft erhöhen, muss man die Federhärte runtersetzen. Man spricht nicht umsonst von einer Downhill-Sänfte. Aber irgendwann macht das auch beim Downhill keinen weiteren Sinn mehr, weil sonst das Bike schon bei geringen Kräften, also zum Beispiel kleinen Gewichtsverlagerungen, mit deutlichen Bewegungen in der Federung reagiert. Das will niemand, weil dann ein kontrolliertes Fahren unmöglich wird. Deshalb ist der Federweg auch im Downhill begrenzt und im Vergleich zu Überschwingern vor einigen Jahren, nachdem er in der Anfangszeit von sehr gering kontinuierlich gewachsen ist, auch in letzter Zeit wieder ein wenig zurückgegangen und stagniert nun.

Bei anderen Zielsetzungen als Downhill, zB Enduro oder dann Trail und schließlich XC, will man natürlich immer höhere Federhärten haben, weil man immer direkteren Einfluss auf das Fahrverhalten des Bikes haben will. Da auf der anderen Seite das Kraftlimit aber gleich bleibt (bzw. beim XC ja eher kleiner ist als beim Downhill, weil man nebenbei noch treten muss), wird bei steigender Federhärte die Auslenkung, sprich der Federweg, den man nutzen kann, immer kleiner. (Remember: Produkt aus Federhärte und Auslenkung ist konstant.) Entsprechend macht es tatsächlich Sinn eine Kategorisierung mit steigendem Federweg von XC über Trail und Enduro bis DH vorzunehmen.

Kleine Nebenbemerkung: Das Gewicht des Bikes spielt hier keine Rolle, weil im Vergleich zum Fahrer unbedeutend. Bei Motorrädern, wo die Bikes viel schwerer sind, mag das anders sein.

Insgesamt ist die Situation natürlich deutlich komplizierter, weil Bikes zwei Federn haben und dann jedes Federelement noch eine Dämpfung, die viel ausmacht, aber der Grundsatz bleibt schon erhalten. Daneben gibt es natürlich noch andere Aspekte von Federweg, zum Beispiel bei unebenem Untergrund den Schwerpunkt trotzdem auf relativ gerader Linie führen zu können, weshalb man je nach Situation vielleicht mehr Federweg haben will, als es die reine Fahrabsicht vorgibt. Gerade bei Springen ist das ja ein Widerspruch: Fürs Abspringen will man eigentlich möglichst wenig Federweg und fürs Landen möglichst viel. Aber genau da kommt dann eben die Dämpfung der Federung ins Spiel, wo man die widerstrebenden Wünsche dennoch zusammenführen kann.

Wenn du übrigens wissen willst, wie viel Federweg du sinnvoller Weise brauchst, würde ich empfehlen einen Trail, der deinem üblichen Stil und Terrain entspricht mit einem möglichst wenig gedämpften Tuning so zu fahren, bis dir das Fahrverhalten/Feedback gefällt und dabei nur die Federhärte, also den Sag anzupassen. Dann schaust du, wieviel Federweg du tatsächlich braucht, schlägst noch einen kleinen Puffer drauf, and there you go. Der dann eingestellte Sag sollte dabei idealerweise im Prozentbereich des tatsächlich genutzten Federwegs sein, wie er vom Hersteller für den Rahmen vorgeschlagen wird. Andernfalls kann die Kinematik einen ungewünschten Einfluss haben (wenn zB die Progression irgendeinen wilden Verlauf nimmt). Also als Beispiel: der Rahmen hat 150 mm FW und es sind 30% Sag empfohlen. Dann tunst du den Sag so, dass dir die Feder passt, und du hast dann nur 120 mm Federweg genutzt und der Sag ist bei 24% vom maximalen Federweg (24% ist vier Fünftel von 30%, genauso wie 120 mm von 150 mm). Dann würde ich dir ein Rad mit 130 mm FW empfehlen (120 mm plus Puffer), wobei idealerweise die Kinematik ähnlich sein sollte. Oder du fährst deinen Rahmen weiter und lässt den Sag so, wie du ihn neu als ideal herausgefunden hast und wirst glücklich dabei. 🙂 Nur musst du halt dann damit leben, dass du den eigentlich zur Verfügung stehenden und gekauften Federweg nicht komplett nutzt, was manchen Leuten schwerfällt. Ich würde aber nicht versuchen, den Federweg irgendwie doch auszunutzen und dann irgendwie die Situation mit Dämpfung anpassen zu wollen, da wirst du eher schlechte Ergebnisse erreichen. Dämpfung ist fürs Finetuning gut, die Hauptarbeit sollte in der Abstimmung eher über die Feder geschehen.

Wenn man sich damit mal arrangiert hat, hat es den Vorteil, dass man mit einem Rahmen verschiedene Einsatzgebiete abdecken kann, indem man die Feder anpasst. Wenn du auf deinen Home Trails eher gemäßigtes Terrain hast, aber am WE regelmäßig in die Alpen fährst, würde ich daheim die Feder anpassen und nur in den Alpen dann den vollen Federweg nutzen. Den Federweg nicht komplett zu nutzen, kostest ja nichts außer ein bisschen Ego (und halt etwas Gewicht, solltest du den vollen FW nie nutzen). Insofern hat die Frage, ob es Sinn macht, zB ein Jibb zu kaufen, wenn man eigentlich auch ein Madonna haben kann, schon berechtigt. Man weiß aber halt nicht, ob nur der Federweg reduziert wurde oder vielleicht doch die Kinematik durch andere Positionierung der Lager weitergehend verändert wurde. In der Hinsicht wäre es mal interessant, ein Jibb mit einem Madonna zu vergleichen, bei dem die Feder per geringerem Sag angepasst wurde und vielleicht auch die Geometrie per Winkelsteuersatz noch angeglichen wird. Wenn dir aber 160 mm FW eh zu viel sind, dann ist der Griff zum Jibb klar. Andernfalls könnte man sich zwei Bikes zum Preis von einem holen.

Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben. 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut diversen Meinungen hier im Forum von Bikern die beide Bikes haben, ist ein Unterschied vorhanden. So wie es auch Raaw betitelt bzw beschreibt.
ah, ok. -- dann also sinnvoll die 140er-Version.
Ein "offizieller" Test mit Zeiten und subjektiven Gefühls-Fazit fänd ich trotzdem klasse!

Einen recht günstigen Umbau wie bei LAST gibts nicht, oder?!
 
ah, ok. -- dann also sinnvoll die 140er-Version.
Ein "offizieller" Test mit Zeiten und subjektiven Gefühls-Fazit fänd ich trotzdem klasse!

Einen recht günstigen Umbau wie bei LAST gibts nicht, oder?!
Musst mal im Enduro Unterforum in die Threads schauen. Fand es ganz interessant.

Wobei vermutlich wer vom Madonna kommt wird das Jibb anders empfinden als wer von einem XC Fully kommt 😬
 
Gerne.

Grundlage ist die Federgleichung: Kraft ist gleich Auslenkung mal Federkonstante.

Du hast an deinem MTB eine Feder. Also wahrscheinlich sogar zwei, aber egal. Um diese Feder zu komprimieren, braucht es eine Kraft. Umso stärker diese Kraft ist, umso weiter wird die Feder komprimiert, oder anders ausgedrückt, umso mehr wird der Federweg ausgenutzt.

Wo kommt diese Kraft nun her? Zum einen aus der Massenträgheit vor allem des Fahrers (der ja viel schwerer ist als das Bike, wobei da sogar nur der gefederte Anteil eine Rolle spielt) und zum anderen aus der Schwerkraft. Stell dir das so vor: Du springst, fällst dann also Richtung Boden und landest. Bei der Landung muss Deine Bewegungsrichtung verändert werden, sodass sie nach der Landung parallel zum Boden ist (sonst aua). Diese Impulsänderung benötigt eine Kraft. Dieser Kraft musst du als Fahrer widerstehen, sonst zwirbelt es dich ins Bike oder gleich in den Boden. (Im physikalischen Sinne bringst du diese Kraft auf, aber das Gefühl sagt einem halt, dass man einer äußeren Kraft widersteht, ist aber letztlich das gleiche. Kommt auf das Bezugssystem an und ist so ähnlich wie mit Fliehkräften in einer Kurve.) Dazu wirkt natürlich eh schon die normale Gewichtskraft. Kannst du dir letztlich so ähnlich vorstellen wie eine Kniebeuge mit Gewicht. Okay, nicht unbedingt eine Kniebeuge, mehr wie ein Gewicht in der Fahrposition zu halten. (Wenn das Rad einen Schlag vom Untergrund bekommt, ist es dasselbe: der Untergrund kommt dir entgegen. Da spielt halt mehr eine Rolle, wie „square“ dieser Hit ist und wie hoch und nicht wie weit du runter dropst.)

Fun Fact: Die Gewichtskraft ist für den Sag zuständig. Vereinfacht kann man sich also vorstellen, dass man bei 30% Sag etwa das doppelte seines Körpergewichts zusätzlich aushalten muss, um die Feder bis zum Anschlag zu bringen, da ja die Kraft proportional zur Auslenkung ist. Bei 25% Sag braucht es dann schon das Dreifache des Körpergewichts bis zum Durchschlag. In der Realität ist das ein bisschen anders, weil man ja meistens zwei Federn hat und selten beide Federn gleichzeitig durchschlägt bzw. die Belastung auf den Rädern beim Fahren selten so ist wie beim Sag einstellen, aber um eine Feder durchzuschlagen, müssen schon ordentliche Kräfte wirken.

So weit, so gut. Es ist also offensichtlich, dass die Kraft, die auf eine Federung im Bike wirken kann, begrenzt ist, weil auch der best trainierte Downhiller nicht das Viel(viel)fache seines Körpergewichts wird tragen können. Damit ist dann auch die eine Seite der eingangs genannten Federgleichung festgelegt. (Natürlich gibt es da eine recht große Bandbreite, aber einerseits ist das für einen bestimmten Fahrer über die verschiedenen Anwendungsgebiete von XC bis DH konstant, andererseits gleicht sich ein mehr an Kraft zwischen verschiedenen Fahrern auch wieder etwas aus, weil der mit mehr Kraft auch mehr Kraft ins Bike für Steuerimpulse stecken kann oder vielleicht mit weniger Sag sprich härterer Feder fährt. Warum das eine Bedeutung hat, siehst du gleich.)

Nun zur anderen Seite. Da steht das Produkt aus Federhärte und Auslenkung. Auslenkung ist einfach der Federweg, der verbraucht wird. Will man den genutzten Federweg nun bei vorgegebener Kraft erhöhen, muss man die Federhärte runtersetzen. Man spricht nicht umsonst von einer Downhill-Sänfte. Aber irgendwann macht das auch beim Downhill keinen weiteren Sinn mehr, weil sonst das Bike schon bei geringen Kräften, also zum Beispiel kleinen Gewichtsverlagerungen, mit deutlichen Bewegungen in der Federung reagiert. Das will niemand, weil dann ein kontrolliertes Fahren unmöglich wird. Deshalb ist der Federweg auch im Downhill begrenzt und im Vergleich zu Überschwingern vor einigen Jahren, nachdem er in der Anfangszeit von sehr gering kontinuierlich gewachsen ist, auch in letzter Zeit wieder ein wenig zurückgegangen und stagniert nun.

Bei anderen Zielsetzungen als Downhill, zB Enduro oder dann Trail und schließlich XC, will man natürlich immer höhere Federhärten haben, weil man immer direkteren Einfluss auf das Fahrverhalten des Bikes haben will. Da auf der anderen Seite das Kraftlimit aber gleich bleibt (bzw. beim XC ja eher kleiner ist als beim Downhill, weil man nebenbei noch treten muss), wird bei steigender Federhärte die Auslenkung, sprich der Federweg, den man nutzen kann, immer kleiner. (Remember: Produkt aus Federhärte und Auslenkung ist konstant.) Entsprechend macht es tatsächlich Sinn eine Kategorisierung mit steigendem Federweg von XC über Trail und Enduro bis DH vorzunehmen.

Kleine Nebenbemerkung: Das Gewicht des Bikes spielt hier keine Rolle, weil im Vergleich zum Fahrer unbedeutend. Bei Motorrädern, wo die Bikes viel schwerer sind, mag das anders sein.

Insgesamt ist die Situation natürlich deutlich komplizierter, weil Bikes zwei Federn haben und dann jedes Federelement noch eine Dämpfung, die viel ausmacht, aber der Grundsatz bleibt schon erhalten. Daneben gibt es natürlich noch andere Aspekte von Federweg, zum Beispiel bei unebenem Untergrund den Schwerpunkt trotzdem auf relativ gerader Linie führen zu können, weshalb man je nach Situation vielleicht mehr Federweg haben will, als es die reine Fahrabsicht vorgibt. Gerade bei Springen ist das ja ein Widerspruch: Fürs Abspringen will man eigentlich möglichst wenig Federweg und fürs Landen möglichst viel. Aber genau da kommt dann eben die Dämpfung der Federung ins Spiel, wo man die widerstrebenden Wünsche dennoch zusammenführen kann.

Wenn du übrigens wissen willst, wie viel Federweg du sinnvoller Weise brauchst, würde ich empfehlen einen Trail, der deinem üblichen Stil und Terrain entspricht mit einem möglichst wenig gedämpften Tuning so zu fahren, bis dir das Fahrverhalten/Feedback gefällt und dabei nur die Federhärte, also den Sag anzupassen. Dann schaust du, wieviel Federweg du tatsächlich braucht, schlägst noch einen kleinen Puffer drauf, and there you go. Der dann eingestellte Sag sollte dabei idealerweise im Prozentbereich des tatsächlich genutzten Federwegs sein, wie er vom Hersteller für den Rahmen vorgeschlagen wird. Andernfalls kann die Kinematik einen ungewünschten Einfluss haben (wenn zB die Progression irgendeinen wilden Verlauf nimmt). Also als Beispiel: der Rahmen hat 150 mm FW und es sind 30% Sag empfohlen. Dann tunst du den Sag so, dass dir die Feder passt, und du hast dann nur 120 mm Federweg genutzt und der Sag ist bei 24% vom maximalen Federweg (24% ist vier Fünftel von 30%, genauso wie 120 mm von 150 mm). Dann würde ich dir ein Rad mit 130 mm FW empfehlen (120 mm plus Puffer), wobei idealerweise die Kinematik ähnlich sein sollte. Oder du fährst deinen Rahmen weiter und lässt den Sag so, wie du ihn neu als ideal herausgefunden hast und wirst glücklich dabei. 🙂 Nur musst du halt dann damit leben, dass du den eigentlich zur Verfügung stehenden und gekauften Federweg nicht komplett nutzt, was manchen Leuten schwerfällt. Ich würde aber nicht versuchen, den Federweg irgendwie doch auszunutzen und dann irgendwie die Situation mit Dämpfung anpassen zu wollen, da wirst du eher schlechte Ergebnisse erreichen. Dämpfung ist fürs Finetuning gut, die Hauptarbeit sollte in der Abstimmung eher über die Feder geschehen.

Wenn man sich damit mal arrangiert hat, hat es den Vorteil, dass man mit einem Rahmen verschiedene Einsatzgebiete abdecken kann, indem man die Feder anpasst. Wenn du auf deinen Home Trails eher gemäßigtes Terrain hast, aber am WE regelmäßig in die Alpen fährst, würde ich daheim die Feder anpassen und nur in den Alpen dann den vollen Federweg nutzen. Den Federweg nicht komplett zu nutzen, kostest ja nichts außer ein bisschen Ego (und halt etwas Gewicht, solltest du den vollen FW nie nutzen). Insofern hat die Frage, ob es Sinn macht, zB ein Jibb zu kaufen, wenn man eigentlich auch ein Madonna haben kann, schon berechtigt. Man weiß aber halt nicht, ob nur der Federweg reduziert wurde oder vielleicht doch die Kinematik durch andere Positionierung der Lager weitergehend verändert wurde. In der Hinsicht wäre es mal interessant, ein Jibb mit einem Madonna zu vergleichen, bei dem die Feder per geringerem Sag angepasst wurde und vielleicht auch die Geometrie per Winkelsteuersatz noch angeglichen wird. Wenn dir aber 160 mm FW eh zu viel sind, dann ist der Griff zum Jibb klar. Andernfalls könnte man sich zwei Bikes zum Preis von einem holen.

Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben. 🙂
Ist ja alles soweit richtig, aber die meisten Bikes haben Luftdämpfer und -gabeln verbaut. Die haben keine lineare Federkennlinie und werden meistens sogar extra progressiv getuned. D.h. aber auch, dass du nicht alles linear extrapolieren kannst. Zumindest nicht "nach hinten heraus", wenn es in Richtung Durchschlag geht.
 
Ist ja alles soweit richtig, aber die meisten Bikes haben Luftdämpfer und -gabeln verbaut. Die haben keine lineare Federkennlinie und werden meistens sogar extra progressiv getuned. D.h. aber auch, dass du nicht alles linear extrapolieren kannst. Zumindest nicht "nach hinten heraus", wenn es in Richtung Durchschlag geht.
Ja, aber was ändert das am Grundsätzlichen? Dann steht halt auf der rechten Seite der Gleichung nicht mehr so ein schönes Produkt aus Konstante und Auslenkung, sondern näherungsweise ein Produkt aus einer anderen Konstante (die abhängig vom gesamten Luftvolumen ist, also sich durch den Einsatz von Spacern ändern kann) und dann dem Quadrat der Auslenkung. Näherungsweise natürlich auch deswegen, weil es ja noch eine Negativfeder gibt und bei Luftfedern systembedingt die Reibung eine größere Rolle spielt. Dennoch bleibt es dabei, die Kraft auf der einen Seite ist zumindest bei einer Person festgelegt und auf der anderen Seite wird die Auslenkung kleiner, wenn die Federhärte zunimmt. Wenn du also ein direkteres Fahrgefühl haben willst, wirst du weniger Federweg nutzen können.

Rein quantitativ kann man mit der Formel allein eh nichts anfangen, weil da die Dämpfung nicht berücksichtigt ist. Die macht dann sicher auch mindestens in der Größenordnung was aus wie der Unterschied Stahlfeder zu Luft. So groß kann letzterer aber gar nicht sein, sonst könntest du in einem Bike ja nicht das eine oder andere fahren (zudem rühmen sich ja alle Hersteller, dass ihre Luftfedern ein coil-like feel hätten 🙂). Quantitativ hab ich aber auch gar nichts hergeleitet. Dazu müsste man noch eine Menge anderer Faktoren wissen, zB wie viel Kraft ein bestimmter Fahrer tatsächlich aufbringen kann. Auch die Kinematik ist noch nicht berücksichtigt, die beim Hinterbau dazu führt, dass sich das System Bike selbst mit einer Stahlfeder nicht linear verhält. Ändert aber nichts daran, dass die Kategorisierung nach Federweg Sinn macht, weil der allgemeine Zusammenhang bestehen bleibt. Ja, du kannst sicher soweit an den Parametern Kinematik, Dämpfer (hier dann tatsächlich mehr die Dämpfung als die Federung) etc. drehen, dass du im Extremfall ein Bike auf der einen Seite vom Extrem mit vielleicht 110 mm FW hast, das sich vom Fahrverhalten her sehr ähnlich anfühlt wie ein Bike auf der anderen extremen Seite mit vielleicht 150 mm FW. Da bezahlst du aber sicher auf beiden Seiten jeweils mit einigen Kompromissen. Da sich aber bei den Kinematiken die verschiedenen Systeme in den letzten Jahren immer mehr einer Konsens-Progression annähern und auch die Federelemente immer ähnlicher werden, weil keiner gerne Kompromisse macht, pendeln sich die Federwege im Vergleich zu früher eher noch in Kategoriegrenzen ein, als dass sie auseinander gehen. (Zum Thema Kinematiken bei Interesse gerne mal auf Seiten wie dem Linkage Blogspot von dem Portugiesen - bin grad zu faul, den zu googlen - in alten Einträgen stöbern. Da gab es gerade bei VPP teilweise echt wilde leverage curves, während die in letzter Zeit doch alle sehr linear progressiv geworden sind.)

Und ja, die Abweichung von der reinen Linearität bei der Feder ( bzw. vom System Feder-Dämpfung ) führt dazu, dass mein vorgeschlagener Weg, den idealen Federweg zu ermitteln, keine exakten Ergebnissen bringt (bzw dass sich das Madonna mit weniger Sag und Geometrieanpassung immer noch ein wenig anders verhalten würde als ein Jibb, selbst wenn die Kinematik bei beiden Rädern gleich sein sollte - was sie aber nach den getätigten Aussagen weiter oben eh nicht ist). Deshalb habe ich ja darauf hingewiesen, dass man diesen Weg mit möglichst wenig Dämpfung (ein wichtiger Faktor für nicht lineares Verhalten des Systems) gehen sollte und sich auch im Verhältnis Sag zu genutztem Federweg nach der Bestimmung der idealen Federhärte (gleichbedeutend mit idealem Federweg in der Logik des Ansatzes) nicht zuviel gegenüber dem Vorschlag des Herstellers (maximal nutzbarer Federweg zu empfohlenem Sag) verändern sollte, weil eine solche Abweichung ein Hinweis darauf ist, dass die Kinematik eben eine deutliche Abweichung von einem linearen Verhalten aufweist, was natürlich wieder zu größeren Einschränkungen des beschriebenen Wegs führt. Nichtsdestotrotz bleibt das der Weg, der bei vielen Bikes nicht nur zu Erkenntnissen über den Federweg führt, den man eigentlich fahren sollte, sondern auch zur besten Einstellung der Federung des jeweiligen Bikes für den vorliegenden Anwendungsfall.

Nebenbemerkung: Deshalb führt es auch zu recht wenigen Erkenntnissen, wenn ich Bikes in Gelände bzw. mit einer Fahrweise teste, für welche sie nicht vorgesehen sind. Es macht zB keinen Sinn, ein ausgewachsenes Enduro-Bike über einen Flow Trail zu scheuchen und sich dann darüber beschweren, dass es recht leblos an kleinen Hügeln abgezogen ist.

Letztlich ist es so, dass die Entscheidung für einen bestimmten Federweg einerseits wohl immer ein Kompromiss sein wird und andererseits wohl mehr davon abhängt, was man von einem Bike will, als wo es letztlich gefahren wird. Kompromiss deshalb, weil man wohl immer ein möglichst direktes Bikehandling haben will, man andererseits aber immer von einer Federung profitiert ( es sei denn, man fährt ausschließlich perfekt glatt geleckte Murmelbahnen mit perfekt gebauten Landungen, die man auch problemlos mit einem BMX fahren könnte) und die Federung ist einem direkten Bikehandling immer erst mal abträglich. Absicht vor Terrain deshalb, weil man ja wohl nie nur ein ganz bestimmtes Terrain fährt, die persönliche Präferenz aber eher konstant bleibt. Will ich bergab vor allem schnell unterwegs sein, werde ich eher mehr Federweg nehmen, um auch größere Unebenheiten glattbügeln zu können, muss aber halt damit leben, dass Trails, die eher nicht so ruppig sind, dann eben nicht so spaßig sind, weil ich an der kleinen Wurzel eben nicht abziehen kann (die wird ja glatt gebügelt). Will ich gerade das, also an kleinen Features eines Trails herumspielen, dann muss ich halt damit leben, dass ich etwas langsamer fahren muss, wenn der Trail ruppiger wird, weil mein Bike aufgrund des geringeren Federwegs (wichtig ist hier der tatsächlich nutzbare, nicht der eventuell theoretisch zur Verfügung stehende) die Unebenheiten eben nicht mehr ausgleichen kann und das Limit dessen, was der Körper an durchgereichten Schlägen aushalten kann, eben auch endlich ist (womit dann auch klar ist, dass ein gut trainierter Fahrer mit einer guten Technik sehr viel mehr Einsatzgebiet mit einem Bike abdecken kann als jemand, der eher unfit wie ein Sack auf seinem Bike steht - das sollte man beim Lesen von Tests auch bedenken!).

Um es einfach zu machen, fährst du ausschließlich auf Trails mit vielen kindskopfgroßen Steinen, dann ist ein Downhiller keine schlechte Idee, triffst du auf deinen Trails maximal mal auf eine armdicke Wurzel,tun es die 100 mm vom Downcountry Bike auch. Es sei denn natürlich, du begreifst im ersten Fall die Steine als Trial-Herausforderung, dann gerne auch mit dem Hardtail. Und wer im Wald absolut nichts vom Untergrund spüren will, darf auch gerne sein Enduro da durchpedalieren, effizient genug sind die meisten modernen Exemplare ja zum Glück geworden.

In diesem Sinne, geht Radfahren!
 
Kommt das zweite Bike eigentlich heute Nacht? Oder darf man nur eine bestimmte Anzahl an News posten und das ist für heute schon erschöpft?


Oder habe ich es übersehen?






Sascha
Das Video zum Canyon Spectral 125 ist auf YT schon on.


Und ja, es hat den Preis/Leistungstipp abgeräumt.
 
Erstmal Danke
Also als Beispiel: der Rahmen hat 150 mm FW und es sind 30% Sag empfohlen. Dann tunst du den Sag so, dass dir die Feder passt, und du hast dann nur 120 mm Federweg genutzt und der Sag ist bei 24% vom maximalen Federweg (24% ist vier Fünftel von 30%, genauso wie 120 mm von 150 mm).
Hier hast du mich abgehängt. Was bedeutet "dass dir die Feder passt"
Wenn dir aber 160 mm FW eh zu viel sind, dann ist der Griff zum Jibb klar. Andernfalls könnte man sich zwei Bikes zum Preis von einem holen.
Ist das so? Ich stehe und fahre dann auf den Hometrails ja 2cm zu hoch. Das wird sich ja nicht gerade positiv auf den Abfahrtsspaß auswirken.
Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben. 🙂
Ein wenig
🍻
 
Hier hast du mich abgehängt. Was bedeutet "dass dir die Feder passt"
Wie gesagt spielt vor allem die Federhärte eine Rolle, wie sich das Bike anfühlt. Ist die Feder hart, brauchst du wenig Bewegung (nicht zu verwechseln mit Kraft; Kraft brauchst du die gleiche, aber du baust die Kraft eben über einen kürzeren Feder-Weg auf), um einen bestimmten Impuls auf das Bike auszuüben, und das Bikehandling wird viel direkter. Anders ausgedrückt, das Bike reagiert direkter, schneller und versackt nicht erst im Federweg, wie das ja immer so plakativ genannt wird.

Natürlich kannst du eine härtere Feder auch über mehr Dämpfung imitieren, wenn es darum geht, direktere Impulse auf das Bike zu übertragen. Das hat dann aber den Nachteil, dass das Bike dann nicht mehr so zügig Schläge weg absorbiert, wenn es das soll. Deshalb sollte man ein Set-up erst einmal über die Feder erarbeiten und nicht über die Dämpfung. Dämpfung ist dann gut fürs Feintuning oder wenn man on the fly was ändern will, weil das halt schneller geht als den Dämpfer (sorry, eigentlich das Federelement) weiter aufzupumpen oder gar die Feder zu wechseln. Wenn du dein Bike eigentlich auf ruppige Trails ausgelegt hast, kommst dann aber an ein Stück, das eher flowig ist und du willst da ein bisschen rumspringen, dann drehst du halt die Dämpfung zu (also die Kompression, klar; hoffentlich ist dann der Rebound davon unabhängig, sonst müsstest du da nachsteuern). Dann kannst du dich gegen die Dämpfung abdrücken anstatt gegen die Feder, was aber nicht weiter schlimm ist, weil harte Schläge sind ja auf dem Flowtrail nicht zu erwarten.

Also kurz zusammengefasst, Feder abstimmen meint den Druck solange zu erhöhen und damit natürlich den Sag zu reduzieren, bis das Bike so spontan reagiert, wie du dir das vorstellst. Natürlich nutzt du dann weniger Federweg, aber dann hast du eventuell das falsche Bike. Wenn du für andere Gegenden ein anderes Setup brauchst, dann musst du halt den Sag wieder anpassen, sodass du wieder mehr Federweg nutzen kannst. Aber klar, dadurch wird dann das Bike auch weniger reaktiv. Beides zusammen geht leider nicht. Bzw geht schon, aber nur durch viel Krafttraining. Wenn du dann so fit bist, dass du eine hohe Federhärte mit viel Federweg fahren kannst (bitte erinnern: bei hoher Federhärte treten bei großer Auslenkung hohe Kräfte auf), dann kannst du dich auch gleich zur EWS anmelden. 😂

Ist das so? Ich stehe und fahre dann auf den Hometrails ja 2cm zu hoch. Das wird sich ja nicht gerade positiv auf den Abfahrtsspaß auswirken.
Ja, das ist so. Und ja, du stehst dann höher, wobei das nicht ganz 2 cm sind wegen Sag und so. Und natürlich ist es für das Verhalten in Kurven vielleicht nicht optimal, du wirst aber von einer gut abgestimmten Federung sicherlich viel mehr profitieren, als dass dich etwas weniger Tretlagerabsenkung limitieren wird. Aber klar, deshalb ist es schon optimal, wenn du ein Bike fährst, dessen Federweg optimal zu deinen Bedürfnissen passt. Wenn diese Bedürfnisse nicht klar definiert sind, weil du zB oft in unterschiedlichen Gegenden unterwegs bist, dann ist es besser, ein Bike mit mehr Federweg zu haben und dann in dem Fall, dass du hauptsächlich in gemäßigtem Terrain unterwegs bist, nicht den ganzen Federweg zu nutzen. Im Prinzip ergibt sich das ja von allein, wenn du das Setup auf raueren Trails erarbeitet hast. Der Fehler wäre dann, im gemäßigten Terrain gezwungen zu versuchen, den gesamten Federweg auszunutzen; das macht keinen Sinn und produziert nur ein Bike, das dir viel zu weich ist. Dann wird wieder versucht, das über Dämpfung auszugleichen und am Ende wird es dann nur noch schlimmer anstatt besser. So kommen dann Fahrwerke bzw. deren Einstellungen dabei heraus, die komplett daneben sind und wo sich die Fahrer dann wundern, warum das Bike nicht tut, was der Test so versprochen hat.

Wurde hoffentlich mehr. Für verletzte Egos wegen zu wenig verbrauchtem Federweg übernehme ich übrigens keine Verantwortung 🙂. Ich selbst fahre nebenbei bemerkt die meiste Zeit auch ohne Durchschläge und also nach so mancher Definition mit zu viel Federweg herum. Hat damit zu tun, dass mir letztes Jahr mein neues Bike, das wegen einer geplanten Geometrieänderung angeschafft wurde (steilerer Sitzwinkel, flacherer Lenkwinkel, finde beides genial), unbeabsichtigt abhanden gekommen ist (heißt es wurde geklaut) und kurzfristig war dann der Ersatz durchaus limitiert. Bin dann kurzfristig an ein Stumpi Evo gekommen und habe zugeschlagen. Meistens wäre ein Stumpi mir genug, gab es aber nicht und inzwischen bin ich auch ganz glücklich mit dem Evo. Die Verstellmöglichkeiten sind interessant und wenn man doch mal mit Bergbahn in den Alpen unterwegs ist und viele Hm auf eher ruppigen Trails runterfährt, ist der FW schon auch nett. Strengt halt nicht so an. Und daheim stört es mich nicht, wenn meistens 20% vom FW ungenutzt bleiben. Ich bin ja eh der Meinung, dass Gewicht beim Bike überbewertet wird. Nur beim Bikeschleppen wäre mir ein Kilo weniger ganz recht, aber das limitiere ich eh aus Prinzip immer auf Max ein paar hundert Hm und dann ist es ja auch ein gutes Training 🙂
 
Hä?! :confused:
Soll der Test an einem Tag abgehandelt sein?
War doch schon immer so, dass jeden Tag ein Bike kommt und am Ende das Fazit.
Wie lange bist du denn schon dabei?



Sascha

Edit: gerade gesehen: seit 2008. Dann hast du aber ewig nicht rein geschaut, um die Vorgehensweise mitzubekommen.
Sollen wir dir Bescheid geben, wenn das Fazit da ist?
 
Wie gesagt spielt vor allem die Federhärte eine Rolle, wie sich das Bike anfühlt. Ist die Feder hart, brauchst du wenig Bewegung (nicht zu verwechseln mit Kraft; Kraft brauchst du die gleiche, aber du baust die Kraft eben über einen kürzeren Feder-Weg auf), um einen bestimmten Impuls auf das Bike auszuüben, und das Bikehandling wird viel direkter. Anders ausgedrückt, das Bike reagiert direkter, schneller und versackt nicht erst im Federweg, wie das ja immer so plakativ genannt wird.
...
Wurde hoffentlich mehr.
Ja :daumen:
 
Sollen ich jetzt eigentlich 6 Wochen warten bis der Test vollständig veröffentlicht ist? Ist mal echt nervig. Und da hab ich auch keinen Bock drauf...
Bin raus.
echt jetzt, ich bin zahlender kunde und die haben gefälligst zu liefern.

ich will den manager sprechen!
viva-la.gif
 
das macht keinen Sinn und produziert nur ein Bike, das dir viel zu weich ist.
Dem möchte ich widersprechen. Bei mir ist das Verhältnis Hometrails zu noch anspruchsvoller (z.B. BP) 35/1.
Ich halte es für wenig sinnvoll den FW auf die BP-Ausflüge auszulegen, und dafür dann in 90% der Fälle nicht perfekt im Fahrwerk zu sitzen. Das ist als wenn ich mir für viel Geld einen tollen Anzug ne Nummer größer kaufe, weil ich noch wachsen oder zunehmen könnte.
Ich habe unbewusst meinen Kompromiss nach meinen Hometrails ausgesucht. Es gibt auch hier Stellen, wo mehr FW durchaus nutzbar wären. Die meisten Trail-KM mache ich jedoch auf Segmenten auf denen 130mm schon Luxus sind.
Wenn man Finale mit der Hometrail-Rakete nicht mehr fahren kann und das Not tut, muss man anders planen; das ist klar. Aber 2cm mehr FW einfach so rumjuckeln, weil man es ja irgendwie einstellen kann, erscheint mir für mich wenig sinnvoll.
 
Dem möchte ich widersprechen. Bei mir ist das Verhältnis Hometrails zu noch anspruchsvoller (z.B. BP) 35/1.
Ich halte es für wenig sinnvoll den FW auf die BP-Ausflüge auszulegen, und dafür dann in 90% der Fälle nicht perfekt im Fahrwerk zu sitzen. Das ist als wenn ich mir für viel Geld einen tollen Anzug ne Nummer größer kaufe, weil ich noch wachsen oder zunehmen könnte.
Ich habe unbewusst meinen Kompromiss nach meinen Hometrails ausgesucht. Es gibt auch hier Stellen, wo mehr FW durchaus nutzbar wären. Die meisten Trail-KM mache ich jedoch auf Segmenten auf denen 130mm schon Luxus sind.
Wenn man Finale mit der Hometrail-Rakete nicht mehr fahren kann und das Not tut, muss man anders planen; das ist klar. Aber 2cm mehr FW einfach so rumjuckeln, weil man es ja irgendwie einstellen kann, erscheint mir für mich wenig sinnvoll.
Dir geht‘s darum, möglichst schnell auf 200 Posts zu kommen, damit der nächste Test veröffentlicht wird? Das musst du aber, glaub ich, nebenan im Spectral-Thread machen. 😂

Wenn du in 97% der Fälle das eine fährst und in nur 3% was anderes, also zB Bikepark, dann würde ich nicht von 2 Anwendungsfällen sprechen. Außerdem weiß ich nicht, ob man jetzt im Bikepark unbedingt mehr FW braucht als ein Trailbike hergibt. Kommt natürlich auf den Park an, aber in vielen Parks geht es, wenn man Federweg braucht, rein ums Springen und da hat dein Trailbike dann im Zweifel eh keine Freigabe für bzw. muss man halt wissen, ob man seinem Bike das antun will oder sich für den Fall, dass man wirklich entsprechend abgeht, nicht besser ein geeignetes Bike leiht.

Außerdem ging es in der von dir zitierten Passage um was ganz anderes. Da ging es darum, dass wenn du ein Bike hast (ist jetzt fürs Beispiel egal woher, du hast es einfach) mit soundso viel Federweg, dann macht es halt trotzdem Sinn, es so abzustimmen, dass es für deine Ansprüche und deinen Anwendungsfall passt. Das heißt einerseits soll es bestenfalls immer genug Federweg freigeben, dass du beim Fahren nicht außer Kontrolle kommst wegen zu harten Schlagen, und andererseits soll es straff genug sein, sodass dein Rad immer spontan genug auf deine Fahrimpulse reagiert und etwa an einer Kante abspringt, wenn du das willst, anstatt die Kante mit dem Federweg zu schlucken. Oft wird es eher so sein, dass dies zwei konkurrierende Ziele sind und du einen Kompromiss finden musst, aber wenn du feststellst, dass du mehr als genug Federweg hast und dein Rad beim gewünschten Fahrverhalten immer noch 2 cm Federweg über hat, dann ist das halt so. Wenn das dein einziger Anwendungsfall ist, dann hast du natürlich ein Rad mit zu viel Federweg. Dann kannst du dir natürlich ein anderes Rad zulegen, das zu dir passt, aber wenn dir das zu teuer ist oder dir das Rad trotzdem einfach gefällt und taugt, dann ist es halt besser, dieses Rad so zu fahren, wie es dir taugt und dann immer 2 cm übrig zu haben, als jetzt eben krampfhaft zu versuchen ein Setup zu finden, wo du den Federweg ausnutzt, nur weil du ihn hast.

Gleiches gilt natürlich, wenn du zwei verschiedene Anwendungsfälle hast, also z.B. Alpen und Mittelgebirge, wo aber dein Bike sich ähnlich anfühlen und reagieren soll und du auch in keinem Fall Kompromisse hinsichtlich Federwegsausnutzung machen musst. Dann würd ich das Bike einmal abstimmen (logischerweise da, wo du mehr Federweg brauchst) und so in beiden Fällen fahren. Dass du dann im anderen Gebiet nicht den ganzen Federweg nutzt, macht doch nichts, weil dir das Bike vom Fahrverhalten so doch passt. Wenn du jetzt versuchst, das zu ändern, nur um den Federweg auszunutzen, machst du es doch nicht besser. Was anderes ist, wenn du im ersten Fall Kompromisse eingehen musst oder du eh ein anderes Fahrverhalten haben willst, also zB Jumpline vs Wurzeltrail/Steinfeld. Dann macht es natürlich Sinn, das Bike neu und anders abzustimmen.

Davon ab sollte es natürlich immer erstes Ziel sein, ein Bike zu haben, das zu einem passt, und da würde ich meinen, dass dies der Fall ist, wenn es in 75% oder 80% der Zeit, die du auf dem Bike sitzt, deinem Terrain und Fahrstil entspricht. Klar, wenn es dir ums Trail fahren geht und du die Hälfte der Zeit auf flachen Wegen anfährst, weil du dich nicht ins Auto setzen willst, ist das was anderes. Oder du fürs Parkfahren lebst, aber nur am WE zum Park kommst und trotzdem jeden Tag auf dem Bike sitzen willst. Aber dann macht halt ein zweites Bike irgendwann Sinn. Aber wenn du jetzt jedes WE in die Alpen fährst und unter der Woche jeden Abend über gemäßigtere Hometrails, denke ich, kann man auch mit einem Bike glücklich werden, und das sollte halt dann so sein, dass es in den Alpen gut funktioniert, selbst wenn man dann unter der Woche den Ring nicht jeden Tag vom Dämpfer fährt.
 
Dem möchte ich widersprechen. Bei mir ist das Verhältnis Hometrails zu noch anspruchsvoller (z.B. BP) 35/1.
Ich halte es für wenig sinnvoll den FW auf die BP-Ausflüge auszulegen, und dafür dann in 90% der Fälle nicht perfekt im Fahrwerk zu sitzen. Das ist als wenn ich mir für viel Geld einen tollen Anzug ne Nummer größer kaufe, weil ich noch wachsen oder zunehmen könnte.
Ich habe unbewusst meinen Kompromiss nach meinen Hometrails ausgesucht. Es gibt auch hier Stellen, wo mehr FW durchaus nutzbar wären. Die meisten Trail-KM mache ich jedoch auf Segmenten auf denen 130mm schon Luxus sind.
Wenn man Finale mit der Hometrail-Rakete nicht mehr fahren kann und das Not tut, muss man anders planen; das ist klar. Aber 2cm mehr FW einfach so rumjuckeln, weil man es ja irgendwie einstellen kann, erscheint mir für mich wenig sinnvoll.
Kommt drauf an was einem wichtiger ist. Auch wenn ich nur 10% meiner Zeit in Bikepark kann es sein das mir diese 10% wichtiger sind als die Pensionisten runden um den Wald.
 
Lasst mal die Kirche im Dorf, Jungens.
Finale lässt sich sicherlich auch mit nem kurzhubigen Downcountry-Geschoss spaßig genug fahren.
Vielleicht gibt das sogar den Extra-Kick, wer weiß :awesome:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem möchte ich widersprechen. Bei mir ist das Verhältnis Hometrails zu noch anspruchsvoller (z.B. BP) 35/1.
Ich halte es für wenig sinnvoll den FW auf die BP-Ausflüge auszulegen, und dafür dann in 90% der Fälle nicht perfekt im Fahrwerk zu sitzen. Das ist als wenn ich mir für viel Geld einen tollen Anzug ne Nummer größer kaufe, weil ich noch wachsen oder zunehmen könnte.
Ich habe unbewusst meinen Kompromiss nach meinen Hometrails ausgesucht. Es gibt auch hier Stellen, wo mehr FW durchaus nutzbar wären. Die meisten Trail-KM mache ich jedoch auf Segmenten auf denen 130mm schon Luxus sind.
Wenn man Finale mit der Hometrail-Rakete nicht mehr fahren kann und das Not tut, muss man anders planen; das ist klar. Aber 2cm mehr FW einfach so rumjuckeln, weil man es ja irgendwie einstellen kann, erscheint mir für mich wenig sinnvoll.
Dann hast du es doch genau richtig gemacht. Bei mir war es etwas anders.

Ich fahre hier im Taunus seit 30 Jahren auf den Trails rum, heute aber eben anders als damals mit 26" Felgenbremse und HT.
Bis vor wenigen Jahren waren 100mm FW für mich ausreichend und mit den Epic bin ich auch in z.B. Nauders gewesen. Bis dann der Entschluss kam, das man eh keine MTB Marathonrennen mehr bestreiten möchte und man sich auch fahrtechnisch verbessern möchte. Das gab dann zwei, drei völlig unterschiedliche Fahrtechnik-Trainings, immer noch mit den Epic, wo andere Teilnehmer uns schon für lebensmüde gehalten haben (Gardasee).
Das nächste Bike war dann ein Cube Stereo 150 SL. Damit bin ich die Trails mit wachsender Erfahrung ganz anders gefahren. Schneller und trotzdem mit mehr Zeit zum Spielen. Das war natürlich nicht nur das Rad.
Dann kamen Bikeparks und ich musste wieder neu lernen und muss es noch immer, doch hier habe ich gemerkt, dass das Cube mir dafür zu hibbelig war und habe mich neu auf die Suche gemacht. Für die Home Trails könnte es bereits der Sweet Spot gewesen sein aber es sollte auch mehr gehen.
Nach langer Suche und Geo vergleichen bin ich beim Tyee gelandet und habe, um das Erfahrungsspektrum weiter auszubauen, gleich mit Coil bestellt.
Das Tyee war schwerer und länger, sowohl Radstand als auch Kettenstreben.
Flache, kurvige Trails müssen aktiver gefahren werden und sind trotzdem mit dem Stereo besser gegangen, wird es steiler, ist das Tyee einfach da. Und im Park ist es so wie ich es mir vorgestellt habe.
Wenn man dann sieht was der Remy mit den Rad macht, ist das Rad sicherlich nicht das Limit (eigentlich nie).
Häufig brauche ich, je nach Trail, den Federweg nicht aber er hindert mich auch nicht, gar nicht und Klettern, auch technisch geht damit hervorragend.
Kommen wir zur Gretchenfrage:
Würde ein Trailbike mit weniger FW aber ähnlicher Geo in allen Belangen ähnlich oder sogar mehr Spaß machen?
Wenn ich die Geo vom Jibb mit der vom Tyee vergleiche, sind sie sehr nah beisammen.
Es würde aber bedeuten, das ich im Park auf FW verzichte, was nur mit mehr Sicherheit/Können einher gehen sollte.
Für die Home Trails könnte es ggf. einen Ticken besser sein.

Da das Equivalent aus dem Hause Propain, das Hugene, leider nicht im Test ist, kann ich nur die Einzelvergleiche lesen und meine Rückschlüsse ziehen.

BTW Ein Kumpel hat das Hugene, Gen 1 und hat noch immer nicht den Bedarf oder Wunsch nach einem anderen Rad.

Was soll jetzt der ganze Text?
Das nächste Rad zu bestimmen hängt davon ab wo man mit der Fahrtechnik steht, wie die Home Trails sind und was man in Zukunft so vor hat. Erst dann sollte man Federweg und Geo eingrenzen/bestimmen.
 
So hat jeder seinen Schwerpunkt woanders. Was ich aber nicht verstehen kann ist, wieso die Runden auf den Hometrails oder die Waldrunden als "Pensionisten" bezeichnet werden. Dann tritt man bergauf mal eben ein bisschen stärker in die Pedale oder frisst ein paar HM mehr. Warum muss es beim MTB fahren immer nur ums Ballern gehen?

Genau dafür habe ich mein "Trailbike" aufgebaut. Specialized Stumpjumper MJ 2021 auf 12,5kg. Für meine Hometrails vermutlich overbiked aber grandios für lange Touren mit vielleicht 10% Trail Anteil oder mal ein kleines Uphill Rennen mit den Kumpels. Das ist doch für viele Mountainbiker der Alltag und dafür sind sogenannte Trailbikes ideal. Früher hießen die ganz spießig Tourenfully.
 
Lasst mal die Kirche im Dorf, Jungens.
Finale lässt sich sicherlich auch mit nem Downcountry-Geschoss spaßig genug fahren.
Vielleicht gibt das sogar den Extra-Kick, wer weiß :awesome:
Ich war in finale einige Male Tagestouren mit einem Belgier fahren. Er fuhr ein älteres kurzhubiges Santa (Dämpfer am Oberrohr) inklusive minimalistischer Klickpedale.

Er war trotzdem der schnellste in der Gruppe inklusive Guide.

Auf die Frage von mir wieso er kein dickeres Bike fährt sagte er nur er braucht daheim in Belgien nicht mehr. Und das obwohl er regelmäßig in finale oder sonstigen Bikeparks unterwegs ist.
:ka:
 
Zurück
Oben Unten