Aufbau, Abbau, Umbau - der ganz normale Wahsinn im Winter ein neues Rad zu basteln

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So, nachdem ich hier schon einige Aufbauten gespannt verfolgt habe und es immer wieder spannend finde wie viel man anders machen kann um sein eigenes Traumbike aufzubauen, möchte ich euch jetzt auch an meinem Projekt teilhaben lassen.

Kurzform:

- 29er CC Hardtail
- Einsatzbereich: lokale Marathon und CC Rennen, längere Ausfahrten und Training für Ersteres
- Budget ~2500
- Ziel: unter 10 kg

Langform:

Ich bin eigentlich begeisterter Fully-Fahrer und komme vom Downhill. 2013 habe ich mein erstes Hardtail aufgebaut und bin mit dem dann auch 2014 mein ersten Marathon gefahren. 2015 kam ich dann recht viel zum biken und habe auch das Hardtail immer mehr bewegt. Damit bin ich dann auch mehrere Rennen gefahren und musste seltener über mein Material schimpfen als ich das gedacht hätte.
Trotzdem möchte ich nächstes Jahr nicht nur mich sondern auch mein Material auf die nächste Stufe heben. Dazu schwebt mir ein 29er unter 10 kg vor. Das sollte dann ein spürbare Verbesserung zum aktuellen 13 kg 26er Hardtail sein. Da ich als Student kein unbeschränktes Budget habe und es bei all meinen Bikes bisher immer der Reiz war für wenig Geld das Beste herauszuholen, habe ich mir ein Budget von ca. 2500 € gesetzt.

Der Plan ist, dass ich euch ein paar Teile präsentiere, die ich schon besorgt habe und dazu erkläre wieso ich sie ausgewählt habe. An offenen Entscheidungen lasse ich euch teilhaben und hoffe auf ein paar Tipps, Fahrberichte und anregende Diskussionen.
 
Den Anfang macht die Kurbel mit einem grauenhaften Handybild.

1x11 wollte ich unbedingt ausprobieren. Da die Alpen und sonstige Anstiege über 500 hm am Stück recht weit entfernt liegen hoffe ich meinen bisherigen 3x9 Antrieb nicht zu vermissen. Dazu kommen einige positive Berichte von Freunden was das Festhalten der Kette angeht und da ich mich nur zu gut erinnere wie mich ein Ketteblatt-Schaltvorgang in meinem ersten Rennen die Kette gekostet hat, fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Ob das 34er Blatt reicht, werde ich dann sehen. Kleiner wollte ich allerdings nicht starten, da ich noch das letzte Rennen dieser Saison im Hinterkopf (Büchel MTB-Marathon) habe, bei dem ich mit einem 24,5er Schnitt ins Ziel kam.

Zur Kurbel an sich: Der Plan war eine der günstigeren Gruppen (X1,GX) günstig zu bekommen und mit einer leichten Kurbel die Gewichtslücke zur XX1 kleiner zu machen. Da der Cycle-Planet in Mainz im November sein Lager räumte, konnte ich für recht wenig Geld eine alte 3fach X0 abstauben und umrüsten. Fehlt nur noch etwas gegen das Gold auf der Kurbel, der Rest des Bikes soll nämlich schwarz mit unvermeidbaren roten Akzenten werden.
 

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Weil ich es ja quasi schon angekündigt habe geht es gleich weiter mit dem Rest der Gruppe.
(Ja, wieder Handy aber diesmal vor hellerem Hintergrund)

Kasette und Schaltwerk sind X1 und von einem Neubike demontiert worden. Gemeinsam mit dem gebrauchten X01 Trigger hab ich die Teile aus dem Bikemarkt bekommen. Gemeinsam mit einer Neuen Kette und einem neuen Lager ist die Gruppe auch komplett.

Dann möchte ich auch gleich mal eine der offenen Fragen posten. Die Bremse. Leicht soll sie natürlich sein, aber eben auch meine 84 kg ordentlich verzögern. Am alten Hardtail ist eine Elixir verbaut, welche ständig Liebe brauchte um dann mal mehr, mal weniger gut zu bremsen. Deshalb würde ich etwas Anderes als Avid probieren. Verlockend ist zum aktuellen Preis natürlich die 785er XT oder die SLX. Kaum hatte ich mich damit angefreundet eine XT zu kaufen, zeigt mir mein Bruder eine Formula R1, die er reparieren und verkaufen möchte (große Dichtung am Geberkolben undicht). Die wäre natürlich leicht und günstig, aber taugt die auch für meine Ansprüche?
 

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Zur R1...ich habe schon mehrere R1 gefahren. War damit immer zufrieden! Wiege jedoch so 7-8 kg weniger, dafür fahre ich 160er. Wenn Du ne 180er vorne nimmst sollte das völlig ok für Deinen Einsatzzweck sein.
P/L stimmen IMHO, dazu sieht die nach wie vor hervorragend und zeitlos aus...

Also, abdichten und dranbasteln!
 
Wenn ne bremse werden soll die keine liebe braucht und biss hat dann eher die xt da kannst sogar ne 160 er Scheibe fahren. Die r1 ist Sexy leicht aber eben ne Italienerin die Viel Amore braucht.
 
Ich bin dabei!
Zum Thema Bremsen kann ich auch einiges beisteuern. Wenn du in der Lage bist selber den Service an einer Bremse zu machen, also auch mal eine Dichtung auszutauschen, dann nimm die R1. Wobei ich sagen muss, die Shimano sind absolute sorglos Bremsen. Würde ein deiner Stelle aber eher zur XT tendieren. Die ist einfach sorgloser. Wenn du mit dem Budget klar kommst, Versuch eine XTR zu bekommen, die gibt es momentan immer wieder günstig im Bikemarkt.
 
Dabei.
Mit der XT Bremse machst du nichts falsch, derzeitig gibt es die für einen richtig guten Kurs bei mehreren Anbietern. Leichtbau Bremsscheiben funktionieren zwar, fressen aber rasant Beläge auf, da würde ich nicht am Gewicht sparen.
 
Wenns um das Gewicht geht fallen die Shinano eher raus.
Würde die Formula nehmen oder zB nach einer T1 Ausschau halten.
Da reichen dann auch 160er Scheiben.
 
Da muss ich meinen Vorrednern beipflichten:
Sorglosbremse => nimm die 785er XT. Die bekommst du neu recht günstig und hast keinen Ärger damit
Leichter, aber entsprechend anspruchsvoller => Formula-Bremse

So habe ich an meinem Stadt-/Trainingsrad kürzlich die original verbaute Formula C1 gegen die XT getauscht und ich bereue es absolut nicht. Allerdings achte ich bei dem Bike auch nicht aufs letzte Gramm...

Und die verchromten XT-Deckel kann man mit etwas Geschick, Dremel und Farbe auch einfach anpassen (ich empfehle die online erhältlichen Ersatzdeckel dafür!)

Vorher:
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Nachher:
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Frohe Weihnachten euch allen!

Das nächste Anbauteil steht fest - mein Bruder hat mir eine KCNC Stütze geschenkt :) Danke nochmal @Lorenz M.

Nach ausgiebig italienischem (Südtiroler - aber das ist eine andere Bike Story) Rotwein habe ich beschlossen der filigranen Italienerin eine Chance zu geben. Solange sie ordentlich genug zupacken kann, darf sie auch ein wenig Temperament mitbringen.

Genug für heute, demnächst stehen dann Lenker, Vorbau und das leidige Thema Federgabel an.
 
Ich hab heute mal die freie Zeit genutzt um die Bremse ein bisschen herzurichten.

Also die neue Dichtung eingebaut und die Bremshebel abgeschliffen. Hatte leider beides so seine Tücken. Den Dichtungsdeckel muss man wohl mit einem Spezialwerkzeug mit so vier Bolzen drehen, naja ich hab es mit einer Sprengringzange gemacht und bin natürlich1-2 mal abgerutscht :rolleyes:. Sieht man ja zum Glück nicht. Die Hebel habe ich abgeschliffen da die durch ausgelaufenes DOT ziemlich aufgeblüht sind. Nur jetzt habe ich da schön blanke Magnesium Hebel, die irgendwie wieder versiegelt werden wollen bevor die unter meinen schwitzigen Fingern wegkorrodieren. Irgendwelche Tipps?

 
Hmmm,
Ich würde die Bremshebel entweder mit ordentlich Klarlack behandeln, oder die ggf. In Wunschfarbe Pulvern lassen.
Aber da solltest du auf die Antwort von Spezialisten warten...
 
Ich glaube für eloxieren lassen kann ich mir auch gleich die Kohle Variante kaufen. Zumindest hab ich auch nicht den Anspruch so viel in eine Bremse zu investieren, die keine 100 Euro mehr Wert ist und erstmal getestet werden muss ob sie mir taugt und ob nicht doch noch mehr kaputt ist.

Hab schon mal gehört, das insebondere Leichtmetalle wie Al und Mg besser grundiert werden, aber eigentlich keine Ahnung davon. Ich hätte jetzt an ein kleines Döschen Revell-Modellbau Emaillelack gedacht. Das gibt es passend zum Rest der Bremse in seidenmatt Schwarz und kostet <2€ pro Dose.

Generell zum Aufbau des Ganzen hier: Ihr wundert euch bestimmt warum ich nicht mit dem Rahmen und dem LRS anfange. Ich habe mich schon festgelegt, aber die kommen erst im Januar und da dachte ich, ich mache es ein wenig spannend für euch :)
Vorweg kann ich aber sagen, dass es kein 08/15 Rahmen wird, was den Hersteller angeht und dass am LRS (für meine Verhältnisse) nicht gespart wurde.
 
Einen gibt es noch bevor ich mich für dieses Jahr hier verabschiede.



Quasi die klassische Kombi. Bin mal gespannt, hab noch kein Conti Reifen gefahren. Da ein guter Freund mit seinen Specialized nicht wirklich zufrieden ist und ich auch nicht unbedingt wieder Racing Ralph fahren muss, muss ich die jetzt mal ausprobieren. Fände die Onza Canis Skinwall ja schick, aber dagegen spricht eigentlich jede Vernunft. Die sind schwerer und teurer.

Wenn ich wieder da bin wiege ich den ganzen Kram mal um zu schauen wo ich stehe.
 
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