Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (8/8): Der Fahreindruck – was kann der Prototyp? Das große Finale!

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1. Trailbike. Aber eigentlich ein Mountainbike im besten Sinne. Hier im zweiten Abschnitt beschrieben.
2. In einem der Themen wurde das ausgeführt, deshalb hier die Kurzfassung: Ich habe eine Menge Tests vor dem Projekt damit gemacht. Mich stört das unterschiedliche Überrollverhalten mehr als das ich den Vorteil in sehr engen Kurven schätze.

Möchte mal jemanden sehen, der im Anlieger seine Gabel zum Durchschlagen bringt.
Das ist dann eher ein Abstimmungsfehler. Ältere Modelle der Pike neigten da aber auch von der Standard-Luftdruckempfehlung dazu.

Die gleichbleibende Kraft für den gleichen Weg (egal wo im Federweg) ist auf jeden Fall von Vorteil für die Zugstufe. Hierzu empfehle ich diesen Artikel.

Rein vom Staubsaugerfeeling her kenne ich nichts komfortableres als eine alte 1998 er Marzocchi Z1 oder Z2 mit Stahlfeder und offenem Ölbad und nicht spürbarer Druckstufendämpfung...
Vor sechs Jahren waren wir mal zum Testen am Gardasee. Wir machten back2back-Tests mit unterschiedlichen Dämpfungskartuschen/Ölen auf der gleichen Strecke. Letztendlich unterschieden die beiden Kartuschen sich primär nur am Shimstack. Genauer gesagt an einem Shim. Der Unterschied war enorm und äußerte sich in Form von Komfort, Sicherheit und weniger "verbrauchtem" Federweg gegenüber zu viel Federwegsfreigabe, schmerzenden Händen und verpassten Linien vorher.

Siehst – bei mir ist das grad umgekehrt. Wir testen so viele Produkte und investieren sehr viel Zeit in den Setup, haben verschiedenste (Stahl-)Federhärten zum ausprobieren etc. Selbst bei kleine Schritte bei Stahlfedern in Federgabeln lag ich immer wieder zwischen den Härten. Bei einer Luftgabel kann man minimale Anpassungen machen. Egal ob beim Luftdruck oder mit einem halben Volumenspacer. Sicher wird man da mit der Zeit pingeliger, wenn man die Sachen im direkten Vergleich fährt. Keine Frage. In Summe gehts aber am Bike – imho – eh am Ende um die ganzen vielen kleinen Anpassungen, die es eben für die eigenen Bedürfnisse, Körpermaße etc perfekt machen.
 

Glaube der Punkt mit der Abstimmung, dass wie du sagst "die Luftfeder das auch braucht" im Kopf stattfindet.

Grundsätzlich funktioniert das menschliche Gehirn so, dass da wo eine Einstellung möglich ist, auch ständig rumgedreht wird. Wo die Möglichkeit ist, fängt das Hirn an das Für und Wider abzuwägen.

Die Härte bei Luftfeder und Stahlfeder ist immer gleich, wenn du bei der Luftfeder 5kg danebenliegst, liegst du bei der Stahlfeder auch 5kg daneben. Du fährst nur einfach weiter, machst dir keinen Kopf, weil du eh nichts dran ändern kannst, also passt es für dich. Hast du plötzlich Low und Highspeedverstellung zur Verfügung fängt dein Kopf an zu arbeiten, ob das nicht höher und dafür das andere niedriger usw usf. Bei Dämpfungen wirds aber als Positiv wahrgenommen, die Möglichkeit und somit die Qual der Wahl zu haben, obwohl die Leute sich selbst unzufrieden machen. Die Industrie und das Marketing (und das, was die Leute annehmen) gibt halt vor, was trendig ist.

Aktuell sind das maximale Dämpfungsverstellungen und keine Federverstellung (=Stahlfeder), am besten dazu noch einstellbaren Durchschlagschutz, der erst wegen der Stahlfeder notwendig ist. Bei der Luftfeder passt sich der Durchschlagschutz automatisch an das Fahrergewicht an, in dem er mit dem Luftdruck erhöht oder reduziert wird. Keiner kennt sich mehr aus, fahren mit suboptimalen Fahrwerken rum (falsch eingestellte Dämpfung, falsche Federhärte, weil Stahlfeder und 80% der Fahrer IMMER zwischen den Federhärten hängen) - aber alle finden sich richtig cool.

In meinen Augen wären weniger Dämpfungsverstellungen und dafür ein ordentliches Grundsetup sowie eine einstellbare Federhärte (weil die Feder viel wichtiger ist als die Dämpfung) besser. Dass Luftfedern sich bei Kälte ein bisschen anders verhalten stimmt und ist eine Tatsache. Ist bei der Dämpfung aber auch so, wird hier aber akzeptiert und ist kein Problem. Ein etwas anderes Setup im Winter hilft hier aber, Dämpfungen auf, Luft etwas aufpumpen, schon ist das Problem aus der Welt.

Aber: aktuell ist halt der Trend anders rum. Beim Auto ist es übrigens anders, da sind Luftfahrwerke cool und gelten als "das komfortabelste Medium" und Dämpfungseinstellungen wären wohl ein Nogo. Da merkt man dann dass das alles in unseren Köpfen stattfindet.
 
Das unterschreibe ich alles.

Ich sag ja auch, dass es subjektiv ist und vor allem auf meine Faulheit aufbaut. außerdem habe ich Glück, dass ich der Prototyp von Mensch bin, der genau immer in das ideale Gewichtsschema passt. Daher sind Stahlfeder für mich eigtl immer passend.

Ich bin zB auch froh über den Dämpfer der nur lsc und lsr kann. So muss ich mir nicht noch mehr Gedanken machen. Ich mag ein solides Setup und nicht ständig das Gefühl, dass ich etwas optimieren müsste.
 


Da widerspricht du dich aber gerade ganz schön

Ein gut eingestelltes Fahrwerk, daher das zusammenwirken von Hinterbau und Dämpfer sowie der Gabel, kann einen enormen Unterschied machen. Je schneller man bergab unterwegs ist und so technischer der Untergrund, desto stärker profitiert man hier.
Für viele andere Situationen wie technisch langsam bergab oder trailen lassen sich auch mit einfachen Luftgabeln zb. gute Setups erzielen.
Vieles muss man einfach probiert haben. Der Mensch ist da sehr adaptiv, kenne Kollegen die fahren mit grottenmschlechtem Fahrwerk (Komponenten, massiver Wartungsstau) und sind trotzdem sau schnell unterwegs und laut deren Aussage passt alles.
Einer jener Kandidaten hat sich vor kurzem aber zu einem Stahlfederdämpfer am Jeffsy überreden lassen (der Monarch fällt alle 2 Monate wegen defekt aus). Er ist so begeistert das er nun sogar über ein Upgrade an der Gabel nachdenkt, sowas kam für ihn jahrelang nichtmal ansatzweise in Betracht.

Ist im Prinzip die gleiche Erfahrung die @Grinsekater huer auch mit der für ihn optimierten Geometrie schildert.

Zum Thema Tuning / Anpassung von Gabel und Dämpfer. Ich finde es interessant das die Räder welche hier rumfahren meist doch recht hohpreisig sind, eine Optimierung auf die individuellen Bedürfnisse (Gewicht, Fahrstil, Einsatzweck) häufig als rausgeschmissenes Geld / unnötig angesehen werden.
Das zweite Zitat hiert zeigt aber recht anschaulich das man mit kleinen Anpassungen sehr viel rausholen kann. Und davon hat man dann was auf jeder Tour.
 
Da widerspricht du dich aber gerade ganz schön

Ich kann da eigentlich keinen Widerspruch entdecken.
Ewiges "rumtunen" ist doch was Anderes als einmal ordentlich einstellen? Und zu einmal ordentlich Einstellen gehört dann evtl. auch mal EINE Anpassung des Shimstacks?
 
So wird es auch bei den Motorradgabeln (die Ursprünge von Marzocchi) gehandhabt, die ja auch über ein offenes Ölbad verfügen. Rauscht die Gabel mangels Endprogression beim Ankern durch den Federweg, wird der Ölstand erhöht um das Luftpolster entsprechend zu verringern um auf diesen Weg eine Endprogression zu erreichen.
 
@danimaniac
Ganz einfach im oberen Zitat wird von den spürbaren Vorzügen "Komfort, Sicherheit und weniger "verbrauchtem" Federweg" gesprochen. Erreicht durch Tuning, in diesem Falle der Dämpfungskartusche. --> In der Regel erfolgt solch eine Maßnahme durch den Profi.

Das hat mit dem ordentlichen einstellen der Gabel wenig am Hut. Beim einstellen werden ja nur die Optionen genutzt, welche der durchschnittliche Nutzer direkt am Produkt vorfindet. Das man sich hier mal Zeit nehmen sollte und danach dann nicht laufend etwas ändern muss, da gehe ich vollkommen konform.
 
Da ist was dran...?
 
Ich sehe das wie der Bommelmaster. Feder > Zugstufe > Druckstufe, wobei ich eine gut abgestimmte HSR für wichtiger halte, als die LSR. Eine gute Feder und/oder Kennlinie unterstützt auch das.
 
Ich sehe das wie der Bommelmaster. Feder > Zugstufe > Druckstufe, wobei ich eine gut abgestimmte HSR für wichtiger halte, als die LSR. Eine gute Feder und/oder Kennlinie unterstützt auch das.
Jepp!

Aber wenn die meisten Leute schon beim ersten Punkt, also bei der Feder die ganze Zeit herum pumpen und sich unsicher sind, dann wird das mit dem ganzen Rest doch nie was. stattdessen werden Tuning Kartuschen und Tuning Profis konsultiert. Und am Ende "steht sie nicht hoch genug in Federweg". 100000x gelesen. Ich war selbst schon so blind.

Bin jetzt aber eh gleich still. ich hab jedenfalls meine Erlösung in der Coil Gabel gefunden. Zwei verschiedene Federn testen und die passende nehmen (bei meinem Gewicht ist das einfavh) und dann die Zugstufe einstellen. Reicht eigtl. Und wenn sie nach einem Drop einmal durch rauscht, ein paar Klicks Ramp Control dazu.
 
Ich sehe das wie der Bommelmaster. Feder > Zugstufe > Druckstufe, wobei ich eine gut abgestimmte HSR für wichtiger halte, als die LSR. Eine gute Feder und/oder Kennlinie unterstützt auch das.

die LSR ist tatsächlich viel wichtiger dreh mal ganz auf und ganz zu. das ist ein himmelweiter unterschied, ob du 2 oder 1 oder 3 HSR shims einbaust, merkst du dann erstmal nicht so schnell, da wird dann mit der LSR nachgeregelt, ich wette dass alle die, die hier sagen sie sind Nerds und sehr sensibel in einem blindtest keinen unterschied merken. Und mit Blindtest meine ich nicht "wir haben 3 gabeln mit 3 unterschiedlichen HSR Konfigurationen" sondern "wir haben 3 Bikes mit unterschiedlichen Reifen, welcher ist der bessere".

Dann achtet man nicht auf das geänderte und zack spürt man auch keinen Unterschied mehr.

Macht man gleiches Experiment mit dem Luftdruck, wären die testfahrer sofort wieder da und sagen "du ich muss kurz mal die Gabel härter pumpen". Es wird aber KEINER kommen, und sagen "du ich muss mal meinen HSR noch umbauen, so kann ich nicht fahren".

Das zeigt dann auch schon die Wichtigkeit des jeweiligen.

Natürlich kann man da "optimieren", man muss aber echt aufpassen dass einem das, was in der öffentlichen Diskussion gerade Trend ist, nicht als Mind-set vorlage dient. Da wirds dann schwer, herauszufinden was wirklich besser ist.


Na so viel pumpt man da doch nicht herum 25-30% Sag einstellen und in der Regel ist das erledigt. Und dann kann man nach der ersten richtigen Fahrt nochmal nachjustieren, wenn es zu weich oder zu hart war.

Aber ich verstehe dich grundsätzlich. Mit der Stahlfeder erkaufst du dir quasi ein gewisses maß an Einstellreduktion. dein Kopf schaltet sich dabei in dem Bereich aus, du bist dann glücklich mit dem was du hast, auch wenn du objektiv weißt, dass es nicht immer "optimal" sein wird.

Und ich finde das eine lobenswerte Einstellung. Nicht so viel Scheißen - > Fahren.
 
Also wenn's richtig zur Sache geht, bemerke ich zumindest sehr schnell, dass ich mit der LSR Einstellung nicht die HSR Einstellung kompensieren kann. Ist eigentlich auch klar, weil der Ölfluss in der LSR ein anderer wie in der HSR ist.
Vielleicht merkt man das aber nur, wenn man sich vorstellen kann, wie so eine HSR arbeitet. Interessiert die meisten ja nicht.
Oder die fahren zur Rettung des Mid Strokes so krassen Luftdruck, dass sie a.) eh nie in den Arbeitsbereich der HSR kommen oder b.) selbst eine viel zu stark geshimte HSR zu arbeiten beginnt.
Aber ich kenne die Argumentation. Gibt ja auch viele, die nichts von einer einstellbaren HSR halten.
 
Mit IRT & Co. sieht das etwas anders aus...

hihi

klar, deshalb bin ich ja Fan von normalen Luftfedern, ohne Doppelkammer, mit langer Negativkammer, etwas Progression.



Interessant, tatsächlich. Also dazu muss man ja wissen dass der LSR den HSR stark beeinflusst, das war sehr interessant von Vorsprung die Videoreihe und bei HSR und LSR kommt diese grafik zum Tragen.
oben geschlossene LSR und unten offene LSR.
das ist jetzt ein extrembespiel natürlich, weil offen und zu. aber wenn du jetzt die Shims ein kleines bisschen änderst, tut sich da auch nicht soooo wahnsinnig viel. Da müsste schon die HSR 3 mal so stark geshimmt werden, um nicht mehr klarzukommen.
Ich probiere immer viel herum mit solchen Sachen, einfach weil ich natürlich als Hersteller wissen muss, was ich idealerweise verbaue. Und egal was ich rumprobiere, z.B. 14x0,2er shim mit 8er Clamp oder 14x0,15er shim mit 9er Clamp, merke keinen Unterschied. obwohl das Verhalten per se schon anders sein sollte.

 

Wobei ich zu behaupten wage: Ein 26/27+ Laufrad überrollt besser als 29 "Schmalspur", wenn man nicht gerade auf alles draufhält
Da gab es sogar mal einen Vergleich von der BIKE, der das bestätigt und das wundert mich auch nicht (bei größeren Kanten wird das 29er sicher wieder im Vorteil sein, keine Frage).
Aber wahrscheinlich zu weit weg von der Durchschnitts-Trailbike-Definition.

Zu der Sache mit Luft vs. Stahl kann ich nach meiner begrenzten Erfahrung bis jetzt sagen: Meine alte Stahl-Pike fährt sich extrem fluffig, ohne wegtauchen und Gedanken über Luftdruck muss ich mir auch nicht machen. Super, halt sackschwer
Mit Luft-Gabeln hatte ich aber auch nie wirklich Probleme - kommt wohl immer drauf an.
 
Ich bin zB auch froh über den Dämpfer der nur lsc und lsr kann. So muss ich mir nicht noch mehr Gedanken machen. Ich mag ein solides Setup und nicht ständig das Gefühl, dass ich etwas optimieren müsste.
Find ich auch enorm wichtig. Nicht nur bei der Federung sondern auch bei Geo, Bremse, Reifen usw. Das Rad verhält sich (möglichst) immer gleich, alle Nichtkonstanten kommen vom Trail und der Tagesform. Ich fahr immer ein Setup, egal ob Flowtrail, Jumpline oder Gerumpel.


Ich bin, zumindest da, auch bei Bommelmaster: die Feder ist das wichtigste. Eine suboptimale Kennlinie mit der Dämpfung zu kaschieren, funktioniert einfach nicht. Von dem sehe ich schon Vorteile bei einer max linearen Stahlfeder. Ob die Federhärte dann evt etwas zu hart ist, sehe ich wenig kritisch. Federweg haben wir meist mehr als genug und das Gefühl das jeder Kieselstein egalisiert wird, ist mir nicht wichtig. Da wo es drauf ankommt, hat man auch genug Druck auf ein zu harten Feder, auch bei wenig statischem SAG. Ich denke auch, das der fahrtechnische Unterschied zwischen einer unpassenden Luftfeder zu einer unpassenden Stahlfeder zu Lasten der Ersteren ausfällt. Gerade auch in Steilstufen taucht eine deutlich zu weiche Stahlfeder kontrollierter weg als eine ebenso zu weiche Luftfeder, mEn. Aber der Eindruck ist vermutlich zu subjektiv, weil ich nie einen wirklich fairen Direktvergleich gemacht habe (so wie wahrscheinlich die meisten in Ermangeln an zwei absolut identischen Gabeln)...
 
"Cooler" sind meist eher die Leute denen wichtig ist, dass der "Cockring" immer ganz oben ist, um zu beweisen, dass man auch wirklich den ganzen Federweg genutzt hat. Weil dann war es ja heftiger als wenn der Ring eben nicht ganz oben ist.
Erwischt!
Mir war es bisher schon wichtig festzustellen, ob ich mit dem SAG auch den Federweg ausnutze (is bezahlt, wird auch gegesse!). Ggf. sollte ich das mal überdenken.
Ich habe mich lange mit einer zu harten Feder bei einer White Brothers Gabel gequält. Früher hatte ich auch Schiss vor Druckverlus und fand daher Stahl sinnvoll. zuerst habe ich hinten Luft eingesetzt und dann vorne.
Ich halte Luftfederung für Normalos absolut für sinnvoll, weil mit überschaubarem Wissen und Aufwand ein ordentliches Setup zu erreichen ist. Zumindest bis zu einem gewissen Federweg. Bei 130mm ist das sicherlich machbar.
Ich bin ganz dankbar, dass es an meiner Fox 34 Rythm (=Performance) nicht zu viel Möglichleiten gibt.
Wo ich mir aktuell noch schwer tue ist der Punkt mehr Luftdruck oder mehr Druckstufendämpfung. Was für die Druckstufendämpfung spricht, ich kann es während der Fahrt auch wieder "weicher" machen.
 
Da widerspricht du dich aber gerade ganz schön
Im verlinkten Beispiel ging es um eine weiterentwicklung der Seriengabel. Sprich das was wir da vorab ausprobieren konnten, wurde später so in der Seriengabel umgesetzt.
Egal ob Serienabstimmung oder die gleiche Gabel mit "Tuning" – beide Varianten konnte ich in den letzten Jahren immer wieder im direkten Vergleich fahren. Bestimmte Nachrüstoptionen sind durchaus beeindruckend. Ich kann aber auch ohne dieses letzte Quäntchen leben.

Ich sehe das wie der Bommelmaster. Feder > Zugstufe > Druckstufe, wobei ich eine gut abgestimmte HSR für wichtiger halte, als die LSR. Eine gute Feder und/oder Kennlinie unterstützt auch das.
Absolut richtiger Ablauf. Weder die Druck- noch die Zugstufe wird dir je über eine schlecht abgestimmte Federkennline hinweghelfen.

Je größer ein Laufrad, desto besser wird das Überrollverhalten sein. Ich versuche möglichst zentral beide Laufräder zu belasten. Ein kleineres Hinterrad war bei mir dabei immer defektanfälliger als wenn ich vorn und hinten die gleiche Größe verwendet habe.

Zu der Sache mit Luft vs. Stahl kann ich nach meiner begrenzten Erfahrung bis jetzt sagen: Meine alte Stahl-Pike fährt sich extrem fluffig, ohne wegtauchen und Gedanken über Luftdruck muss ich mir auch nicht machen. Super, halt sackschwer
Das Ding hatte ich auch lange im Einsatz. War damals wirklich eine gute Gabel. Mir knallte die aber auch mit der härtesten Federoption noch durch. Ich bin einfach ein Luftfan. Taugt mir besser bei meiner Gewichtsklasse und ich ganz gern springe mit dem Rad.

Mir war es bisher schon wichtig festzustellen, ob ich mit dem SAG auch den Federweg ausnutze (is bezahlt, wird auch gegesse!). Ggf. sollte ich das mal überdenken.
Je weiter ich meine Fahrwerke über die Zeit verfeinere in der Abstimmung, desto weniger wichtig werden die "Startvorgaben". Über den Luftdruck stelle ich mir primär meine "Fahrwerkshöhe" ein.

Wo ich mir aktuell noch schwer tue ist der Punkt mehr Luftdruck oder mehr Druckstufendämpfung. Was für die Druckstufendämpfung spricht, ich kann es während der Fahrt auch wieder "weicher" machen.
Was viele vergessen ist die Abhängigkeit zwischen Luftdruck und Zugstufendämpfung. Ein paar PSI mehr können bedeuten, dass du mehr Zugstufendämpfung benötigst, weil die Kraft, welche die Gabel wieder "ausfedert" größer wird.
 
Interessant, tatsächlich. Also dazu muss man ja wissen dass der LSR den HSR stark beeinflusst, das war sehr interessant von Vorsprung die Videoreihe und bei HSR und LSR kommt diese grafik zum Tragen.


Was auch immer er da gemessen haben will.
Schau mal hier im Anhang die Diagramme an und da die einzelnen Integrale an. Ich kann schon sagen, dass eine ganz offene oder ganz geschlossene LSR die HSR beeinfusst, no na ned, aber das kann ich genauso von der HSR behaupten, die die LSR beeinflusst.
Die HSR merkst du natürlich erst, wenn's richtig ans Eingemacht gibt. Steil runter, schnell, Wurzeln, wenn das Vorderrad dann die Bodenhaftung verliert, liegt's sehr oft an zu viel HSR Dämpfung. Merkt man schön daran, dass die Gabel immer stärker im Federweg versinkt.
 

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Ad 1)
Und genau an dem Punkt hatte ich mit Luftgabeln immer meine Probleme. Wollte ich auf meinen Strecken eine angenehme Position auch im Steilen, fuhr ich bestenfalls 10% Sag. Und trotzdem hatte ich gefühlt noch fragwürdige Kennlinien der Feder. IRT hat geholfen, aber in Kombination mit dem Dorado Effekt war dann das Vertrauen in die Gabel dahin.
Meinen Handgelenksbruch hatte ich mMn nur weil die Gabel in einem Moment viel weiter ein gefedert ist, als erwartet und dann so schlagartig auf block gegangen ist, dass ich die Kraft nicht mehr kompensieren konnte.l und kopfüber den Hang runter bin... Solche Situationen, wo dir der Trail das Vorderrad frisst, weil die Gabel zu schnell zu viel Federweg freigibt, dabei zu plötzlich aber zu spät dämpft und dich zwingt enorm vieovEnergie mit dem Oberkörper abzufangen, hatte ich mit Stahlfeder nie, sondern nur mit Luft (ggf. sind die modernsten Gabeln da eh wesentlich besser). Ich finde die Kenn Linie und vor allem wie die Federung und die Dämpfung zusammen passen bei Stahlfeder im Vergleich zu den Luftfedern die ich kenne wesentlich berechenbarer und angenehmer.

Habt ihr schon einmal einen Blindtesz von Luft vs Stahlfeder gemacht?


Ad 2)
Und so kommt man beim Ändern von einem kleinen Parameter wieder ins Detail und man hat nie sein ideales Setup. Jeder der gelegentlich den Luftdruck anpasst, macht sich mMn mehr kaputt als dass der sich was Gutes tut. Zumindest ich steige da relativ schnell aus, was den Durchblick betrifft (und mit Notizblock oder App wird mich keiner freiwillig im Wald sehen).
 
Das was die Fahrwerkprofis da im Video zeigen kann man selbst ganz leicht einfach ausprobieren. MMn spürt man das ganz ganz eindeutig. So eklatant, dass sogar ich überzeugt bin. Nuancen spüre ich nur mit viel gutem Willen. Da merk ich meine schlechten Linien mehr.
 
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