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Herzstück des Push ACs3 Coil-Kits und Unterschied zur herkömmlichen Stahlfedergabel
Herzstück des Push ACs3 Coil-Kits und Unterschied zur herkömmlichen Stahlfedergabel - Der Bump-Stop verleiht der linearen Kennlinie einer Stahlfeder das gewisse Bisschen Endprogression.
Besonders gut anpassbar ist die Einheit dank sieben verschiedener Federhärten
Besonders gut anpassbar ist die Einheit dank sieben verschiedener Federhärten - Je nach Federweg wird so in feiner Abstufung ein Fahrergewicht von 48 bis 116 kg abgedeckt.
Zwischen 5 und 50 psi dürfen in den Bump-Stop, der auf den letzten Zentimetern des Federwegs aktiv wird.
Zwischen 5 und 50 psi dürfen in den Bump-Stop, der auf den letzten Zentimetern des Federwegs aktiv wird. - Somit gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um jeden Fahrertypen glücklich zu machen.
Auf der mit Micro-XD-Beschichtung überzogenen Kolbenstange sitzt auf dem roten Kolben/Federteller die Stahlfeder auf
Auf der mit Micro-XD-Beschichtung überzogenen Kolbenstange sitzt auf dem roten Kolben/Federteller die Stahlfeder auf - Federt die Gabel weit genug ein, schiebt der Federteller den Bump-Stop in dessen Federweg.
Für das Push ACS3 Coil-Kit gibt der Hersteller spezifisch für den Federweg entsprechende Empfehlungen
Für das Push ACS3 Coil-Kit gibt der Hersteller spezifisch für den Federweg entsprechende Empfehlungen - Auch wenn auf dem Datenblatt auf der Website nur die Fox 36 angegeben ist, gelten die Empfehlungen auch für Pike und Lyrik.
Zur Empfehlung der Federrate gibt es für die 36 mit HSC/LSC-Kartusche noch Empfehlungen zur Abstimmung der Dämpfung
Zur Empfehlung der Federrate gibt es für die 36 mit HSC/LSC-Kartusche noch Empfehlungen zur Abstimmung der Dämpfung - Jede Feder kommt übrigens mit einem speziell zugehörigen Preload-Spacer, zu dem man zusätzlich zwei weitere Spacer montieren kann.
„Meine Gabel wiegt über zwei Kilo, ich kann nicht mehr bergauf fahren“
„Meine Gabel wiegt über zwei Kilo, ich kann nicht mehr bergauf fahren“ - Tatsächlich wurde exakt dieser eine Testaufbau nur Lift-unterstützt für Laufradtests verwendet, mit anderen Laufrädern sind wir das gleiche Rad inklusive Lyrik mit Push ACs3 Coil Kit aber auch viele tausend Höhenmeter aus eigener Kraft nach oben gefahren.
Voll drauf!
Voll drauf! - Hier setzt die Endprogression ein, den Übergang spürt man im Einsatz aber nicht.
Genügend Pop auch mit Stahlfeder
Genügend Pop auch mit Stahlfeder - Wo herkömmlichen Stahlfeder-Gabeln auf Absprüngen schon die Endprogression fehlt, kann die Lyrik mit Push ACs3 Coil Kit mehr Gegenhalt bieten und für ein sprungfreudigeres Fahrverhalten sorgen.
Mehr Dämpfung bitte
Mehr Dämpfung bitte - Vor allem schwere Fahrer, die zwischen zwei Federhärten standen, wünschten sich beim Einsatz der weicheren Feder mehr Dämpfung.
Mit einem ähnlichen Feature ist die Ribbon Coil ausgestattet
Mit einem ähnlichen Feature ist die Ribbon Coil ausgestattet - Die Endprogression lässt sich etwas härter abstimmen und ist von Hand einstellbar. Beim Push ACs3 Coil Kit kann man die Feder von oben entnehmen und hat eine breitere Auswahl bei der Dämpfungseinheit im rechten Gabelholm.
Die Cane Creek Helm Coil kommt ohne Endprogressions-Einsteller
Die Cane Creek Helm Coil kommt ohne Endprogressions-Einsteller - Sie kann auf den ersten Zentimetern des Federwegs mitspielen und fängt dank etwas stärkerer Dämpfung eine weichere Feder besser ab als die RC2-Charger in unserer Test-Lyrik.
Wer nicht gerade zwischen zwei Federhärten steht, bekommt bei Push ein sehr fähiges Paket
Wer nicht gerade zwischen zwei Federhärten steht, bekommt bei Push ein sehr fähiges Paket - Das Push ACs3 Coil-Kit kann die guten Eigenschaften beider Federn vereinen, bietet einen sinnvoll abgesteckten Einstellbereich und wartet auf dem Trail mit hervorragender Performance auf.

Push ACs3 Coil Kit im Test: Vom Service- und Tuning-Anbieter zum Suspension-Hersteller – Push Industries hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und baut inzwischen eine Handvoll eigener Produkte. Neben einem Federbein und einer Dämpfungseinheit erfreut sich vor allem das ACs3 Stahlfeder-Kit zum Nachrüsten großer Beliebtheit. Es soll alle Vorteile einer Stahlfeder mit einem anpassbaren Durchschlagschutz via zusätzlichem Luftkolben kombinieren. Wir haben die Kombi-Feder unter die Lupe genommen und herausgefunden, wie sich das Produkt in der Praxis schlägt. Ist dieses Upgrade seinen Preis wert?

Push ACs3 Coil Kit – Infos und Preise

Das ACs3 Coil Kit von Push Industries richtet sich an diejenigen, die Stahlfeder-Performance zu Federwegs-Beginn mit der Endprogression einer Luftfeder zum Federwegs-Ende kombinieren wollen.

Das ACs3 Coil Kit von Push Industries richtet sich an diejenigen, die Stahlfeder-Performance zu Federwegs-Beginn mit der Endprogression einer Luftfeder zum Federwegs-Ende kombinieren wollen. Laut Push bekommt man so das Beste aus beiden Welten: sehr hohe Sensibilität, Traktion und ordentlich Gegenhalt, gepaart mit genug Kontrolle bei harten Schlägen. Dazu sitzt innerhalb der Stahlfeder ein zusätzlicher Luftkolben, welcher sich individuell abstimmen lässt.

Satte sieben verschiedene Federhärten bietet Push für die Einheit an – ein Spitzenwert! Von unseren zuletzt getesteten Stahlfeder-Gabeln lag die MRP Ribbon Coil mit fünf Federn vorne. Push stuft in 5 lbs-Schritten ab, los geht es ab 30 lbs mit der roten Feder. Je nach Federweg soll sich diese für Fahrer von 48 kg bis 61 kg Körpergewicht eignen. Am anderen Ende des Spektrums deckt die 60-lbs-Feder 91 kg bis 116 kg schwere Fahrer ab. Aufgrund des Luftventils auf der Oberseite des linken Gabelholms gibt es keine externe Federvorspannung. Diese wird über kleine Kunststoff-Spacer intern geregelt.

  • Federgabeln Fox 36, RockShox Pike, RockShox Lyrik (getestet)
  • Federweg 140 – 170 mm
  • Federung Stahlfeder mit parallel geschalteter Luftfeder für die Endprogression
  • Federhärten 30 lbs (rot), 35 lbs (gelb), 40 lbs (orange), 45 lbs (blau), 50 lbs (grün), 55 lbs (schwarz), 60 lbs (grau)
  • Endprogressions Abstimmung 5 – 50 psi
  • Gewicht ACs3 252 g Feder (schwarz), 161 g Topcap inkl. Bump-Stop + Federschaft
  • www.pushindustries.com

Preis ACs3 Kit ohne Feder 329 € (UVP) | Bikemarkt: Push ACs3 Coil Kit kaufen
Preis Feder 85 € (UVP)

Herzstück des Push ACs3 Coil-Kits und Unterschied zur herkömmlichen Stahlfedergabel
# Herzstück des Push ACs3 Coil-Kits und Unterschied zur herkömmlichen Stahlfedergabel - Der Bump-Stop verleiht der linearen Kennlinie einer Stahlfeder das gewisse Bisschen Endprogression.

Diashow: Push ACs3 Coil Kit: pneumatische Mechanik
Wer nicht gerade zwischen zwei Federhärten steht, bekommt bei Push ein sehr fähiges Paket
Für das Push ACS3 Coil-Kit gibt der Hersteller spezifisch für den Federweg entsprechende Empfehlungen
Herzstück des Push ACs3 Coil-Kits und Unterschied zur herkömmlichen Stahlfedergabel
Die Cane Creek Helm Coil kommt ohne Endprogressions-Einsteller
Mehr Dämpfung bitte
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Im Detail

Fangen wir noch einmal von vorne an und werfen den Blick aufs Detail. Neu ist das Prinzip einer Luft-Progressions-Unterstützung bei einer Stahlfedergbel nämlich nicht: Auch MRP will mit der Ribbon Coil eine ähnliche Charakteristik bieten, Formula arbeitet wohl auch an einer Kombination aus Stahlfeder mit einstellbarer Endprogression für die Selva Coil. Wenn drei Hersteller an dieser Idee arbeiten, muss wohl etwas dahinter stecken.

Betrachtet man rein die Technik, ist der Aufbau recht simpel: In der Spiralfeder sitzt eine kleine Luftfeder mit schmalem Durchmesser. Fährt die Gabel weit genug ein, läuft der Federkolben beziehungsweise der Federteller auf den Luftschaft auf. Der Luftschaft wird dann vom Federteller weiter in den Federweg geschoben und komprimiert die Luftfeder. Um einen möglichst geschmeidigen Übergang in die Endprogression zu gewährleisten, setzt man am Bump-Stop auf ein System mit Positiv- und Negativ-Luftfeder. Die Positiv-Feder lässt sich von oben mit einer Dämpferpumpe befüllen. Zwischen 5 und 50 psi Druck empfiehlt Push im Bump-Stop.

Besonders gut anpassbar ist die Einheit dank sieben verschiedener Federhärten
# Besonders gut anpassbar ist die Einheit dank sieben verschiedener Federhärten - Je nach Federweg wird so in feiner Abstufung ein Fahrergewicht von 48 bis 116 kg abgedeckt.
Zwischen 5 und 50 psi dürfen in den Bump-Stop, der auf den letzten Zentimetern des Federwegs aktiv wird.
# Zwischen 5 und 50 psi dürfen in den Bump-Stop, der auf den letzten Zentimetern des Federwegs aktiv wird. - Somit gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um jeden Fahrertypen glücklich zu machen.

Neben einer speziellen, Micro-XD getauften Beschichtung der beiden Kolbenstangen ist vor allem auch die Produktion spannend: Gefertigt und montiert wird in den USA. Noch spannender? Das Konzept hinter dem Push ACs3 Coil Kit.

Zugegeben: Raketentechnik verbirgt sich nicht dahinter, werfen wir also einen Blick auf die Kennlinien. Herkömmlich gewickelte Stahlfedern haben eine lineare Federkennlinie. Bei Luftfedern lässt sich die Kennlinie je nach Druckverhältnis bzw. Größenverhältnis zwischen Negativ- und Positiv-Feder verändern, grundsätzlich sind sie aber progressiver Natur. Die Grundlagen hierfür wurden kürzlich hier behandelt.

Beide Systeme bieten Vorteile: Bei der Stahlfeder entfallen Dichtungen, die Reibung fällt geringer aus, die Gabel arbeitet sensibler. Zudem sind lineare Federkennlinien konstanter durch den Federweg hindurch und erleichtern die Abstimmung der Dämpfung. Wärmeentwicklung spielt bei Stahlfeder-Gabeln weniger eine Rolle. Auch die Wartungsintervalle fallen nicht so hoch aus, der Service selbst ist zudem wesentlich unaufwändiger.

Leichtbaufans kommen zumeist nicht an der Luft-Variante vorbei. Wie beschrieben, lässt sich die Kennlinie stufenlos anpassen, das Setup via Gabelpumpe ist schneller und einfacher gemacht. Inzwischen ist auch die Performance auf einem Level angekommen, auf dem sich die Luftgabel nicht mehr vor der Coil-Variante verstecken muss.

Nachteile? Den haben vor allem die Weight-Weenies. Eine Stahlfeder bringt zwangsläufig mehr Gewicht ins Produkt. Zudem ist das Setup zeitintensiver und gegebenenfalls mit weiteren Kosten verbunden, wenn die Federhärte nicht direkt passt. Ist die Federvorspannung nicht von außen beeinflussbar, muss man zum Vorspannen jedes Mal die Gabel öffnen. Die Kennlinie selbst lässt sich nur durch eine andere Federhärte ändern, vorspannen der Feder wirkt sich nur auf den ersten Bereich des Federwegs aus. Durch Verwindung bewegt sich die Spiralfeder beim Ein- und Ausfedern außerdem – neben möglichen Kratzern auf der Innenseite der Standrohre erhöht sich das gegebenenfalls auch auf die Geräuschkulisse.

Was passiert noch auf der Luftseite? Zwar arbeiten die meisten Hersteller unter Hochdruck daran, die Reibung immer weiter zu reduzieren, ohne Dichtungen kommt ein abgeschlossenes System aber nicht aus. Dichtungen erzeugen Reibung, Reibung wirkt sich negativ auf die Reaktionszeit und Sensibilität aus, was wiederum die Traktion mindert. Dieser Nachteil ist inzwischen aber zumeist verschwindend gering. Dichtungen müssen außerdem regelmäßig getauscht werden, damit das System den Druck halten kann – der Service ist häufiger nötig, aufwändiger und teurer. Auch bei den meisten Luft-Gabeln muss man für eine Feineinstellung der Kennlinie ans Innenleben. Die Anpassung der Dämpfung für eine nicht lineare Feder ist zudem immer etwas mit Kompromissen behaftet.

Picken wir uns also die guten Eigenschaften heraus, die wir gerne in einem Produkt vereinen wollen: sensibel und berechenbar, aber gerne mit anpassbarer Federkennlinie. Geringe Serviceintervalle und konstante Performance, bei möglichst wenig Gewicht.

Wer nicht so tief ins Detail gehen will, bekommt hier die Zusammenfassung: Stahlfedern sind linear. Luftfedern progressiv. Beide Systeme bieten Vor- und Nachteile. Push setzt an, um die Performance-Vorteile in einem Produkt zu vereinen. Dabei bleiben aber gewisse Nachteile bestehen: Das System benötigt beide Federsysteme, ist also sogar noch schwerer als eine reine Coil-Gabel. Um die Federvorspannung zu erhöhen, muss man ans Innenleben, da durch das Luftventil und den Bump-Stop keine externe Einstellmöglichkeit Platz findet. Zudem gibt es die Geräuschkulisse der Stahlfeder mit den Dichtungen der Luftfeder. Was kann das Kit also mehr, was diesen Punkt wettmacht?

Auf der mit Micro-XD-Beschichtung überzogenen Kolbenstange sitzt auf dem roten Kolben/Federteller die Stahlfeder auf
# Auf der mit Micro-XD-Beschichtung überzogenen Kolbenstange sitzt auf dem roten Kolben/Federteller die Stahlfeder auf - Federt die Gabel weit genug ein, schiebt der Federteller den Bump-Stop in dessen Federweg.

Mit einem Wartungsintervall von 12 bis 18 Monaten für den Bump-Stop, dem Serviceangebot via Vertrieb MRC-Trading oder der Option, die zum Service nötigen Teile selbst zu kaufen, wird es schonmal etwas einfacher. Das Feintuning der Federrate ist zumeist eine einmalige Sache. Push empfiehlt, anfangs ohne Preload-Spacer zu starten, insofern fällt das Grundsetup recht einfach aus. Fürs spätere Feintuning benötigt man zwar etwas mehr Zeit, aber auch zum Einbau von Volumenspacern muss man ans Innenleben. Nach der Abstimmung bekommt man aber die gewohnt konstante Performance einer Coil-Gabel, auch über lange Zeiträume.

Wer sehr geräuschempfindlich ist, sollte sicherstellen, dass der Schrumpfschlauch genau mittig sitzt. Alternativ empfiehlt Push-Gründer Darren Murphy, bei Bedarf die Feder zu drehen – das kann schon ausreichen, dass sie besser positioniert ist und die Lautstärke abnimmt.

Für das Push ACS3 Coil-Kit gibt der Hersteller spezifisch für den Federweg entsprechende Empfehlungen
# Für das Push ACS3 Coil-Kit gibt der Hersteller spezifisch für den Federweg entsprechende Empfehlungen - Auch wenn auf dem Datenblatt auf der Website nur die Fox 36 angegeben ist, gelten die Empfehlungen auch für Pike und Lyrik.
Zur Empfehlung der Federrate gibt es für die 36 mit HSC/LSC-Kartusche noch Empfehlungen zur Abstimmung der Dämpfung
# Zur Empfehlung der Federrate gibt es für die 36 mit HSC/LSC-Kartusche noch Empfehlungen zur Abstimmung der Dämpfung - Jede Feder kommt übrigens mit einem speziell zugehörigen Preload-Spacer, zu dem man zusätzlich zwei weitere Spacer montieren kann.

Auf dem Trail

Zu Beginn kann man gleich eines klarstellen: Das Push ACs3 Coil Kit richtet sich vor allem an performance-orientierte Fahrer, die hauptsächlich bergab das Bestmögliche aus ihrem Rad holen wollen. Insofern weisen wir auf das etwas höhere Gewicht zwar hin, eine wirklich bedeutende Rolle spielt es für uns aber vorerst nicht. Nachdem wir das Kit nicht an einem leichtfüßigen Trail-Bike fahren, sondern auf einem vollwertigen Enduro-Bike mit dicken Reifen, fällt das Gewicht auf dem Weg nach oben ebenfalls nicht so sehr auf. Vielmehr stellt man fest, dass die Gabel auch bergauf schon sehr feinfühlig arbeitet. Im Wiegetritt kann das etwas stören, wenn man keine Dämpfungskartusche à la Fit 4 oder RCT3 fährt, bei der man bergauf eine Dämpfungs-Plattform zuschalten kann.

„Meine Gabel wiegt über zwei Kilo, ich kann nicht mehr bergauf fahren“
# „Meine Gabel wiegt über zwei Kilo, ich kann nicht mehr bergauf fahren“ - Tatsächlich wurde exakt dieser eine Testaufbau nur Lift-unterstützt für Laufradtests verwendet, mit anderen Laufrädern sind wir das gleiche Rad inklusive Lyrik mit Push ACs3 Coil Kit aber auch viele tausend Höhenmeter aus eigener Kraft nach oben gefahren.

Coil-Fans, die es mit der zupumpbaren Progression nicht übertreiben, profitieren von einer sehr ruhigen und gleichmäßigen Charakteristik beim Ausfedern der Gabel mit verbessertem letztem Drittel des Federwegs.

Neigt sich der Trail gen Tal, muss die Gabel liefern, damit man über das Gewicht hinwegsieht. Und tut sie das? Soviel vorweg: Ja, das tut sie. Stahlfeder-Gabeln erfreuen sich nicht umsonst einer treuen Fangemeinde: Sensibel und ohne das berüchtigte Loch in der Mitte des Federwegs verschlucken sie fleißig alles, was man ihnen in den Weg stellt. So nicht anders bei der Lyrik mit Push-Kit. Nachdem die Feder sich sehr berechenbar verhält, kann man mit der Dämpfung ebenfalls effizienter arbeiten. Ungünstige (Luft-)Kennlinien müssen nicht korrigiert werden, somit kann die Druckstufe hervorragend nach Belieben und Vorliebe abgestimmt werden. Gleiches gilt für die Zugstufe – vor allem hier macht sich die hohe Berechenbarkeit bezahlt. Coil-Fans, die es mit der zupumpbaren Progression nicht übertreiben, profitieren von einer sehr ruhigen und gleichmäßigen Charakteristik beim Ausfedern der Gabel mit verbessertem letztem Drittel des Federwegs. Die Zugstufe arbeitet extrem zuverlässig, die Front wird dadurch ruhiger und neigt weniger zum Tänzeln, wenn die Schläge rasch aufeinander folgen.

Ganz ohne Kompromisse kommt aber auch eine Stahlfeder-Gabel nicht ins Haus. Wie schon bei der Cane Creek Helm – hier der Vergleichstest zwischen Coil- und Air-Version – experimentierten vor allem die Fahrer, die laut Empfehlung zwischen zwei Federhärten liegen, mit beiden Federn. Grundsätzlich hat man dann die Wahl zwischen der weicheren Feder mit etwas mehr Dämpfung und mehr Endprogression, oder der härteren Feder mit weniger Dämpfung und Endprogression, um die gewünschte dynamische Lenkerhöhe zu erreichen. Bei der weicheren Feder gibt die Feineinstellung der Progression, über den Luftdruck der ACs3-Einheit, gute Kontrolle über das letzte Stück der Federweg. Den verbleibenden Teil der Kennlinie muss man durch die Dämpfung genauer unter Kontrolle bekommen. Vor allem den schwereren Fahrern war die Dämpfungs-Abstimmung der Charger 2-Dämpfung zu gering. Eine Lösung wäre eine neuere Kartusche von RockShox oder eben das Push HC97-Druckstufen-Kit nachzurüsten.

Wer es beim breiten Angebot an Federhärten von Push trotzdem schafft, zwischen zwei Federn zu sitzen, kann natürlich versuchen sich mit der Druckstufe zu helfen und die Fahrhöhe bei wiederholten Schlägen somit besser zu erhalten. Das ist ein grundsätzliches Thema bei Vertretern der Gattung Stahlfeder-Gabel.

Voll drauf!
# Voll drauf! - Hier setzt die Endprogression ein, den Übergang spürt man im Einsatz aber nicht.

Die Besonderheit der Push-Gabel spürt man natürlich auch besonders deutlich beim Übergang in die Endprogression. Hier kann man stufenlos und völlig frei mit dem Druck spielen, um eben genau das unangenehme KLOCK zu verhindern, was eben der größte Nachteil von reinen Coilgabeln ist. Wer bei der Federrate auf der weichen Seite unterwegs ist, kann die 50 psi Bandbreite in der zusätzlichen Luftkammer gut ausnutzen. Wer lieber eine höhere Federrate fährt, kommt auch mit geringerem Druck aus. Wir bewegten uns hauptsächlich im Spektrum zwischen 20 und 50 psi. Mit 20 psi fällt die Endprogression nicht zu hoch aus – wer Strecken ohne größere Sprünge oder starke Kompressionen fährt, kommt mit diesem Druck aber bereits recht gut hin. Steigen die Geschwindigkeiten und die Härte der Strecke, greift man doch lieber zur Dämpferpumpe und befüllt die Kammer mit ein paar psi mehr. Ein Fahrwerk, das nur in den seltensten Fällen durchschlägt, wie bei maximaler Volumenspaceranzahl in der Air-Gabel, bekommt man aber auch so nicht. Der Durchschlagschutz war manchen Testern aber nur bei sehr harten, flachen Landungen aus ordentlicher Höhe zu gering.

So schafft es die Push-Lyrik, neben der Erzeugung eines immensen Sicherheitsgefühls, auch die Kraft zu schonen. Über kleine Schläge gleitet die Gabel angenehm hinweg und entlastet den Oberkörper deutlich. Bei großen Schlägen reißt es einem auch nicht den Lenker aus der Hand, weil man das Federwegs-Ende zu abrupt erreicht hat.

Genügend Pop auch mit Stahlfeder
# Genügend Pop auch mit Stahlfeder - Wo herkömmlichen Stahlfeder-Gabeln auf Absprüngen schon die Endprogression fehlt, kann die Lyrik mit Push ACs3 Coil Kit mehr Gegenhalt bieten und für ein sprungfreudigeres Fahrverhalten sorgen.

Das ist uns aufgefallen

  • Geräuschkulisse Steigt man vom Rad mit Push-Gabel auf ein anderes Rad um, lernt man spätestens jetzt die angenehme Geräuschkulisse moderner Federgabeln zu schätzen. Bei der Push Lyrik ACs3 wird es wieder etwas lauter. Nach den ersten Stunden gelingt es dann aber, die Geräuschkulisse etwas zu verdrängen. Ein Neupositionieren des Schrumpfschlauchs hilft auf jeden Fall, die Gabel etwas ruhiger zu stellen.
  • Federempfehlung Je nach Fahrstil sollte man auch die Federhärte wählen. Die Herstellerempfehlung lag für unseren Geschmack etwas zu sehr auf der weichen Seite. Mit den Preload-Spacern lässt sich zwar einiges machen, die Wahl der richtigen Feder ist aber essenziell. Wer gerne sportlich mit dem Rad unterwegs ist und an der Gabel über keine breite Abstimmbarkeit der Druckstufen verfügt, sollte tendenziell eine Federhärte nach oben korrigieren.
  • Abstimmung Vor allem schwere Fahrer, die nicht eindeutig mit einer Federhärte glücklich wurden, griffen an der Lyrik mit Charger2-Kartusche zur härteren Feder. Steckt dann zusätzlich noch ein Coil-Dämpfer im Heck, kann es schwierig werden für die Feinabstimmung der Balance im Bike. An den Federn lässt sich nicht so einfach 5 bis 10 psi Federhärte zupumpen.
Mehr Dämpfung bitte
# Mehr Dämpfung bitte - Vor allem schwere Fahrer, die zwischen zwei Federhärten standen, wünschten sich beim Einsatz der weicheren Feder mehr Dämpfung.

Im Vergleich

Push ACs3 Coil Kit vs. MRP Ribbon Coil
Der große Unterschied zwischen der Ribbon mit Stahlfeder und dem ACs3-Kit: Ein Produkt ist nachrüstbar, eines gibt es nur im Komplettsystem zu erwerben. In dieser Hinsicht hat Push die Nase vorn. Man kann die Einheit zwar nicht in jede beliebige Federgabel stecken, sondern ist aktuell auf 36, Pike und Lyrik limitiert, aber bereits hier gibt es ein großes Spektrum an Dämpfungskartuschen. Neben den Fit- und den Grip-Kartuschen bei Fox kann man die Charger-Kartuschen in ihren verschiedenen Ausführungen fahren oder das Push HC97-Dämpfungs-Kit einbauen. Im rechten Gabelholm gibt es also mehr Möglichkeiten als bei MRP.

MRP deckt mit zwei Federn weniger ein ähnlich breites Spektrum an Fahrergewichten ab. Die Empfehlungen hinsichtlich des Fahrergewichts sind bei MRP etwas besser getroffen, bei Push können aktive, schnelle Fahrer durchaus mit der härteren Feder liebäugeln. Zwei weitere Vorteile an der Ribbon Coil: Vorspannung und Ramp Control sind extern verstellbar, ersteres mit Innensechskant-Schlüssel, zweiteres werkzeuglos. Zudem bietet die Ramp Control ein etwas breiteres Spektrum hin zur härteren Endprogression.

Push ACs3 Coil Kit vs. herkömmliche Stahlfeder-Gabeln
Bei den meisten Stahlfeder-Gabeln lässt sich die Federvorspannung inzwischen extern verstellen. Das, der geringere Service-Aufwand und ein kleiner Gewichtsvorteil sprechen für herkömmliche Coil-Gabeln. Bei der Performance hat Push aber ganz klar die Nase vorn: Sensibel wie eine Stahlfeder-Gabel und ein sanfter Übergang in die Endprogression vereinen Grip mit Kontrolle bei großen Schlägen.

Mit einem ähnlichen Feature ist die Ribbon Coil ausgestattet
# Mit einem ähnlichen Feature ist die Ribbon Coil ausgestattet - Die Endprogression lässt sich etwas härter abstimmen und ist von Hand einstellbar. Beim Push ACs3 Coil Kit kann man die Feder von oben entnehmen und hat eine breitere Auswahl bei der Dämpfungseinheit im rechten Gabelholm.
Die Cane Creek Helm Coil kommt ohne Endprogressions-Einsteller
# Die Cane Creek Helm Coil kommt ohne Endprogressions-Einsteller - Sie kann auf den ersten Zentimetern des Federwegs mitspielen und fängt dank etwas stärkerer Dämpfung eine weichere Feder besser ab als die RC2-Charger in unserer Test-Lyrik.

Fazit – Push ACs3 Coil Kit

Mit dem Push ACs3 Coil Kit bietet der amerikanische Suspension-Hersteller eines der populärsten und funktionell stärksten Tuning-Produkte auf dem Markt an. Die Kombination aus den charakteristischen Merkmalen einer Stahlfeder-Gabel mit der zusätzlichen Option, die Endprogression anzupassen, macht sich auf dem Trail bezahlt: Hohe Berechenbarkeit, feinfühliges Arbeiten, superber Grip und ausreichend Progression schaffen Vertrauen und sorgen auf langen Abfahrten für weniger Ermüdung. Seinen hohen Preis und das etwas höhere Gewicht relativiert das Produkt ab den ersten Metern auf dem Trail.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • Erhöht die Traktion
  • Sanfte Endprogression
  • Verbesserte Funktion der Zugstufe
  • Feine Abstufung der Federhärten

Contra

  • Hoher Preis
  • Kein Leichtgewicht
Wer nicht gerade zwischen zwei Federhärten steht, bekommt bei Push ein sehr fähiges Paket
# Wer nicht gerade zwischen zwei Federhärten steht, bekommt bei Push ein sehr fähiges Paket - Das Push ACs3 Coil-Kit kann die guten Eigenschaften beider Federn vereinen, bietet einen sinnvoll abgesteckten Einstellbereich und wartet auf dem Trail mit hervorragender Performance auf.

Coil, Air oder eine Mischform wie beim ACs3 Kit – was ist eurer Ansicht nach das Optimum für die Federgabel?


Testablauf

Das ACs3 Coil Kit wurde in einer RockShox Lyrik 2019 mit Charger RC2-Dämpfungskartusche getestet. Das Produkt wurde von verschiedenen Fahrern unterschiedlicher Gewichtsklassen auf einer Vielzahl von Strecken getestet. Neben sehr langen und schnellen Trails waren wir auch auf langsamen, technischen Trails unterwegs und haben den Großteil des Tests ohne Liftunterstützung absolviert.

Hier haben wir das Push ACs3 Coil Kit getestet

  • Reschenpass: Lange, teils ruppige Abfahrten, verschiedene Untergründe
  • Singletrails: Rutschige bis griffige Böden, schnelle, aber auch verwinkelte Trails mit knackigen Gegenanstiegen
Tester-Profil: Jens Staudt
56 cm95 kg91 cm61 cm190 cm
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischem und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher


Tester-Profil: Christoph Spath
49 cm70 kg94 cm60 cm190 cm
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

  1. benutzerbild

    Prof. Dr. YoMan

    dabei seit 03/2006

    Ja, siehe SP Thread. Das Fett is Blödsinn.

  2. benutzerbild

    jatschek

    dabei seit 07/2004

    Angeblich soll man die Push auch mit Federn von Marzocchi fahren können, die nochmal eine Ecke leichter sind. Welche Federn passen denn und wie gut und was spart man sich?

    Wahrscheinlich macht da nur die Titan Feder aus der alten 55er Reihe Sinn. Die Stahlfedern dürften sich zu den Push Federn nicht viel nehmen.
  3. benutzerbild

    Prof. Dr. YoMan

    dabei seit 03/2006

    Hab Daten bekommen.

    Z1 Federn

    Blau (ca. 40 lb/in) wiegt 206 Gramm = Push orangene Feder, wiegt 225 Gramm
    Grün (ca. 45 lb/in) wiegt 228 Gramm = Push blaue Feder, wiegt 236 Gramm
    Gelb (ca 50 l b/in) wiegt 230 Gramm = Push grüne Feder, wiegt 243 Gramm
    [alle ohne Schrumpfschlauch]

    Also lohnt nicht wirklich. Und Titan mag ich nicht.

  4. benutzerbild

    Mo(n)arch

    dabei seit 09/2008

    Hallo zusammen, weiß jemand, ob man das ACs 3 von einer 160mm in eine 170mm Lyrik umbbauen kann? Feder kommt ne neue rein, das ist klar.

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