Totgesagte leben bekanntlich länger. Oben hatte ich bereits Nino Schurter genannt, der sich über die größeren Kettenblätter freut, weil sie einen besseren Wirkungsgrad mit sich bringen.
Dies und auch die Tatsache, dass Kette und beteiligte Räder alle in die gleiche Richtung laufen reduziert die Verluste auf ein Minimum. Die Kettenschaltung ist aus meiner Sicht für das Fahrrad eine der genialsten Erfindungen aller Zeiten. Davon bin ich überzeugt, und wer's nicht glaubt, soll einfach mal eine Runde mit einer 3 Gang Fichtel und Sachs Torpedo Schaltung und dann mit einem "Rennrad" aus den 70er Jahren drehen. Das ist wie Rohloff und heutige Kettenschaltung.
Das Problem der Getriebe ist nämlich immer das gleiche: Um in einer Nabe oder einem Gehäuse im Tretlagerbereich Platz zu finden, muss ich kleinste Zahnräder verwenden, auf deren Lagerung im Betrieb enormste Radiale Kräfte wirken.
Das mit den Getriebeschaltungen kocht so alle 5 Jahre wieder hoch, immer mit den gleichen Berichten, die erzählen, dass heute alle Probleme gelöst wären. Dass sie 1 Kilo mehr wiegen als bessere Kettenschaltungen wird in der Euphorie gern übersehen. Ebenso der 3 Gang Torpedo Wirkungsgrad.
Tatsache ist, dass auch die Form des Rahmens immer wieder als altmodisch klassifiziert wird. Im Jahre 1998 war er für das Jahr 2000 totgesagt. Wenn man aktuelle Bikes ansieht haben sie aber immer noch die gleiche "Diamant" Grundform. Aus einem einfachen Grund: Bei den ersten Rädern war diese Form die einzige, die nicht nach 20 Kilometern zusammengekracht ist.