es ist halt immer die Frage wie stark die Internetz-Wahrnehmung mit der Realität koreliert ...
für die grössten Teil meiner Kunden bin ich eher der Typ der ihre platten
Reifen repariert oder die kaputte Schaltung wieder zum laufen bringt.
ich habs mittlerweile aufgegeben der ganzen Stadt zu erklären was ich genau mache, weil jeder der vorbeikommt hat einen eigenen Blickwinkel , ein anderes Berdürfnis oder Erwartung.
zum Beispiel sind etwa 50% der Leute die das Konzept des Ladens etwas missverstehen Leute die auf der suche nach einem billigen Secondhandbike für die Stadt ... Das sind die die glauben die ganzen Reparaturen vor der Tür seien Secondhandräder für 100 oiro (das was sie gerne investieren würden ....)
Es kann sein dass jemand in den Laden kommt, ein Rennrad sieht und frag: "Verkaufen sie nur Rennräder?" genauso ist es umgekehrt wenn er zuerst ein MTB sieht ....
Das hat wohl damit zu tun dass viele Leute scheinbar nicht fähig sind sich irgendwas anderes auszudenken/vorzustellen als das was sie gerade tun und machen oder damit dass die meisten Leute ihre Bedürfnisse vor alles Andere stellen (müssen, sonst kommt man mittlerweile in dieser Stressigen Welt oder Zumindest in der Schweiz nicht mehr auf seine Kosten ) .... nehm ich an.
Zürich ist so gesehen vielleicht extrem oder zielich irr, vom feeling her wie eine Weltstadt in tatsächlich eine Kleinstadt ....
Grundsätzlich repariere ich Räder, fast aussliesslich (und fast alle, man kann fast alles reparieren die Frage ist nur wie weit man gehen will, was man bereit ist zu investieren), damit bezahle ich den grössten Teil meiner Rechnungen.
Die meisten meiner Kunden wohnen im Quartier und wenn sie 2-3 Strassen weg wohnen kommen sie vielleicht nie bei mir vorbei weil sie garnie da durchfahren (es hat auch alle 200meter irgeneine Art Fahrradladen in dieser Stadt)
Das Ganze hat aber immer mindestens 2Seiten wenn die Leute nicht soviel Kohle hätten könnten aber nicht soviele kleine läden, die faktisch das zeux reparieren das die Grossen die lieber Neuware verkaufen (oder müssen) nicht machen wollen, die irgendwie überleben können ....
aber manchmal wundere ich mich auch wie das genau gehen soll und wovon die ganzen "Mitbewerber" (jedes Jahr machen 2-3 neue shops auf) so leben. Jeder macht irgendwie Secondhand, stylisch renovieren, neu lakieren undsoweiter .... oder fängt zumindest mal so an ..
ab und zu verkaufe ich ein Rad , grösstteils Stahlrahmenbikes, Surly,Salsa,All-City, Aarios
www.aarios.ch und ab und zu ein MTB/Tourenvelo, Rennrad aus Alu
dann versuche ich in der Zeit wo ich nicht arbeite mein Leben halbwegs im Griff zu haben und ab un zu gehe ich an Radrennen, hauptsächlich von Herbst bis Frühjahr. Wenn jetzt jemand ein oder zwei mal vor verschlossener Tür steht oder im Internetz meine Bilder sieht (manchmal lade ich die Monate später hoch, mittlerweile hab ich über ein Jahr Rückstand mit hochladen) höre ich: "Du bist immer weg/in den Ferien oder an Rennen"
wenn ich nix anderes zu tun habe mache ich als Arbeitstherapie (Überarbeitung mit arbeiten therapieren) etwas weiter an meinem Rahmenbauzeux ....
bis ich mich dann (irgendwann) tatsächlich Rahmenbauer schimpfe geht das aber noch ein paar Jahre ...
Bis jetzt hab ich etwa 2,5Rahmen/Jahr gebaut und etwa jeder zweite oder dritte ist Schrott
vielleicht liegts auch an der neuen Rahmenlehre ... da sieht man besser wenn etwas krumm ist, scheinbar wird man mit jedem Rahmen besser oder aber anspruchsvoller, ich weis es noch nicht ;-)