7. Problembehebungen
7.1. Schlechtes Ansprechverhalten
Siehe 4.2.1 - "Kleiner Gabelservice"
7.2. Gabel federt nicht mehr vollständig aus (
2-3% / bis 5 mm sind normal !!, vgl. 8.2),
schlägt ggf. auch schneller durch.
Mögliche Ursachen, wenn es
mehr als die 2-3% / 5 mm sind:
7.2.a) Bypass (vgl. 8.2) der Luftfeder (die ist im linken Gabelholm) durch Fett verstopft. Dadurch ist ggf. zu viel Druck in der Negativkammer.
Lösung: Gabel kräftig ganz auseinanderziehen bis zum Anschlag. Kurzes Zischen sollte zu hören sein.
Wenn es damit noch nicht funktioniert, mehrmals "rauf und runter":
- Luft ablassen, dabei die Gabel nach unten drücken (bis alles raus ist). Dann die Gabel auseinanderziehen bis zum Anschlag. Kurzes Zischen sollte zu hören sein.
- Unter beständig leichtem Druck auf den Lenker auf ca. 140 psi aufpumpen, dann wieder auseinanderziehen bis zum Anschlag. Kurzes Zischen sollte zu hören sein.
- Luft ablassen, dabei die Gabel nach unten drücken (bis alles raus ist). Dann die Gabel auseinanderziehen bis zum Anschlag. Kurzes Zischen sollte zu hören sein.
- Auf den gewünschten Druck einstellen (85 PSI o.ä.)
Dann sollte der SAG unbelastet wieder bei 2-3% sein.
Falls es trotz freiem Bypass mehr ist:
Bei der Bypass-Position in dem Standrohr soll es
recht große Toleranzen geben, was wiederum bei Manchen den unterschiedlichen SAG und Ansprechverhalten erklären würde.
Der Bypass sitzt dann (von außen an eingebauter Gabel betrachtet) zu hoch.
Bei meiner Pike 2019 ist das der Fall, sie hängt 8mm/5% im SAG
#88 ff.
7.2 b) Unterdruck im Casting
Lösung: Belüften
Kabelbinder-Methode Beitrag #16
Schrauben unten lösen (schonender) #3763 ff. .
nochmal zusammengefasst #39
7.2.c) Fett ist in Negativkammer gewandert
(# 5803)
Lösung: Zerlegen und Reinigen
7.2.d) Evtl. Luftfeder (Dichtungen) oder Dämpfer defekt. Wartung durchführen (lassen)
7.3. Gabel (Luftfeder) verliert Luft
Mögliche Ursachen:
- die Dichtungen des Luftkolbens sind verschlissen
- der Luftschaft (Airshaft) wurde verkratzt (z.B. beim Ausbau des Sicherungsrings)
- das Top-Cap-Gewinde ist beim Ausbau verschmutzt worden oder dessen O-Ring ist defekt
7.4. Dämpfung funktioniert nicht mehr korrekt / kein Unterschied zwischen Offen - Pedal - Lock
7.4.a) Den 3-Stufen-Hebel korrekt justieren.
Beschreibung der Demontage/Montage* im "Service-Manual deutsch" (siehe Link in Post #1).
Hebel auf Offen, dann Demontage (Manual, Seite 20), nochmal den Mechanismus ganz nach links bis Anschlag drehen, dann wieder korrekt montieren wie im Manual, Seite 35 beschrieben.
*Meine detaillierte Beschreibung des Zusammenbaus:
# 2.576
7.4.b) Wenn das nicht hilft, ist ggf. der Dämpfer defekt/verliert Öl.
Unter jedes der Tauchrohre in Gefäß stellen. Casting abnehmen und Menge des herauslaufenden Öls begutachten. Kommen auf der Dämpferseite mehr als die eingefüllten 5 (bzw. neu: 10 ml) ml heraus? Unterschiedliche Farbe rechts und links? (das Original-Dämpferöl ist rot)
Dann ist der Dämpfer undicht. Entweder hat eine Dichtung versagt oder die Membran ist geplatzt.
Bei Gabeln bis Herstellung Woche 25/2015 (siehe Nummer auf der Gabelbrücke:
25T
5....) wurde am Dichtungskopf eine suboptimale Dichtung verwendet. Wenn der Dämpfer Öl verliert, zieht er auch Luft. Beim Bewegen der Kolbenstange hört man dann sehr deutlich ein schlürfendes Geräusch.
Man kann zur kurzfristigen Abhilfe Öl im Dämpfer nachfüllen und entlüften. Dauerhaft behoben ist das Problem erst durch einen Dichtungswechsel. Im Full-Service-Kit ist dafür auch ein neuer Dichtungskopf mit verbesserter Dichtung. Nur bei den 26"-Gabeln ist dann auch ein neues Patronenrohr einzusetzen (siehe Service-Manual 2014_ rev_d Seite 26)
7.5 Die DPA bleibt nicht abgesenkt sondern fährt unbelastet langsam wieder aus
siehe Post # 27
7.6 Zum Ausbau des Castings lässt sich die Schraube (unter dem roten Zugstufen-Einsteller) auf der Dämpfungsseite nicht lösen, innen dreht sich der Dämpferschaft mit
Mit einem dünnen Schraubenzieher zwischen Casting und Schraubenkopf gehen und diesen damit nach außen (unten) hebeln/drücken
. Damit ist Zug auf der Schraube, das sich innen mitdrehende Ende des Dämpferschafts wird in das Casting gepresst und hält dadurch (hoffentlich). Gleichzeitig versuchen die Schraube zu lösen (von unten gesehen gegen den Uhrzeigersinn drehen). Weitere Möglichkeiten
hier.
Damit das künftig nicht mehr passiert oder sich zumindest mit dieser Methode leichter lösen lässt, evtl. am untere Ende des Dämpferschafts (dem letzten 1/2 cm der in das Casting gezogen wird) mit 60er Schleifpapier oder Ähnlichem einige Riefen an der Außenseite von oben nach unten (achsial) sowie an der Unterseite verpassen, damit sich das Teil nicht so leicht in seinem Casting-Sitz mitdreht.
Dabei die restliche Dämpferstange mit Klebeband o.ä. schützen,
damit die nicht zerkratzt wird! Anschließend sorgfältig reinigen, kein Schleifkorn darf irgendwo zurückbleiben. Innerhalb der Gewährleistung ist dieses Vorgehen nicht empfohlen.
Beim Einbau ist es hilfreich, den Schaft ganz heraus zu ziehen und dann die Druckstufe (blauer Verstellhebell) zu blockieren. Dadurch kann der nun feststehende Schaft besser in seinen Sitz im Casting gedrückt werden.
7.7 Der rote Zugstufen-Einsteller lässt sich schwer drehen (erst leicht, dann an einer Stelle geht es nicht mehr weiter)
Bei Montage des Einstellers wurde evtl. nicht beachtet, diesen vor/während dem Einschrauben/Anziehen der Madenschraube vollständig Richtung Casting zu drücken/halten.
Die Madenschraube hat dadurch nicht in die rundumlaufende Nut der Schraube gegriffen sondern etwas oberhalb und dort eine Vertiefung reingedrückt. Dadurch ragt nun ein Grat in die Nut. Die Spitze der Madenschraube bleibt nun beim Drehen des Einstellers an dieser Stelle hängen.
Abhilfe: Mit einer Schlüsselfeile den Grat entfernen.
7.8 Es Klackt beim Einfedern
Div. Möglichkeiten:
http://www.mtb-news.de/forum/t/2014er-pike.630984/page-272#post-13873084
oder ein Defekt im Dämpfer