Für Biker gab es so etwas bislang noch nicht.
Also haben wir uns ein Punktesystem von IBC1-IBC10 (Schotterpiste bis unfahrbar) überlegt.
Damit ist es ab sofort jedem Biker möglich einen gefahrenen Trail anhand von unabhängigen Kriterien zu bewerten und sich z.B. für die nächste Tourenplanung ein Bild von der Stecke machen zu können.
Bei der Suche nach einem Bikepartner kann vorab anhand der Skala das eigene Fahrkönnen eingeschätzt werden und der richtige Partner anhand dessen Fahrkönnen gefunden werden.
Selbstverständlich sollte dennoch jeder beachten, daß das Empfinden eines und der Zustand Trails trotz aller Bewertungskriterien immer noch von Umwelteinflüssen wie Erosion oder dem Wetter beeinflusst wird.
Die IBC Trailskala:
IBC1. Schotterwege ohne technische Schwierigkeiten, mäßiges Gefälle,
breite Kurven auf festem Untergrund
Trails eben auf griffigem Grund ohne jegliche Sturzgefahr
Für Jedermann fahrbar.
IBC2. Schotterwege mit Wasserrinnen, Erosionsschäden, Gefälle bis 15%,
Kurven auf teils lockerem Untergrund.
Trails mit Bodenwellen, sanfte Kurven, kleine Hindernisse wie Steine und Wurzeln.
Fahrtechnische Grundkenntnisse erforderlich
IBC3. Steile Schotterabfahrten mit grobem und losem Untergrund,
Tiefe Wasserrinnen und Erosionsschäden. Kurven ausgesetzt und sehr rutschig.
Trails größeren Bodenwellen, enge Kurven, Hindernisse wie Steine und Wurzeln bis Faustgröße
Richtige Brems- und Schalttechnisch sowie Verlagerung des Körperschwerpunktes erforderlich
Trails Bergauf noch fahrbar.
IBC4. Extrem steile Schotterabfahrten mit sehr grobem und losem Untergrund,
Tiefe Wasserrinnen und Erosionsschäden. Kurven ausgesetzt und sehr rutschig.
Trails mit Stufen und Treppen, sehr enge Haarnadelkurven, Hindernisse wie Steine und Wurzeln bis Kopfgröße.
Untergrund gut und griffig.
Man muß aus dem Sattel gehen um Hindernisse und Kurven zu fahren.
Trails bergauf mit etwas Kraftaufwand noch fahrbar
IBC5. Trails mit Stufen und Treppen, sehr enge Haarnadelkurven, Hindernisse wie Steine und Wurzeln bis halbe Reifengröße.
Kurven und Stufen kombiniert. Untergrund leicht rutschig, loses Material. Überschlagsgefahr bei falscher Fahrtechnik.
Gute Kurventechnik erforderlich, Kurven noch ohne Versetzen des Vorder- oder Hinterrades möglich.
Starke Verlagerung des Körperschwerpunktes durch aus dem Sattel gehen zwingend erforderlich
Sehr gute und konditionsstarke Uphiller schaffen Trails gerade noch so hoch zu fahren.
IBC6. Verblockte Trails mit Wurzeln und Felsen. Nur noch kurze Rollabschnitte. Ständige Konzentration erforderlich.
Untergrund rutschig, loses Material vorhanden.
Absätze und Stufen verlangen sehr gute Fahrtechnik und perfekte Bikerbeherrschung.
Kurven gerade noch ohne Versetzen des Vorder- oder Hinterrades möglich.
Trails bergauf nur noch in Trialer-Technik durch Springen bewältigbar.
IBC7. Stark verblockte Trails mit Felsen, dazwischen loses Material. Extremes Gefälle, Trail ausgesetzt.
Keine Rollabschnitte mehr vorhanden.
Ein Sturz führt unweigerlich zu starken Verletzungen durch Absturz oder scharfkantiges Geröll.
Brilliante Fahrtechnik und sichere Bikebeherrschung unbedingt erforderlich.
Kurven erfordern Versetzen des Vorder- oder Hinterrades.
Das Schieben des Bikes ist problemlos möglich.
IBC8. Absätze und Stufen verlangen Droptechnik, da sonst das Kettenblatt aufsetzt. Landemöglichkeit nach dem Drop gegeben
Extreme Steilrampen und Felskaskaden mit Ausrollzone. Trail ausgesetzt, stürzen evtl. sehr gefährlich.
Das Schieben des Bikes verlangt hohe Trittsicherheit. Einzelne Passagen müssen getragen werden.
IBC9. Absätze und Stufen verlangen Droptechnik, da sonst das Kettenblatt aufsetzt.
Landemöglichkeit nach dem kaum Drop gegeben, es geht sofort mit der nächsten Extremstelle weiter
Extreme Steilrampen und Felskaskaden mit minimaler Ausrollzone.
Das Versetzen des Vorder- oder Hinterrades aus Platzgründen unmöglich..
Trail ausgesetzt, stürzen extrem gefährlich.
Das Schieben des Bikes ist kaum möglich, es muß viel getragen werden.
IBC10. Trail für Cross-Country Bikes nicht mehr befahrbar. Stufen so hoch, daß Kettenblätter unweigerlich aufsetzen.
Total verblockte Felsen, durch die ein Bike nicht mehr durchfahren kann.
Drops, Extreme Steilrampen und Felskaskaden ohne jegliche Ausrollzone.
Geröllfelder und Erdrutsche.
Trail ausgesetzt, stürzen führt unweiherlich zu schwersten Verletzungen.
Selbst das Tragen des Bikes wird hier fast unmöglich, da geklettert werden muß.
Reisemoderator Carsten Schymik hat diese Skala massgeblich zusammengestellt und ist Hauptansprechpartner dafür.
Ergänzungen /Kommentare zur Skala sind willkommen – wenn Du eine Website hast und dort Touren vorstellst kannst Du gerne über diese Skala einteilen und hierauf verweisen.
Wie findest Du die Einteilung? Fehlt noch etwas oder ist sie so gelungen?
Thomas
182 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumHmmm, ist bei uns eher genau umgekehrt. Bergauf geminsam, so daß man noch miteinander reden kann, bergab dann möglichst technisch. Wenn alles Spaß haben sollen, muß da das fahrtechnische Niveau ähnlich sein. Sonst jubeln die einen und die anderen Schieben...
mal eine frage: welche skala soll denn nun gelten?
bin etwas verwirrt, da ich ja eigentlich dachte, dass die 6er-skala gilt, nun finde ich in den reisetouren die 10er-ibc-skala.
bin trotz allmeinerbekannten skepsis derzeit am testen, ob die skala für meine anwendung taugt.
v.a. bin ich gespannt, wie verständlich die skala für einsteiger/weniger hintergrundinteressierte sein wird.
aber welche soll ich denn nun nehmen?
wo hast Du die 10er gefunden?
die war ein erster grober entwurf von mir.
Ist aber kompatibel, indem Du einfach durch 2 teilst...
gelten tut jedenfalls nur die 6er unter www.singletrail-skala.de
das war die frage, die mich stutzig machte, denn einfache und leichte trails mit der ibc-skala 3 bis 4 zu suchen klang für mich nach der 10er und nicht nach der 6er ...
aber mit deiner antwort ist das ja geklärt
habt ihr euch eigentlich schon abschliessend gedanken gemacht, ob und wie ihr bergaufführende trails klassifizieren wollt?
die aktuelle skala spart diese ja aus.
für meine touren wäre dies eben auch sehr interessant, da es häufig auf trails hoch geht und hier nach meiner erfahrung oft der zeitverlust bei einer ungleichen gruppe fast grösser ist (wechsel von schieben und fahren) als bergab (wo oft dann durchgeschoben wird. es scheint, als ob die leute beim bergabfahren mehr psychische probleme mit den trails haben als bergauf und daher auch weniger probieren ... ein gedanke, den ich durchaus nachvollziehen kann
Was man so liest, S0 bis S5 scheint den meisten verständlich zu sein.
Prozente vs. Grad Angaben, mE Grad wäre beides einfacher nachvollziehbar und allg. verständlicher.
Wer kann heute noch schnell Prozente vs. Grad am Berg richtig verstehen bzw. richtig messen und dann umrechnen und letztlch interpretieren? Grad ist absolut klar mE (mit jedem besseren Kompass kann man Grad/ Steilheit messen). Freerider aud Ski fragen ausschliesslich nach "Drop Angle resp. Drop Corner", promte Antwort ist jeweils in "Degrees" bzw. Grad.
Velofahrer die sich manchmal/ öfters über dem S2 bewegen mögen meistens wissen was die Unterschiede in Beschreibungen und in der konkreten Situation ausmachen können.
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