Nach langer Wartezeit bringt Ralf Troeger seinen Getriebe-Downhiller „Stonedigger“ unter dem Label „Tollwut“ in einer feinen Kleinserie auf den Markt. Im Vergleich zu den bisherigen Prototypen wurden wichtige Details weiter verbessert.

Noch gibt es den Evo 3 Stonedigger nur als Grafik zu bestaunen:

Auf der Eurobike 2010 wird das ursprüngliche Ergebnis von Troegers Diplomarbeit als „Stonedigger Evo 3“ am Stand von Rohloff der Öffentlichkeit vorgestellt werden (Halle A2 Stand 311).

Die wichtigsten technischen Neuerungen und Verbesserungen der Prototypen sind:

– bessere Zugverlegung durch eine eigene, von Rohloff abgesegnete, Schaltansteuerung.

– Reduzierte Tretlager – Einbaubreite, wodurch die Verwendung der meisten 83 mm – Tretlager–Kurbelkombinationen möglich wird.

– Reduzierung des Gesamtgewichts

– Einfachere Hinterraddemontage

– Carbon – Fender

Hier einige weitere Infos zu dem Stonedigger:

Schwerpunkt

Die zentrale Anordnung eines kompakten Planetengetriebes im Hauptrahmen bewirkt einen zentralen, niedrigen Schwerpunkt und ein niedriges Massenträgheitsmoment des Fahrrades, da die Gesamtmasse nahe dem Schwerpunkt konzentriert ist. Der Schwerpunkt des Komplettrades liegt an der Position der Getriebeachse.

Ein niedriges Massenträgheitsmoment ist entscheidend für hohe Wendigkeit und leichte Manövrierbarkeit bei Sprüngen.

Getriebe

Zurückgegriffen wurde in diesem Fall auf die Nutzung einer 14 – Gang Rohloff – Speedhub® Getriebenabe. Sie stellt derzeit das Optimum der Getriebetechnik im Fahrradbau dar, da sie die höchste Übersetzungsbandbreite aller derzeitigen Fahrradgetriebesysteme besitzt und diese mit hoher Haltbarkeit, geringem Gewicht und hoher Wartungsarmut kombiniert.

Kinematik

Die Kinematik des Hinterbausystems ist Kernstück einer jeden Entwicklung im Full – Suspension – Bereich.

Das verwendete Parallelogrammsystem eliminiert alle aus dem Antrieb resultierenden Einflüsse auf den Dämpfer. Da die Wirkrichtung der Kettenzugkraft immer parallel zur Verbindungslinie der Drehpunkte verläuft, ist das Entstehen eines Antriebseinflusses in Form eines Drehmomentes um den Momentanpol unmöglich.

Ansprechverhalten

Aus gutem Ansprechverhalten folgt gute Bodenhaftung, da ständig ein Reibschluss von Reifen und Fahrbahn besteht. Es wird neben der Art der Lagerung hauptsächlich von der Raderhebungskurve und von den ungefederten Massen bestimmt.

Ungefederte Massen beschreiben alle Bauteile des Rades, welche sich vor den Federelementen befinden. Auf Grund der Massenträgheit bewegt sich der Hinterbau umso langsamer, je höher die Masse der ungefederten Bauteile ist. Die auftretenden Stöße werden daher auch langsamer von den Federelementen abgebaut. So kann es passieren, dass ein Federelement nach einem Stoß nicht schnell genug wieder ausfedert und den nächsten Stoß mit einer komprimierten Feder aufnehmen muss, was spürbar das Ansprechverhalten verschlechtert. Im „Stonedigger DH“ wurden die ungefederten Massen durch den Verzicht auf Schaltkomponenten am Hinterbau wesentlich verringert.

Die Raderhebungskurve trägt ebenfalls stark zu einem guten Ansprechverhalten bei. Da der Kraftstoß durch das Fahren über ein Hindernis immer schräg nach hinten oben zeigt, sollte sich das Hinterrad beim Einfedern, wie auch beim hier konstruierten Rad, in diese Richtung wegbewegen. Anderenfalls wird nur ein Teil der Energie durch die Federung, der Rest durch die Lager und Rahmenbauteile aufgenommen.

Lagerung

Gerade bei Mehrgelenksystemen ist es notwendig, wegen den hohen Kräften, die aus axialen und radialen Richtungen auf die Lagerpunkte wirken, hochwertige Industrielager zu verwenden.

Entsprechend verwendeten wir beidseitig gedichtete, zweireihige Schrägkugellager der Firma INA.

Das Evo 3 ist die neuste Entwicklungsstufe auf einem langen Weg, auf dem sich der Entwickler Ralf Troeger wirklich viele Gedanken gemacht hat und das Thema Hinterbaukinematik mit allen negativen Einflüssen von Grund auf nochmal aufgearbeitet hat, ohne sich an veralteten und teilweise falschen Arbeiten zu orientieren.

Man darf ruhig hier erwähnen, das er einer der wenigen ist, die sich bis heute sehr intensiv und wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, um ein wirklich ausgeklügeltes Bike zu schaffen, was nahezu frei von Antriebseinflüssen ist und mit seinem perfekt arbeitenden Hinterbau alles weg bügelt, was ihm in den Weg kommt!

Der erste Prototyp wurde 2006 auf der Eurobike bei Centurion vorgestellt:

Viele Bikehersteller die von Antriebsneutralen Bikes sprechen, die sie angeblich anbieten, weisen diese Eigenschaften leider nicht immer entlang des Federweges aus, durch die ausgeklügelte Parallelogram-konstruktion des Hinterbaus wird dieser Aspekt beim Stonedigger ebenfalls beachtet.

Der Beginn war seine Diplomarbeit zu dem Thema bei Centurion, im Rahmen welcher das allererste Stonedigger entstanden ist.

IBC-User Rob3000 fotografierte letztes Jahr den Evo-2-Prototypen:

Für alle, die wissenschaftliche Infos zum Thema Rahmenkonstruktion, Antriebseinflüsse, oder Fahrradantriebe suchen, kann ich nur herzlich die Homepage von Ralf Troeger ans Herz legen, wo man jede Menge interessante Arbeiten findet:

www.troeger-engineering.de

Ist das Tollwut eurer Meinung nach ein starker Konkurrent für die bisher angebotenen Getriebebikes von Nicolai, Bergamont und anderen kleinen Herstellern?

  1. benutzerbild

    Robo3000

    dabei seit 08/2007

    Neues Tollwut Stonedigga Evo3 mit Rohloff Speedhub - 2019










  2. benutzerbild

    chiefrock

    dabei seit 03/2005

    Gewicht? smiliesmiliesmilie

    Grüße.

  3. benutzerbild

    Deleted 132705

    dabei seit 12/2015

    immer wieder toll... wird ma zeit das ich mein shapa wieder zusammen stecke...

  4. benutzerbild

    cycophilipp

    dabei seit 08/2003

    Neues Tollwut Stonedigga Evo3 mit Rohloff Speedhub - 2019











    Hat was von Plug in-Hybriden smilie E-Bike ohne Akku

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!