Nachdem wir in der ersten Ausgabe einige kleine Helfer für den Alltag in der Stadt vorgestellt haben, soll es heute um Konzepte zum Thema Commuting, auf Deutsch „Pendeln“, gehen – natürlich im Zusammenhang mit dem Thema Mountainbiken. Von der Realität bis zur Utopie, hier ist es drin.
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Bei einigen Punkten wird sich der geneigte Leser nach dem Bezug zum Mountain in Mountainbike fragen, ich möchte dazu nur sagen: Fahrradfahren ist das beste auf der Welt. Ein Mountainbike lässt sich auch in der Stadt mit viel Freude bewegen, und ich musste für mich feststellen: So bequem die U-Bahn sein mag, das Fahrrad ist das einzig wahre Fortbewegungsmittel. Jeden Morgen 15km zur Uni und 15km wieder zurück zu fahren, hat für mich im Endeffekt nur Vorteile. Ich muss nicht früher aus dem haus gehen, ich komme nicht später wieder nach Hause, stattdessen spare ich mir Geld, habe das gute Gefühl, umweltfreundlich unterwegs zu sein und tue zu guter letzt etwas für meine Gesundheit. Klingt päpstlich, ist aber die Wahrheit. Mein Fahrrad wartet auf mich, bei der U-Bahn ist das umgekehrt. Mit dem Bus stehe ich im Stau, mit dem Fahrrad hingegen… andere Geschichte.
Commuting-Optionen für Mountainbiker
1.) Der realisierbare Traum: Auf dem Singletrail zur Arbeit
Es klingt zu schön, um wahr zu sein, doch manch einer genießt diesen Luxus: Zumindest zum Teil über abwechslungsreiche Wege und Pfade mit dem Mountainbike zur Arbeit – und nach der Arbeit das ganze wieder zurück. Ich selbst habe so etwas zeitweise genossen. Bei gutem Wetter und leichten Schultern der Himmel auf Erden. Doch die andere Seite darf nicht übersehen werden: Wie oft regnet es und die Beine sind schwer, die Augen noch müde? Dann freut man sich über eine asphaltierte Option oder gar andere Verkehrsmittel, sei es das eigene Auto oder ökologischer mit den öffentlichen.
2.) Die Kombination: Mit und ohne Motor
2.1) Wer die Distanz zwischen Wohnort und Arbeit nicht allein aus eigener Kraft bewältigen kann oder will, der kombiniert einfach verschiedene Verkehrsmittel: Mit dem Fahrrad in die U- oder S-Bahn, oder mit dem Auto bis dort, wo es Spaß macht Fahrrad zu fahren. Die Probleme dabei: Viele öffentliche Verkehrsmittel sind zu den Stoßzeiten vollkommen überfüllt, da passt ein 28“ Rad nur schwer auch noch zwischen Schüler, Business-Männer und Studenten. Die Lösungen: Klappräder, 20“ Bikes und Auto-Gepäckträger.
2.2) Das Leihrad. Wer sowieso nicht die ganze Strecke mit dem Rad fährt und stattdessen dort, wo sie schnell sind, die öffentlichen nutzt, wird ein Leihrad äußerst praktisch finden. Es steht bereits am richtigen Ort, bietet Mobilität dort, wo wir sie brauchen, und ist im Idealfall günstig finanziert. Der größte Anbieter ist hier die Deutsche Bahn, bei den Rädern handelt es sich eher um gewöhnliche Damenräder als um Rennräder, von A nach B fahren sie aber – stauunabhängig, zur richtigen Zeit und umweltschonend.
3.) Elektrifiziert
Größere Strecken schweißfrei absolvieren? Kein Problem mit Elektro-Unterstützung. E-Bikes bringen jeden schneller und leichter von A nach B. Je nach Modell stehen Leistungen zur Verfügung, die normal nur Profi-Rennradfahrer abrufen können – je nach Akku auch über große Distanzen. Handelt es sich bei unserem E-Bike genauer gesagt um ein Pedelec, so darf es ohne Führerschein und Helm bewegt werden, die Elektrounterstützung ist nur bei Mittreten aktiv, ab 25km/h schaltet sie sich ab.
Bei Modellen, wie GRACE sie im Programm hat, handelt es sich richtiger um Kleinkrafträder, sie erfordern eine Zulassung im Stile eines Mopeds, dürfen dann mit Helm und bis zu 45km/h bewegt werden. Noch schnellere Versionen sind nicht legal, machen aber jede Menge Spaß zwischen im Stau stehenden Autos.
4.) Die anderen fahren lassen
Wer zuhause arbeitet, spart sich den ganzen Pendel-Stress. Das ist leider den meisten nicht möglich, was aber geht: Auf Kurzstrecken-Fahrten in der Stadt das Auto stehen lassen und Waren selbst per Rad holen, oder aber jemand anders radeln lassen, was Zeit spart und die Umwelt schützt. Kuriere sind glaube ich Mountainbikern im Generellen sehr sympathisch, schnell, und zum Teil nicht so teuer. Der günstigste und einfachste Weg einen Kurier dazu zu bringen, sich mal eben das HDMI-Kabel aus der Innenstadt liefern zu lassen, ist www.tiramizoo.com – Die Plattform startet erst im Juni richtig durch, klingt aber für mich sehr vielversprechend. Bei den Radkurieren soll mehr Geld ankommen, der Kunde gleichzeitig weniger bezahlen, weil zeitraubende Zwischentelefonate durch Algorithmen und Smartphones und daraus resultierend effizientere Routen ersetzt werden sollen.
Wenn irgendjemand sich durch diesen Artikel zu mehr Fahrrad-Konsequenz durchringen kann und wir der Utopie, dass jeder Mountainbiker auch im Alltag komplett auf durch Muskelkraft betriebene Zweiräder setzt ein Stückchen näher kommen, dann ist schon etwas geschafft. Zum Abschluss deshalb ein kleines Zitat: „Keine Stunde ist verschwendet, die man im Sattel verbracht hat.“ (Winston Churchill) :)
Presse-Text zum Urban-Spezial des Pedalieros, welches jetzt beim Radhändler eures Vertrauens liegen sollte:
„Der pedaliéro – Magazin für Geländeradsport – hat sich in der neuesten Ausgabe des Sonder-Magazins Urban Cyclings wieder voll und ganz dem Zweiradlifestyle im Stadtgelände gewidmet. Bereits zum vierten Mal dreht sich bei uns alles um Pedelecs, Fixies, Citybikes, Singlespeeder, Falträder und andere Style-Tornados für das Rad fahren in der Stadt…
Was drin ist möchtet ihr wissen? Na, das hier zum Bespiel: Auf zwei Reifen haben wir uns durch die goldene Stadt Prag bewegt, von der aus im Herbst 1989 mit den historischen Worten „…wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…“ der Fall der Mauer eingeleitet wurde. Herrn Genscher wird man dort wahrscheinlich nicht treffen, Sehenswertes bietet Prag aber an jeder Straßenecke.
Neu im Urban Cycling ist unsere Rubrik „Kultur-Tour“, eine Entdeckungsreise abseits der Radwege. Los geht’s mit einem Besuch beim Bauhaus in Dessau, dessen Stil und Einflüsse das Bild unserer Städte noch heute prägt…
pedaliéro Spezial „Urban Cycling“ zeigt alles rund um den Megatrend Fahrrad, die schnittigsten, praktischsten und kultigsten Räder, die cleversten Konzepte, Fashion, Parts, Stories, Fahrberichte, Galleries – natürlich alles in Deluxe-Qualität und mit stylischem Layout!
Und das lest alles ihr im neuen pedaliéro „Urban Cycling“: “
– Werkspionage: Rumgeschnüffelt bei Rose
– Reise: Städtetrip Prag! Auf zwei Reifen durch die goldene Stadt
– Ausprobiert: Fahrberichte Victoria Valencia (Pedelec), Edelrose City-Maxi, Mercedes MB Fitnessbike, Felt Curbside (Fixie), Bergamont Sponsor Tour susp., Panther UB-111 Polaris. Garantiert subjektiv!
– Interview: Im Gespräch mit Fahrradlobbyist Konrad Weyhmann
– Kultur-Tour: Das Bauhaus in Dessau
– Fotografen Portfolio: die schönsten Shots von Kevin Skusa
– Neues zum Liebhaben: Die schönsten Dinger für Stadtfahrradfahrer
– und vieles andere mehr!
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