Beim Worldcup in Leogang war sie schon an einigen Rädern zu sehen, vergangenes Wochenende fiel sie auch mir in die Hände: Die neue Formula Oval. Prototypen der Bremse kursieren schon seit längerem, jetzt gibt es endgültig aussehende Exemplare, die auch schon bei Bike-Herstellern getestet werden. Die Bremse verfügt über zwei äußerst auffällige Alleinstellungsmerkmale: Die namensgebenden, ovalen Bremskolben, und das Speed-Lock genannte System, welches es erlaubt, die Leitung werkzeugfrei vom Bremshebel zu entfernen – ohne anschließend entlüften zu müssen.
Designmäßig gibt es keine Experimente: Wie schon die beiden The One Modelle erscheint auch die Oval in schlichtem Schwarz mit golden eloxierten Details. Die Abdeckkappe des Kolbens ist logischerweise nicht oval – sie soll schließlich eingeschraubt werden können. Der Kolben selbst ist übrigens auch nicht außerordentlich „flach gedrückt“ – die Maße liegen bei 24X26,5mm, eine recht geringe Exzentrizität also.
Wie bei der zweiten Generation The One findet sich auch hier ein Geberkolben, der senkrecht zu Bremshebel und Griff liegt. Diese Bauweise scheint sich bei Formula und auch Magura durchzusetzen, wo die unter anderem von den alten Oro-Modellen und Avid-Bremsen bekannte Version langsam aus der Palette verschwindet.
Die Formgebung ist ziemlich organisch, alles in allem fällt das Modell etwas voluminöser aus als die mit der XC-Bremse R1 sehr ähnliche (insb. der Hebel) The One.
Die Bremsbeläge (übrigens nicht oval, sondern rechteckig) lassen sich nach oben entnehmen, Sicherung klassisch per Sprengring und Gewinde. Der Vorteil der ovalen Kolben soll weniger Verkanten sein, außerdem sollen die Beläge dank größerer Führungsfläche gleichmäßiger Richtung Scheibe geführt werden. Resultat der größeren Fläche: Bessere Wärmeableitung und dadurch eine höhere Standfestigkeit.
Richtig spannend ist aber das Speed-Lock genannte Feature: Im Video seht Ihr, wie einfach es damit möglich ist, die Bremsleitung vom Bremshebel zu entfernen. Durch ein Ziehen an der schwarzen Sicherung löst sich die Leitung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wenn etwa die Bremsleitung im Rahmen verlegt werden soll, ist normalerweise ein Entlüften unumgänglich. Mit Speed-Lock kann die Leitung durch den Rahmen geführt werden und anschließend – Klick – einfach wieder eingesteckt werden.
Diese Tatsache ist auch für Leihbikes oder all jene praktisch, die Ihre Räder ab und zu verleihen. Dann können nämlich für den Wechsel von Moto(Britisch) auf Reguläre-Bremsrichtung (Links vorne, rechts hinten) die Bremshebel montiert bleiben, einfach nur die Leitungen tauschen und ab die Post.
formula Oval 2012 von nuts auf MTB-News.de
Die Bremse ist ab der Eurobike zu erwarten, ob Speed-Lock mit der Druckpunkt-Verstellung FCS kompatibel ist, konnte mir noch niemand verraten. Das Gewicht des oben zu sehenden Modells liegt übrigens bei 335g mit einer 160mm Scheibe und ohne Adapter.
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