Das Team von den Netzathleten, bestehend aus Christian und Alex, hat zumindest zur Hälfte gesund aber voll und ganz das Ziel der Transalp Challenge erreicht: Riva del Garda. Hier ihr Abschlussbericht!

Craft and Friends Team Netzathleten Etappe 8: Sa. 23.07.2011Trento (IT) – Riva del Garda 75,76 km / 2162 Hm bergauf

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Christian konnte die Transalp leider nicht finishen, doch Craft and Friends hat Alex einen guten Ersatzmann gefunden. Zusammen mit Franz hat Alex die letzte Etappe nach Riva del Garda in 4h20min gemeistert!

Nach der Diagnose Handgelenkstauchung und schwerer Prellung mussten wir nun planen wie es weitergeht. Dies taten wir in großer abendlicher Craft and Friends Teamrunde bei Aperol Spritz und Bier am Domplatz von Trento.

Tatsächlich kamen wir spontan auf eine geeignete Lösung. Alex musste natürlich zu Ende fahren, doch alleine macht das weniger Spass. Daher war es gut, dass unser Blog Leser der ersten Stunde Hans Polhammer (Ehemann unserer Physiotherapeutin Lissy) zu uns gestoßen war. Er wollte eigentlich die letzte Etappe nur als Zuschauer verfolgen, doch nun wurde er kurzer Hand zu Alex’s Teamkollegen für die letzte Etappe der 14. Transalp. Diese schnelle Rettung bzw. das spontane einspringen zeigt ein weiteres Mal, wie groß der Zusammenhalt innerhalb des Teams ist – niemand wird hängengelassen, vor allem nicht wenn das Ziel in Riva del Garda schon in Sichtweite ist.

Wolfi, der Craft Marketingleiter klärte sehr früh am nächsten Morgen das Einspringen von Franz für Christian mit dem Race Office ab und bekam auch grünes Licht für das Vorhaben.

Da Franz, der am Freitag mit dem Motorrad über mehrere Alpenpässe nach Trento gereist war, sowohl eine ähnliche Statur, Schuhgröße und Kopfumfang wie Chris hat, konnte er dessen komplettes Equipment übernehmen. Nur der Evoc Rucksack nicht – dieser verhinderte am gestrigen Tag übrigens schlimmere Rückenverletzungen – er ist seit dem Sturz jedoch sehr verschlissen.

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Mit den frisch gewarteten Rockys warteten Franz und Alex am nächsten Tag bei 18°C und Regen auf den Startschuss. Alex fuhr weiterhin mit der Startnummer 507, sein neuer Teamkollege Franz fuhr ohne offizielle Nummer. Beide durften aber wie gewohnt aus Startblock B starten. Da die beiden zum ersten Mal gemeinsam unterwegs waren und beide nicht wussten wie stark sein Teampartner war, fuhren sie in gemäßigtem Tempo los. Gleich nach 2km hat sich die Straße von 6m Breite auf 1,5m Breite verkleinert, woraufhin sich ein enormer Rückstau gebildet hat. So standen die beiden 5 Minuten auf gleicher Stelle, bis sie weiterfahren konnten. Die ersten 900 HM bergauf liefen weiterhin in gemäßigtem Tempo, denn der Anstieg verlief größtenteils auf Trails, auf denen schlecht überholt werden konnte. An der ersten Verpflegungsstation direkt nach dem Anstieg füllte Franz seine Trinkflasche auf, denn er war mit nur einer einzigen gestartet. Die Schotterpisten bergab haben großen Spass gemacht, nur leider hat der Regen weiter zugenommen und die Kälte durchdrang so langsam die dünnen Trikots.
Am zweiten Anstieg hatten die beiden freie Fahrt, Franz konnte Alex zeigen wie stark ein Mitt-Fünfziger die Berge hinaufpreschen konnte. Schwer beeindruckt von dieser Leistung waren auch Silke und Lars, eines unserer beiden Craft and Friends Mixed Teams – an denen Franz mit hohem Tempo vorbeiflog. Nach diesen überzeugenden Einlagen seines neuen Teampartners sowohl bergauf als auch bergab und nachdem er erfuhr, dass Franz dieses Jahr bereits die Trans Germany mitgefahren war, beschloss Alex aus der an diesem Tag eigentlich angedachten „Tour d’Honneur“ doch noch eine sportliche Etappe zu machen. Franz meisterte auch die technisch anspruchsvollen Single Trails zwischen Terlago und Lon hervorragend, unbeeindruckt von den komplett ungewohnten Fahreigenschaften des neuen Bikes.

An der zweiten Verpflegungsstation konnten wir von weitem unser „Lady-Performance“ Team Claudia und Ellen sehen. „ Die beiden haben heute aber ein gutes Tempo drauf“ dachte sich Alex, als er sich zum gefühlten 100. Mal die Energieriegel mit Kokosgeschmack in die Radhose klemmte.
Diverse schlammige und rutschige Trails kosteten etwas Zeit, doch am letzten ernstzunehmenden Berg nach Ranzo drehten wir noch etwas auf, konnten bergab dann an zwei weitere Teams aufschließen und zogen mit diesen dann die letzten 25km nach Riva.

Bereits wenige Kilometer vor dem Ziel machte sich ein Kribbeln im Bauch bemerkbar. Dem Finishen konnte nun eigentlich nichts mehr im Weg stehen. Niemand fuhr mehr mit hohem Tempo durch die letzten Kurven, jeder wollte nur noch heil über die Ziellinie rollen. Claudia und Ellen haben es an diesem Tag übrigens auf Platz 3 geschafft – die Schweizerinnen hatten keine Chance.

Die Freude bei Alex hielt sich allerdings in Grenzen. Er war einerseits froh, nach 8 Tagen voller Strapazen in Riva angekommen zu sein. Doch andererseits hätte er dies sehr gerne gemeinsam mit seinem eigentlichen Teampartner Christian gemacht.

Der Dank geht trotzdem an Franz, der sich für Alex an diesem Tag stark verausgabt hat, um mit ihm gemeinsam ins Ziel zu rollen. Im Ziel war von Freude bis Tränen alles zu sehen. Ein sehr emotionaler Moment am Gardasee, die einen beglückwünschen sich mit knallenden Sektkorken oder kühlem Bier, die nächsten lagen sich mit den Tränen in den Augen im Arm, einige Väter und Mütter konnten nach über einer Woche ihre kleinen Kinder wieder in die Arme nehmen und es soll auch einen Heiratsantrag im Zielbereich gegeben haben.

Christian war an diesem Tag im Craft Truck zusammen mit Wolfi Lagler unterwegs und erreichte schon gegen 10:30 Uhr das Zielgelände am Ufer des Gardasees in Riva.
Am Craft Stand half er einarmig, die Zapfanlage für die mehreren hundert Liter importierten „Unertl“ Freibier zu installieren und erfreute sich, zum allerersten Mal vor den Profis das Ziel erreicht zu haben ☺.

Hart war natürlich, dass nur diejenigen ein Finisher Trikot bekamen, die auch tatsächlich das Rennen zu Ende fahren konnten. Hier wurden keinerlei Ausnahmen gemacht.
Da wir das Rennen nun nicht zusammen finishen konnten, haben wir uns vorgenommen, uns nächstes Jahr wieder an den Start zu gehen. Die Organisation um dieses Event war perfekt, wir waren in der Leistung sowohl bergauf als auch bergab auf identischem Level und ergänzten uns sehr gut. Doch das Wichtigste ist, dass wir eine Menge Spaß in der Woche hatten. Entscheidend dafür war die Teilnahme am Craft and Friends Team, welches von Holger Hoffmann 2006 ins Leben gerufen wurde und mittlerweile eine große Bekanntheit in der Szene erlangt hat.
Die Koordination und Organisation von Wolfi und Nicola war genial, die Muskellockerung am Abend von Lilly überlebenswichtig und die vielen weiteren fleißigen Helferlein unersetzlich, die es ermöglichten, dass wir uns „nur“ aufs Biken konzentrieren konnten. Auch den Rennfahrern Felix und Bernd, Tobi und Chris, Michael und Stefan, Lars und Silke, Claudia und Ellen, Tobi und Slim, Bea und Neil und natürlich den bärenstarken drittplatzierten Grand-Masters Georg und Walter (P.S wir trainieren jetzt noch 20 Jahre und dann versuchen wir, länger als 35km vor Euch zu bleiben ☺) sei ein Großer Dank für Tipps und Tricks und vor allem Motivation auf der Rennstrecke.

Des Weiteren geht ein ganz großer Dank an Dirk Janz und dem gesamten Team von Rocky Mountain, welches uns jeden Morgen ein perfekt gewartetes und vor allem hochwertiges und unverwüstliches Bike zur Verfügung gestellt hatte. Dank diesem perfekten Equipment kamen wir ohne Defekt durch die Transalp.
Nicht zu vergessen natürlich die exklusive Zielverpflegung, die uns nach dem Rennen immer wieder stärkte.
Dank auch an Evoc für die Rucksäcke und Taschen, welche unser Equipment immer sicher und trocken transportiert haben. Für den perfekten Durchblick danken wir natürlich ebenfalls adidas Eyewear für Ihre Unterstützung mit der „Evil Eye Halfrim Pro“ Wechselgläsern.

Am Abend genossen wir die neunte Pasta-Party in Folge – allerdings ergänzt um Hühnchen mit Pommes☺. Die tägliche Fotoshow und das Video ließen die Strapazen der letzten Tage schnell vergessen, die Eindrücke waren überwältigend und müssen erst noch verarbeitet werden.
Die After Party ließ Craft and Friends auch nicht aus – mit super Stimmung ging es bis in den frühen Morgen.
Um 08.00 morgens ging es mit den Bussen wieder nach Mittenwald und von dort für uns beide nach München.

Während der Pasta Party meinte unser Teamkollege Slim noch zu uns: „Jungs, eure Beine mussten in den letzten Tagen so viele Berge hochdrücken…jetzt gebt denen ein paar Tage Ruhe – dann wird’s richtig abgehen“
Wir sind gespannt und versuchen den Trainingszustand zu halten. Denn jetzt haben wir richtig Blut geleckt…

Sportliche Grüße
Christian und Alexander

  1. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Craft Bike Transalp – Tagebuch Etappe 8 – Das Finale in Riva del Garda

    Das Team von den Netzathleten, bestehend aus Christian und Alex, hat zumindest zur Hälfte gesund aber voll und ganz das Ziel der Transalp Challenge erreicht: Riva del Garda. Hier ihr Abschlussbericht!

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Craft Bike Transalp – Tagebuch Etappe 8 – Das Finale in Riva del Garda
  2. benutzerbild

    elmono

    dabei seit 12/2015

    Danke für die Berichterstattung. War immer nett zu lesen! smilie

  3. benutzerbild

    powderJO

    dabei seit 08/2004

    yep. thx für die schönen berichte. haben das zu hause bleiben müssen, zumindest etwas erleichtert.

  4. benutzerbild

    schtiiph

    dabei seit 01/2009

    Gratuliere zu dieser super Leistungsmiliesmiliesmilie!

    Vielen Dank für die täglichen Berichte, macht Lust, sowas mal selbst zu wagen...

    Und natürlich gute Besserung an Christian!

  5. benutzerbild

    rigger

    dabei seit 04/2003

    Schöne Berichte von euch und gute Besserung an den Kollegen! smilie

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