Die Europameisterschaften im Cross Country sind Geschichte und die meisten Fahrer haben sich bereits aufgemacht nach Tschechien zum nächsten Weltcup. Die konditionell harte Strecke bestrafte viele Fahrer, die zu früh zu schnell fuhren, hart und ließ sie komplett einbrechen.
Vor allem die Deutschen Nachwuchsfahrer überzeugten voll.
Herren
Titelverteidiger gewinnt vor Julien Absalon und dem Schweizer Florian Vogel. Bester Deutscher wird Moritz Milatz auf Platz acht.
Wie man es von Absalon kennt attackierte er sehr früh im Rennen. Bereits in der zweiten Runde gab er Vollgas und die einzigen die ihm dabei folgen konnten waren Vogel und Kulhavy. Die Deutsche Medaillenhoffung Maunel Fumic überzog, beim Versuch dranzubleiben leider, und fiel weit zurück.
Bis zur siebten von acht Runden fuhr das Trio einen immer größer werdenden Vorsprung herraus. Dann sprengte Kulhavy die Gruppe, fuhr davon und schaffte es nach 1:45:38 Stunden und 38,78 Kilometern seinen EM-Titel von letztem Jahr zu verteidigen.
Mortiz Milatz rutschte aus dem Pedal und musste im folgenden das Feld von Position um die 50 aufholen. Bereits in der zweiten Runde war er an Postion 30 und in der großen Verfolgergruppe. Immer wieder versuchte er es sich von der Gruppe zu lösen und schließlich gelang es ihm mit drei weiteren Fahrern. Im Sprint sicherte er sich mit Platz 8 ein gutes Resultat. Die letzten Wochen hatte er mit einer Magen-Darm-Krankheit zu tun. Umso erfreulicher ist seine Wiedererstarkung mit Blick auf den kommenden Weltcup. „Das Rennen heute lief sehr viel besser als ich es nach der Krankheit erwarten durfte. Das ich mit diesem achten Rang bei einer Europameisterschaft sehr zufrieden bin, versteht sich“, so Milatz.
Zweitbester Deutscher wurde Jochen Käß auf Platz 18. Auf Platz 13 liegend stürtzte er und verpasste dadurch die Chance sich eine Teilnorm für die Olympischen Spiele einzufahren.
Ergebnisse Herren – Europameisterschaft 2011 in Dohňany (SVK)
1. KULHAVÝ Jaroslav (CZE) 1:45:38 Stunden /
2. ABSALON Julien (FRA) 1:46:01 / 00:23 Rückstand
3. VOGEL Florian (SUI) 1:46:42 / 01:04
4. GIGER Fabian (SUI) 1:47:54 / 02:15
5. VAN HOUTS Rudi (NED) 1:48:01 / 02:23
6. HERMIDA RAMOS Jose Antonio (ESP) / 1:48:18 / 02:39
7. FONTANA Marco Aurelio (ITA) 1:48:34 / 02:55
8. MILATZ Moritz (GER) 1:49:02 / 03:24
9. BECKINGSALE Oliver (GBR) 1:49:03 / 03:25
10. RUZAFA CUETO Ruben (ESP) 1:49:03 / 03:25
11. FLÜCKIGER Lukas (SUI) 1:49:11 / 03:33
12. RYSENKO Sergii (UKR) 1:49:38 / 04:00
13. MARKT Karl (AUT) 1:50:12 / 04:33
14. GUJAN Martin (SUI) 1:50:27 / 04:49
15. SOUKUP Christoph (AUT) 1:50:38 / 04:59
16. SINTSOV Anton (RUS) 1:51:16 / 05:38
17. ULMAN Matouš (CZE) 1:51:25 / 05:47
18. KÄß Jochen (GER) 1:51:51 / 06:12
19. FRIEDL Jiří (CZE) 1:52:14 / 06:35
20. FUMIC Manuel (GER) 1:52:24 / 06:46
—
31. KURSCHAT Wolfram (GER) 1:54:43 / 09:04
Damen
Gunn-Rita Dahle zählt zu den erfolgreichsten Frauen der Welt. Nach ihrer langen Krankheit und der Geburt ihres Sohnes glaubte jedoch keiner mehr so wirklich an ein Comeback zu alter Höchstform. Mit ihrem Sieg am Wochenende und damit 5ten EM Titel, vor Weltmeisterin Maja Wloszczowska und Tanja Zakelj ,gehört sie aber wieder zur absoluten Spitze und man darf gespannt sein auf die kommenden Wettkämpfe.
Bei den deutschen Frauen sprang zwar keine Medaille herraus doch mit Sabine Spitz, Anja Gradl und Adelheid Morath auf den Plätzen sechs, neun und zehn sind gleich drei Frauen in den Top 10. Das zeigt von einer deutlich besseren Mannschaftsleistung.
U23-Herren
Der Italiener Gerhard Kerschbaumer gewinnt vor Henk-Jaap Moorlag und dem pechgeplagtem Thomas Litscher. Markus Schulte-Lünzum wurde Achter, Julian Schelb kam als Zehnter ins Ziel und Marcel Fleschhut landete auf Rang 14. Vor einigen Jahren musste konnte man Deutsche Fahrer vergebich in den Top15 suchen. Der Aufwärtstrend ist deutlich sichtbar auch wenn zur absoluten Spitze noch einiges fehlt.
U23 Damen
Dass Julie Bresset gewinnt war eigentlich ziemlich klar. Nur ein Defekt oder ein Sturz hätte sie bremsen können. Überraschend war dann jedoch, dass Annie Last den Abstand lange Zeit auf weniger als 20 Sekunden begrenzen konnte. Bronze holte sich Elisabeth Sveum.
Die wirklich große und erfreuliche Überraschung schaffte aber Helen Grobert mit Platz 4.
Eigentlich hatte jeder mit der Französin Pauline Prevot Ferrand, doch sie brach ein und so konnten Helen Grobert, die Ukrainierin Iana Belomoyna und die Russin Ekaterina Anoshina an ihr vorbeifahren. Grobert versuchte zwar noch nach vorne zu Sveum zu fahren doch schaffte sie es lediglich den Rückstand auf 15 Sekunden zu minimieren.
Mona Eiberweiser erwischte leider keinen guten Tag und wurde 14.
Junioren
Wie erwartet ging die Gold-Medaille an den Belgier Jens Schuermansvor dem Briten Grant Ferguson und dem Franzosen Maxime Urruty. Christian Pfäffle erfüllte mit Platz 7 voll und ganz die Erwartungen. Auch die anderen Deutschen Ben Zwiehoff, Martin Frey und Louis Wolf auf den Plätzen 15, 17 und 20 fuhren ein gutes Rennen und belohnten die gute Jugendarbeit von Peter Schaupp.
Juniorinnen
Die einzige Medaille bei der EM gewann Johanna Techt vom Ghost Team. Der Sieg ging dabei an Jolanda Neff vor Linda Indergand, beide aus der Schweiz.
Bereits nach der ersten Runde führte Neff und das Duo Indergand und Techt machten sich an die Verfolgung. Der Vorsprung wurde jedoch größer und so griff Techt an und schaffte es sogar den Abstand auf bis zu 20 sekunden zu verkürzen. Dann konnte sie das Tempo leider nicht mehr halten und Indergand fuhr von hinten wieder heran und schnappte sich Silber.
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen
Bilder von Marius Maasewerd und Armin M. Küstenbrück.
3 Kommentare