Temperaturen von knapp 34°C sorgten heute in Val di Sole dafür, dass der Schweiß in Strömen floss. Nicht nur den Fahrern machte die Hitze zu schaffen, auch die DH-Strecke leidet zunehmend unter der Hitze, so ist der Race-Track, laut vielen Fahrern, seit Mittwoch deutlich staubiger, tiefer und somit anspruchsvoller geworden. Die Bremswellen vor jeder Kurve werden tiefer und rauben den Teilnehmern viel Kraft, dennoch steht den meisten Fahrern der Spaß auf dieser Strecke nach wie vor ins Gesicht geschrieben. Die gute Laune vieler Fahrer könnte aber auch auf einen anderen Grund zurückzuführen sein, denn die Hitze hat auch einen Vorteil, den man aus Sicht eines Mannes nicht vernachlässigen darf – bei den Damen werden die Kleidungsstücke immer knapper :) .
Kommen wir zurück zum Thema, auf der breiten Strecke haben sich mittlerweile eine Vielzahl von Linen ausgefahren. Ben Reid gab heute an der Strecke zu Protokoll, dass es enorm schwer wäre, abzuschätzen, welche der Linien die Schnellste sei. Aus diesem Grund schob der Ire sein Bike immer wieder, Sektion für Sektion, den Hang hinauf, um alle infrage kommenden Linien selbst unter die Räder zu nehmen. Leider muss er sich in einer Sektion wohl letzten Endes für die falsche Linie entschieden haben, denn er stürzte in der Quali und landete nur auf Platz 59.
Ben Reid – leicht zu erkennen am bunten TLD-Dress
Knapp vor ihm landete unser deutscher Meister Benny Strasser. Benny zeigte sich mit seinem 56 Platz zufrieden und betonte, dass er sich das Ziel gesetzt hätte, beim Finale am Sonntag die Top 50 zu knacken.
Benny Strasser – aktuell der schnellste Abfahrer aus Deutschland
Ebenfalls unter den Fahrern mit einer Fünf am Anfang der Platzierungsziffer ist der US-amerikanische Neuzugang des Yeti Fox Shox Racing Teams – Eliot Jackson. Eliot berichtete, dass er von der Strecke begeistert sei und sich viel für das Rennen in zwei Tagen erhoffe. Er sei mit seinem 50sten Platz sehr zufrieden, wäre aber sehr verhalten gefahren um den Einzug ins Finale nicht durch einen Crash zu gefährden. Eliot zeigte sich nach der Quali sicher, am Sonntag im Finale recht weit vorne mitmischen zu können. Über eine Sache waren sich alle Fahrer einig, auch wenn es noch so heiß ist, sei das immer noch besser als der hier einzutreffende Worst Case – Regen. Die ohnehin schon anspruchsvolle Strecke würde im Falle, dass es anfängt zu regnen, ein echter Horror, so der Tenor aller befragten Fahrer. Hoffen wir also das Beste und glauben daran, dass uns der Wettergott gutgesinnt ist.
Damit fuhr er auf Platz 70 in der Quali: Marcus Klausmanns Bike
Marcus Klausmann war in Quali vom Pech verfolgt, erst patze er in einer der oberen Schlüsselstellen und musste, wie er es nennt, den Rückwärtsgang einlegen und anschließend ließ ihn sein Dämpfer im Stich. Ab der Mitte der Strecke verlor sein Dämpfer, nach seinen Aussagen, mehr und mehr an Zugstufe. Die Ursache dafür, können und werden mehrere Faktoren sein, einer davon sei laut Marcus aber auch die enorme Hitze hier in Val di Sole herrscht. In Hinblick auf die vielen Pannen, die er in der Quali zu beklagen hatte, kann er mit seinem 70ten Platz jedoch durchaus zufrieden sein. Für das Finale strebt er eine Platzierung in den Top 30 an.
Einem Mann schien heute weder die Hitze noch die Strecke etwas anzuhaben – Aaron Gwin, er belegte seine diesjährige Dominanz aufs Neue und sicherte sich den ersten Platz in Quali mit einem Vorsprung von 1.207 sek vor Steve Smith. Gwin meisterte die Strecke in 03:13.227 min. Auch Danny Hart konnte Gwin nicht vom Thron stoßen und musste sich mit dem dritten Quali-Platz begnügen.
Danny Hart im Wald von Val di Sole
Mit einer klasse Zeit konnte Markus Pekoll aus Österreich Platz 6 erreichen! Pekoll setzt somit Maßstäbe unter den deutschsprachigen Fahren.
Bei den Damen wird es am Sonntag ein überaus spannendes Finale geben. Während sich Aaron Gwin den Gesamtsieg bei den Herren bereits vor zwei Wochen in La Bresse sichern konnte, ist bei den Damen noch alles offen. Insbesondere durch den deutlichen Vorsprung der heutigen erstplatzierten Floriane Pugin auf die in der Gesamtwertung führende Tracy Moseley, wird es in der Damenwertung nun richtig eng. Sollte sich in der Damenklasse am Sonntag ein ähnliches Ergebnis wie in der heutigen Quali ergeben, könnte Pugin der momentan Führenden in letzter Sekunde noch die Führung entreißen.
Da das Pressebüro nun seine Pforten schließt, müssen wir uns für heute verabschieden. Alle weiteren Infos bekommt ihr morgen Vormittag nachgeliefert. Es sein an dieser Stelle jedoch noch erwähnt, dass Johannes Fischbach in 4Cross Quali auf einen sehr guten 2ten Platz fahren konnte. Sein Teamkollege Guido Tschugg landete ebenfalls in den Top 10 und sicherte sich Platz 7.
Wer die DH-Strecke in Val di Sole bisher noch nicht kennt, kann sich in folgendem Video eine Übersicht verschaffen. Jonny Debus und Benny Strasser haben ihre erste Trainingsfahrt für uns mit der Helmkamera dokumentiert. Im Anschluss findet ihr eine Auswahl der besten Bilder des heutigen Tage, viel Spaß damit.
On board in Val di Sole von Maxi auf MTB-News.de
Die Ergebnisse aus der DH-Quali in kurz und in ausführlich:
DH – Men: 1) Gwin Aaron (USA – Trek World Racing) 3:13.227; 2) Smith Steve (CAN – Devinci Global Racing) 3:14.434; 3) Hart Danny (GBR – Giant Factory Off-Road Team) 3:15.233; 4) Brosnan Troy (AUS – Monster Energy/Specialized/Mad Catz) 3:17.130; 5) Atherton Gee (GBR – Commencal) 3:19.946;
DH – Women: 1) Pugin Floriane (FRA – Scott) 3:55.792; 2) Nicole Myriam (FRA – Riding Addiction Commencal) 3:57.207; 3) Atherton Rachel (GBR – Commencal) 4:02.306; 4) Moseley Tracy (GBR – Trek World Racing) 4:02.670; 5) Ragot Emmeline (FRA – Team Gr) 4:06.038
X4 – Men: 1) Slavik Tomas (Cze) 45.499; 2) Fischbach Johannes (Ger) 45.529; 3) Graves Jared (Aus) 45.955; 4) Tatarkovic Kamil (Cze) 46.382; 5) Stasek Adam (Cze) 47.251.
X4 – Women: 1) Beerten Anneke (Ned) 51.629; 2) Oetjen Lucia (Sui) 53.308; 3) Gros Céline (Fra) 53.516; 4) Fruhwirth Helene Valerie (Aut) 53.815; 5) Buhl Melissa (Usa) 53.828.
Hier der weitere Zeitplan
Fotos von Hoshi Yoshida:
Sabrina Jonnier
Fotos zum Durchblättern von Maxi Dickerhoff
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