LABYRINTH – interessante Bikes aus den Vogesen

Da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, möchten wir euch nach Production Privee und HOME Bicycles ein weiteres exotisches Label vorstellen, das wir beim Roc d´Azur Festival besucht haben. Auch wenn LABYRINTH in der eingefleischten Szene nicht mehr zu den ganz unbekannten Namen gehört, so dürften ihre Produkte in der breiten Masse jedoch wohl eher unbekannt sein. Grund genug um LABYRINTH einer kurzen Produktvorstellung zu unterziehen.
Titelbild

Seinen Anfang nahm alles im Jahr 2001, als Firmengründer Cédric Braconnot die ersten Ideen für einen 4Cross-Rahmen durch den Kopf schossen. Parallel zu seinem damaligen Job tüftelte er über zwei Jahre hinweg an diversen Rahmen-Projekten. Im Jahr 2004 beschloss er eine Firma zu gründen und taufte diese auf den Namen LABYRINTH. Ende 2005 war es dann so weit und Braconnot stellte seinen ersten Serien-Rahmen vor, den 4Cross-Rahmen Icarus. Zwei Jahre später stattete er einige Fahrer mit den ersten Prototypen des MINOTAUR DH-Rahmens aus, welcher auf einem von ihm eigens entwickelten Federungssystem basierte und noch bis heute auf diesem aufbaut. Nur ein Jahr später, im Jahr 2008, wurde das zukünftige Aushängeschild von LABYRINTH Bikes der Öffentlichkeit präsentiert. Es war jedoch nicht die serienreife Version des MINOTAUR, sondern das AGILE, ein Enduro-Rahmen der mit seinen 150 mm Federweg auf dem sogenannten Adapt Link System beruhte – einem System, dem man bis heute treu blieb.

Um die Arbeit am MINOTAUR DH-Rahmen voranzutreiben, bedurfte es einer Erprobung im harten Rennalltag. Aus diesem Grund gründete Cédric gemeinsam mit Marzocchi und Shimano ein DH World Cup Team. Unter dem Namen Team LABYRINTH Bikes bestritten die Teamfahrer Rémi Thirion, Charly Di Pasquale und Ludovic Oget dieses Jahr erstmals eine Rennsaison auf dem neuen DH-Rahmen. Es zeigte sich, dass sich der Rahmen im Renneinsatz bewährte und somit die Serienreife erlangt hatte. Ende dieses Jahres wird die LABYRINTH Produktpalette demnach durch das MINOTAUR auf insgesamt drei Rahmen anwachsen. Im Zuge unseres Gesprächs mit Firmengründer und Konstrukteur Cédric Braconnot, verriet uns dieser, dass er plane, die Produktion in den nächsten zwei Jahren von Taiwan zurück nach Frankreich zu verlagern. Ein interessanter Schritt in einer Zeit, in der selbst eingeschworene Heimatland-Produzenten ihre Produktion nach Fernost verlegen.

LABYRINTH AGILE

Das AGILE solle, so Cédric, ein effizientes Enduro sein, dass den Fahrer durch Style und Fahrspaß begeistern soll. Enduro- sowie All-Mountain-Fahrer hätten mit dem AGILE ebenso viel Freude, wie ein Megavalanche Teilnehmer in Alpe d´Huez, so die Aussage von Braconnot. Im Grunde basiert das Bike auf einem normalen Eingelenker, wird jedoch durch das Adapt Link System abgestützt. Das Adapt Link System sorgt dafür, dass die ersten 60 mm des Federwegs über ein sehr geringes Hebelverhältnis verlaufen, wodurch Unebenheiten und kleinere Schläge besser eliminiert würden und man spürbar viel Traktion hätte, so die Aussage des Entwicklers. Der mittlere Teil des Federwegs soll sehr linear verlaufen, wodurch man eine Isolation der Antriebseinflüsse auf den Dämpfer erreichen möchte. Gegen Ende steigt die Federkennlinie stark an, wodurch sich eine hohe Progression im Endbereich des Federwegs ablesen lässt. Cédric beschreibt das mit einem Gefühl des endlosen Federwegs. Wer sich sein Rad optisch customizen möchte, kann sich beim Umlenkhebel zwischen vier anodisierten Farben entscheiden.

Details:

  • Modell: AGILE
  • Federweg: 150 mm
  • Dämpfer: Marzocchi Roco Air
  • Hinterbau: 10 x 135 mm
  • Tretlagergehäuse: 73 mm
  • Steuerrohr: 1 1/8 semi-integriert
  • ISCG: ISCG 05
  • Gewicht: 3,4 kg (bei Größe M mit Dämpfer und Sattelklemme)
  • Größen: S, M, L und XL
  • Garantie: 2 Jahre
  • Preis: 1599 Euro
  • Lenkwinkel: 67° (bei einer 160 mm Federgabel)
  • Sitzrohrlänge: 455 mm (bei Größe M)
  • Sitzrohrwinkel: 71,5°
  • Hinterbaulänge: 435 mm
  • Radstand: 1120 mm (bei Größe M)
  • Oberrohrlänge: 585 mm (horizontal bei Größe M)

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LABYRINTH MINOTAUR

Der MINOTAUR DH-Rahmen ist ebenfalls ein Eingelenker der über eine Verknüpfung des Adapt Link und des Rocker Link Systems verfügt und dem Fahrer 200 mm Federweg am Heck bietet. Durch den Rocker Link soll das Federungssystem eine recht progressive Kennlinie erhalten. Auch hier lässt sich die Kennlinie, laut Cédric Braconnot, in drei Bereiche aufteilen – diese gliedern sich, wie auch beim AGILE, in folgende Phasen auf: geringes Hebelverhältnis zu Anfang, linear in der Mitte und stark progressiv gegen Ende. Das MINOTAUR soll ganz klar ein reines Race-Bike darstellen, das auch dem World Cup gewachsen sein soll. Dies habe auch Rémi Thirion unter Beweis gestellt, indem er beim diesjährigen World Cup mehrmals Ergebnisse in den Top 20 eingefahren habe, so Braconnot.

Details:

  • Modell: MINOTAUR
  • Federweg: 200 mm
  • Dämpfer: Marzocchi Roco World Cup 267 mm
  • Hinterbau: 12 x 150 mm
  • Tretlagergehäuse: 83 mm
  • Steuerrohr: Tapered semi-integriert
  • Erhältlich mit zwei Ausfallenden: für eine Hinterbaulänge von 438 mm oder 445 mm
  • ISCG: ISCG 05
  • Gewicht: 4,7 kg
  • Größen: M und L
  • Garantie: 2 Jahre
  • Preis: 2499 Euro
  • Lenkwinkel: 63,5° (bei einer Federgabel 585 mm Einbaulänge)
  • Sitzrohrlänge: 382 mm (bei Größe M)
  • Sitzrohrwinkel: 70°
  • Hinterbaulänge: 438 mm oder 445 mm
  • Radstand: 1185 mm (bei Größe M)
  • Oberrohrlänge: 585 mm (horizontal bei Größe M)
  • Tretlagerhöhe: + 15 mm
  • Steuerrohrlänge: 130 mm

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Zum Abschluss noch ein kurzes Video, dass die LABYRINTH Bikes in Aktion zeigt. Da es zum momentanen Zeitpunkt keinen Vertrieb in Deutschland gibt, müssen sich Interessenten direkt an LABYRINTH wenden – Infos und einen Online-Shop findet ihr hier. Cédric wies uns darauf hin, dass Händleranfragen aus Deutschland jederzeit erwünscht seien.

Labyrinth Trailer mountain bike from Lucas Stanus on Vimeo.

14 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Wenn man mit nem kaputten Dämpfer in die Landung einschlägt kann so ein Laufrad schon mal schief seinsmilie. Der Dämpfer ist echt hin, der federt auf dem Vid gar nicht mehr aus (schon beim ersten drop), siehe Federwindungen, wäre der Link gebrochen, könnete der Dämpfer dennoch ausfedern.

    is ja richtig... aber man sollte schon offen sein.


    Ja, bitte. Für einen Hersteller ist das ne dumme Situation, EVIL ist das auch passiert und erst kam massenhaft Häme und man muß wieder alles geradebiegen, es ist halt schnell mal was behauptet, wenn man nichts beweisen muß.
  2. Der Minotaur sieht mal richtig nice aus

  3. Minotaur erinnert mich an Eaze Sugar Daddy

  4. Das Agile könnte echt interessant werden.
    Finde nur den Sitzwinkel mit 71,5 ein wenig flach.
    Da dürfte das Kletter schon etwas schwerer fallen und
    die Antriebeinflüsse beim Pedalieren auch etwas höher ausfallen.
    Ach so, Steckachse sollte dann schon sein.
    Aber optisch gefällts.

  5. Ich gehe davon aus, daß es heissen muss, die ersten xxmm des Federwegs verlaufen über ein hohes Hebelverhältnis (2,65x1 beim DH) wodurch man spürbar mehr Traktion erreicht...
    Schöne Bikes!

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