Unser Enduro-Mann Max Schumann war wieder unterwegs und berichtet für euch vom Finale der Superenduro Pro Serie.

Am vergangenen Wochenende versammelten sich noch einmal 450 Enduro-Piloten in Finale Ligure, darunter die aktuelle Weltelite des Enduro-Rennzirkus: Nicolas Vouilloz, Remy Absalon, Jerome Clementz, Andrea Bruno und Dan Atherton, den man mittlerweile auch dazu zählen darf.
Außerdem ließen sich auch einige andere bekannte Gesichter den Saisonabschluss auf staubigen Trails nicht entgehen und schnupperten zum Ende der Saison noch etwas Rennluft. Freeride-Pionier Richie Schley, Allround-Talent Rob J und Fahrtechnik-Experte Manfred Stromberg hatten viel Spaß auf den Trails rund um Finale Ligure.
Am Ende holt sich Remy Absalon den Sieg vor Nicolas Vouilloz und Davide Sottocornola. Dan Atherton landet auf Platz 4. Bei den Damen kann Tracy Mosely einen weiteren Sieg zu dieser sehr erfolgreichen Saison hinzufügen. Andrea Bruno holt sich den Serien-Gesamtsieg. Hier die Gesamtergebnisse.


Das Video vom Event

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Remy Absalon steht das oben. Die Organisation freut sich mit ihm über ein gelungenes Wochenende

Erlebnisbericht Max Schumann

Ich denke, SUPERENDURO ist mein neues Lieblingsformat. Nach einem kurzen Prolog am Vorabend rund um den Marktplatz von Finale Ligure, der als erste Wertungsprüfung zählt, geht es am Sonntag zum Rennen auf eine sportliche Tagestour. Insgesamt gilt es 1500 Höhenmeter auf 50 km zu absolvieren. Auf den Abfahrten finden dann 5 gezeitete Wertungsprüfungen statt, zwischen 2 und 4,8 km lang.

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Die Anstiege müssen alle mit Muskelkraft bezwungen werden, in kleinen Gruppen geht es mehr und weniger gemütlich bergauf. Zeit für Pausen bleibt kaum

Für die Transfer-Etappen, die größtenteils auf Straßen bergauf gehen, aber zwischenzeitlich auch über steinige Pfade führen, sind fixe Zeitfenster gegeben. Einigemaßen knapp bemessen, bieten sie wenig Spielraum für Probleme. Gemütlich durchpedaliert ergeben sich am Ausgangspunkt der jeweiligen Prüfungen Pausen von circa 5 Minuten. Kurz verschnaufen, Protektoren überstreifen, Helm wechseln und schon geht es los in den nächsten Trail. Defekte sollte man, wenn überhaupt, zur Mittagspause einplanen. .. ;-)

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Dan Atherton voll fokussiert.

Die Trails haben einiges zu bieten und fordern den Enduro-Piloten in all seinen Fähigkeiten. Waldige Pfade wechseln mit felsigem Gelände, staubige Highspeed-Passagen mit giftigen Gegenanstiegen. Die Veranstalter haben bewusst nicht nur die flowigsten Trails der Region ausgewählt und auch einige Gegenanstiege und Tretpassagen eingebaut. So warten vor allem die 3. und 5. Wertungsprüfung mit jeweils sehr tretintensiven Passagen zum Ende hin auf. Insgesamt machen die Strecken auf jeden Fall enormen Spaß. Um im Rennen möglichst schnell und sicher auch durch die anspruchsvolleren Passagen zu kommen, empfielt es sich dringend, alle Wertungsprüfungen schon im Vorfeld abzufahren. Bereits einige Tage vor dem Rennen ist dafür die gesamte Strecke bereits ausgeschildert und markiert.
Für mich lief das Rennen gut. Ich hatte vor allem extrem viel Spaß und bin froh, ohne ernsthaften Defekt oder Sturz durch den langen Tag und das ganze Wochenende gekommen zu sein.

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Max Schumann über dem Meer. Viel Vergnügen auf traumhaften Trails

Dadurch dass ich mich sehr kurzfristig angemeldet hatte, musste ich mit einer sehr hohen Startnummer vorlieb nehmen und weit hinten im Feld starten. Einerseits war es wirklich nett. Der gemeinsame Tag auf dem Bike mit vielen lustigen und motivierten Italienern hat Spaß gemacht. Andererseits musste ich dadurch während jeder Wertungsprüfung zwischen 3 und 6 Fahrern überholen, was stets ein bisschen Zeit kostet. auch wenn mir nahezu immer gut Platz gemacht wurde. Ein kurzer Ruf “Hop hop“ reichte aus und die Vorausfahrenden haben sich fair an den Trailrand gedrückt, sodass ich die allermeiste Zeit entspannt in meinem Speed fahren konnte.

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Nicolas Vouilloz unter Beobachtung. Mit Highspeed über steinige Pfade

Am Ende bin ich mit dem 18. Platz absolut zufrieden. Ich weiß, dass noch mehr geht. Und freue mich auf das nächste Jahr. Hoffentlich passt mehr als ein SUPERENDURO in den Saisonplan. Sicher aber hat sich das SUPERENDURO in Finale Ligure als perfekter Saisonabschluss qualifiziert. Milde Temperaturen Ende Oktober, staubige Trails mit Seeblick , gute Organisation und ein super Atmosphäre – genial!

Alle Informationen zur Serie gibt es hier: www.superenduromtb.com
Wer noch mehr Bilder sehen möchte, klickt auf Flickr.

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  1. benutzerbild

    elmono

    dabei seit 12/2015

    Die wirklich guten CC'ler darf man bei solchen Rennen keineswegs abschreiben. Die Fahrtechnik passt sicherlich, die Kondition dürfte überragend sein. Siehe auch Nino Schurter, der in Flims 2010 bei der Maxiavalanche vor Remy Absalon gewonnen hat.

    Die oben genannten Nadelgewächse smilie dagegen, sind sicher verdiente Mountainbiker, aber konditionell nicht mehr auf der Höhe mit Anfang 20-ern.

  2. benutzerbild

    ninja23

    dabei seit 05/2007

    Super Bericht, macht richtig Lust da auch mal selber mitzufahren!

  3. benutzerbild

    Der Kassenwart

    dabei seit 03/2006

    Die wirklich guten CC'ler darf man bei solchen Rennen keineswegs abschreiben. Die Fahrtechnik passt sicherlich, die Kondition dürfte überragend sein. Siehe auch Nino Schurter, der in Flims 2010 bei der Maxiavalanche vor Remy Absalon gewonnen hat.

    stimme dir zu!

    Die oben genannten Nadelgewächse smilie dagegen, sind sicher verdiente Mountainbiker, aber konditionell nicht mehr auf der Höhe mit Anfang 20-ern.

    rob j ist doch kein alter knacker. ich dachte, der spezialisiert sich auf solche rennen, wenn er nicht gerade wertvolle arbeit für seine sponsoren leistet.
    andererseits fährt ein "alter sack" wie vouilloz nach wie vor jüngeren um die ohren.
  4. benutzerbild

    dh-lisa

    dabei seit 04/2009

    Nico ist auch ein Jahrtausendtalent!! Und ich würd die doofe Trennung zwischen CClern und Freeridern sowieso nicht machen. Freut mich, dass Atherton "auf Anhieb" soweit vorne mitfährt!!! Nach so ner Verletzung, Respekt!!

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