Wer ist Daniel Roos? Und was macht er, wie muss ich mir das vorstellen? Die Fragen könnten von Herrn Kerner kommen, sind sie doch so investigativ wie sonst nur das Privatfernsehen. In unserem Fall sind sie jedoch vollkommen berechtigt und stellen auch schon den Einstieg in ein weiteres Interview aus der Reihe „Fotografen bei der Arbeit“ dar.


Daniel Roos – Ein Fotograf im Portrait

Dieses Mal haben wir mit Daniel Roos gesprochen, der sich in den letzten Jahren unter den deutschen Mountainbike Fotografen einen Namen gemacht hat und zu Letzt bei der Fotovernissage in München mit einigen Bildern in die Ausstellung gegangen ist. Kommen wir also zur Sache und der Person Daniel Roos!


Links: Peter Henke Truckdriver
Rechts: Hier das ganze mal mit vertauschten Rollen. Peter Henke am Drücker und ich auf dem Rad.

mtb-news.de: Grüß dich Daniel! Wir hoffen, dass du nach der Fotovernissage noch eine gute Zeit hattest und nun darauf brennst, uns unsere Fragen zu beantworten. Damit alle auf dem gleichen Wissensstand sind, würde ich dich zu aller Erst bitten, dich kurz vorzustellen!

Hallo Tobi, Hallo mtb-news-Leser !
Mein Name ist Daniel Roos, ich bin 35 Jahre alt und komme aus einem kleinen Weindorf an der Mosel. Im Moment pendle ich zwischen Deutschland und Österreich und Shoote alles, was mir vor die Kamera fliegt.

Wie bist du zur Fotografie im Allgemeinen und zur Mountainbike-Fotografie im Speziellen gekommen?

Das Fotografieren hat mich schon immer interessiert. Ich war in meiner Jugend ein sehr motivierter Skater. So wie viele von euch das Biken heute vergöttern und lieben bin ich früher geskatet. Das war von 1989 – 1996 (f*** – bin ich alt). Zu dieser Zeit habe ich mit Papas analoger Canon AE1 Programm auf alles drauf gehalten was mit Skateboarden zu tun hatte. Ich absolvierte damals meine Schulpraktika bei Fotografen. Die machten mir aber keine Hoffnung, als ich ihnen von meinem Traum erzählte, Sportfotograf zu werden, mit professioneller Skateboard-Fotografie um die Welt zu reisen und mein Geld zu verdienen. Besser gesagt: Sie lachten mich damals aus.

Also startete ich erst eine Lehre als Radio und Fernsehtechniker und ging dann zur Bundeswehr. Das Fotografieren blieb aber immer mein Hobby, bis ich dann mit 27 Jahren doch den Entschluss fasste, mein Hobby zum Beruf zu machen. Was wohl die beste Entscheidung meines Lebens war! „Live your dreams“ und so, ne!!!


Mein erstes professionelles Shooting für 3Essen in der Abflughalle. Sascha hob mich mit dem alten Industriekran direkt über die Dirts und Jan Stötzer flippte ca. 50 cm unter mir durch.

Meine zweite Berufsausbildung absolvierte ich dann in einem Werbestudio in Wiesbaden, wo ich auch meine ersten fahrerischen und fotografischen Erfahrung im mtb-Bereich machte. Ich lernte eine Menge Leute aus Mainz kennen und begann das Fotografieren in der Dirt-Szene. Ich bin früher sehr viel mit Oli Decker durch die Lande gezogen und habe Peter Henke bei seinen ersten NF CanCans gesehen, als er noch kleiner als sein Rad war. (bricht in lautes Lachen aus) SORRY PETER.

Das klingt ein wenig nach Quereinstieg. Bist du auch selbst auf dem Bike unterwegs? Was entgegnest du, wenn einer sagt: „Mach mal ’nen Trick!?“?

(lacht)

„ Mach mal ’nen Trick“ – sagt wohl kaum einer zu so einem alten Mann. Die Kids sind eher sehr höfflich. Letztens stand ich in Ingelheim an den Dirts und wollte gerade mein Rad auf den Startturm schieben, da fragte mich einer: „Möchten SIE vor?“

(lacht)

Nein, Spaß bei Seite. Ich habe parallel zum Fotografieren auch mit dem radeln begonnen und springe mittlerweile auch ein bisschen. Aber nur kleine Hügel. Tuck No-Hander und No-Food CanCan gehen schon. Aber dann war´s das auch schon. Ich war letztes Jahr sehr viel auf dem Downhiller unterwegs und will diesen Sommer noch sehr viel mehr lernen. Ich bin extrem motiviert.

Inwiefern muss ein Fotograf verstehen, was sich vor der Linse abspielt? Hilft es dir bei der Arbeit, auch selbst zu fahren?

Ja natürlich! Man fühlt die Flugbahn beim Dirten schon mit und kann relativ gut abschätzen wann der richtige Zeitpunkt zum Abdrücken ist. Ich habe diesen Winter begonnen mehr Snowboard und Freeski zu shooten. Auch das war noch mal eine kleine Umstellung. Obwohl ich selbst auf dem Brett unterwegs bin. Ich finde, es ist wichtig den Sport selbst zu betreiben oder sich zumindest viel damit zu beschäftigen.


Diese Foto entband vor kurzem bei den Videoaufnahmen zu meinem ersten kleinen Ski und Snowboard Movie. Video geht bald online. Rene Schwalb auf den Geländern die die Welt bedeuten.


Noch ein Foto aus meinem kleinen Snowboard und Ski Movie „Waiting for Snow“ Roli in den Österreichischen Schneemassen.


Das hier war einer meiner schlimmsten Shoots. Ich hatte mir eine Woche vorher den Fuß gebrochen und es regnete Eis. Der Absprung und der Auslauf waren glatt und ich in eine dicke Mülltüte eingewickelt. Ich konnte mit der Krücke nicht wirklich gehen auf dem Eis und bin klatsche nass auf dem Boden rum gerobbt. EPIC.

Beim Blick in dein Portfolio fällt auf, dass du viele Bilder gemeinsam mit Amir Kabbani gemacht hast. Ihr sollt richtig gute Freunde sein. Wie ist es zu dieser besonderen Fahrer / Fotograf Beziehung gekommen?

Ja, das stimmt! Ich habe Amir ganz am Anfang seiner und meiner Kariere kennen gelernt. Da war er gerade mal 16. Er hat mir damals schon sehr imponiert, weil er genau wusste was er wollte. Die meisten Kids in seinem Alter sind unmotiviert und unzuverlässig aber er war damals anders. Er hatte immer Lust was zu shooten, hatte eigene Ideen, war immer pünktlich und zuverlässig, und er hatte damals schon kapiert, dass man gemeinschaftlich was erreichen kann. Das hat mir schwer imponiert für einen 16-jährigen.


Amir Kabbani in der Abteilung 21. Den Spot habe ich selbst gebaut. Kanada-Style, oder?


Amir schaufelt sich einen Absprung direkt am Headquarter von Oakley.

Grundsätzlich kann es nie schaden, einen „eigenen“ Fotografen zu haben. Wo siehst du die Vorteile einer besonders engen Zusammenarbeit zwischen einem Fahrer und einem Fotografen?

Beim Shooten ist es natürlich von Vorteil wenn man den Style eines Fahrers kennt. Dann erwischt man immer den richtigen Augenblick. Und dann ist natürlich das Zwischenmenschliche ganz enorm wichtig. Wir haben uns zwei Wochen das Bett bei unserem gemeinsamen Kalifornien-Trip, genauso wie beim Kanada-Trip, zum Crankworx Festival, und noch bei zahlreichen anderen Shootings geteilt. Da ist es schon von Vorteil wenn man sich gut versteht und den Anderen besser kennt.

Dann weiß man wenn man das Zimmer besser mal für ein paar Minuten verlassen sollte.

(lacht)

Amir ist einer der wenigen deutschen Fahrer, die international auf dem höchsten Level mit dabei sind. Wo siehst du ihn in der Zukunft? Was macht ihn so besonders?

Besonders macht ihn seine Disziplin. Er ist talentiert und sehr ehrgeizig.
Er macht keinen Blödsinn. Damit meine ich, nichts unüberlegtes. Er trainiert sehr hart und zeigt dann, was er kann. Andere übertreiben es permanent und machen Dinge, die sie töten könnte. Mittlerweile sind die Sprung-Distanzen auf den Veranstaltungen so groß, dass wirklich schlimmes passieren kann wenn man Unüberlegtes tut.
Ich kann mich noch an die ersten FMX-Shows erinnern als die Rampe 12 Meter von der Landung entfernt stand. Heute springt man mit einem Hardtail 15 bis 17 Meter.


Amir bei einem Stepdown Flip. Die Location haben wir damals extra gebaut für den Schuss.


Hier noch mal aus einer anderen Perspektive mit einem anderen Trick.

Bei Amir denken wir meistens ans Dirt-Fahren. Welche Mountainbike-Disziplin findest du am spannendsten? Wo entstehen die besten Bilder? Und welche Disziplin ist am schwersten einzufangen?

All diese Fragen sind schwierig zu beantworten. Das ist alles von der Person abhängig.
Ich mag eigentlich das Dirten und das Freeriden am Liebsten. Manchmal taugt mir aber auch Downhill und Touren fahren. Das ist das Tolle an unserem Sport. Er ist so vielseitig.

Beim Fotografieren ist es das gleiche. Ich shoote gerne Freeride-Touren auf Bergkämmen bei Sonnenuntergang, Dirtjump-Aktion in geilen Wiesen-Locations oder schnelle Downhill-Jungs im Wald. Ich denke, man ist in allem gut, womit man sich zu 100% identifizieren kann.

Gehen wir noch mal einen Schritt zurück, zur Grundlage deiner und seiner Arbeit. Nehmen wir an, ihr wollt gemeinsam ein Bild machen. Wie entsteht so ein Hochglanz-Covershot bei dir?

Wir überlegen uns was wir genau machen wollen, suchen uns eine Location die noch nicht geshootet wurde oder bauen uns was. Das haben wir in der Vergangenheit öfters getan.

Das heißt ihr baut manche Locations genau für einen Sprung / für ein Bild? Dann müsste es ja mittlerweile eine Menge genialer Spots geben, die nur wegen der Fotografie entstanden sind?

(lacht)

Es gibt schon ein paar. Manche wurden wieder abgerissen, manche stehen noch.
Es ist wichtig, dass man exklusive Fotos macht. Den 100ten Schuss von einem bekannten Spott will keiner mehr kaufen. Außer er ist extrem besonders und anders als alle Anderen davor…

Wie sehen deine Pläne in der Richtung aus? Gibt es ein großes Projekt, an dem du gerade arbeitest oder an dem du arbeiten wirst, bei dem wieder ein Haufen Sprünge in einer besonderen Fotokulisse entsteht?

Es gibt da was, an dem ich arbeite. Es hat auch was mit großen Sprüngen zu tun. Aber dazu sage ich noch nicht mehr. Auf jeden Fall wird es definitiv NEU sein.


Amir in Whistler.


Cameron McCaul – Aptos Californien

An einer Location arbeiten können viele, doch die traumhaften Bilder schaffen nicht alle. Wie sieht dein Work-Flow aus, wenn das Bild erst geschossen ist? Welche Programme verwendest du?

Das Programm aller professionellen Fotografen heißt Photoshop. Aber es beginnt viel früher. Beim Auswählen der richtigen Perspektive. Bei der Grundgestaltung des Bildes. In fast allen Fällen habe ich mein Bild schon vorher im Kopf. Ich weiß ungefähr wie es später fertig bearbeitet aussehen wird. Dementsprechend stelle ich auch meine Kamera ein, wähle meine Brennweite und meine Perspektive. Was aber nicht heißen soll, das ich mich nicht von der aktuellen Stimmung und der Location inspirieren lasse.

Manchmal kommt alles anders als man es vorher ausgearbeitet hat. Dann heißt es flexibel sein.

Andere Fotografen setzen auf ihre Photoshop-Kenntnisse. Wie hältst du es mit der digitalen Bildbearbeitung? Wie viel bearbeitest du und was machst du mit deinen Bildern?

Wie ihr ja an meinen Bildern erkennen könnt, bearbeite ich sehr viel an meinen Fotos. Ich liebe die digitale Bearbeitung und habe schon die alten analogen Meister, wie Ansel Adams, geliebt, die ihre Bilder tagelang in der Dunkelkammer retuschierten und immer und immer wieder neu filterten und ausbelichteten. Die Jungs haben schon 1970 analoge s/w HDR´s gemacht.

Zu meiner Bearbeitung kann ich nur sagen dass ich nichts „fälsche“ oder „fake“. Meine Sportfotografien sind alle so aufgenommen wie ihr sie seht. Ich arbeite nur mit den tatsächlich vorhandenen Pixeln, die ich dann ein bisschen pimpe. In der Werbefotografie verhält es sich da schon ein bisschen anders. Da retuschiert man was das Zeug hält und nutzt oft auch mehrere Aufnahmen um am Ende auf ein gutes Endergebnis zu kommen.

Welche Tipps würdest du vor diesem Hintergrund einem ganz normalen Mountainbiker geben, der gerne fotografieren will? Worauf sollte man achten, was sind die einfachen Regeln hinter einem guten Foto? Gibt es die überhaupt?

Nicht wirklich. Jede Situation ist speziell: Licht, Stimmung, Aktion… Es gibt so viele Faktoren die ein gutes Bild ausmachen! Ich gebe euch den Tipp, im Internet mal ein bisschen über Gestaltungslehre und Farbenlehre zu lesen und die Gebrauchsanleitung eurer Kamera zu studieren. Erst wenn man seine Technik beherrscht kann man wirklich kreativ werden. Das ist der Grundstein für ein gutes Foto.

Günstige DSLRs haben vielen Leuten sehr gutes Equipment in die Hand gegeben. Was ist in deinen Augen der wichtigste Teil einer Kamera? Wo sollte man auf keinen Fall sparen und was ist am Anfang nicht so wichtig?

Das stimmt wohl! Wenn ich mir überlege, dass meine erste digitale Kamera, eine Olympus E10 mit 1,3 Megapixeln, damals im SUPERSONDERANGEBOT 2000,- DM gekostet hat, geht es euch da draußen jetzt richtig gut. Ich habe damals noch 240,- DM für eine 256 MB Speicherkarte bezahlt. (lacht kopfschüttelnd) Das waren noch Zeiten. Mein Dad fotografiert übrigens heute noch mit der Kamera.

Für einen guten Grundeinstieg braucht man einen Body und Objektive die vom Weitwinkel bis zum Telebereich alles abdecken. Es müssen am Anfang nicht die teuren extrem lichtstarken Objektive und die superschnellen Bodys sein. Das kann man sich alles von Zeit zu Zeit dazu kaufen. Habe ich nicht anders gemacht.

Mit externen Blitzen kann man eine Menge anstellen, doch die Teile gehen ins Geld. Macht es Sinn, sich für den Anfang gleich mal drei Blitze zuzulegen oder macht zu viel Technik unkreativ?

Am Anfang sollte man erst mal das Fotografieren lernen.
Anfänger sind doch von der manuellen Einstellung der Blende, der Belichtungszeit, der richtigen Brennweite und dem wählen der perfekten Perspektive sowieso schon überfordert. Wenn man dann auch noch drei Blitze unterschiedlich konfigurieren und synchronisieren soll ist der Tag vorbei und dein Fahrer verhungert. Das soll sich nicht überheblich anhören, aber es braucht ein bisschen Zeit um das alles richtig zu koordinieren.

Hier mein Tip:
Lernt alles der Reihe nach. Wenn ihr sicher im Umgang mit den manuellen Einstellungen seit, beginnt mit einem Blitz und probiert aus, was ihr alles damit anstellen könnt. Dann könnt ihr euch immer weiter steigern. Richtiges Licht setzen ist eine hohe Kunst.
Wenn man seine Technik beherrscht, sind auch drei Blitze ziemlich cool, sofern sie auch kreativ und nicht nur zum „HELL“ machen verwendet werden.
Ich denke man braucht in den seltensten Fällen drei oder mehr Blitze. Auf jeden Fall nicht als Anfänger.

Zwischen Nikon und Canon gibt es so etwas wie einen Glaubenskrieg. Auf welcher Seite gehst du ins Rennen und warum?

Ich selbst bin nicht religiös und spiele da auch nicht mit. Jeder sollte das benützen was einem besser in der Hand liegt. Beide gut, Thema beendet.

Kommen wir zu mtb-news.de. Gute Bilder sind nichts wert, wenn sie kein Medium haben, über das sie die Welt erreichen. Wie bist du auf die Seite aufmerksam geworden?

Es geht ja kein Weg an euch vorbei!

(lacht)

Ich bin erst sehr spät bei euch eingestiegen, nachdem ich immer wieder bei Facebook eure Artikel gelesen habe.

In unserem Fotobereich geht es gut zur Sache und das Niveau der Bilder steigt beständig. Was fehlt aus deiner Sicht als Fotograf noch?

Was soll da fehlen? Mir gefällt es, wenn ich sehe, das so viele motivierte junge Hobby-Fotografen unterwegs sind. Ich muss mich langsam warm anziehen.

Wir zahlen nicht für Bilder und allgemein hat das Internet und seine Benutzer sich sehr an die „gratis“ Mentalität gewöhnt. Alles muss so schnell, gut und günstig wie möglich zugänglich sein. Wie kannst du als Fotograf in einem solchen Umfeld profitieren?

Zum Beruf des Fotografen gehört ja viel mehr als nur das Erstellen der Bilder. Mann muss sich vermarkten können und sich über viele Jahre ein Netzwerk mit Firmen und Agenturen aufbauen. Dann hat man eine Chance zu Überleben. Aber es gibt auch immer noch Firmen die gutes Handwerk ehrlich und anständig bezahlen.


Greg Watts auf seinen Trails in Aptos. Er baute den Spot damals extra für seinen New World Dissorder Part.


Sam Pilgrim in Woodward Californien

Kaum einer der großen Fotografen lebt ausschließlich vom Mountainbike Business, sondern hat mehrere Steckenpferde, um über die Runden zu kommen. Wie ist das bei dir? Was sind die Kernprobleme eines Lebens als Fotografen und wie kommt man als solcher über die Runden?

„Probleme“ ist ein negatives Wort. In allen freiberuflichen Berufen ist es nicht so einfach wie in einem Angestelltenverhältnis. Aber ich möchte nie wieder tauschen. Wenn du eine gesunde Portion Mut, den Willen und die Motivation hast kannst du Alles schaffen.
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. „Es gibt nichts Schöneres“

Um deine erste Frage zu beantworten: Ich arbeite auch noch in der Kochbuch-Branche. Das ist mein zweites Standbein.


MOLEKULARE KÜCHE – Traditionelles Hessisches Essen mal anders gemacht. Rippchenchip mit geeistem Sauerkrautschaum.


Lecker, oder?

Wie geht deine Freundin mit dem ständigen Reisen und der gewissen Ungewissheit deines Berufs um?

Sehr gut. Sie arbeitet Teilzeit bei mir und ist deshalb auch sehr oft dabei.

Ihr habt gemeinsam angefangen, Videos zu produzieren. Was steckt hinter der Serie, was wollt ihr zum Ausdruck bringen?

Die Videos sind eigentlich eine sehr spontane Idee gewesen. Ich habe eine Zeit lang iPhone-Fotos von schönen Landschaften gepostet, die ich während meiner Jobs machte. Diese Bilder nannte ich „I LOVE MY JOB“. Daraufhin bekam ich viele Kommentare, wie: „Du machst ja nur Urlaub“, „Dein Leben möchte ich haben“, usw…
Also haben wir uns gedacht: Lass uns das einfach trashig filmen und als kleine Videos online stellen.

Angefangen haben wir kurz vor Lake of Charity, einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Saalbach Hinterglemm. Tina schnappte sich die Kamera und hielt einfach drauf, ohne Drehbuch. Die Videos sollen zeigen, dass man auch Spaß bei seiner Arbeit haben darf und sich selbst nicht immer so ernst nehmen sollte!

Und erfreulicher Weise kommen die Videos auch super an. Danke Leute! Bitte weiter schauen und liken!!! Checkt meinen Vimeo Kanal: www.vimeo/danielroosfotografie und zieht euch die „I LOVE MY JOB “ Videos rein.

Würdest du das Leben als Fotograf als erstrebenswert bezeichnen?

In meinem Fall ja. Das Leben derer, die mir damals vom Beruf eines Sportfotografen abgeraten und meine Träume belächelt haben – NICHT!!! Hoffentlich haben die mittlerweile etwas Anderes gefunden, das ihnen Spaß macht.

I LOVE MY JOB – mehr muss ich dazu eigentlich nicht sagen.


Ein sehr altes Bild von Amir. Den Drop haben wir auch extra für das Bild geschaufelt.


Marius Hoppensack bei meinem Schrottplatz Shooting in Mainz. Diese ADIRIDAS Bildergeschichte wurde in 16 Ländern gesprintet. Unteranderem in China.

Immerhin kommst du viel in der Welt herum. Was war dein spannendstes / lustigstes / bestes Erlebnis in deiner Zeit hinter der Kamera?

Ich bin mittlerweile beruflich schon relativ viel herum gekommen. Da gibt es ne Menge spannende und lustige Geschichten. Aber einer der coolsten war wohl in meiner Zeit als Assistent. Da war ich mit meinem damaligen Chef bei „Gemany’s next Topmodel“ Das war eine ganz besondere Erfahrung.

Das heißt du hast mit den werdenden Modells geshooted? Wie sind die Mädchen so privat? Und wie ist Heidi Klum drauf?

Selber geshootet habe ich damals nicht. Aber eine Woche in einem Luxushotel in LA und einem Shooting in einer Villa in Beverly Hills mit dem ganzen Topmodel Team war schon besonders und ich habe Slash von Guns & Roses getroffen. Die Mädels sind ganz normale junge Frauen und teilweise echt noch Jugendliche. Das ist in Wirklichkeit alles nicht so wie im Fernsehen.

Heidi habe ich nicht persönlich kennen gelernt. Sie war zu der Zeit unseres Shootings, mit Mel C oder B, kenne mich da nicht so aus, beim Fitnesstraining Videodreh mit den anderen Mädels.


Die Bilderserie, entstand mit den Topmodell Girls, in einer Fotobox, im Garten einer Villa, in Beverly Hills.

Folglich ist die gesamte reißerische Story nur in der Post-Produktion entstanden? Wie gehen die Mädchen damit um, wenn sie nachher sehen, was aus ihren Aussagen worden ist?

Das meiste ja. Wie wir alle wissen, kann man im Schnitt alles so drehen wie man will. Wenn da noch ein paar persönliche Fragen im Vorfeld gestellt werden und man viel Interview-Material hat, kann man sich schon einiges zusammenschneiden. Ich bin mit einigen der Mädels bei Facebook befreundet und konnte super verfolgen, was sie so geschrieben haben als die Sendungen ausgestrahlt wurden. Da waren die wenigsten zufrieden.

Gibt es etwas, das wir als Lernergebnis aus so einer Sendung mitnehmen können? Dass wir alle zu dick und hässlich sind, wissen wir schon lange aber gibt es auch etwas positives, das sich der normale Fernsehzuschauer aus der Sendung ziehen kann?

Was ist an so einer Sendung positiv?


„FUCK YOU“, heisst das Bild, aus meiner Serie Hinterhöfe.


Kann die Sonne schöner untergehen?


Der Tisch


Das Güllefass… ;)

Lassen wir die Laufsteg-Models lieber wieder sein und kümmern wir uns um die Models auf zwei Rädern. Wie sieht deine Vision für die Zukunft aus? Was würdest du gerne mal realisieren? Gibt es neue Technologien, die uns ein bislang ungekanntes Fotoerlebnis bescheren könnten?

Ich denke schon! Habe da ein paar Ideen. Dazu aber im Herbst mehr. Ihr werdet es erfahren wenn es soweit ist.


ADIRIDAS

Inwiefern kann die Mountainbike Fotografie noch dazu lernen? Wenn man sich den Aufwand bei manch einer Surf-Produktion anschaut, bleibt einem der Mund offen stehen.

Technisch gute Bilder sind gefragt. Tolle Locations, die richtige Perspektive und der richtige Fahrer zur richtigen Zeit.

Es wird immer mehr Geld in Technik gesteckt. Das ist meiner Meinung nach gut, weil es immer neue Perspektiven und Ideen bringt. Wir müssen uns aber auch nicht verstecken.


Carlo auf den Berliner Trails.

Was hältst du von Kamerakränen, Drohnen, Helikoptern, 3D und all den anderen schönen Gimmicks, die einerseits viel Geld kosten, andererseits aber auch eine echten Mehrwert liefern können? Welche davon sind wichtig für die Mountainbike-Fotografie?

Alles was tolle Bilder macht und uns Bilder beschert, bei denen uns der Mund offen stehen bleibt, wie du oben selbst geschrieben hast, finde ich gut.
In der heutigen Zeit wird man der Bilderflut gar nicht mehr Herr. Eure Website, Facebook und wie die Seiten sonst noch alle heißen, bomben uns mit Bildmaterial zu. Da ist es wichtig, dass Neues passiert. Wie ihr selbst wisst, bleibt das Auge immer nur beim besonderen Bild hängen und überfliegt alle anderen.

Erkennst du insgesamt einen Trend hin zum Video und weg vom Foto?

Nein!

(schüttelt entschieden den Kopf)

Weg vom Foto ist falsch. Hin zum Video und Foto ist wohl eher richtig. Da jetzt jeder mit einer Spiegelreflex kostengünstig filmen kann, werden wir in Zukunft mehr Filme sehen. Das finde ich auch gut. Aber Fotos werden trotzdem gemacht.


Niki Leitner in Berlin. Das Bild entstand beim ADIRIDAS Hausboot Trip


Peter Henke beim Superseater.


Amir in der Ingelheimer Kiesgrube.

Vielen Dank dir für das ausführliche Interview und die vielen spannenden Antworten. Die letzten Worte gehören dir!

Erst mal Danke an dich, Danke ans IBC-Team und natürlich an alle die das Interview bis zum Schluss gelesen haben.

Noch ein paar schlaue Worte an die Kids da draußen:
„Geht raus und macht euer Ding – aber macht es richtig und mit vollem Einsatz. Ihr könnt alles erreichen was ihr wollt und es ist nie zu spät mit etwas Neuem anzufangen. Lebt eure Träume“

Das hört sich zwar abgedroschen an – ist aber so.

Der Daniel

Wenn ihr Daniel ein wenig in der digitalen Welt stalken wollt, solltet ihr die folgenden Links als Ausgangsbasis nutzen:


Noch mal Peter Henke am Drücker und ich auf dem Rad.

Alle Bilder nochmal zum Durchklicken
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  1. benutzerbild

    philipp7586

    dabei seit 04/2007

    Ich würde mich sehr freuen, wenn die Bilder zumindest in der richtigen Auflösung zu sehen wären. Das Pixelschlachtfeld in vielen Bildern ruiniert die Qualität.

  2. benutzerbild

    Grashalm

    dabei seit 05/2008

    "Amir in der Ingelheimer Kiesgrube. "

    Sehr geil wie er entlang der Strahlen Richtung Sonne fliegt.

    "Das hier war einer meiner schlimmsten Shoots."
    Hoch vom toten Wald ins Grüne droppen. Gefällt mir auch sehr gut.

    Bei den meisten Bildern trifft der Bearbeitungsstil allerdings nicht so meinen Geschmack. ( z.B Hdr-Look, Helligkeitssäume, starke Mikrokontraste, Verwaschen)

  3. benutzerbild

    Biblo

    dabei seit 03/2012

    Gefallen mir sehr gut die Bilder, besonders das mit der Schaufel.

  4. benutzerbild

    mono6

    dabei seit 12/2015

    schöner artikel & schöne fotos smilie

  5. benutzerbild

    Aperture

    dabei seit 03/2012

    Die Bilder von Daniel Roos sprechen für sich. Das ein Magazin, dass auch durch solche Bilder existiert, ist sicher unbestritten. Dafür dem Fotografen aber kein Honorar zu zahlen, ist eine Sauerei. Allen MTB-Fotografen kann nur geraten werden, sich zu verbünden und keine Fotos mehr zu liefern.
    Das setzt natürlich auch voraus, mal das eigene Ego und den eigenen Narzissmus hinten anzustellen.
    Es ist widerlich von beiden Seiten; Sich als Fotograf dem eigenen Ego wegen zu verschenken und dem Magazin, das dieses schamlos ausbeutet.

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