Die ersten Wettkämpfe vom Frühjahrsklassiker in Münsingen sind bereits vorbei und die Favoritten konnten sich in den einzelnen Rennen erfolgreich durchsetzten.
Simon Gegenheimer und Alexandra Engen haben beim MTB-Frühjahrsklassiker in Münsingen den Centurion Sprint gewonnen.
Beim Uralan-Frühjahrsmarathon standen Markus Kaufmann und Gabi Stanger ganz oben auf dem Podest.
Rennbericht von Erhard Goller:
Centurion Sprint
Der Centurion-Sprint bot alles, was die Disziplin ausmacht. Viele Positionskämpfe, Überholmanöver, schnelle Kurvenfahrten, Taktik und Bremsmanöver. Bei den Herren setzte sich Simon Gegenheimer im Finale der besten Sechs durch, obwohl er sich „nicht hundertprozentig frisch“, fühlte, wie er sagte. „Der eine Pedaltritt hat gefehlt“, sagte Gegenheimer, „aber es hat trotzdem gereicht“.
#120421 GER Muensingen XCE Stiebjahn Gluth Gegenheimer sprint by Maasewerd
Der Remchinger lieferte die zweitbeste Qualifikationszeit ab und geriet in keinem seiner Finalläufe in Gefahr auszuscheiden.
Im Finale der besten Sechs, setzte sich Gegenheimer gleich an die Spitze und gab sie nicht mehr ab, während hinter ihm hart um die Positionen gekämpft wurde. Dabei war es vor allem Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt), der den Zuschauern eine tolle Show lieferte, weil er nicht nur im Finale eine tolle Aufholjagd bot. Im Viertelfinale schaffte er es sogar von der sechsten Position noch auf Rang zwei zu fahren und sich für’s Halbfinale zu qualifizieren.
Im Finale fing er Martin Gluth (Helmbrechts) auf der Zielgerade noch ab und verwies den Quali-Schnellsten auf Rang drei. „Super“, strahlte Stiebjahn, „ich mach’s halt gerne ein bisschen spannend.“
Rissveds zu Engen: „Du bist die Beste“
Bei den Damen ließ es sich Alexandra Engen nicht nehmen zum vierten Mal in Serie den Centurion Sprint zu gewinnen. Sie setzte sich im Finale sofort an die Spitze. Sie wurde von der Weltcup-Dritten Jenny Rissveds zwar hart bedrängt, doch die Schwedin schaffte es nicht mehr an ihrer Landsfrau vorbei zu gehen.
#120421 GER Muensingen XCE Engen fast by Maasewerd
„Du bist die Beste“, klopfte Rissveds der U23-Weltmeisterin von 2010 auf die Schulter, obwohl die Juniorin selbst nach ihrem dritten Weltcup-Platz in Houffalize eigentlich sogar favorisiert war.
„Ich habe mir vorgenommen, hier was Gutes zu erreichen, nachdem die letzten Wochen für mich schwierig waren. Und es hat geklappt. Der Start war der Gewinner“, meinte Alexandra Engen. Auf Rang drei landete Katrin Leumann (Schweiz). Die Ex-Europameisterin hatte kurzfristig für Münsingen gemeldet. „War cool, hat Spaß gemacht“, meinte Leumann mit guter Laune.
Urlan Bike Marathon
Der Mann im orangefarbenen Centurion-Vaude-Trikot weiß halt wie man’s macht. Auf den Uralan Frühjahrsmarathon hat der Meckenbeurener Marathon-Biker Markus Kaufmann scheinbar das Patent. Obwohl sich eine ganz illustre Konkurrenz am Start versammelt hat, schaffte Markus Kaufmann in Münsingen den vierten Sieg in Folge.
#120421 GER Muensingen XCM Kaufmann finish by Maasewerd
Nachdem zu Beginn Simon Gegenheimer (Remchingen) für ein hohes Tempo verantwortlich zeichnete und eine achtköpfige Spitzengruppe zustande brachte, griff Markus Kaufmann am zweiten Anstieg, etwa nach zwölf Kilometern an.
Zu seiner Überraschung konnte nur sein Teamkollege Rupert Palmberger (Huglfing) folgen. Das Duo arbeitete gut zusammen und vergrößerte den Vorsprung rasch.
So war es auch zu verschmerzen, dass Kaufmann zwischendrin an der Verpflegungszone einen Reifendefekt beheben musste. Palmberger wartete auf Kaufmann. Am Schluss hatte auch Palmberger noch einen schleichenden Plattfuß, doch die beiden schafften es noch gemeinsam ins Ziel.
„Es ist eigentlich unglaublich. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es heute so gut geht, weil ich wegen der Marathon-DM viel trainiert habe“, erklärte Kaufmann und meinte Palmberger wäre ihm „heute wohl ebenbürtig“ gewesen.
Der Teamgenosse wehrte ab und fand, dass er am Berg „immer zu kämpfen“ gehabt hätte. „Es hat Spaß gemacht“, fand er dennoch.
#120421 GER Muensingen XCM Impression by Maasewerd
Aus der Verfolger-Gruppe konnten sich Tim Böhme (Frankfurt) und Steffen Thum (Aalen) absetzen. Böhme hatte an einem Anstieg attackiert und Thum drüber gezogen. „Da waren dann alle weg“, so Steffen Thum. Er konnte sich vor der Einfahrt in den Bikepark an die Spitze setzen und sich Rang drei sichern. „Ich war mir nicht sicher, wie es heute gehen würde. Für mich und Steffen (Gegenheimer) ist das ein Trainingswochenende, aber es hat heute gut geklappt“, erklärte Thum.
Eine Kopf schüttelnde Siegerin
Gabi Stanger konnte es kaum fassen. „Nein“, schüttelte sie den Kopf. „Ich habe nur ein anderes Trikot an, mehr nicht.“ Stanger fährt seit diesem Jahr in den Farben, die auch Markus Kaufmann trägt. „Mehr trainiert habe ich deshalb nicht“, sagte sie und schüttelte noch mal den Kopf.
Weil die Damen zwischen den Herren unterwegs sind, hatte sie auch gar nicht gewusst, dass sie in Front lag. „Ich war mit Katrin (Schwing) unterwegs und die war plötzlich weg“, erzählte Stanger.
Schwing hatte tatsächlich Defekt und fiel auf Rang drei zurück, hinter Bianca Purath (Donaueschingen). „Schade, die Beine waren gut“, sagte Schwing zu ihrem dritten Platz. Vorjahressiegerin Birgit Söllner (Nürnberg) hatte auch einen Defekt und war schon früh aussichtslos zurück gefallen.
Bianca Purath war mit ihrem ersten Saisonrennen auch zufrieden. Allerdings dachte sie bei der Zieleinfahrt für einen kurzen Moment, die Siegerin zu sein. „Mir war nicht bewusst, dass Gabi noch vor mir war. Am Anfang konnte ich kein hohes Tempo gehen, weil es mein erstes Rennen war, aber dafür ist es schon okay“, erklärte Purath.
Mehr Informationen unter: www.mtb-cup.de
Ergebnisse unter www.datasport.com
Fotos: © Marius Maasewerd/EGO-Promotion
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