10th Dakine Trailfox Freeride Rallye in Flims: Ergebnisse, Bilder und Rennbericht

Auch der diesjährige Trailfox mit 320 Startern war wieder ein voller Erfolg – nicht zuletzt, weil MTB-News.de-Redakteur Maxi Dickerhoff als bester Deutscher auf einen hervorragenden 9. Platz gefahren ist. Sein Rennbericht mit vielen Fotos wird natürlich nachgereicht.

Anbei die offizielle Pressemitteilung mit Ergebnissen und Rennverlauf:

Drei Etappen ein Bike – auf diese Erfolgsformel baut der Dakine Trailfox schon zum zehnten Mal. Heisse Rennen in relaxter Atmosphäre, ein BMX-Weltrekord und eine lange Party runden das Programm ab. Siegerin wird die Deutsche Ines Thoma, René Wildhaber holt sich seinen siebten Gesamtsieg.

# TRAILFOX 2012 Siegerehrung Maenner

# TRAILFOX 2012 Siegerehrung Frauen

Die Startnummern gehen bis 333, und es sind fast so viele Fahrerinnen und Fahrer am Start. Als letzter stürzt sich Kilian Meili gegen ein Uhr morgens in den Night Trail. Über Wurzeln, Steine, Ab-sätze und enge Kurven kämpft er sich durch den Wald, die Lampe an seinem Bike als einzige Licht-quelle dabei. Gut eineinhalb Minuten später wird seine Lichtspur im Ziel sichtbar. Noch einmal hebt Speaker Dario Linder zum Begeisterungssturm an. Vor Kilian sind schon über 300 andere Freerider durch den Flimser Wald gebolzt. Seit 2003 ist der Night Trail die Startetappe des Trailfox und ein absolutes Highlight. Dass er bis ganz am Schluss warten musste, stört Meili nicht im Geringsten: «Es ist einfach super hier dabei zu sein. Die ganze Bike-Szene ist hier, die Stimmung ist super – wo sonst möchte man dieses Wochenende sein?»

Night Trail – die dunkle Seite des Waldes
Lukas Anrig, Zweiter des letzten Jahres, möchte nicht nur hier sein, sondern auch sein Resultat verbessern. Dazu muss er den langjährigen Dominator René Wildhaber schlagen. «Das wird sicher extrem schwierig», meint der Sarganser Anrig, «es wird drei perfekte Läufe brauchen.» Auf dem Night Trail geht’s schon mal weiter wie letztes Jahr: 1. Wildhaber, 2. Anrig. Eine neue Siegerin gibt’s bei den Frauen, wo die Alläuerin Ines Thoma vor Lokalmatadorin Anita Gehrig die Bestzeit fährt. Es folgt die erste Campingnacht für die Vollblut-Trailfüchse, die auf dem Event-Gelände ihre Zelte auf-geschlagen haben.
Der Samstag gehört dem Sunset Trail. Der kurze Weg ins Tal ist mit diversen Holzbauten aufgemö-belt, deren spektakulärste das Road Gap ist: ein Steg, der drei Meter über dem Waldweg ins Nichts führt. Die Fahrer springen über den Weg in die Tiefe und direkt in eine Steilkurve. Die weniger Muti-gen wählen die «Chicken Line», den Umweg um die Holzrampen herum. Angefeuert werden alle von den hunderten von Zuschauern, die sich für einen Samstagabend im Wald entschieden haben.

Sunset Trail – Vorsicht fliegende Biker!
Raphael Rhyner ist Bike-Streckenbauer und einer von zwei Männern, die die Freeride Rallye 2002 und sämtliche Trailfoxes seit 2003 gefahren sind. Er sieht nicht ein, weshalb er hätte trainieren soll. «Ich wäre das Road Gap im Training nicht anders gesprungen, als ich es jetzt tun werde», erklärt der ehemalige Weltcup-Downhiller. Sicher wie immer fliegt er ins Ziel. Wie sonst soll man den Trail-fox fahren? Anita Gehring gelingt der erste Heimsieg vor der Bielerin Alba Wunderlin. Ines Toma wird Dritte. Lukas Anrig sprintet ein weiteres Mal gegen das Denkmal René Wildhaber an und wird wieder Zweiter hinter dem Flumserberger. «Wenn ich so fahren kann, dass es Spass macht, dann bin ich auch schnell», erklärt Wildhaber, wie bei ihm Gefühl und Resultat zusammen hängen.
Die Freerider haben ihr Tagwerk vollbracht, jetzt nehmen die Dirt Jumper ihr Werkzeug in die Hand. BMXer und Mountain Biker tragen auf dem grössten je in der Schweiz gebauten Sprung den TSG King of the Air aus: 15 Meter Leere zwischen Absprung und Landung. Ihre 360er, Backflips und Su-permen zeigen sie in acht bis zehn Metern Höhe. Star des Abends ist der 16-jährige Amerikaner Nicholi Rogatkin, der als erster der Welt dem Publikum einen vierfachen Tailwhip auf einem Dirt Jump präsentiert (Das BMX hält er am Lenker, den Rest des Bikes schleudert er viermal rundher-um). Während sich die Fahrer aus drei Kontinenten vom Publikum verabschieden bebt die Sporthal-le unter den ersten Beats der Trailfox Party, wo sich die Freerider und die Sursilvaner Jugend mun-ter mischen. Die Halle vibriert bis tief in den Sonntag hinein.

High Noon zwischen Kühen
Der High Noon Trail ist die traditionelle Langstrecken-Etappe zum Schluss. Heuer kommen die Hochgeschwindigkeitsfanatiker besonders auf Ihre Kosten. Vom Crap Sogn Gion geht es über Ski-pisten und dann auf steinigen Wegen talwärts. Die Hochgeschwindigkeitsfraktion kommt voll auf ihre Kosten. An ihren verschlammten, lachenden Gesichtern lässt sich der Spass auf der Strecke ablesen. Als erste prescht Alba Wunderlin über die Ziellinie, gefolgt von Ines Thoma und Anita Geh-ring. Damit haben Gehring und Thoma nach drei Etappen gleich viele Punkte und es entscheidet das letzte Rennen – Ines Thoma gewinnt bei Ihrer ersten Teilnahme den Trailfox. «Auf diese Etappe habe ich mich am meisten gefreut. Das ganze Wochenende war super, und dass ich jetzt auch noch ge-wonnen habe, freut mich total», strahlt sie ins Mikrofon.
Keine Rechenschiebereien sind bei den Männern nötig. René Wildhaber nimmt allen anderen fast eine halbe Minute ab. Seine einzige Sorge sind Kühe auf der Strecke. «Aber die Streckenposten ha-ben sie rechtzeitig weggetrieben», stellt der Bergbauernsohn zufrieden fest. Den Jubiläums-Trailfox fasst er so zusammen: «Die Stimmung am Samstagabend war super, das Wetter hat perfekt mitge-spielt, es war super zu fahren, einfach ein super Wochenende.» Eine Premiere gibt es auf dem Män-ner-Podest doch noch: auf dem dritten Platz steht ein weiterer Wildhaber, mit Vornamen Gusti und nicht mit dem Seriensieger verwandt. Lukas Anrig hält seinen zweiten Platz. Nächstes Jahr trifft man sich wieder am Trailfox – wo sonst?

# TRAILFOX 2012 High Noon Trail René Wildhaber