Von Blitz und Donner verschont blieb in Winter Park einzig und allein der Slopestyle Contest. Dennoch gab es am Samstagmittag bei strahlendem Sonnenschein ein mächtiges Donnerwetter, und zwar als der Deutsche Peter Henke in seinem zweiten Lauf mit einem Double Backflip die Führung übernahm. Für den jungen Rheinland-Pfälzer war es die erste Podiumserfahrung bei einem solch hochkarätigen FMB-Contest.
Im ersten Teil der „Blitz und Donner“-Serie berichteten wir über den Verlauf des vierten Stopps der Enduro World Series beim Colorado Freeride Festival am vergangenen Wochenende. Im zweiten Teil wollen wir euch eine schöne Foto-Story zum FMB Gold Slopestyle-Contest präsentieren, der das zweite große Highlight in Winter Park darstellte [hier zum Event-Bericht].
Slopestyle-Contest: Foto-Story von Max Leitner
# Bei bestem Wetter, warmen Temperaturen aber teils starkem Wind starteten die Slopestyle-Teilnehmer am Mittwoch ins Training. Der junge Kanadier und seines Zeichens Red Bull Team-Fahrer Anthony Messere konnte sich schon im Training als großer Favorit hervorheben.
# Selbstverständlich reiste auch der letztjährige Red Bull Joyride-Sieger Thomas Genon extra aus seiner belgischen Heimat an, um in Colorado wichtige Punkte für die FMB World Tour zu sammeln.
# Für das Colorado Freeride Festival stieg der junge BMX-Pro Nicholi Rogatkin auf das Mountainbike um – überraschenderweise war sein fahrbarer Untersatz gerade einmal ein besseres Einsteiger-Dirt Bike. Bekannt wurde Rogatkin unter anderem durch seinen weltweit ersten vierfachen Tailwhip bei der Big Air Show des DAKINE Trailfox 2012.
# Training – langsames Herantasten: Fetter No-Foot-CanCan
# Jakub Vencl mit einem Toboggan an der ZICO-Hip.
# Im Training zeige neuseelands Big Mountain-Fachmann Kelly McGarry noch so manchen Finale verheißenden Trick. In Quali konnte McGarry sein Niveau jedoch nicht zeigen und musste sich der Konkurrenz schon frühzeitig geschlagen geben.
# Backflip mit Aussicht: Das auf 2.700 Meter gelegene Hochplateau von Winter Park/Colorado sorgte bei den Teilnehmer auch abseits der Wettkampfstrecken für Begeisterung.
# Keiner katapultierte sich an der ZICO-Hip so hoch hinaus wie der Schwede Anton Thelander.
# Was er hier im Training übte, konnte er im Finale in Perfektion vorführen: Opposite 360 auf die Wing und mit einem 360-BarSpin wieder runter.
# Superman-Seatgrab Indian Air
# Leider ging dieses Manöver im Qualilauf von Simon Kirchman nicht ganz auf: Der Bergamont Team-Fahrer schaffte zwar auch in der Quali den spektakulären Frontflip vom Boner-Log, hatte jedoch das Gefühl bei der Landung für den nächsten Sprung zu viel Schwung verloren zu haben und trat so stark in die Pedale, dass er den letzten Sprung total übersprang und zu Boden ging. Das bedeutete das Aus für seine Final-Teilnahme.
# Den hat er drin! Amir Kabbani mit einem sauberen Backflip.
# Tailwhip und viel Höhe, die offensichtlich von den Judges honoriert wurde.
# Training: Bedingt durch fiese Windböen fiel des den Teilnehmern verhältnismäßig schwer, sich an die großen Sprünge in Winter Park heran zu tasten.
# Keiner versuchte sich im Training an krasseren Trick-Kombinationen als Hyper Team-Fahrer Cam Zink. Leider konnte er keinen fehlerfreien Lauf durch bringen, im zweiten Run blieb er oben auf dieser Bowl stehen und musste runter klettern.
# Martin Söderström wusste erneut mit seiner unglaublichen Bike-Beherrschung, seinem sauberen Fahrstil und unnachahmlich viel Style zu überzeugen.
# Peter Henke zeigte schon im Training, dass man von ihm in Winter Park so einiges erwarten durfte.
# Amir Kabbani reiste mit seinen deutschen Landsmännern Simon Kirchmann und Peter Henke eigens für das FMB Gold Slopestyle Event nach Colorado. Wie auch viele Zuschauer hatte auch Amir während des Wettkampfs bald die Befürchtung, die Judges hätten eine besondere Zuneigung zu ihren nordamerikanischen Landsleuten. Als Amir erfuhr, dass sein Kumpel Peter nur wenige Runs vor ihm die derzeit höchste Punktzahl abräumen konnte, verwarf er diesen Vorwurf schnell wieder.
# Riders Briefing: Kurz vor dem Finale versammelte sich die gesamte Truppe wie gewohnt zum obligatorischen Briefing.
# Mächtig gute Slopestyle-Action in Winter Park/Colorado.
# In ihrer Haut möchte wohl niemand von uns Stecken: Auch in Winter Park hatten die Wettkampfrichter wieder mit bösen Unterstellungen zu kämpfen. Ist ein sauberer, einfacherer Lauf mehr Wert, als ein schwieriger mit Hang-Up an jeder zweiten Landung?
# Sam Pilgrim: Sein TableTop an der Hip und der 360 von der Wing waren die Ausnahmen zwischen seiner Backflip-Orgie.
# Flippt alles, trickt alles. Sam Pilgrim wurde in vieler Augen unterbewertet, sein 720 am letzten Sprung verdient Respekt. In unseren Augen fehlte aber einfach der Fluss, das Hinterrad kam zu oft zu früh auf.
# Warm Up-Session: Leider machten immer wieder aufkommende Windböen den Fahrern das Leben schwer und sorgten für so manchen Sturz. Zum Glück gingen diese jedoch größtenteils glimpflich aus.
# Auch wenn sich die Anzahl der Zuschauer in Grenzen hielt, so sorgten die Amis am Streckenrand für beste Stimmung.
# Perfekter Tuck-NoHander
# Amir rockte den Step-Down von der Satellite-Dish mit einem fetten 360-TailWhip. Kein anderer Fahrer zeigte hier einen so schwierigen Trick, Respekt von Zuschauern, Judges und Kommentatoren.
# Diesem Backflip sollte kurz darauf am Zielsprung noch ein Doppelter folgen.
# Peter Henke setzte in seinem zweiten Finallauf nochmals einiges drauf und übernahm die Führung. Am Ende landete er auf einem sensationellen zweiten Platz.
# Jeden seiner Sprünge vollführte Söderström in Perfektion – so wie diesen 360-Look-Down.
# Tuck-NoHander
# Anton „Cleanlander“ Thelander machte seinem Spitznamen alle Ehre. Die größte Höhe, stylischste Ausführung – sehr ähnlich zu Martin Söderström, nur bei den meisten Tricks noch ein kleines bisschen weniger technisch unterwegs.
# Schon im ersten Lauf konnte Söderström die Zuschauer begeistern – wie mit diesem 360 BarSpin vom Boner-Log. Wegen einer unsauberen Landung am letzten Sprung wurde er jedoch zunächst nicht hoch bewertet.
# Der 23-jährige Youngster Logan Peat aus Vancouver zeigte einige Tricks mit denen er problemlos auf dem Niveau der großen Namen mithalten konnte. Seinen zweiten Platz aus der Qualifikation konnte er im Finale nach zwei Stürzen jedoch nicht verteidigen.
# Das Tricklevel in Colorado konnte sich sehen lassen. Die Fahrer präsentierten den Zuschauern alles was der Slopestyle-Sport derzeit zu bieten hat.
Ergebnisse – FMB Gold Slopestyle Winter Park
- 1. Martin Soderstrom (SWE) 94.6
- 2. Peter Henke (DEU) 91.6
- 3. Anton Thelander (SWE) 91.4
- 4. Thomas Genon (BEL) 91.3
- 5. Sam Pilgrm (GBR) 91
- 6. Nicholi Rogatkin (USA) 87.8
- 7. Amir Kabbani (DEU) 84
- 8. Tyler McCaul (USA) 82
- 9. Yannick Granieri (FRA) 80.3
- 10. Brayden Barrett-Hay (CAN) 76.3
- 11. Jakub Vencl (CZE) 74.3
- 12. Paul Genovese (CAN) 72.3
- 13. Mitch Chubey (CAN) 68
- 14. Cam Zink (USA) 47.3
- 15. Logan Peat (CAN) 40.6
- 16. Anthony Messere (CAN) 35.3
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Redaktion: Maxi Dickerhoff // Bilder: Max Leitner
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