Am vergangenen Wochenende wurde der dritte Lauf der Mega2RX-Enduroserie in Orciéres nahe Gap ausgetragen. Nach dem Sieg in meinem Qualifikationslauf wurde ich in beiden Finalläufen und somit der Tageswertung vierter. Hier meine Bericht vom Wochenende: diesmal eine Fotostory!
Panorama vs. Bettenburgen: der Wintersportort kann zwar mit einem tollen Panorama glänzen, lädt aber nicht gerade zum Stadtspaziergang ein.
Mit dem Sessellift ging es zum Start auf den 2655m hohen Berg Le Drouvet. Für Schnee leider nicht hoch genug. Ich bevorzuge einen weißen Start: der ist schneller und bietet mehr Spielraum zum Überholen.
Karim Amour beim Aufwärmen. Vor allem Arme und Hände wollen auf die starke und lange Belastung vorbereitet werden. Dort spürt man die Belastung als erstes.
Zum ersten Mal in diesem Jahr gab es auch ein MegaKid-Rennen für die jungen Wilden zwischen neun und vierzehn Jahren. Die MegaKid-Rennführung entsprach der Qualifikationsstrecke und hat mich überrascht. In Deutschland sind die Strecken für den Nachwuchs meist deutlich einfacher zu fahren. Respekt!
Nach einem zweiten Platz in Cervinia galt Bryan Regnier als heißer Kandidat für den Sieg.
Skipiste ohne Schnee. Nachdem in Cervinia am Start ein Gletscher auf die Fahrer wartete musste man hier mit Fels, losem Geröll und jeder Menge Staub vorlieb nehmen.
Anschließend ging es auf einer Bikeparkstrecke entlang, die von kleinen Sprüngen und zahlreichen Anliegern gesäumt war.
Weiter ging es dann im mittleren Streckenabschnitt über Almwiesen. Ohne Löcher und ohne Steine erlaubte der trockene grüne Boden schnelle Fahrt. Meine Freundin Laila nutzte die tollen Bedingungen, um mich zu begleiten und ihr neu aufgebautes Fatmodul Ant zu testen. Der letzte Teil der Strecke führte dann in Serpentinen. Diese waren eng und steil.
Freitag nutzte ich das Training insbesonders, um mir die Qualifikationsstrecke einzuprägen. In Orcières war eine gute Platzierung in der Qualifikation besonders wichtig und konnte rennentscheidend sein, denn der Start war eng und Überholmöglichkeiten danach rar. Hier ist das Ende der Qualifikationsstrecke gezeigt, die an der Talstation endete und dort über eine Blumenwiese verlief.
Lange Sommerabende ermöglichten nach Training noch Wasserspaß und gemütliches Abhängen im eiskalten Fluss. Das erfreute auch Photograph Thomas.
Samstagmittag um 14:00 Uhr starteten dann die Qualifikationsläufe. Gute Wünsche für die Kontrahenten begleiten die Startvorbereitungen.
Eine anstrengende Zeit stellen die zwanzig Minuten zwischen Aufstellung und Start dar. Oft lege ich dann nochmal mein Bike ab um die ersten Meter des Startbereichs abzulaufen oder mache Aufwärmübungen.
Der Schweizer Lukas Bürgin am Qualifikationsstart: einer der wenigen deutschsprachigen Teilnehmer. Er war mit Teamkollegin Barbara Katz angereist, die tags darauf Zweite bei den Damen wurde.
Qualifikations- und Rennstart glichen einander und führten direkt nach der Startlinie einen Absatz herab in eine enge Kehre.
Mit Kette rechts und offener Bremse gelang mir nach meinem eher verhaltenen Start auf dem Geröll die Zieleinfahrt als erster in meinem Qualifikationslauf.
Karim Amour verlässt an zweiter Position liegend den Berggipfel. Auf dem Weg zum Ziel setzt er sich erwartungsgemäß an die erste Position und gewinnt den zweiten Qualifikationslauf.
Nicolas Filippi schaut sich kurz vor dem Ziel noch einmal um, ob seine Platzierung als Zweiter gefährdet ist. Vor ihm gewinnt Bryan Regnier den vierten Qualifikationslauf. Den ersten und bisher noch nicht erwähnten Lauf gewann Quentin Lepine.
Damit standen Sonntagfrüh am Start des Finales neben den genannten Erstplatzierten die Zweit- bis Sechstplatzierten der Qualifikation in der A-Linie.
Starterfolg ist eine Mischung aus rutsch- sowie barrierefreiem Boden, starkem Tritt und schneller Reaktion!
Ordnung muss sein; gedrängelt werden darf erst nach Startschuss.
Im ersten Finallauf erwischte ich einen schlechten Start und konnte mich nur langsam von der neunten Position vorarbeiten. Der Abstand auf die ersten drei Fahrer war dann nach der Startphase bereits zu groß um noch aufschließen zu können. Das Ziel erreichte ich als Vierter nach Bryn Regnier, Karim Amour und Nicolas Filippi.
Vier Stunden später sollte der zweite Finallauf folgen. Ich hatte in der Zwischenzeit mein Bike geputzt, zu Mittag gegessen und geschlafen. Dabei ahnte ich nicht, dass zuvor beim Briefing eine Startvorverlegung von 14:00 auf 13:30 Uhr angekündigt worden war. Aufgrund meiner schlechten Französischkenntnisse und fehlender englischer Ansprache hatte ich davon keine Notiz genommen. So musste ich nach Verlassen der Gondel direkt auf meine Startposition, die mir aber freundlicherweise frei gehalten wurde. Es gelang mir ein guter Start und ich reihte mich hinter Karim Amour und Bryan Regnier an dritter Stelle ein. Da ich mir die Zeit zum Warmfahren fehlte hatte ich nicht genug Kraft in den Armen um im ersten Streckenabschnitt an den beiden dranzubleiben. Knapp vor Zieleinfahrt gelang es Nicolas Filippi auf einem Tretstück mich zu überholen. Damit lag ich dann auf Platz vier.
Vor Nicolas Filippi und mir erreichte Karim Amour gefolgt von Bryan Regnier das Ziel. Regnier war sichtlich enttäuscht von diesem Ergebnis nachdem er im ersten Finallauf Platz eins erreicht hatte. In einer Schlüsselstelle stürzte er und verschenkte somit den Sieg. Im Reglement ist geschrieben, dass bei Punktegleichstand wie dem von Amour und Regnier diejenige Person gewinnt, welche die bessere Platzierung im zweiten Finallauf hat. Damit war Karim Amour der Sieger von Orciéres.
Nicolas Filippi im Zielbereich. Die Strapazen des Rennens sind ihm nicht anzusehen.
Auf Eliot Bergeys Lippen zeichnet sich eine dunkle Drecklinie ab. Bereits mit wenigen Fahrern vor einem hat man viel Staub geschluckt.
Der Dreck sammelte sich auch in Zähnen und Bart von Christophe Nucera.
Bei den Damen siegte Alizee Baron vor Barbara Katz, Lea Marcellin Giraud, Emilie Serre und Nathalie Mollet.
Es gewann bei den Herren Karim Amour vor Bryan Regnier, Nicolas Filippi, David Schmied und Arno Faucher.
Hier der Link zu den Ergebnissen! Dank gilt Thomas Mandl für die Fotos.
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