Wie wir bereits im Impressionen-Artikel vom ersten Messetag berichteten, wurde die weltgrößte Fahrradmesse „Eurobike“ gestern von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet. Kanzlerin Merkel bezeichnete Deutschland wörtlich als „Fahrradnation“ und zeigte sich interessierte an aktuellen Modellen sowie der Zukunft der modernen Fortbewegung, mit besonderem Hinblick auf E-Bikes. Eine Pressemitteilung der Eurobike-Veranstalter gibt Aufschluss darüber, wie der Eurobike-Besuchstag der Bundeskanzlerin am gestrigen Mittwoch vonstattenging.

Auf ihrem Weg durch die Messehallen machte die Kanzlerin unter anderem Halt beim schweizer Fahrradhersteller Scott.
# Auf ihrem Weg durch die Messehallen machte die Kanzlerin unter anderem Halt beim schweizer Fahrradhersteller Scott.

Friedrichshafen – „Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden, wie beim Fahrrad“, zitierte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Opelgründer Adam Opel bei der Eröffnung der Eurobike am Mittwoch, 28. September 2013. Dass sie selbst diesen Grundsatz lebe, sei seit sie das Bundeskanzleramt bekleidet zwar weniger geworden, aber auch sie fährt von klein auf mit dem Rad. „Die Eurobike ist von der gleichen Bedeutung wie die Cebit und die Internationale Automobil-Ausstellung. Eine umfangreiche Wahrnehmung der Verkehrsträger unserer Zeit nur inklusive des Fahrrads dargestellt werden kann. Deutschland ist nicht nur eine Auto- sondern auch eine Fahrrad-Nation“, betonte die Regierungschefin.

Zum Eröffnungstag der internationalen Leitmesse Eurobike präsentierte nicht nur das Who ist Who der Radbranche die Trends und Neuheiten der nächsten Saison, auch die deutsche Bundeskanzlerin machte deutlich, dass der Trend Fahrrad in der Politik angekommen ist: „Mit dem Radverkehrsplan 2020 bekennen wir uns dazu, den Radsport zu fördern und wollen gute Bedingungen schaffen, um auch die zu ermuntern, die sich den Einstieg zum Fahrrad-Fahren vorstellen können.“ Ein besonderes Augenmerk legte die Kanzlerin auf den Boom der EBikes, die es ermöglichten, das Rad auch für ältere Generationen wieder attraktiv zu machen und geländeunabhängig den Spaß am Radfahren genießen zu können. Um möglichst viele zum Radfahren zu bewegen, sei die Kombination von verschiedenen Verkehrsträgern wichtig, so Merkel.

Auf die Vernetzung der unterschiedlichen Fortbewegungsmöglichkeiten setzt auch Andreas Brand, Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Messe Friedrichshafen: „Menschenfreundliche Mobilität ist keine Einbahnstraße, 27.08.2013 – Eurobike 17/2013 Seite 1 sondern ein intelligent geschaltetes Kreuzungsbauwerk.“ Er sah den Besuch der Bundeskanzlerin bei der wichtigsten Fahrradmesse der Welt als außerordentliches Zeichen der Anerkennung für die Fahrradbranche. Die große Bedeutung der Mobilität für die Stadt Friedrichshafen und die Messe Friedrichshafen stellte er außerdem heraus: „Hier in Friedrichshafen hat Mobilität ihre Wurzeln, ihre Heimat, eine Zukunft und heute ein Zuhause, auch deshalb passt die Eurobike so gut zu uns.“ Auch Angela Merkel zeigte sich beeindruckt vom Messestandort am Bodensee: „Friedrichshafen ist in der Tat eine Stadt, die der Inbegriff von interessanten Mobilitätsformen ist.“

„Der Megatrend Fahrrad trifft sich auf der Leitmesse Eurobike in Friedrichshafen, die das Schaufenster der Fahrradindustrie und Mobilität weltweit ist“, betonte Bernhard Lange, Präsident des Zweirad-Industrie-Verbandes zur Eröffnung. Er stellte fest, dass das Fahrrad in der Politik angekommen und ein fester Teil der Mobilität geworden sei. „Während die Nutzung des Fahrrads als Freizeit- und Sportgerät insbesondere aus gesundheitlicher Sicht rundum positive Effekte erzielt, ist es im Hinblick auf den Umweltschutz das Fortbewegungsmittel, das in einem zukunftsfähigen, nachhaltigen Mobilitätskonzept allergrößte Bedeutung hat“, fügte Bernhard Lange hinzu.

An den Fachbesuchertagen von Mittwoch, 28. August bis Freitag, 30. August ist die Eurobike täglich von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Am Samstag, 31. August ist die Messe für Endverbraucher von 9 bis 18 Uhr zugänglich. Weitere Informationen unter www.eurobike-show.com.

Bei einem solch hohen Besuch wird nichts dem Zufall überlassen. Ein Veranstaltungs-Team der Messe Friedrichshafen regelte die Wegführung der Bundeskanzlerin, während sie von ihrem Sicherheitsstab unentwegt umschwärmt wurde.
# Bei einem solch hohen Besuch wird nichts dem Zufall überlassen. Ein Veranstaltungs-Team der Messe Friedrichshafen regelte die Wegführung der Bundeskanzlerin, während sie von ihrem Sicherheitsstab unentwegt umschwärmt wurde.

Nach Merkels Eurobike-Eröffnungsrede ging es geradewegs in die Ausstellungshallen und auf die Messestände ausgesuchter Firmen.
# Nach Merkels Eurobike-Eröffnungsrede ging es geradewegs in die Ausstellungshallen und auf die Messestände ausgesuchter Firmen.

Etwas unbedarft versuchte sich Deutschlands Regierungschefin einen Eindruck von aktuellen Trends und Fortschritten der Radsport-Industrie zu verschaffen.
# Etwas unbedarft versuchte sich Deutschlands Regierungschefin Eindrücke von aktuellen Trends und Fortschritten der Radsport-Industrie zu verschaffen.

Das geringe Gewicht der Edel-Rennräder schien Merkel sichtlich zu überraschen.
# Das geringe Gewicht der Edel-Rennräder schien Merkel sichtlich zu überraschen.

Auch wenn der Blick über die auf Schritt und Tritt folgende Pressemeute einen anderen Eindruck vermittelt, so schien sich das allgemeine Interesse am Besuch der Kanzlerin in Grenzen zu halten.
# Auch wenn der Blick über die auf Schritt und Tritt folgende Pressemeute einen anderen Eindruck vermittelt, so schien sich das allgemeine Interesse am Besuch der Kanzlerin in Grenzen zu halten.

Nach einem kurzen Stopp bei Scott setzt Angela Merkel ihren Radsport-Crash-Kurs im großzügig abgesperrten Stand von Specialized fort.
# Nach einem kurzen Stopp bei Scott setzte Angela Merkel ihren Radsport-Crash-Kurs im großzügig abgesperrten Stand von Specialized fort.

Das Nobel-E-Bike "Turbo" schien das Interesse der Kanzlerin dann doch tatsächlich zu wecken.
# Das Nobel-E-Bike „Turbo“ schien das Interesse der Kanzlerin dann doch tatsächlich zu wecken.

Die Specialized-Mitarbeiten waren unverkennbar stolz auf ihren hohen Besuch und dokumentieren diesem eifrig mit den Handys.
# Die Specialized-Mitarbeiten waren unverkennbar stolz auf ihren hohen Besuch und dokumentieren diesem eifrig mit den Handys.

Auf Wunsch eines Journalisten nahm Merkel dann auch persönlich Stellung zum Thema Fahrrad.
# Auf Wunsch eines Journalisten nahm Merkel dann auch persönlich Stellung zum Thema Fahrrad.

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Text: Eurobike Show Presseservice // Bilder Maxi Dickerhoff

  1. benutzerbild

    veganpunk

    dabei seit 05/2009

    Ich hoffe, die Gute hat just nach Deklaration Deutschlands als Fahrradnation auch wenigstens bei deutschen Bikeschmieden vorbeigeschaut und nicht nur bei amerikanischen.

    Aber immerhin: Fahrräder scheinen wenigstens ihre wankelmütige Aufmerksamkeit zu erregen. Kann man von Europa- und Datenschutzthemen nicht behaupten.
    Das Fahrrad und die dazugehörige Infrastruktur ist in Deutschland Neuland, genauso wie Demokratie, Datenschutz etc. Naja...Hauptsache das Vierrad rollt und bezahlt schön Benzinsteuer smilie

    Fahrradnation? Das ich nicht lache! Was für ein Hohn. Mal in Holland(Niederlande) geschaut? Die Fahrradwege und so...

    Das ist 'ne Fahrradnation!
  2. benutzerbild

    san_andreas

    dabei seit 02/2007

    Aaaaaaaaah....die Angie ist echt überall...naja, Rad-hochheben ist noch sinnvoller als Ipad-in-Aquarium-Halten.
    Die Leute werden in Zukunft auch noch mehr Räder brauchen, nachdem unsere Straßen kaum noch vernünftig befahrbar sind...

  3. benutzerbild

    nullstein

    dabei seit 08/2009

    Da lohnen sich wenigstens die 170mm am AM smilie

  4. benutzerbild

    san_andreas

    dabei seit 02/2007

    Eben. Auf einer deutschen Autobahn sollte man mindestens soviel Federweg haben. Da kann man dann die 1500 km Baustelle auch sinnvoll nutzen.

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