Das Rennen mitsamt der Gegend rundherum wurde als großartig angekündigt, die meisten der 101 Starter und Starterinnen betraten dennoch Neuland und die Neugierde war bei allen groß. Wenn der Namenssponsor persönlich das BBQ zubereitet und das direkt neben dem See, die Trails frisch und natürlich vor einem liegen und das freudige Hochgefühl selbst in anstrengenden Tretpassagen nicht nachlässt, dann haben sich letztes Wochenende am Reschenpass zwei gefunden, die perfekt zusammenpassen – Trail und Biker.

Dort, wo Österreich, Italien und die Schweiz am schönsten sind – Naturparadies Reschenpass.
# Dort, wo Österreich, Italien und die Schweiz am schönsten sind – Naturparadies Reschenpass.

Mit ausschließlich positiver Kritik kann niemand so richtig umgehen und deswegen hat’s in der Nacht vor dem Rennen auch geregnet. So kann man hier festhalten, dass der Regen schon Angst gemacht hat und man das Rennen mit angezogener Handbremse begonnen hat, so wie Freeride-Autor Christian Schleker, der nach Fahrfehler auf Stage 2 – „hab mich aus Doofheit verfahren“ – nicht um eine Disqualifikation herum kam. Ob der Ausflug in den See von Herrn Stromberg, seines Zeichens Chef einer Mountainbikeschule mit Fahrtechnikkursen im Angebot, irgendwie mit dem Regen zu tun hatte, wollen wir erst am Ende der Geschichte verraten.

Berge, ein See und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen bergauf und bergab.
# Berge, ein See und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen bergauf und bergab.

Aber dann wird’s auch echt schon wieder schwierig mit dem weniger Positiven. Für den allgemeinen Gesamteindruck seien hier nur ein paar Aussagen aufgelistet: „Der Trail ist ein Hammer“ (Gustav Wildhaber, SUI, Gewinner der allgemeinen Klasse), „total geil“ (Maxi Dickerhoff, GER, Zweitplatzierter), „Traum-Trails, anders kann man sie wirklich nicht bezeichnen. Bin absolut begeistert, die Sonne scheint, wir sind am See. I like a lot“ (Manfred Stromberg, GER, 3. Masters Men), „vom Erlebniswert eine der schönsten Strecken heuer. Enduro, so wie es sein muss!“ (Christian Schleker, GER).

Gusti Wildhaber
# Gusti Wildhaber

Doch was hat die Teilnehmer und Innen beim Alutech 3-Länder Enduro eigentlich erwartet? Trails, teilweise noch im Aufbau und sehr neu angelegt – naturbelassen, sehr schön und abwechslungsreich. Von Wald bis Steine, Wurzeln, Forstweg,… bietet die Gegend im Dreiländereck zwischen Österreich, Italien und der Schweiz alles; ist dabei nicht so steil oder abschüssig, aber doch auch anspruchsvoll. Zwischendurch immer wieder mal mit Blick auf den Reschensee, fährt man an alten Grenzabsperrungen vorbei und Pferden und kleinen Seen. Drei Gondeln waren beim Rennen im Einsatz und laut Uli Stampfer vom TVB Reschen sollen in Zukunft eventuell noch zwei weitere Gondeln Bikes befördern.

Neun Damen aus vier Ländern waren beim 3-Länder Enduro am Start. Im Bild die sechstplatzierte Steffi Teltscher aus Deutschland.
# Neun Damen aus vier Ländern waren beim 3-Länder Enduro am Start. Im Bild die sechstplatzierte Steffi Teltscher aus Deutschland.

Stichwort Rennen, das neben all dem Spaß und Flow und schottrigem Geballer tatsächlich auch noch stattgefunden hat – eine Woche vor der Ischgl Overmountain Challenge, der inoffiziellen Enduro EM, holt sich mit Bestzeiten sowohl beim Prolog als auch auf allen Stages der Schweizer Gustav Wildhaber vor dem deutschen Doppelpack Maxi Dickerhoff und Tobias Reiser den Sieg. Gleiches vollbringt die Gewinnerin bei den Damen, Birgit Braumann. Die Österreicherin finisht vor Ursula Gründel (GER) und der Österreicherin Andrea Ralser von der Alutech Trail Force. Bei den Masters Men müssen sich die beiden Herren der Fahrtechnikschulen – Stefan Herrmann (MTB Academy) und ein nasser Manfred Stromberg (Bikeride) dem Österreicher Markus Hauer geschlagen geben. Mit den Worten von Jens Krüger: „Fünf von fünf Sternen. Bisher bestes Enduro-Rennen, geht nicht besser“, wollen wir das Renngeschehen abschließen und uns noch einmal der neuentdeckten, Biker-freundlichen Gegend widmen.

“Altmeister” Stefan Herrmann wird bei den Masters Dritter.
# “Altmeister” Stefan Herrmann wird bei den Masters Dritter.

„Das Tolle an dem Gelände ist, dass es vom Untergrund her technisch ist, aber vom Gefälle nicht so extrem, deshalb kann man in allen Könnerstufen fahren. Wenn man Vollgas fährt mit hohem Fahrkönnen, dann ist es extrem anspruchsvoll, man kann’s aber auch langsam fahren, dann ist es flowig. Die Trails sind alle schön angelegt, ein gebauter Trail dazwischen, das ist alles sehr entspanntes Fahren,“ meint der Freeride-Redakteur und so hat auch jede Stage zumindest ein Prädikat von unseren Protagonisten erhalten: Auf Stage 1 „fühlst du dich als hätte einer gesagt: Komm, ich bau jetzt mal den geilsten, natürlichsten Singletrail“, Stage 2 „tut am meisten weh, da geht’s rauf und runter“ (Manfred Stromberg), Stage 3 und 4 sind selbst nach der verregneten Nacht noch relativ trocken und gut zu fahren gewesen meint Tobias Reiser und Stage 5 wartet mit „einer fiesen Tretpassage und wenn du oben bist dann geht’s richtig technisch runter“ (Christian Schleker).

 Alutech-Inhaber Jürgen Schlender und IBC-Vater Sebastian Tegtmeier
# Alutech-Inhaber Jürgen Schlender und IBC-Vater Sebastian Tegtmeier

Und weil das ganze Wochenende in der Reschenregion so schön war, darf auch eine großartige Abschlussgeschichte nicht fehlen und die wird hier im Originalton Manfred Stromberg nacherzählt: „Die Strecke führt einmal sehr eng an einem kleinen See vorbei und da hab ich mir gedacht, die Reschenregion ist nicht nur schön zum Fahrradfahren, sondern da kann man auch mal Badeurlaub machen und hab das gleich mal genutzt indem ich in diesen See hineingefallen bin. Weil der Fahrer vor mir mich ein wenig aus dem Konzept gebracht hat, hab ich eingehakelt und bin dann umgekippt. Ich musste den „Eject“-Knopf drücken und der ging voll in den See. Ich bin wirklich einmal komplett eingetaucht.“ Trotz alledem will er, gleich wie viele andere, die bei diesem grenzenlosen Enduro-Vergnügen dabei waren, auf jeden Fall wiederkommen. Passt perfekt!

Podium der Dmaen: Gründel Ursula, Braumann Birgit und Ralser Andrea [v.l.n.r.]
# Podium der Dmaen: Gründel Ursula, Braumann Birgit und Ralser Andrea [v.l.n.r.]

Es gibt noch sehr viel mehr tolle Fotos von diesem Event. Leider kann ich nicht alle mitschicken. Bei Interesse checkt mal https://www.facebook.com/3LaenderEnduroDas Event-Video wird morgen unter http://www.trailsolutions.at/3Laenderenduro/ Veröffentlicht! Gerne sende ich Euch mehr Fotos zu, einfach melden.

Alle Bilder stammen von Fotograf Tom Bause.

Das Siegertreppchen mit Maxi Dickerhoff, Gustav Wildhaber und Tobias Reiser (v.l.n.r.)
# Das Siegertreppchen mit Maxi Dickerhoff, Gustav Wildhaber und Tobias Reiser (v.l.n.r.)

Entspannen nach getaner Arbeit: Marco Bühler, Maxi Dickerhoff, Stefann Herrmann, Max Schuhmann und Hermann Meyer [v.l.n.r.]
# Entspannen nach getaner Arbeit: Marco Bühler, Maxi Dickerhoff, Stefann Herrmann, Max Schuhmann und Hermann Meyer [v.l.n.r.]

Die Ergebnisse des 3 Länder Enduro

  1. benutzerbild

    =.cf.= marduk

    dabei seit 04/2006

    Wo kann man sich denn da shuttlen lasen? Komme nach dem Worldcup in Leogang dort vorbei! Da könnte man glatt nen Zwischenstop einlegen smilie

  2. benutzerbild

    lale

    dabei seit 11/2004

    mich würde auch mehr interessieren!!!
    genne die gegend nur als kleiner junge und im winter. auf den bilder der facebookseite kann man sehen das wohl die gondel in schöneben shuttelt http://www.schoeneben.it

    auf der seite an sich findet man traurigerweise nichtmal infos zum event!!! und erst recht nicht zum endouro fahren bzw shutteln.

    also wer was weiß immer her damit. :-D

  3. benutzerbild

    hasardeur

    dabei seit 04/2012

    Es gibt eine Karte für alle 3 Skigebiete: Nauders (Bergkastellbahn), Schöneben und Haideralm. Alle Gondeln fahren im Sommer und nehmen Bikes mit.

  4. benutzerbild

    =.cf.= marduk

    dabei seit 04/2006

    Das hört sich schonmal gut an! Danke für die Info! Hast du evtl. auch noch ein paar Tip's für lohnende Abfahrten die sich gut mit dem Lift kombinieren lassen? Unsere Zeit dort unten ist leider recht begrenzt...

  5. benutzerbild

    hoedsch

    dabei seit 10/2005

    Liebe Veranstalter,
    ich bin heute den Trail von Plamort zum Reschensee runter gefahren und musste leider feststellen, dass der gesamte Wald wie eine Müllkippe aussieht. Wer ist denn dafür zuständig nach Ende der Veranstaltung die Flatterbänder und Schilder nebst sonstigem Unrat wieder einzusammeln?

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