Super Stimmung, tolles Wetter, packende Rennen: In Albstadt war dieses Jahr alles dabei, was sich ein MTB-Fan wünscht. Im Herrenrennen zum Abschluss war der Sieg zwar wieder früh vergeben, doch den enthusiastischen Zuschauern verdarb das nicht die Laune, denn um Platz zwei und fünf gab es spannende Duelle. Um den letzten Platz auf dem fünfköpfigen Podium kämpften auch zwei Deutsche. Wie das Rennen zu Ende ging, lest ihr hier:
# Manuel Mani Fumic auf neuem F-SI auf Rang 7.
Julien Absalon holt Weltcupsieg Nummer 29
Der französische Doppelolympiasieger ist nun der alleinige Rekordhalter was die Anzahl der Siege in der höchsten Rennserie der Welt angeht. Souverän gewann der BMC-Fahrer vor seinem Dauerrivalen Nino Schurter (Scott-Odlo) und seinem Landsmann Stéphane Tempier (BH-Suntour-KMC). Auf Platz fünf überquerte der deutsche Meister Moritz Milatz (BMC) das Ziel, nachdem er sich gegen Manuel Fumic und Daniel McConnell durchsetzte.
Nino Schurter und Julien Absalon setzten sich früh vom Rest des Feldes ab und es schien als läuft es auf ein Duell der Giganten hinaus. Doch nicht Schurter konnte dem Franzosen folgen, sondern ein anderer Schweizer, nämlich Fabian Giger. Die beiden fuhren in der zweiten Runde einen 12 Sekunden Vorsprung heraus und machten einen starken Eindruck. Doch das Unternehmen des Giant-Fahrers, dem großen Franzosen Paroli zu bieten, war in der vierten Runde beendet. Ab dann zog Absalon seine Kreise an der Spitze und holte nach was ihm letztes Jahr nicht vergönnt war. Bis ins Ziel brachte er 1:19 Minuten zwischen sich und den amtierenden Weltmeister. „Es war eines meiner Ziele dieses Jahr hier zu gewinnen. Es ist super das es mit dem dritten Weltcupsieg dieses Jahr geklappt hat.“, freute sich der beste Mountainbiker aller Zeiten.
Währenddessen kämpften in der Verfolgergruppe Schurter, Tempier und Giger um Rang zwei. Zwischenzeitlich war Maxime Marotte noch in dieser Gruppe zu finden, doch der Franzose legte früh den Rückwärtsgang ein – Platz neun erreichte er am Ende. Den Kampf um den Platz neben Absalon auf dem Podest gewann der Schweizer Weltmeister. Der war mit dem Ergebnis zwar „zufrieden“, hatte aber wenig nette Worte für die Strecke übrig: „Es liegt mir hier nicht. Es ist nicht technisch, es geht nur hoch, man hat keinen Flow. Es ist einfach nur harte Arbeit hier. Und die Abfahrt? Was soll ich sagen, es ist eine Autobahn.“ Er habe sich in einer guten Verfassung gefühlt, doch die Strecke machte heute wohl den Unterschied, bekannte Schurter.
Um den fünften Rang griffen zwei Deutsche ins Geschehen ein. Moritz Milatz (BMC) und Manuel Fumic (Cannondale) fighteten gemeinsam mit dem Sieger des Vorjahres Daniel McConnell darum. Sieger des Duells war der BMC-Biker. In der fünften Runde löste er sich und brachte erst einmal ca. zehn Sekunden zwischen sich und seine Kontrahenten, die er bis ins Ziel verteidigte. „Nach letzter Woche wusste ich, dass ich es kann.“, freute sich Milatz. „Das Rennen war brutal hart, aber die Strecke kam mir entgegen. Bei diesem sensationellen Publikum wird man dann auch gepusht. Jetzt bin ich top motiviert für die EM.“ Manuel Fumic war auch „super happy“ mit Platz sieben. „Vor heimischem Publikum hat man immer etwas Druck, aber ich glaube, ich hab das gut gemacht und bin clever gefahren. Als Moritz attackierte, da dachte ich McConnell blufft und fährt später wieder ran, doch er konnte auch nicht mehr. Dann war es nur noch ein Kampf um Platz sechs, ein Ausscheidungsfahren von uns beiden.“ Für die EM nächste Woche in St. Wendel hofft der Deutsche auf ein Platz unter den ersten fünf.
Der dritte Deutsche im Bunde, Markus Schulte-Lünzum (Focus), und Sieger des Weltcups von Albstadt letztes Jahr in der U23, lieferte ebenfalls eine tolle Leistung ab. „Die erste Hälfte war mega geil. Ich war zwischenzeitlich auf Platz elf und musste viel investieren. Das musste ich zum Schluss vielleicht etwas büßen, aber es war richtig cool hier bei der geilen Stimmung.“, freute sich der Focus-Fahrer. Letzten Endes erreichte er das Ziel als 28.
Wolfram Kurschat konnte mit seinem Rennen auch sehr zufrieden sein – er wurde 38.
Alle Ergebnisse, auch von den Damen und der U23, findet ihr hier.
Absalon, Giger und McConnell auf der neuen XTR unterwegs
Die drei Shimano-Fahrer testeten zum ersten Mal im Weltcup dieses Jahr die neue XTR Di2. „Sie ist sehr schnell und arbeitet perfekt. Ich werde das System auf jeden Fall behalten, weil es einfach besser ist, als das alte.“, erzählte ein begeisterter Absalon. Auch Moritz Milatz freut sich auf die neue Gruppe. „Ich konnte sie leider noch nicht testen, aber sie sieht super aus und ich werde sie auf jeden Fall fahren. Ich freu mich drauf.“
Ganz am Rande gab Julien Absalon noch bekannt, dass er seine Karriere nach dieser Saison nicht beenden wird. „Ich mache weiter. Ich weiß, dass ich Rennen noch gewinnen kann.“ Die MTB-Szene darf sich also auf den Champion auch in Zukunft freuen. Nach heute insgesamt 29 Worldcupsiegen, drei davon in diesem Jahr, kann ihm die Krone als erfolgreichster XC-Fahrer aller Zeiten wohl so schnell niemand mehr abnehmen.
# Julien Absalon zog ab der vierten Runde einsam seine Kreise an der Spitze.
# Daniel MCConnel vor den beiden Deutschen.
# Ondrej Cink erwischte keinen guten Tag und beendete das Rennen.
# Die Verfolgergruppe im zweiten Anstieg.
# Moritz Milatz im Drop.
# Marco Fontana meldete sich mit Rang 8 in den Top-Ten zurück.
# Nino Schurter wurde von den Zuschauern den Berg hochgepeitscht.
# Stephane Tempier aus Frankreich stand wieder auf dem Treppchen, heute Rang 3 für ihn.
# Moritz Milatz schnappte sich den letzten Podiumsplatz.
# Daniel McConnell sicherte sich Rang 6.
# Markus Schulte-Lünzum war dritt bester Deutscher – nach toller Startphase Rang 28 für ihn.
# Die zahlreichen Zuschauer warten auf die Siegerehrung.
# Der deutsche Moritz Milatz konnte auf viele Fans bauen, hier mit extra Fahne.
# Podium Herren: Fabian Giger, Nino Schurter, Julien Absalon, Stephane Tempier und Moritz Milatz.
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