Mit knapp 3 Minuten Vorsprung siegte eine junge etatmäßige Straßenfahrerin. Vor etlichen Zuschauern bei angenehmen Bedingungen setzte sich die Siegerin bereits in der ersten Runde an die Spitze und baute ihren Vorsprung stetig aus. Adelheid Morath mischte bis zur letzten Runde um den dritten Platz mit, hatte dann aber großes Pech. Bei der deutschen Olympiasiegerin Sabine Spitz lief heute nicht viel zusammen.


# Bei Sabine Spitz lief es heute nicht optimal. Platz 11 am Ende beim Heimworldcup.

Pauline Ferrand-Prevot wie in Nove Mesto

Die Französin Ferrand-Prevot (Liv Pro XC Team) legte einen ähnlichen Ritt wie eine Woche zuvor in Tschechien hin. Mit 2:59 Minuten gewann die ehemalige Junioren-Weltmeisterin vor Gunn-Rita Dahle Flesjaa (Multivan Merida) und Jolanda Neff (Liv). Adelheid Morath (Sabine Spitz Haibike Pro Team) stürzte in der letzten Runde schwer im Teufelscorner und musste so den dritten Platz kampflos abgeben. Zuvor lag sie stets in der Gruppe um den letzten Platz auf dem Treppchen und machte am Berg den Eindruck, dass sie diesen auch erreichen kann – schlussendlich wurde sie Sechste. „Ich bin im Teufelscorner in einer Kurve gestürzt und war kurz richtig benommen. Danach habe ich versucht sofort meinen Rhythmus wieder aufzunehmen, aber das war nicht einfach. Ich habe dann nur noch um Platz sechs gekämpft.“, gab eine enttäusche Adelheid Morath zu Protokoll. Das Missgeschick passierte ihr an der selben Stelle an der sich Sabine Spitz im Vorjahr das Schlüsselbein gebrochen hat. „Ich bin irgendwie mit dem Vorderrad an einer Wurzel hängen geblieben.“ Doch die Haibike-Fahrerin zeigte trotzdem ein starkes Rennen. Ob sie tatsächlich zum ersten Mal in ihrer Karriere unter die ersten drei hätte fahren können bleibt Spekulation, doch am Berg machte sie einen sehr starken Eindruck. Ihr Manko am heutigen Tag lag in den Downhills. Vor allem mit der bergab fliegenden Schweizerin Jolanda Neff hatte sie stets ihre liebe Müh und Not. „Ich musste versuchen Neff am Berg abzuhängen, denn bergab hatte ich keine Chance.“, so Morath.

Ihre Teamchefin Sabine Spitze erwischte keinen guten Tag. Am Anfang konnte sie noch in Schlagdistanz zur Spitze mitmischen, doch ab dem Ende der zweiten Runde lief es bei ihr nicht mehr rund. „Sabine hat am Anfang vielleicht ein bisschen überzogen, aber sie konnte ihre Leistung auch nicht abrufen. Es war irgendwann nur noch Schadensbegrenzung.“, meinte ihr Ehemann Ralf Schäuble. „Es ist sicher nicht ihre Strecke, aber das ist keine Erklärung für Platz elf.“ Spitz selbst lobte wieder einmal das Albstädter Publikum: „Hier ist ein grandioses Publikum und Stephan (A.d.R. Stephan Salscheider, Organisator des Weltcups) und Sven (A.d.R.: Sven Simon) sorgen mit ihren Mikros für eine super Unterstützung.“

Um die Podestplätze fuhren heute also Andere. Genaugenommen nur um Platz drei. Der erste Platz war eine erneute Show der jungen Französin Pauline Ferrand-Prevot, die vor der Saison gar nicht vorhatte MTB-Rennen dieses Jahr zu fahren. „Ja, das stimmt. Ich wollte hauptsächlich auf der Straße fahren. Jetzt versuche ich natürlich zu Switchen. Ein Dank geht an dieser Stelle auch an mein Team, dass das so gut möglich ist hier. Die Übersee-Weltcups wollte ich eigentlich auch nicht fahren – jetzt mal schauen, vielleicht jetzt schon.“, erzählte die Liv-Fahrerin grinsend. Heute war sie wieder einmal zu stark für die Konkurrenz. 2:59 Vorsprung auf die große Gunn-Rita Dahle Flesjaa. Allein das sagt alles. Wie es zu dem Sieg kam, kann man auch in wenigen Worten wiedergeben: Nach dem Start setzte sie sich an die Spitze und fuhr ihr Tempo und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Gleichzeitig war Dahle Flesjaa sicher auf Rang zwei – genauso ungefährdet wie Ferrand-Prevot an der Spitze. Also gab es nur einen Kampf um Platz drei. In der Gruppe war Adelheid Morath, Jolanda Neff, Tanja Zakelj und Catharine Pendrel. Morath war am Berg die schnellste, Neff in der Abfahrt. Es war oft ein Hin und Her: Morath fuhr im Uphill einen Vorsprung heraus, Neff war unten wieder dran oder umgekehrt. In der letzten Runde gelang dann der jungen Schweizerin eine richtungsweisende Vorentscheidung, als sie oben im Teufelscorner als erste der Gruppe in den Downhill ging. Morath stürzte und so war der Weg frei für Neff. „Unsere Gruppe lief gut und ich hatte keine Defekte und bin endlich mal gut durchgekommen, das war schon einmal wichtig heute.“, freute sich die Weltcupleaderin über ihren dritten Platz.

  1. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    Mit knapp 3 Minuten Vorsprung siegte eine junge etatmäßige Straßenfahrerin. Vor etlichen Zuschauern bei angenehmen Bedingungen setzte sich die Siegerin bereits in der ersten Runde an die Spitze und baute ihren Vorsprung stetig aus. Adelheid Morath mischte bis zur letzten Runde um den dritten Platz mit, hatte dann aber großes Pech. Bei der deutschen Olympiasiegerin Sabine Spitz lief heute nicht viel zusammen.


    → Den vollständigen Artikel „XCO World Cup #4 - Albstadt: Überragende Siegerin, Morath mit viel Pech“ im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Schade für die Adelheid,das sah lange Zeit gut aus(nur in den Abfahrten sehr krampfig)!

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!