Schon am Samstag berichtete unser MTB-News.de-Blogger David Schmied vom ersten Training am Parpaner Rothorn, wo am vergangenen Wochenende das Trek Bike Attack in seiner 14. Auflage ausgetragen wurde. Nach einem anstrengenden ersten Training stand für die knapp 800 Teilnehmer am Samstagnachmittag die Qualifikation auf dem Programm. Wie die Quali für David verlief, berichtet er in seinem zweiten Blog.
# Auf geht´s zum Start der Quali
Davids Blog: Plattfuß im Felsenmeer
Die Qualifikation zum Finale der Trek Bike Attack ist vorbei. Meine Chance auf den Sieg am Sonntag ist es auch. Ich bin 200 – 300 Meter nach dem Start übermotiviert ins offene Messer gefahren. Von dieser kurzen unüberlegten Aktion habe ich einem Snakebite am Hinterrad davongetragen. Die Luft war sofort raus, als ich diesen unnötig scharfkantigen Stein küsste.
Man befindet sich im Rennen um die beste Qualifikation oder um das beste Finale immer auf einer Gratwanderung. Schon ein kleiner Fehler kann einen weit zurückwerfen. Ich wurde mit einer Zeit von 24 Minuten 25 Sekunden auf den 393. Platz und in den sechsten Sektor zurückgeworfen. Im Finale werde ich versuchen das Feld von hinten aufzuräumen. Das wird bei dem sehr schmalen Start auf dem Parpaner Rothorn kein leichtes Spiel werden. Man steht dort auf einer Breite von vier bis fünf Metern eng gedrängt. Bis man das erste Nadelöhr durchquert hat, ist man im Pulk gefangen. Da ist Überholen nur schwer möglich.
# David rettet seinen verpatzen Lauf mit hängen und würden ins Ziel – am Ende Platz 393 für ihn.
Es waren Claudio Loureiro (Team Transition/SRAM) und Alba Wunderlin (Stützrädli), die die Gratwanderung in der Qualifikation am besten gemeistert konnten. Sie siegten in ihrer Kategorie mit einer Fahrtzeit von 15.24,0 und 18.35,1 Minuten. Loureiros Zeit spiegelt das Wetter wieder. Den Vormittag über hingen dicke Regenwolken am Himmel, die den Boden aufgeweichten. Gerade die mittlere Strecke, die über Wiesen führt, hat unter dem Regen gelitten. Sie war, wenn man die Bestzeiten 2014 (unter 16 Minuten) mit den Bestzeiten 2013 (unter 15 Minuten) vergleicht, eine Minute langsamer.
Alba hat der Favoritin bei den Frauen, Birgit Braumann (Trek Gravity Girls), eine halbe Minute abgenommen. Braumann landete auf Platz zwei vor Elke Rabeder (Mauna Loa DH Pro Racing). Hinter Loureiro machten Marco Arnold (Giant Swiss Team), Mirco Widmer (Giant Swiss Team) und Mike Schuler (Giant Swiss Team) das Rennen. Die Spitze der Enduro World Series kam in Winterpark/Co in türkis (Yeti/Fox Shox Factory Team) daher, in Lenzerheide war sie blau.
# Bescheidene Bedingungen – Schlechter hätte das Wetter in Lenzerheide nicht sein können.
Arnold war im Training viel und gut auf dem Downhiller unterwegs. Das gute Gefühl im Training hat ihn in der Qualifikation nicht verlassen. Er kam mit der Strecke sehr gut zurecht und verwies die Nummer „1“, Widmer, auf den dritten Platz. Im Finale ist Arnolds Ziel mit Köpfchen aufs Podium zu fahren: „Auf der Strecke kann während dem Rennen viel passieren. Sich das Rennen einzuteilen und am richtigen Ort anzugreifen ist sehr wichtig“.
Ein zentraler Ort im Rennen sind die Anstiege Richtung Churwalden. Hier wird in erster Linie Widmer als ehemaliger CC-Fahrer punkten können. Etwas Angst vor den Anstiegen bleibt Widmer trotzdem. Aber ihm bleibt auch Spaß: „Es hat Spaß gemacht im Training im Bikepark rum zu sauen. Die Strecke ist teils extrem schnell, ich mag solche Sachen“. Widmer fährt alles (auch die Qualifikation) mit seinem Enduro: „Ich kenn das am besten“. In der Qualifikation war das Enduro vielleicht zu seinem Nachteil. Fürs Finale wird Widmer aber auf seinem Enduro sehr gut eingefahren sein. Übung macht den Meister, und davon haben die, die in der Qualifikation noch auf dem Downhiller gefahren sind, weniger.
# Volle Attacke trotz widrigster Bedingungen.
Nicht nur der Wechsel vom Downhiller zum Enduro, auch der Wechsel vom Einzelstart zum Massenstart kann beim Finale für frischen Wind in der Ergebnisliste sorgen. Der Viertplatzierte, Schuler, hat vor Massenstarts immer ein bisschen Respekt. „Mal schauen, wie es ausgeht!“, so Schuler zum Finale.
# Podium der Herren: 1. Claudio Loureiro; 2. Marco Arnold; 3. Mirco Widmer
# Quali-Podest der Damen: 1. Alban Wunderlin; 2. Birgit Braumann, 3. Elke Rabeder
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