Die bisher knappste Entscheidung im Rahmen des Internet Community Bikes! Nur 8 Stimmen mehr gab es für die 150/170mm Federweg-Option als für die etwas weniger dicke 140/160mm Variante. Ingenieur Stefan Stark hat Hoffnungen, beide Parteien glücklich zu machen: Durch Verwendung zweier verschiedener Dämpfer könnte der Endkunde dann entweder das eine oder das andere wählen, Details folgen nächste Woche.

Wie gehen wir mit diesem Ergebnis um?

Stefan Stark, übernehmen Sie:

Zur Idee:

Die Federwegverstellung wird mittels einer mehrteiligen Wippe realisiert. Das Mittelstück wird quasi der „Slider“ mit der Dämpferaufnahme. Durch geschickte Anordnung soll die Kraft formschlüssig übertragen werden. Der angesprochene Schnellspanner (falls ich was passendes finde) hat dann nur noch die Aufgabe das Zeug zusammen zu halten, muss aber selbst nicht viel Belastung ertragen. Da das Mittelstück ohnehin nur ein kleines Frästeil wird könnte man davon verschiedene Versionen für unterschiedliche Dämpferlängen machen… dann könnte eine zusätzliche (Kosten und Gewicht verursachende) verstellbare Aufnahme am Rahmen wegfallen.

Das eine Verstellung während der Fahrt realisierbar ist glaube ich nicht. Es walten ziemlich große Kräfte am Dämpfer. D.h. die Fixierung vom Verstellmechanismus muss ausreichend fett dimensioniert werden und die Stellkräfte wären im Betrieb sicher auch nicht gerade winzig…

Die Verstellung sollte aber auf jeden Fall funktionieren ohne dass man mitten auf dem Trail mit losen Kleinteilen hantieren muss. Dann benutzt das Ding nämlich wirklich keiner während einer Tour…

Der User Mountainlion hat hierzu bereits zwei klasse Skizzen angefertigt, die andeuten, wie die Verstellung aussehen könnte. Er selbst dazu:


FLIP CHIP V1 Matthias Guertner

„Hab mal gezeichnet wie ich mir das vorstellen könnte.
Bin kein Freund von verschiebbaren Slidern, ich halte die im Mountainbike für aufwändiger und dreck/fehleranfälliger als Drehgelenke. Ich denk mir so einen drehbaren Flip Chip, der formschlüssig in der Wippe sitzt wäre möglich. die Kräfte wären damit leicht zu übertragen.“

Außerdem noch folgende Idee, die „Flipdisc“ von Mountainlion:

„Da ich aber immer noch ein Fan von Drehgelenken bin, eine weitere Variante, und auch dieses mal ohne eingezeichnete Arretierung, da duerfen sich die Ingenieure spielen “


FLIP DISC V1 Matthias Guertner

Und auch Tobsinger hat eine Variante skizziert und kommentiert:


wippe links

„Eine weitere Variante wäre die Arretierung über einen Konus zu machen, der beidseitig innen am Schnellspanner liegt, dadurch kann man die Position einfach festlegen und man benötigt keine zu grossen Drehmomente um den Schnellspanner in der position zu halten.
Die Torsionsteifigkeit der Wippe ist gegeben, durch die Verschweißung beider Seiten, also einteilig, nicht mehrteilig, wie Stefan vorgeschlagen hat. Kann man natürlich auch schrauben.

Das ist nur ne grobe Skizze die das Prinzip zeigen soll. Proportionen stimmen nicht unbedingt.“

Der dritte Entwurf von Grillmeister geht auf die zweite Variante von Mountainlion ein:

Meine Idee: Die Kraft wird im arretierten Zustand über aufliegende Buchsen übertragen. Übergangspassung am Excenter-Schwinge und aufreiben bei Montage für die Bohrung des Sperrbolzens, sowie passende Materialauswahl werden dafür sorgen dass es passt.


grillmeister flipchip

Designtechnisch ist es natürlich jetzt nicht mehr so schön, weil ich künstlerisch eine Niete bin, und Konstruktions- und Fertigungstechnisch ist es eine Katastrophe, weil ich bei Prinzipskizzen stets Quick&Dirty arbeite.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, am Montag geht es in die nächste Runde – bis dahin: Genießt die Sonne, das DirtMasters, geht Fahrrad fahren, und wer will drückt den Bayern die Daumen…
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Nachdem Basti und Stefan aus Fernost zurück sind gilt es nun, die Kinematik zu finalisieren. Während über die Kennlinie des Hinterbaus nicht diskutiert werden wird, weil sich hier zum einen im Grunde alle einig sind und zum anderen Stefan schon einige sehr gute Hinterbauten ausgelegt hat, ist ein sehr wichtiger Parameter noch zu bestimmen: Der Federweg.


Internet Community Bike – Entwurf 0.1 von Stefan Stark

Bei bisherigen Entwürfen wurde meist mit einem Federweg von 150 bis 170mm gearbeitet – je nachdem, wie der jeweilige Zeichner die bisherigen Entscheidungen zum Communitybike interpretiert hat. Zur Erinnerung deshalb hier die bisherigen Abstimmungsergebnisse:

  • Enduro mit AM Genen
  • 26″ mit Option auf 650B
  • Antriebsneutral, wartungsarm, stabil & leicht, gute Schwerpunktlage
  • Viergelenker mit Dämpfer etwa parallel über dem Unterrohr

Eine bisher weit verbreitete Interpretation dieser Punkte waren Federwege um 150 – 170mm, doch wir wollen wirklich von euch wissen: Wie viel Federweg muss ein Enduro haben? Wirkt sich die Entscheidung „AM-Gene“ auf den Federweg aus? Haben aktuelle Enduros zu viel, zu wenig, oder genau richtig viel Federweg? Schaut man sich momentan am Markt erfolgreiche Konzepte an, ist kein klarer Trend erkennbar: Einerseits gibt es Bikes, wie das Nukeproof Mega, die mit 150mm gut auskommen, auf der anderen Seite Longtravel-Bikes wie Scott Genius und Konsorten mit 185mm Federweg.

genius lt 185mm nukeproof-mega-150mm blackmarket roam 160 yeti-sb-66-152mm

Doch liegt der Federweg fest, stellt sich schon die nächste Frage: Fixer Federweg, oder doch lieber verstellbar?

Weil wir mit Stefan Stark einen findigen Entwickler mit an Bord haben, machen wir euch die Entscheidung ein bisschen einfacher: Das ICB wird über eine Federwegsverstellung verfügen. Das System dazu kann entweder mit Schraube (für die Grammfüchse) oder mit Schnellspanner (Für die Komfortsucher) konfiguriert werden, in jedem Fall bleibt das Mehrgewicht marginal.

Jetzt ist es an euch, unsere Entscheidung „Enduro mit AM Genen“ in einen konkreten Wert zu übersetzen. Dazu habt ihr in der Umfrage nun eine Stimme, mit der ihr beide Positionen festlegen könnt. Die Mehrheit wird entscheiden, diese Ergebnisse werden nicht gemittelt.

Abstimmungsoptionen: 

  • 140mm / 160mm
  • 150mm / 170mm
  • 160mm / 180mm

Warum gibt es nur diese Wahlmöglichkeiten?

Ganz einfach: Weil sie den kompletten sinnvollen Bereich abdecken. Uns ist kein Enduro mit unter 140mm oder über 180mm Federweg bekannt. Wir wollen auch nicht das erste solche bauen, weil es unserer Überzeugung nach keinen Sinn für ein Trailbike, Enduro oder AllMountainbike macht. Und Federwege in weniger als 10mm Schritte einteilen? Das macht unserer Meinung nach in Anbetracht von Messungenauigkeiten, variierenden Dämpferhüben und Fertigungstoleranzen keinen Sinn.

Warum liegt der Unterschied zwischen den beiden Federwegen jeweils bei 20mm?
Auch hier wieder: Weil es sinnvoll ist. Eine Verstellung um einen Zentimeter macht keinen ernsthaften Unterschied, eine Verstellung um drei Zentimeter oder mehr ist nicht mehr mit einem Dämpfer sinnvoll zu handhaben, weil das Übersetzungsverhältnis dann zu unterschiedlich wäre.

Wie geht es danach weiter?

Mit diesem Ergebnis wird Stefan Stark die Hinterbaukinematik finalisieren. Damit wird dann bald die genaue Position der Drehpunkte feststehen, ab dann kann es in Richtung Design, Geometrie und Standards gehen.

Zur Federwegs-Umfrage gelangt ihr HIER im Thread im Unterforum icb.mtb-news.de 

  1. benutzerbild

    Rocky-92

    dabei seit 07/2009

    Fändest Du die Argumentation "zu kompliziert, zu teuer" besser?
    Definitiv besser, ja. Auch zu anfällig, zu instabil... da geh ich mit, sowas könnte ich akzeptieren.
  2. benutzerbild

    Ericvdm

    dabei seit 08/2010

    Ja stimmt ich sehe meinen "fehler"!
    aber man könnte ja mal was ganz anderes machen das man ne drop machiene und en am-en fully hat!

  3. benutzerbild

    Sash_W

    dabei seit 03/2010

    wenn die Streckenabschnitte in denen man tauschen möchte nicht sehr lang sind macht es Sinn... der, der es nicht braucht, braucht ja nicht öfter umstellen... ich find nur die Argumentation blöd: brauch ich nicht, deshalb unnötig...
    War kein Argument sondern meine persönliche Meinung. Wenns andere brauchen soll´s so sein. Ich hab auch kein Problem damit, wenn´s die Funktion gibt.
    Ich frag mich nur wie das dann aussieht: je ein Finger an der Bremse, mit einem Hydraulikstütze runter, der andere stellt den Federweg hoch und dann evtl. noch schalten. So müsste das ja aussehen wenn ihr während dem Fahren mitten am Trail den Federweg umstellen wollt.
  4. benutzerbild

    crossboss

    dabei seit 03/2012

    Es war ja nur ein Vorschlag,smilie mit der internen Dämpferfederwegsregulierung. Das Know How hätte DT Swiss z.B. Beim Genius von Scott funktioniert das sehr gut. Ich nutze das je nach Geländebeschaffenheit rauf wie runter ständig zusammen mit Lockout vom Lenker und absenkbarer Sattelstütze. Ich bin gerade damit ein Endurorennen in Winterberg gefahren und 173er geworden. Verstellung hat man schnell im Griff , kein Thema, immer bestes Setup , je nach Untergrund.

    Ich bin stolz drauf, das Mittelfeld von 350 Startern mit dem Boliden (14,5 kg) geschafft zu haben.
    Trailrakete mit 180mm ist echt wirklich kein Problem das hat das Genius LT 180 bewiesen denke ich.smilie Es sind da aber auch Allmountainbikes ,mit 150mm gut durchgekommen da der Untergrund nicht so ruppig war.

    Aber es gibt auch sicher simplere technische Lösungen , die weniger kostenintensiv sind aber sicher auch schwerer.smilie

  5. benutzerbild

    nuts

    dabei seit 11/2004

    Inzwischen wir hier über die Realisierung der Federwegverstellung diskutiert und auch bald abgestimmt.

    Dieser Thread wird der Übersichtlichkeit wegen geschlossen.

    Danke für die fruchtbare Diskussion!

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