Wie wir euch bereits gestern voller Vorfreude angekündigt hatten, ist es wieder an der Zeit das größte MTB-Gravity-Festival der Welt zu zelebrieren. Nachdem am ersten Tag noch keine nennenswerten Events ausgetragen wurden, war der gestrige zweite Tag bereits mächtig action-geladen. Den Anfang machte das „Canadian Open Enduro“-Rennen, gefolgt vom äußerst hochkarätig besetzten Dual Speed & Style.

Tag 2 – Canadian Open Enduro

Nachdem wir den Jetlag an unserem dritten Tag in British Columbia endlich in den Griff bekommen hatten, war die Vorfreude am gestrigen Morgen mehr als groß, den ersten vollen Tag in Whistler so richtig auskosten zu können. Auch das Wetter konnte schon am frühen Morgen mit angenehm sommerlichen Temperaturen überzeugen und ließ uns erwartungsvoll in den Tag starten. Für Kai und mich stand gleich zu Anfang das „Canadian Open Enduro“-Rennen auf dem Programm.

Aus zeitlichen Gründen hatten wir es am Vortag nicht mehr geschafft, die Enduro-Rennstrecke, welche zu Teilen im Bikepark aber auch außerhalb des Parks angelegt war, zu trainieren. Wir mussten uns dementsprechend auf so manche Überraschung gefasst machen. Da das Rennen inmitten des größten und wohl besten Bikeparks der Welt startete, waren wir uns sicher, dass uns viele spannende Abfahrten erwarten würden – die wenigen Uphill-Passagen hätten wir dafür gerne in Kauf genommen. Leider machte sich jedoch schon vor dem Start schnell Ernüchterung breit. Kurz bevor wir auf die Strecke geschickt wurden, erzählte uns Sven Martins Frau Anka, die die Rennstrecke am Vortag ausgiebig trainiert hatte, dass wir uns nicht zu früh auf das Rennen freuen sollten. Es wäre eigentlich nicht viel anders als ein XC-Rennen und hätte einige sehr unschöne Tretpassagen inne, von den eher weniger spaßigen Abfahrten ganz zu schweigen, so die Auskunft von Anka. Keine guten Aussichten für unser erstes Rennen im Rahmen des Crankworx.


Whistler Crankworx Enduro – Anka Martin

Mit Ankas Erzählungen im Hinterkopf begaben sich Kai und ich ins Rennen – schnell mussten wir der Realität ins Auge blicken und enttäuscht feststellen, dass Anka nicht übertrieben hatte. Nach einem kurzen aber steilen Uphill führte uns die erste Etappe auf den „Crank It Up“-Trail des Bikeparks. Dieser hat im „Herunterroll-Modus“ zwar einen gewissen Reiz, im Rennen handelt es sich jedoch nur um ein riesig langes Tretstück, dessen Sprünge nicht für Renngeschwindigkeiten ausgelegt sind, wodurch wir permanent im „Flat“ einschlugen – hier half selbst „Scruben“ nicht mehr viel.

Ob Treten hin oder her, Strecken sind bekanntlich Geschmackssache. Was jedoch zur Diskussion stand, war die schlechte Organisation des Rennens: Schon auf der ersten Etappe wurde nicht markiert, an welcher Stelle die Fahrer die Lichtschranke der Zeitmessung des Ziels durchfuhren – doch damit nicht genug, selbst das Ziel als solches war nicht zu erkennen. Das hatte zur Folge, dass sich so manche Fahrer am Ende der Strecke einfanden, und sich nicht im Klaren darüber waren, ob die Etappe nun vorüber sei oder nicht. Die nächste Misere ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten: Nach dem Beenden der ersten Wertungsprüfung hatten wir 25 Minuten Zeit, um uns am Start der zweiten Stage einzufinden. Leichter gesagt als getan, denn die Rennorganisation gab den Teilnehmern weder Kartenmaterial mit auf den Weg, noch wurde die Anfahrt zur nächsten Etappe via Wegmarkierungen gekennzeichnet. Die nicht ortskundigen Fahrer, zu denen auch wir gehörten, mussten also blindlinks auf die Suche nach dem zweiten Startpunkt gehen. Die Suche führte uns zwar an so manch schöne Plätze rund um Whistler, welche man während eines normalen Bikepark-Aufenthalts wohl nie zu Gesicht bekommen würde, den Startpunkt konnten wir jedoch nicht ausfindig machen. Erst als wir auf ortskundige Teilnehmer trafen, kamen wir endlich auf den richtigen Weg.


Whistler Crankworx Enduro – Aussicht

Als unsere Gruppe nach einer gewissen Wartezeit gemeinsam mit den weiblichen Teilnehmerinnen Emmeline Ragot und Fionn Griffiths verspätet am Start eintraf, wurde uns kompromisslos mitgeteilt, dass wir unsere vorgegebene Startzeit verpasst hätten und die Uhr seit diesem Zeitpunkt bereits gegen uns laufen würde. Während sich der zeitliche Rückstand bei Kai und mir auf knapp 6 Minuten belief, waren Emmeline und Fionn bereits 15 Minuten hinten nach. Nachdem wir den Offiziellen am Start versuchten zu erklären, dass es für Fahrer von außerhalb nicht möglich war, den Start innerhalb der vorgegebenen Zeit zu erreichen, diese jedoch kein Einsehen hatten, entschlossen wir uns das Rennen demonstrativ abzubrechen. Lediglich Kai wollte sich die Teilnahme, welche mit einer Startgebühr in Höhe von 70 Dollar verbunden war, nicht nehmen lassen und versuchte sein Glück – doch auch die darauffolgenden Etappen wurden bis auf eine Ausnahme nicht besser.

Als Wermutstropfen bescherte die fünfte und letzte Etappe den verbliebenen Teilnehmern eine grandiose Abfahrt vom höchsten Punkt der um Whistler liegenden Berge, dem „Top Of The World“ bis hin zum Zielbereich in Whistler Village. Kai beschrieb die Strecke als äußerst flowig und höchst spaßig, wenngleich sie auch bei einer Fahrzeit von knapp 20 Minuten sehr anstrengend war. Nach all den organisationsbedingt widrigen Bedingungen war die letzte Wertungsprüfung wahrlich eine kleine Entschädigung.

Fazit: Unser erstes Rennen in Whistler lässt sich aus sportlicher Sicht als glatten Reinfall beschreiben. Nicht nur weil die Strecken, welche zwar landschaftlich schön gelegen, aus fahrerischer Sicht aber sehr XC-lastig ausgelegt waren, sondern vor allem weil die Organisation des Rennens ein wahrer Graus war. Der einzige Wermutstropfen waren da nur die schöne Natur und die Trails rund um Whistler, auf welche man sonst wohl nicht so schnell aufmerksam geworden wäre.

Canadian Open Enduro – Fotostory:

Whistler Crankworx Enduro - Dan Atherton# Whistler Crankworx Enduro – Dan Atherton

Whistler Crankworx Enduro - Jared Graves
# Whistler Crankworx Enduro – Jared Graves

Whistler Crankworx Enduro - Fly low
# Whistler Crankworx Enduro – Fly low

Whistler Crankworx Enduro - Fox - Josh Carlson
# Whistler Crankworx Enduro – Fox – Josh Carlson

Whistler Crankworx Enduro - Richi Schleys Dust
# Whistler Crankworx Enduro – Richi Schleys Dust

Whistler Crankworx Enduro - Fight uphill - Tyler Morland
# Whistler Crankworx Enduro – Fight uphill – Tyler Morland

Whistler Crankworx Enduro - Zeig die Zähne - John Frey
# Whistler Crankworx Enduro – Zeig die Zähne – John Frey

Whistler Crankworx Enduro - Drehmoment
# Whistler Crankworx Enduro – Drehmoment

Whistler Crankworx Enduro
# Whistler Crankworx Enduro

Whistler Crankworx Enduro - Brian Lopes
# Whistler Crankworx Enduro – Brian Lopes

Whistler Crankworx Enduro - Maxi Dust
# Whistler Crankworx Enduro – Maxi Dust

Whistler Crankworx Enduro - Maxi Dust
# Whistler Crankworx Enduro – Maxi Dust

Whistler Crankworx Enduro - Maxi Uphill
# Whistler Crankworx Enduro – Maxi Uphill

Whistler Crankworx Enduro - Kai Uphill
# Whistler Crankworx Enduro – Kai Uphill

Whistler Crankworx Enduro - Kai Uphill
# Whistler Crankworx Enduro – Kai Uphill

Whistler Crankworx Enduro - Team Yeti
# Whistler Crankworx Enduro – Team Yeti

Whistler Crankworx Enduro - Fionn Griffiths
# Whistler Crankworx Enduro – Fionn Griffiths

Whistler Crankworx Enduro - Start Women
# Whistler Crankworx Enduro – Start Women

Whistler Crankworx Enduro - Women Uphill
# Whistler Crankworx Enduro – Women Uphill

Whistler Crankworx Enduro by Jens Staudt - 9091
# Whistler Crankworx Enduro by Jens Staudt – 9091

Whistler Crankworx Enduro - Richi Schley
# Whistler Crankworx Enduro – Richi Schley

Whistler Crankworx Enduro - Start Women
# Whistler Crankworx Enduro – Start Women

Whistler Crankworx Enduro - Maxi Start
# Whistler Crankworx Enduro – Maxi Start

Whistler Crankworx Enduro - Kai Start
# Whistler Crankworx Enduro – Kai Start

Whistler Crankworx - Maxi
# Whistler Crankworx – Maxi


Canadian Open Enduro

Ergebnisse:

Crankworx Whistler 2012 – Open Enduro Results Total

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Text: Maxi Dickerhoff / Bilder: Jens Staudt

  1. benutzerbild

    Maxi

    dabei seit 04/2002

    Crankworx Whistler 2012: Canadian Open Enduro [Foto- und Rennbericht]

    Wie wir euch bereits gestern voller Vorfreude angekündigt hatten, ist es wieder an der Zeit das größte MTB-Gravity-Festival der Welt zu zelebrieren. Nachdem am ersten Tag noch keine nennenswerten Events ausgetragen wurden, war der gestrige zweite Tag bereits mächtig action-geladen. Den Anfang machte das "Canadian Open Enduro"-Rennen, gefolgt vom äußerst hochkarätig besetzten Dual Speed & Style.

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    Crankworx Whistler 2012: Canadian Open Enduro [Foto- und Rennbericht]
  2. benutzerbild

    freddeinallah

    dabei seit 12/2008

    kann man den IBC Jersey irgendwo erwerben?

  3. benutzerbild

    H.B.O

    dabei seit 03/2006

    schon witzig: streckenführung verwirrend, strecke = xc...es gewinnt trotzdem jerome clementz

  4. benutzerbild

    elmono

    dabei seit 12/2015

    Wirklich schade, dass die Orga scheinbar so schlecht war. Hoffe ihr hattet dennoch einigermaßen Spaß.
    Tolle Bilder habt ihr ja allemal gemacht.

  5. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    @Kai: Du hattest wohl fast nicht das falsche Rad für die Strecke? smilie

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