Hand aufs Herz – wer von uns bewegt kein Fahrrad häufiger als sein Mountainbike? Im Alltag ist das für viele von uns leider nicht der Fall, und so verbringt man Stunde um Stunde im Sattel des Stadtflitzers, während das Lieblingsrad im Keller steht. Um die Stunden auf dem Rad im Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten, haben wir hier einige Alltagsberichte zusammen gefasst – viel Spaß:

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# In der Stadt ist das Rad – gerade für Mountainbiker – erste Wahl. 

Rucksack & Tasche

Eine typische Radkurier-Marke aus (auch typisch) San Francisco hat für uns momentan mit die geschicktesten Taschen im Angebot, wenn es darum geht, Papier, Laptop oder Brotzeit in die Uni oder zur Arbeit zu fahren: Timbuk2. Besonders gefällt uns dabei, dass neben den typischen Messenger-Taschen auch Rucksäcke mit cleveren Detaillösungen angeboten werden.

Denn, das muss man anerkennen: Nicht jeder kommt mit der Umhängetasche im Alltag klar. Wir haben den Q Backpack ein halbes Jahr lang getragen, hier sind die Punkte, die ihn für uns besonders machen:

  • Das Design – weder zu sportlich cool, noch langweilig, macht bei vielen Anlässen eine gute Figur.
  • Die Größe – 15″ Laptops passen bequem rein, genauso sämtliche Ordner, Trinkflaschen, … – trotzdem ist das Teil kompakt und nicht ausladend.
  • Die Fächeraufteilung – sehr gut organisierte Fächer für Taschenrechner, Stifte, Notizblock und Brotzeit. Vor allem der Zugang zum Laptopfach (seitlich, wird quer eingeschoben) macht das Leben auch im beladenen Zustand leicht.
  • Der Flaschenöffner – auf dem Schultergurt positioniert ist er immer zur Hand.

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Die einzigen Mankos: Es gibt zwar ein Fach, in dem die Regenhülle unauffällig verschwinden könnte, sie ist aber nicht dabei. Und die Polsterung des Laptopfachs könnte gerne noch dicker sein, zum Glück passt das Notebook aber auch mit Hülle noch rein. Die Schultergurte sind recht kurz für Menschen über 190cm wird’s knapp.

Hauptaugenmerk von Timbuk2 liegt jedoch klar auf den Kuriertaschen. Auch hier haben wir eine ausprobiert, und zwar das „Classic Messenger Bag“. Was uns im Alltag aufgefallen ist:

  • Lässt sich leicht weiter und enger schnallen, also ohne Verrenkung aufsetzen und sitzt trotzdem gut.
  • Ist sehr wasserfest, auch ohne Hülle.
  • Hat eine clevere Öse, um ein Rücklcht anzubringen, welche leider nicht im Lieferumfang ist.
  • Das Volumen lässt sich von kompakt bis riesig anpassen
  • Kann durch viele Extras ergänzt werden, z.B. Smartphone-Tasche, Bierhalter, farbige Polster, …

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Allerdings ist das Teil für schmale Leute ganz schön groß und breit, weshalb man die Tasche ausprobieren sollte. Dann findet man sicher die richtige, schließlich gibt es sie in 4 verschiedenen Größen. Die Farbauswahl ist riesig, die Verarbeitung gut.

Schutzbleche

Warum fahren so viele Fahrradfahrer in der Stadt ohne Schutzbleche? Auch, weil sie oft leicht kaputt gehen, aber vor allem, weil sie unmöglich aussehen. Aus dem schicksten Fahrrad lässt sich durch Schutzbleche ein unansehliches Zweirad machen.

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Muss das so sein? Nein. Die Curana C-Lite Schutzbleche können wir wirklich weiter empfehlen: Aus Alu-Kunststoff-Sandwich gebaut, wiegen sie wenig und sind schön stabil. Ihr leicht gekrümmtes Design hält Spritzer dennoch zuverlässig ab, sie umschließen das Rad weit genug. Einzige Kritik: Der Kunststoffhalter des Metallbügels ist uns schon gebrochen, diese Stelle könnte stabiler ausfallen. Im Falle eines Falles funktionieren aber auch Kabelbinder ausgezeichnet.

Curana C-Lite gibt es in 26 und 28″, in Breiten von 25mm in 5mm Schritten bis 60mm – damit lässt sich jedes Urbanbike wetterfester machen, ohne dabei seinen Look zu verlieren. Tipp: Auf die Reifenbreite 10-15mm draufrechnen, dann ist die Schutzwirkung optimal.

Fahrradschloss

Bügelschlösser sind sicher, aber schwer und sperrig. Kabelschlösser sind leicht und kompakt, aber bestenfalls gegen Gelegenheitsdiebe eine Hilfe. Das beste aus zwei Welten sollen Faltschlösser kombinieren, quasi sicher und kompakt, denn leicht sind auch sie nicht. Wie sie sich im Alltag bewähren, haben wir ausprobiert.


# Passt gut: Das Bordo in seiner Hülle.

Das Ergebnis: Die Modelle Bordo Light und Bordo Combo schlagen sich gut. Während das „Light“ auch wirklich nicht sonderlich ins Gewicht fällt (690g für die 85cm-Version) ist bei dem etwas robusteren Bordo kein Gewichtsvorteil gegenüber einem klassichen Bügelschloss zu notieren.

Klein zusammengepackt lässt sich der Halter des Schloss bequem im Rahmen unterbringen. Er wird praktischerweise an den Flaschenhalterschrauben fixiert, braucht allerdings etwas Platz nach oben hin, damit man das Schloss auch entnehmen kann. Mit etaws Routine kann man das Bordo leicht und recht schnell anbringen und wieder verstauen. Man sollte auf jeden Fall die 85cm Variante wählen, alles kürzere reicht nicht um Laterne+Rahmen+Hinterrad herum.

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Ärgerlich ist jedoch, dass man beim Abschließen das lose Ende nicht einfach in den Zylinder stecken kann, sondern die Entriegelung drücken muss. Außerdem scheinen die Nieten auszuleiern, jedenfalls hat sich binnen einem halben Jahr das Spiel deutlich erhöht – kein gutes Zeichen.

Stadtrad

Was muss ein Stadtbike können? Für mich muss es schnell und wartungsarm sein, nebenbei noch cool aussehen. Während man über letzteres streiten kann, gibt es für die ersten zwei Attribute klare Indikatoren: Für Geschwindigkeit sorgen neben geringem Gewicht auch eher dünn bereifte 28″-Räder und eine Gangschaltung. Für Wartungsarmut sollte die Gangschaltung eine Nabenschaltung sein und die Bremse eine Scheibenbremse mit automatischer Belagnachstellung.

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Mit dieser Anforderungsliste ergeben sich leider recht schnell teure Räder, so teuer, dass man sie nicht draußen übernachten lassen will. Die günstigste Option für diese Konfiguration fanden wir bei Cube. Das Modell Hyde ist so etwas wie das Cannondale Bad Boy für vernünftige, kommt ähnlich cool in schlichtem Schwarz daher und passt von seiner Ausstattung wie die Faust aufs Auge.

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# Schickes, schnelles Bike für die Stadt: Das Cube Hyde.

Das hat uns gefallen, das nicht:

+ quietschfreie, ausreichend starke Alfine-Scheibenbremsen mit geringem Verschleiß
+ lautlose, vernünftig übersetzte Alfine 8-Gang-Nabenschaltung
+ pannensichere, leicht rollende Schwalbe Road Cruiser Reifen

– Innenlagerklemmung lockert sich –> Kettenspannung ändert sich
– Sattel zwar sehr stylisch, aber im Grunde unkomfortabel
– Wegen Reifen, Sattel und Kurbel recht hohes Gesamtgewicht

Gangschaltung

Mit einiger Neugierde konnten wir auch ein paar Runden auf der stufenlosen Automatik Nuvinci 360 drehen. Über die Haltbarkeit können wir hier nichts sagen, wohl aber über das Fahrgefühl. Während einige Testfahrer von der Technik begeistert waren, gibt es auch kritischere Stimmen. Was in jedem Fall perfekt funktioniert, ist das Schalten an sich und die Wahl der Trittfrequenz. Ganz von selbst und völlig ohne Rucken wechselt die Nuvinci die Gänge. Dass man davon wirklich gar nichts spürt, liegt an der stufenlosen Übersetzung. Das entstehende Gefühl lässt sich schwer beschreiben, am besten erlebt man es selbst.

Vielleicht erinnern sich einige an die Audi-Werbung für das Multitronic-Getriebe. Eine Elvis-Puppe auf dem Amaturenbrett blieb im Clip in völliger Ruhe, weil der Motor bei konstanter Drehzahl das Auto beschleunigt. Genau wie der Motor fühlt sich der Fahrer einer Nuvinci: Bei konstanter Drehzahl beschleunigt er den Wagen. Doch nicht nur die Drehzahl ist konstant, auch das erforderliche Drehmoment.

Meine persönliche Meinung: Damit geht einer der wichtigsten Aspekte von Fahrspaß verloren. Seit Kindertagen bin ich gewohnt, dass nach einem kräftigen Antritt das treten leichter fällt, während die Frequenz steigt. Bei jedem Schaltvorgang, bei jedem Anfahren das gleiche Spiel: Kurzer Kraftaufwand, dann Belohnung (ebenes Gelände vorausgesetzt). Genau diese Belohnung nimmt die Nuvinci. Wer von einer konventionellen Schaltung kommt, wird kräftig treten, bis es leichter geht – und das dauert bis ans Ende der Übersetzungsbandbreite. Mag sein, dass man sich an das Gefühl gewöhnt, seltsam ist es in jedem Fall, durch Beschleunigen kann man seine Beine jedenfalls nicht mehr entlasten – hilft nur der Dreh am Lenker hin zu einer höheren Trittfrequenz.

Handschuhe

Im Sommer weniger von Nöten, in den kühleren Jahreszeiten aber ein Segen: Handschuhe. Blöd nur, dass man beim Warten an der Ampel damit sein Telefon mit Touchscreen nicht mehr bedienen kann. Kann man nicht? Inzwischen gibt es einige gut funktionierende Lösungen, wir haben ein wind- und wasserdichtes Modell von Craft sowie ein sommerliches von Specialized ausprobiert.

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Der Craft funktionierte etwas präziser, zum Anrufe annehmen reicht aber auch der Specialized Wiretap. SMS tippen ist damit allerdings ein Ding der Unmöglichkeit, außerdem haben wir den Eindruck, dass die völlig unsichtbare Behandlung nachlässt, jedenfalls wurde es im Laufe der Zeit schwieriger sein Gerät vernünftig zu steuern.

Klamotten

Klamotten sind die Achilissehne des Pendelns mit dem Bike. Nicht jeder Arbeitsplatz / jede Uni bietet ausreichend Möglichkeit, sich umzuziehen, außerdem macht dass das Radfahren zeitlich oft unattraktiv. Also am besten in den gleichen Klamotten Radfahren, wie man sie im Büro oder im Hörsaal auch tragen will. Das ist freilich eine ganz schöne Bandbreite, nicht nur optisch, sondern auch funktionell.

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# Bringt Farbe und Funktion ins Spiel – die Kollektion von Triple2

In unseren Augen gut gelingt dieser Schritt der jungen Marke Triple2. Die Sachen sind optisch zwar sportlich, aber doch erwachsen, von flippig weit entfernt. Die Materialien sind zum einen atmungsaktiv, zum anderen auch durchweg geruchshemmend durch Aktivkohle und Merinowolle. Wer sich morgens also zu sehr verausgabt, muss mittags nicht alleine sitzen. Das funktioniert tatsächlich erstaunlich gut, wir haben es probiert!

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# Helmkompatibel – Triple2 Kapuze

Auch die Hosen sind für den Einsatz auf dem Fahrrad und im Alltag gleichermaßen geeignet. Das liegt am Stretch-Material und den seriösen Stoffen, aber vor allem auch an den sehr durchdachten Details. So lässt sich am rechten Hosenbein der Saum umkrempeln und offenbart dabei einen Reflektor und Druckknöpfe, mit denen sich die Hose effektiv von der Kette fernhalten lässt. Auch über den Hosentaschen hinten lassen sich reflektoren ein- und ausklappen, sehr dezent, aber auch sehr auffällig, je nach Anwendung.

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Bei der Regenjacke versucht man den gleichen Schritt: Verträgliches grau mit modischem Blau an den Reißverschlüssen. Eine Kapuze, unter die der Helm drunter passt, und auch hier kleine, reflektierende Details, die erst ins Auge stechen, wenn sie angeleuchtet werden. Das Material der Regenjacke macht nicht nur auf dem Papier eine gute Figur: 20.000mm Wassersäule machen dicht, während hohe 38.000mvtr für ein gutes Klima sorgen. Im Alltag heißt das: Auch an wärmeren Regentagen nicht völlig verschwitzt im Büro ankommen.

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Verlosung: Unter allen Kommentaren verlosen wir vier Pedaliero-Helme – für mehr Sicherheit im Straßenverkehr mit eingebautem Rücklicht. 2x Größe S/M und 2x Größe M/L – wir verlosen, bis sie passen…

Hupe, Licht, Gepäckträger – womit versüßt ihr euch die Zeit auf dem Stadtrad? 

  1. benutzerbild

    aufe_und_obe

    dabei seit 10/2009

    Wer hat jetzt eigentlich gewonnen?

  2. benutzerbild

    vorwaerts

    dabei seit 11/2001

    Wer hat jetzt eigentlich gewonnen?

    Ich z. B. smilie

    Helm ist zwar schon ein wenig älter - aber besser als keiner ist er immer noch. Ist für die Stadt sogar super geeigenet, da er nicht so die Frisur verwuschelt (zumindest meine).

    Das Licht am Helm ist bei den Bedingungen zur Zeit ein nettes Feature.

    Danke nochmals smilie
  3. benutzerbild

    geosnow

    dabei seit 08/2010

    ein körbchen ist noch wichtig.

  4. benutzerbild

    aufe_und_obe

    dabei seit 10/2009

    Ich z. B. smilie

    Helm ist zwar schon ein wenig älter - aber besser als keiner ist er immer noch. Ist für die Stadt sogar super geeigenet, da er nicht so die Frisur verwuschelt (zumindest meine).

    Das Licht am Helm ist bei den Bedingungen zur Zeit ein nettes Feature.

    Danke nochmals smilie

    Da sage ich doch Glückwunsch!
    Hatte mich gewundert, da diesmal kein Gewinner bekannt gegeben wurde bzw. kein Kommentar abgegeben wurde.
  5. benutzerbild

    BenH

    dabei seit 09/2014

    Sehr guter Artikel zu einem Thema das mich gerade auch beschäftigt

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