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Das Testrad
Das Testrad
Surly
Surly
Lediglich ein dezentes Logo, Markierungen zum Ausrichten...
Lediglich ein dezentes Logo, Markierungen zum Ausrichten...
...und zum Kürzen befinden sich am Lenker.
...und zum Kürzen befinden sich am Lenker.
Bombproof: Massiv und schön breit wirkt der Lenker
Bombproof: Massiv und schön breit wirkt der Lenker
Der Cheater Bar überzeugt mit guter Ergonomie
Der Cheater Bar überzeugt mit guter Ergonomie
Surly Cheater Bar
Surly Cheater Bar
14 mm soll der SQLab 311 maximal flexen.
14 mm soll der SQLab 311 maximal flexen.
Damit der Lenker mit vielen Vorbauten gefahren werden kann, erhöht ein Shim den Klemmdurchmesser von 27 mm auf 31,8 mm.
Damit der Lenker mit vielen Vorbauten gefahren werden kann, erhöht ein Shim den Klemmdurchmesser von 27 mm auf 31,8 mm.
Farbenfroh mit allen Infos
Farbenfroh mit allen Infos
740 mm misst der Lenker und ist somit angenehm breit für den Trail Einsatz.
740 mm misst der Lenker und ist somit angenehm breit für den Trail Einsatz.
sqlab
sqlab
Der Flex des Lenkers ist deutlich spürbar...
Der Flex des Lenkers ist deutlich spürbar...
...macht sich aber auch beim Bergauffahren nicht unangenehm bemerkbar.
...macht sich aber auch beim Bergauffahren nicht unangenehm bemerkbar.
Nur 216 g bringt der Carbon Lenker auf die Waage.
Nur 216 g bringt der Carbon Lenker auf die Waage.
Der Lenker lässt sich entweder mit Rise, oder mit Drop montieren.
Der Lenker lässt sich entweder mit Rise, oder mit Drop montieren.
Markierungen zum Kürzen des Lenkers.
Markierungen zum Kürzen des Lenkers.
Gewöhnungsbedürftiger Anblick beim Answer 20/20.
Gewöhnungsbedürftiger Anblick beim Answer 20/20.
Die 720 mm Breite fühlen sich dank der Form nach mehr an.
Die 720 mm Breite fühlen sich dank der Form nach mehr an.
Der Lenker verfügt über sehr gute Dämpfungseigenschaften und macht im Downhill eine gute Figur.
Der Lenker verfügt über sehr gute Dämpfungseigenschaften und macht im Downhill eine gute Figur.
Answer2020
Answer2020
Die Ausrichtung des Lenkers ist entscheidend für das spätere Fahrgefühl...
Die Ausrichtung des Lenkers ist entscheidend für das spätere Fahrgefühl... - ...speziell beim H-Loop Lenker.
Der Lenker erinnert mit seiner Form nicht unbedingt an Mountainbiken.
Der Lenker erinnert mit seiner Form nicht unbedingt an Mountainbiken.
Abmaße des Vorgängers und original Jones H-Loop Bars
Abmaße des Vorgängers und original Jones H-Loop Bars
Trotz effektiv nur 660 mm Breite fährt sich der Lenker überraschend gut.
Trotz effektiv nur 660 mm Breite fährt sich der Lenker überraschend gut.
Durch ein Verschieben der Fahrposition fährt man gefühlt sicherer und trotzdem verspielt.
Durch ein Verschieben der Fahrposition fährt man gefühlt sicherer und trotzdem verspielt.
Bergauf fühlt sich der Lenker dann doch sehr anders an als herkömmlich geformte.
Bergauf fühlt sich der Lenker dann doch sehr anders an als herkömmlich geformte.
jones
jones

(Mountain-)Biker sind für gewöhnlich Individualisten, was die Gestaltung sowie die Ausstattung ihrer fahrbaren Untersätze angeht: Rahmen werden gepulvert, Vorbau und Sattel aufeinander abgestimmt, Decals entweder entfernt oder auf das eigene Farbkonzept angepasst, welches zu guter Letzt noch mit farblich passenden eloxierten Schrauben garniert wird – die Möglichkeiten, ein einzigartiges Bike auf die Räder zustellen, sind schier grenzenlos. Nur beim Lenker scheint die Lust an der Individualität zu schwinden, denn die Unterschiede finden sich hier meist nur in Bezug auf die Farbe sowie den Hersteller, nicht aber in Bezug auf die Form. Wir haben uns deshalb vier Lenker-Alternativen etwas genauer angesehen und verraten, für wen sich ein Blick über den Tellerrand lohnen könnte. In diesem Sinne: Welcome to the Sweepshow!

Das Testsetup

Getestet wurden die Lenker allesamt an einem starren Surly Krampus in Verbindung mit einem 70mm langen und 8° steilen Answer Rove XC Vorbau. Als Griffe kamen durchgehend ESI Chunky Silikongriffe zum Einsatz, lediglich am Jeff Jones Loop Bar wurden die extra auf diesen abgestimmten Moosgummigriffe montiert.

Das Testrad
# Das Testrad

Surly Cheater Bar

Surly
# Surly

Only Steel Is Real – was für sämtliche Rahmen der Ideenschmiede unter dem Dach von QBP gilt, trifft auch auf die Lenker zu, auf denen das Surly-Logo prangt. Einer dieser Lenker ist der Surly Cheater Bar, ein 780 mm breiter und 426 g schwerer Flatbar mit 11° Backsweep.

Technische Daten

  • Material: 4130 CrMo Stahl
  • Breite: 780 mm
  • Rise: 0 mm
  • Backsweep: 11°
  • Klemmung: 31.8 mm
  • Gewicht: 426 g (+26g zur Werksangabe)
  • Preis: 119.- € (UVP) / ca. 105.- € (Straßenpreis)
  • Erhältliche Varianten: Schwarz (pulverbeschichtet), Silber (klar gepulvert)

Optisch kommt der Cheater Bar recht minimalistisch daher: Auf der schwarzen Pulverbeschichtung finden sich dezent gehaltene „Surly“ Schriftzüge, ein Fadenkreuz für die korrekte Ausrichtung sowie an den Lenkerenden Markierungen zum Kürzen. Leider sind diese etwas schief auf dem Lenker angebracht, was den sonst hochwertigen Eindruck ein wenig schmälert, nach der Montage der Griffe aber natürlich nicht mehr ins Auge fällt.

Lediglich ein dezentes Logo, Markierungen zum Ausrichten...
# Lediglich ein dezentes Logo, Markierungen zum Ausrichten...
...und zum Kürzen befinden sich am Lenker.
# ...und zum Kürzen befinden sich am Lenker.

Hält man den Surly Cheater Bar in der Hand, kommen einem sofort Begriffe von „solide“ bis „bomb proof“ in den Sinn, denn der Lenker ist eine regelrechte Wuchtbrumme aus 4130 CrMo.

Am Rad montiert nimmt man das materialbedingt hohe Gewicht des Lenkers jedoch nicht mehr wahr. Was man jedoch sehr wohl wahrnimmt, ist die angenehme Form des Lenkers: Die Breite von 780mm sorgt in Kombination mit der starken Kröpfung nach hinten für eine sehr stabile Abstützung des Oberkörpers, ohne dem Fahrer dabei das Gefühl zu geben, einen Besenstiel oder eine Kleiderstange zu greifen. Die Ergonomie des Cheater Bars fällt dementsprechend überzeugend aus.

Bombproof: Massiv und schön breit wirkt der Lenker
# Bombproof: Massiv und schön breit wirkt der Lenker
Der Cheater Bar überzeugt mit guter Ergonomie
# Der Cheater Bar überzeugt mit guter Ergonomie

Auf dem Trail ist das zuvor erwähnte, in der Lenkermitte angebrachte Fadenkreuz geradezu Programm: Der Cheater Bar ist ein Lenker, mit dem man auf jedes Hindernis Kurs nehmen kann, ohne sich dabei ernsthaft über einen Kontrollverlust sorgen zu müssen. Sowohl die Handgelenke als auch die Arme sowie der Oberkörper befinden sich in einer Position, in der Schläge effektiv abgefedert werden können. Der Cheater Bar ist ein Lenker zum Laufenlassen und vermittelt dem Fahrer das Gefühl, garantiert das letzte Bauteil am Rad zu sein, das im Fall der Fälle in die Knie geht. Bei aller Unverwüstbarkeit verfügt der Cheater Bar jedoch immer noch über den angenehm dämpfenden, für Stahl charakteristischen Flex.

Auch bergauf profitiert man von der gelungenen Form des Cheater Bar und der daraus resultierenden breiten Abstützung. Das Gewicht lässt sich ausgesprochen nach vorne verlagern und ein steigendes Vorderrad bleibt eine seltene Ausnahme – gute Nachrichten für all diejenigen also, die sich ihre Abfahrten mit Muskelkraft erarbeiten wollen.

Surly Cheater Bar
# Surly Cheater Bar

Fazit

Der Surly Cheater Bar weckt Erinnerungen an die Zeit, in der das Mountainbike noch in den Kinderschuhen steckte und man auf der Suche nach einem passenden Lenker für diese neuartigen Gefährte das eine oder andere Mal in den Regalen des örtlichen Motorradshops fündig wurde. Mit seiner Downhill-würdigen Breite von 780mm, handgelenkschonenden 11° Backsweep sowie angenehmen Flex dürfte er speziell für diejenigen interessant sein, die dem rustikalen Charme eine Stahlhardtails für’s Grobe verfallen sind und dabei auf ihren Ausfahrten noch etwas vom Klunker-Spirit der Bike-Pioniere spüren möchten.

Mit dem Cheater Bar ist es Surly gelungen, diesen Spirit einzufangen und in einer zeitgemäßen Form wieder aufleben zu lassen. Da gehen dann auch die etwas schlampig angebrachten Markierungen zum Kürzen mit einem Augenzwinkern als Hommage an die guten, alten Zeiten durch.

SQlab 311 27.0

14 mm soll der SQLab 311 maximal flexen.
# 14 mm soll der SQLab 311 maximal flexen.

Aluminium gilt im Bikebereich für gewöhnlich nicht als ein Material, das man mit hoher Eigendämpfung in Verbindung bringen würde und speziell bei Lenkern scheint – mitbedingt durch die Einführung der 35 mm Klemmung – „steifer = besser“ zu gelten. Mit dem 311 27.0 verabschiedet sich SQlab jedoch von diesem Gedanken und gibt im Datenblatt des Lenkers sogar explizit einen maximal möglichen Flex von 14 mm an.

Technische Daten

  • Material: 7050 Aluminium
  • Breite: 740 mm
  • Rise: 25 mm
  • Backsweep: 16°
  • Klemmung: 31.8 mm (mit Shim)
  • Gewicht: 304 g (-16g zur Werksangabe)
  • Preis: 89,95 € (UVP) / ca. 85.- € (Straßenpreis)
  • Erhältliche Varianten: 15, 25 und 50 mm Rise
Damit der Lenker mit vielen Vorbauten gefahren werden kann, erhöht ein Shim den Klemmdurchmesser von 27 mm auf 31,8 mm.
# Damit der Lenker mit vielen Vorbauten gefahren werden kann, erhöht ein Shim den Klemmdurchmesser von 27 mm auf 31,8 mm.
Farbenfroh mit allen Infos
# Farbenfroh mit allen Infos

Um diesen Wert in der Praxis zu erreichen, greifen die Entwickler der Firma mit Sitz in Taufkirchen bei München auf einen durchgängigen Lenkerdurchmesser von 27 mm anstelle der im Klemmbereich sonst üblichen 31,8mm beziehungsweise 35 mm zurück. Um den 311 27.0 trotz seines ungewöhnlichen Durchmessers in sämtliche auf dem Markt erhältliche Vorbauten unterzubringen, wird der 740 mm breite und 304 g schwere Lenker mittels eines Kunstoffshims auf einen Durchmesser von 31.8mm gebracht. Dies funktioniert völlig problemlos und die anfänglich vorhandene leichte Skepsis erwies sich nach kurzer Zeit als völlig unbegründet – ein plötzliches Verdrehen des Lenkers innerhalb des Shims kam während des gesamten Tests nicht vor.

740 mm misst der Lenker und ist somit angenehm breit für den Trail Einsatz.
# 740 mm misst der Lenker und ist somit angenehm breit für den Trail Einsatz.
sqlab
# sqlab

Auf dem Trail ist der Flex des Lenkers tatsächlich stark wahrnehmbar und der vom Hersteller genannte Flex von 14 mm gefühlsmäßig keinesfalls aus der Luft gegriffen. Steht man auf und federt mit dem Körpergewicht auf dem Lenker, ist dessen Flexibilität deutlich zu spüren. Überraschend ist jedoch, dass sich diese Flexibilität im Wiegetritt oder anderen Situationen, in denen stark am Lenker gezogen wird, nur marginal und dabei nicht unangenehm bemerkbar macht. SQlab ist es also tatsächlich gelungen, den 311 27.0 so auszulegen, dass sich Flexibilität und Steifigkeit optimal die Waage halten.

Der Flex des Lenkers ist deutlich spürbar...
# Der Flex des Lenkers ist deutlich spürbar...
...macht sich aber auch beim Bergauffahren nicht unangenehm bemerkbar.
# ...macht sich aber auch beim Bergauffahren nicht unangenehm bemerkbar.

Neben dem Flex fällt beim Blick auf das Datenblatt des 311 27.0 noch eine andere Angabe ins Auge: SQlab führt hier noch einen Stretch von 10 mm auf. Dieser Wert bezeichnet die Vorbiegung des Lenkers, durch die der Backsweep von 16° ausgeglichen wird und somit eine Anpassung der Vorbaulänge in der Regel nicht erforderlich ist. Das gleiche Konzept kommt auch beim 20/20 von Answer zum Einsatz, fällt dort allerdings wegen der Vorbiegung von 20 mm extremer aus, was die Anbringung von Zubehör am Lenker deutlich einschränkt. Der SQlab 311 27.0 verfügt – seiner „zahmeren“ Vorbiegung sei Dank – über das wesentlich bessere Platzangebot am Lenker. Zudem trägt die geringere Vorbiegung dazu bei, dass der Sqlab Lenker optisch weniger „exotisch“ anmutet als sein Pendant von Answer.

Fazit

Der Ansatz, einen Lenker mit einem durchgehend geringeren Durchmesser zu konstruieren und auf diese Weise Komfort und Flex zu generieren, geht beim SQlab 311 27.0 voll auf. Vor allem Touren-, aber auch Marathonfahrer werden die handgelenkschonenden Eigenschaften des Lenkers sehr zu schätzen wissen, verfügt der 311 27.0 nach dem Answer 20/20 doch über die beste Dämpfung im Test und mildert so Bodenunebenheiten deutlich spürbar ab. Relativ mild fällt auch der Betrag aus, den man für den SQlab 311 27.0 ausgeben muss: Mit einem Straßenpreis von etwa 85 € geht er als der klare Preis-/Leistungssieger aus dem Test hervor. Seine dezent ausfallende Optik macht ihn außerdem zu einer Option für alle diejenigen, die bisher aus ästhetischen Gründen davor zurückgeschreckt sind, sich einen Lenker mit mehr Backsweep ans Bike zu schrauben.

Answer Protaper Carbon 720 Enduro 20/20

Nur 216 g bringt der Carbon Lenker auf die Waage.
# Nur 216 g bringt der Carbon Lenker auf die Waage.

Der Answer Protaper Carbon 720 Enduro 20/20 ist mit einem Gewicht von 216 g bei einer Breite von 720 mm der mit großem Abstand leichteste Lenker im Testfeld. Er lässt sich wahlweise mit 20 mm Rise oder mit 20 mm Drop montieren, ein aufgerauter Klemmbereich trägt – wie bei Answer üblich – dazu bei, den Lenker auch schon bei geringen Kräften fest an Ort und Stelle zu halten und so das Material zu schonen. Entscheidet man sich für eine Montage mit Rise, so erhält eine komfortablere und aufrechtere Sitzposition, während die Montage mit Drop eine willkommene Option für diejenigen Fahrer darstellt, die einer aggressiven Position auf dem Bike sowie einer niedrigen Front den Vorzug geben.

Technische Daten

  • Material: Carbon
  • Breite: 720 mm
  • Rise: +-20 mm
  • Backsweep: 20°
  • Klemmung: 31.8 mm (mit Shim)
  • Gewicht: 216 g (-4g zur Werksangabe)
  • Preis: ca. 150 €
Der Lenker lässt sich entweder mit Rise, oder mit Drop montieren.
# Der Lenker lässt sich entweder mit Rise, oder mit Drop montieren.
Markierungen zum Kürzen des Lenkers.
# Markierungen zum Kürzen des Lenkers.

Speziell die letztgenannte Gruppe dürfte über eine Eigenschaft ganz besonders erfreut sein, die man einem Lenker nicht unbedingt zuschreiben würde: Der Answer 20/20 macht schnell!

Der Grund dafür ist der Backsweep von 20°, der ihn geradezu zum idealen Partner für diejenigen macht, die gerne und oft im Wiegetritt unterwegs sind. So kommt es, dass man mit dem Answer 20/20 bereits nach kurzer Zeit bei Anstiegen, für die man mit einem anderen Lenker noch einmal einen niedrigeren Gang eingelegt hätte, einfach aus dem Sattel geht, um den Anstieg hochzudrücken. Das gilt dabei keineswegs nur für kurze, knackige Bergaufpassagen: Auch beim längeren Klettern auf Forststraßen wird man durch die Form des Lenkers geradezu dazu aufgefordert, diese im Stehen zu nehmen oder zumindest nicht ganz so weit wie sonst üblich herunter zu schalten.

Hier macht sich eindeutig der Einfluss von Ewan Plews, seines Zeichens US-Meister im Singlespeed, bemerkbar, dessen Erfahrungen mit in die Entwicklung des Answer 20/20 eingeflossen sind.

Gewöhnungsbedürftiger Anblick beim Answer 20/20.
# Gewöhnungsbedürftiger Anblick beim Answer 20/20.

Doch nicht nur schnelle Fahrer dürften ihre helle Freude mit dem Lenker haben: Dank seiner hervorragenden Dämpfungseigenschaften nimmt er sogar den besonders zermürbenden hochfrequenten Vibrationen den Schrecken und mildert zugleich auch gröbere Schläge wirkungsvoll ab. Zudem lässt sich das Vorderrad mit dem Answer 20/20 spielerisch über Hindernisse lupfen, denn der Lenker sorgt – besonders mit Rise montiert – für eine angenehm leichte Front.

Die 720 mm Breite fühlen sich dank der Form nach mehr an.
# Die 720 mm Breite fühlen sich dank der Form nach mehr an.
Der Lenker verfügt über sehr gute Dämpfungseigenschaften und macht im Downhill eine gute Figur.
# Der Lenker verfügt über sehr gute Dämpfungseigenschaften und macht im Downhill eine gute Figur.

Bezüglich der Breite ist zu sagen, dass sich der Answer 20/20 aufgrund seiner Form subjektiv nach mehr als 720 mm anfühlt. Von daher spricht nichts dagegen, dem Lenker auch im Enduroeinsatz eine Chance zu geben und sich ein Bild davon zu machen, ob er diesem Namenszusatz gerecht werden kann. Seitens des Herstellers ist – anders als beim SQlab – keine Beschränkung hinsichtlich des Einsatzbereiches angegeben.

Answer2020
# Answer2020

Klare Abstriche muss man beim Answer 20/20 jedoch bei der Montage von Zubehör machen: Zwar trägt die „Zickzack-Form“ dazu bei, dass der Lenker effektiv kaum anders ausfällt als ein Exemplar mit weniger Backsweep, schränkt aber zugleich den Platz, an dem sich etwa eine Lampe oder ein GPS-Gerät sinnvoll montieren lassen, stark ein.

Fazit

Der leichte Answer 20/20 glänzte im Test mit einer erstklassigen Vibrationsdämpfung und einer Ergonomie, die besonders im Wiegetritt absolut überzeugte. Zusammen mit seinem geringen Gewicht macht ihn dies zu einer ausgesprochen interessanten Alternative für Cross-Country-Racer, Marathonisti und selbstverständlich auch für Singlespeeder. Auch Touren- und Trailbiker, die auf der Suche nach einem ebenso leichten wie komfortablen Lenker sind, sollten sich den Answer 20/20 näher ansehen. Wer sich für den Answer 20/20 entscheidet, sollte sich allerdings schon einmal darauf einstellen, Kompromisse eingehen zu müssen, was den Platz für am Lenker montiertes Zubehör angeht.

Jeff Jones H-Loop Bar

Die Ausrichtung des Lenkers ist entscheidend für das spätere Fahrgefühl...
# Die Ausrichtung des Lenkers ist entscheidend für das spätere Fahrgefühl... - ...speziell beim H-Loop Lenker.

Der Loop Bar von Jeff Jones ist zweifellos der exotischste Lenker im Testquartett und so sehr seine Form mit dem namensgebenden Schwung vor dem eigentlichen Lenker ins Auge sticht, so dezent fallen auch die Dekore auf dem mattschwarz eloxierten Aluminium aus. Ähnlich einer Kühlerfigur prangt der „JONES“-Schriftzug auf der Mitte des Bogens und an den Lenkerenden ein findet sich Verweis auf die Breite des „Original H-Bars“, wenn man so möchte der Vorgänger des getesteten Jones H-Loop Bar. Eine kleine Skala im Klemmbereich des Lenkers hilft bei dessen Ausrichtung, für die man sich schon alleine aufgrund der Vielzahl an zur Verfügung stehenden Griffpositionen ein wenig Zeit nehmen sollte. Einen guten Ausgangswert für die Feineinstellung lieferte dabei die Steigung des Vorbaus.

Technische Daten

  • Material: Aluminium
  • Breite: 710 mm
  • Rise: 0 mm
  • Backsweep: 45°
  • Klemmung: 31.8 mm (mit Shim)
  • Gewicht: 531 g inkl Lenkerendstopfen (+15g zur Werksangabe)
  • Preis: ca. 175 €
  • Erhältliche Varianten: Aluminiumversion: Schwarz, Silber (jeweils eloxiert); Carbonversion: matte DU-Optik; Titanversion: gebürstete Oberfläche

Apropos Griffpositionen: In der Hauptpositionen (so dass die Bremshebel mit einem Finger bedient werden können) kommt der mit 710 mm nach heutigen Maßstäben fast schon schmale Jones Loop Bar auf eine effektive Breite von etwa 660 mm. Was auf dem Papier zunächst nach einem kleinen Hebel und somit geringer Kontrolle aussieht, entpuppt sich in der Praxis als das genaue Gegenteil: Bedingt durch seinen immensen Backsweep von 45° und den ausladenden Griffbereich nimmt der Lenker großen Einfluss auf die Positionierung des Bikers auf dem Rad.

Der Lenker erinnert mit seiner Form nicht unbedingt an Mountainbiken.
# Der Lenker erinnert mit seiner Form nicht unbedingt an Mountainbiken.
Abmaße des Vorgängers und original Jones H-Loop Bars
# Abmaße des Vorgängers und original Jones H-Loop Bars

Konkret bedeutet das, dass die Hauptposition des Lenkers dem Fahrer ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit gibt, wodurch Schläge durch Gewichtsverlagerung, vor allem aber dadurch gedämpft werden, dass beim Stehen auf dem Rad die Hauptlast auf den Beinen liegt, während Arme und Hände lediglich damit beschäftigt sind, den gewünschten Kurs einzuschlagen und diesen zu halten.

Trotz effektiv nur 660 mm Breite fährt sich der Lenker überraschend gut.
# Trotz effektiv nur 660 mm Breite fährt sich der Lenker überraschend gut.

Diese Lastverteilung ist auch der Grund dafür, dass sich die Front des Testbikes trotz des hohen Gewichts von 531 g mit dem Jones subjektiv am leichtesten und sich trotz seiner hohen Steifigkeit niemals unkomfortabel anfühlte. Man ist zu jedem Zeitpunkt in der Lage, das Gewicht – etwa beim harten Bremsen oder auf Steilpassagen – weit hinter den Sattel zu verlagern, ohne dass dafür ein Absenken notwendig wäre. Zudem erlaubt die Flexibilität in den Knien eine sehr verspielte Fahrweise, mit der man sich jederzeit durch Bodenwellen pumpen oder Wurzeln und kleine Kanten im Gelände als Absprung nutzen kann.

Durch ein Verschieben der Fahrposition fährt man gefühlt sicherer und trotzdem verspielt.
# Durch ein Verschieben der Fahrposition fährt man gefühlt sicherer und trotzdem verspielt.
Bergauf fühlt sich der Lenker dann doch sehr anders an als herkömmlich geformte.
# Bergauf fühlt sich der Lenker dann doch sehr anders an als herkömmlich geformte.

Fühlte sich der Jones Loop Bar in der Ebene und bergab auch ohne große Eingewöhnungszeit längst nicht so ungewöhnlich an, wie es seine Form vermuten ließ, erforderte der Lenker bergauf eine etwas längere Anpassungsphase. Zu anders war das dabei entstehende Fahrgefühl: Besonders im Stehen lässt sich das Bergauffahren mit dem Jones am ehesten so beschreiben, als würde man rennend eine Schubkarre bergauf schieben. Dies führt dazu, dass das Rad auch im Wiegetritt ausgesprochen ruhig bleibt und so ein sehr effizientes Klettern ermöglicht. Die Möglichkeit, die Griffposition weiter nach vorne zu verlagern, sorgt dafür, dass das Vorderrad trotz der weiter oben erwähnten leichten Front nur höchst selten den Bodenkontakt verliert.

Einen Überblick über die zahlreichen Griffpositionen des Loop Bars bietet ein Video des Herstellers.

Fazit

Der Loop Bar von Jeff Jones wird mitunter ein wenig verächtlich als „Hollandrad-Lenker“ bezeichnet. Dass dies zu unrecht der Fall ist, hat er im Test bergauf, vor allem aber bergab unter Beweis gestellt. Jedoch sollte bei aller Begeisterung bedacht werden, dass der Loop Bar nicht für jedes Rad, das im Gelände bewegt wird, eine sinnvolle Option darstellt: Jeff Jones’ Rahmen und der Loop Bar sind ein gut aufeinander abgestimmtes System, das in der Regel noch von einer Setback-Sattelsütze komplettiert wird. Um unliebsame Überraschungen wie etwa den Kontakt von Knien und Lenker in engen Kurven zu vermeiden, sollte der Lenker an ein Rad montiert werden, das mit seinen Eckdaten dem Konzept von Jeff Jones zumindest einigermaßen nahekommt.

Die zahlreichen Griffmöglichkeiten sowie das große Platzangebot für die Montag von Lampe, GPS und anderen Gerätschaften machen den Loop Bar zu einer hervorragenden Wahl vor allem für diejenigen Biker, die gerne weite Strecken unter die Räder nehmen.

jones
# jones

Anmerkung der Redaktion: Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei Jelle von justpedal.nl, der so freundlich war, uns schnell und unkompliziert ein Testexemplar des Lenkers zur Verfügung zu stellen.


Weitere Informationen

Websites: surlybikes.com | shop.sq-lab.com | www.answerproducts.com | www.jonesbikes.com
Text:
Fabian Baum | MTB-News.de 2016
Redaktion: Christoph Spath, Johannes Herden
Bilder: Fabian Baum

  1. benutzerbild

    mw.dd

    dabei seit 07/2006

    Daraus folgt, dass man bei einer eher geduckten "sportlichen" Haltung mit stark nach aussen angewinkelten Armen einen geraderen Lenker benötigt.

    Stimmt. Da ich die meiste Zeit auf meinen Rädern allerdings nicht in einer "geduckten sportlichen Position" verbringe, sondern gemütlich bergauf kurbele taugt mir etwas mehr Kröpfung.
  2. benutzerbild

    ONE78

    dabei seit 10/2008

    hat jemand nen tipp für mich?
    ich suche eine günstige alternative zu dem hier
    [Bild]
    also höher und mit mehr backsweep und breit, gern auch mit querstange.
    ich will mir mal son klunker 29er basteln smilie

  3. benutzerbild

    shibby68

    dabei seit 08/2005

    sehr geil. klunker find ich ne gute idee.
    den lenkertip nehme ich auch dann gerne mit.
    falls du mit dünnen rohren leben kannst eventl. was ausm enduro motorrad bereich?

  4. benutzerbild

    slowbeat

    dabei seit 03/2007

    Das einzig bezahlbare dürfte der OG bar von on-one sein.

  5. benutzerbild

    Fabeymer

    dabei seit 07/2005

    hat jemand nen tipp für mich?
    ich suche eine günstige alternative zu dem hier
    [Bild]
    also höher und mit mehr backsweep und breit, gern auch mit querstange.
    ich will mir mal son klunker 29er basteln smilie

    Der hier vielleicht?
    http://stoogecycles.co.uk/2016/03/11/stooge-moto-bars/

    So here’s the numbers again. 800mm wide, 38mm rise, 17 degree sweep. Shootpeened black with a laser etched Stooge logo.

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