ION Rascal im Test: Der ION Rascal ist Klickpedal-Schuh mit Schnürung und Klettverschluss-Band für den Trail-, Enduro- und Downhill-Einsatz. Der Schuh soll dank spezieller Sohle sowohl auf als auch neben dem Bike Grip und Komfort bieten und mit durchdachten Details überzeugen. Wir haben den neuen Schuh getestet.
ION Rascal – kurz & knapp
- Sohle: SupTraction Rubber Soul CL
- Schnürer mit Serpen_Tie-Klettverschluss
- Knöchelschutz mit Ankle_Pad
- Zwei-Komponenten-Einlegesohle
- vorgeformte Fersenkappe
- Toetal_Protection-Zehenschutz
- Gewicht: 469 g pro Schuh (Größe 42, ohne Cleats)
- kompatibel mit allen herkömmlichem Mountainbike-Klicksystemen
- Größen: 37 – 47
Preis: 139,95 € (UVP) | Bikemarkt: ION Rascal kaufen
In der Hand
Optik ist natürlich immer Geschmacksache – der ION Rascal hinterlässt mit seiner Sneaker-Optik aber auf Anhieb einen guten Eindruck. Der Schuh wird klassisch geschnürt und zusätzlich über einen Klettverschluss fixiert. Das Herzstück des Schuhs ist die Sohle mit dem etwas sperrigen Namen SupTraction Rubber Soul CL, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Radschuhspezialisten Suplest entwickelt wurde. Beim Sohlenprofil wurde explizit auf einen sehr hohen Komfort und Traktion beim Laufen Wert gelegt. Halt auf dem Pedal und die richtige Mixtur aus Kraftübertragung und Flexibilität waren natürlich Top-Priorität. In Verbindung mit der EVA-Zwischensohle soll der ION Rascal nicht nur durch Kraftübertragung aufs Pedal überzeugen. Entlang der Fußlängsachse besitzt er einerseits die notwendige Steifigkeit, um kraftvolles und effizientes Pedalieren zu ermöglichen. Andererseits soll genügend Flex komfortables Gehen ermöglichen, wenn das Bike geschoben oder getragen werden muss. Der Montagebereich verbirgt sich wie üblich unter einer entfernbaren Platte und bietet einen ausreichend großen Verstellbereich für die Cleats.
Die solide, vorgeformte Fersenkappe soll dem ION Rascal in Verbindung mit dem Serpen_Tie-Klettverschluss einen guten Fersenhalt geben, was sowohl auf als auch neben dem Pedal natürlich wichtig ist. Eine verstärkte Zehenbox – Toetal_Protection getauft – schützt die Zehen beim Kontakt mit Steinen oder Wurzeln. Im Knöchelbereich schützt und stützt der höher gezogene Schaft mitsamt dem Ankle_Pad den Bereich des unteren Sprunggelenks, ohne die Bewegungsfreiheit beim Pedalieren zu beeinträchtigen. Perforiertes synthetisches Leder für verbesserte Ventilation und zusätzliche Verstärkungen an den exponierten Schuharealen runden den Rascal äußerlich ab. Als Fußbett kommt eine Zwei-Komponenten-Einlegesohle zum Einsatz, die einerseits den Fersenbereich beim Gehen dämpfen und andererseits das Fußgewölbe für weniger Ermüdung auf langen Touren unterstützen soll.
Auf dem Trail
Das Anziehen der ION Rascal gestaltet sich angenehm. Der Schuh wird klassisch geschnürt und zusätzlich über einen Klettverschluss fixiert. Die Schnürsenkel werden unter den Klettverschluss geklemmt, sodass sie nicht ins Kettenblatt geraten können. Damit sitzt der Schuh sicher am Fuß, allerdings natürlich nicht ganz so eng und fest wie andere Klickschuhe mit Ratschen-Verschlüssen – der Rascal bleibt eben ein Schnürschuh. Was aber nicht negativ sein muss, denn so fällt der Tragekomfort höher aus. Auch bei schmalen Füßen bietet der ION Rascal genug Halt, um sicher ein- und auszuklicken.
Auch wenn das Bike geschultert oder geschoben werden muss, trägt sich der ION Rascal sehr angenehm. Das liegt auch an der recht weichen Sohle, mit der es sich angenehm läuft. Die Cleats sitzen recht tief und sind dadurch beim Laufen nicht so stark zu spüren. Die Sohle bietet ordentlich Grip, ist aber nicht ganz so weich und griffig wie die einiger Konkurrenten.
In Kombination mit Klickpedalen, die über einen recht großen Käfig verfügen (Crankbrothers Mallet DH, Crankbrothers Mallet E, Shimano DX) gefiel uns der ION Rascal richtig gut. Die recht weiche Sohle und der tief sitzende Cleat-Bereich sorgen für eine angenehm große Aufstandsfläche und harmonieren gut mit den Pins im Pedal, über die sich zusätzlicher Grip erreichen lässt. In Kombination mit Pedalen mit kleinem Käfig (Crankbrother Candy) hatten wir einen eher gemischten Fahreindruck mit dem Rascal: Die relativ weiche Sohle, die bei den Pedalen mit großer Platform für eine angenehme Aufstandsfläche sorgt, ist hier eher hinderlich. So kippt man aufgrund der geringen Aufstandsfläche im Schuh etwas unangenehm hin und her.
Die Belüftung des Schuhs fällt in Ordnung aus. Bei sommerlichen Temperaturen fangen die Füße nicht direkt an zu schwitzen. Im Winter ist der ION Rascal hingegen warm genug, damit man auch bei kühlen Temperaturen keine kalten Zehen bekommt.
Haltbarkeit
Die ION Rascal waren über ein halbes Jahr im Dauereinsatz – unter anderem auch über die kalten und nassen Wintermonate. Alle Nähte und Verklebungen überzeugen mit guter Qualität. Wir haben keinerlei Kritikpunkte in Sachen Haltbarkeit.
Fazit – ION Rascal
Der ION Rascal ist ein Klickschuh mit einem breiten Einsatzbereich von Trail bis Gravity. Er bietet einen sicheren Stand auf Pedalen mit großer Plattform, bei der Verwendung mit kleinen Käfigen gefiel uns die recht weiche Sohle nicht ganz so gut. Dank der guten Schutzwirkung fühlt man sich mit dem ION Rascal auch in hartem Gelände sicher. Überzeugen konnte der Schuh auch durch die ordentliche Verarbeitung und den guten Kompromiss aus Belüftung für den Sommer und Wärme für die nasskalten Monate.
Stärken
- sicherer Stand mit großer Aufstandsfläche auf Klickpedalen mit großer Plattform
- Schutz durch verstärkten Zehen- und Knöchel-Bereich
- guter Kompromiss aus Belüftung für den Sommer und Wasserfestigkeit/Wärme für die Wintermonate
Schwächen
- Sohle etwas weich für Pedale mit geringer Aufstandsfläche
Testablauf
Wir haben die ION Rascal Klickschuhe über ein halbes Jahr lang auf verschiedensten Trails und bei allen denkbaren Witterungsbedingungen getestet.
Hier haben wir die ION Rascal Klickschuhe getestet
- Punta Ala: Die Trails des italienischen Mountainbike-Paradieses Punta Ala sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der SuperEnduro-Serie und waren außerdem der Austragungsort der ersten EWS überhaupt. Die Trails sind naturbelassen, teils sehr steinig und ruppig und mit knackigen Gegenanstiegen durchsetzt.
- Finale Ligure: Felsig, schnell, hart, lang – und das bei typisch-italienischen sommerlichen Temperaturen.
- Hometrails: Typische Trails im deutschen Mittelgebirge bei jeglichen Witterungsbedingungen.
Testerprofil
- Testername: Sebastian Beilmann
- Körpergröße: 174 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
- Schrittlänge: 81 cm
- Armlänge: 63 cm
- Oberkörperlänge: 56 cm
- Fahrstil: Verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau
Preisvergleich ION Rascal
Weitere Informationen
Webseite: www.ion-products.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2017
Bilder: Moritz Zimmermann
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