Schon seit geraumer Zeit kursieren Gerüchte um einen Dopingfall eines deutschen Mountainbikers bzw. einer deutschen Mountainbikerin innerhalb der Szene. Der BDR bestätigte gegenüber dem Bike Magazin Anfang August 2018, dass eine positive Dopingprobe eines BDR-MTB-Athleten/Athletin seit Anfang 2018 vorliege. Recherchen des Deutschlandfunks bringen nun neue Details ans Tageslicht des Falls – Namen werden keine genannt.

Laut dem Bericht vom 2. Februar 2019 zufolge betrifft dieser Dopingfall „eine junge, sehr erfolgreiche Mountainbikerin“, die positiv auf Testosteron getestet wurde. Weiter heißt es:

„Das immer noch schwebende sportrechtliche Verfahren läuft bereits seit Frühjahr 2018. Bisher wurde dazu weder vom Bund Deutscher Radfahrer noch von der Nationalen Anti-Doping-Agentur, NADA, Stellung bezogen. Die betroffene Sportlerin hat lediglich lapidar ihren Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen erklärt.“

Im Falle der angeklagten Athletin muss es sich zudem um eine Sportlerin handeln, die unter der Förderung der Bundeswehr stand. Ein Sprecher der Bundeswehr Baden-Württemberg teilte mit, „dass die betreffende Athletin die Voraussetzungen zur Förderung durch die Bundeswehr verloren habe, sie wurde nicht weiterverpflichtet und schied noch 2018 mit ihrem Dienstzeitende aus der Bundeswehr aus.“ Die zuständige Kommandobehörde prüfe momentan den Sachverhalt – es bestehe grundsätzlich die Möglichkeit, „dass die Athletin Kosten zurückerstatten muss.“ Die Fahrerin wurde in der Vergangenheit unter anderem mit Steuermitteln zu internationalen Wettkämpfen sowie den Olympischen Spielen entsandt.

Ungewollte Medienpräsenz
# Ungewollte Medienpräsenz - Der BDR steht nach einer positiven Probe einer Mountainbikerin vor einem Dopingskandal

Des Weiteren bestätigte die Staatsanwaltschaft Freiburg, dass ein Ermittlungsverfahren „wegen verschiedener Verstöße gegen das Anti-Doping-Gesetz“ gegen die Sportlerin laufe. Im Jahr 2017 soll in der Vorbereitung auf ein Rennen ein unerlaubter Dopingwirkstoff nachgewiesen worden sein. Zusätzlich gravierend wirkt, gemäß des Berichts, dass der Verdacht bestehe, „dass die Athletin in den Jahren 2016 bis 2018 für ärztliche Behandlungen im Ausland war, wo sie mehrfach Infusionen verabreicht bekam.“

In dem Artikel wird zudem die prekäre Situation für den Mountainbikesport sowie die Generation von jungen Sportlern thematisiert:

„Zum einen ist eine Disziplin des Radsports betroffen, die noch nicht als dopingverseucht gilt. Zum anderen ist die Sportlerin Mitte 20 und gehört damit zu der Generation, die nur allzu gerne als neu, unbelastet und nicht dopingaffin bezeichnet wird. Und die bisherigen Ermittlungsergebnisse lassen sogar eine gewisse Systematik erkennen.“

Es liege nun am BDR, diesen Fall entsprechend zu bearbeiten und die richtigen Lehren aus diesem „Verhalten der Athletin“ zu ziehen, um die Dopingprävention voranzutreiben „und auch der Fürsorgepflicht“ nachzukommen. „Denn: Es gibt viele negative Beispiele von Radsportlern, die nach Dopingvergehen ins Bodenlose gestürzt sind. Teilweise in den frühen Tod.“

Den gesamten Bericht des Deutschlandfunks findet ihr hier.

  1. benutzerbild

    Nurmi92

    dabei seit 11/2015

    Zumindest fährt sie nicht mehr. Die Bundeswehr wird als ehemaliger Arbeitgeber die Kosten ihrer Trainingslager usw. zurückfordern, hoffe ich im Sinne des Steuerzahlers schon mal.... smilie

  2. benutzerbild

    ---

    dabei seit 07/2011

    Ja, wer hätte das gedacht? Völlig überraschend und überfallartig diese Meldung. Ich bin total schockiert und traurig smilie

  3. benutzerbild

    Schmal

    dabei seit 06/2010

    Ist jemand etwas tiefer in dem Thema drin (nein, nicht als Betroffener, nur hinsichtlich Regularien und Procedere in solchen Fällen smilie) und kann erklären, warum da jetzt 2 1/2 Jahre rumgeeiert wurde resp. überhaupt nix passiert ist?

    Gibt’s dafür Gründe, oder einfach BDR/NADA as usual?

  4. benutzerbild

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    dabei seit 07/2011

    und kann erklären
    Nur vermuten.

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