Die XC-Szene ist in Aufruhr: Am vergangenen Freitag waren auf Twitter bzw. Facebook Beiträge des Schweizer Europameisters Florian Vogel aufgetaucht, die die Vermutung einer Auflösung des Focus XC Teams nahelegten. Vogel erhob schwere Vorwürfe gegenüber dem deutschen Radhersteller, der, seinem Facebook-Statement zufolge, das Engagement bei der Equipe in der anstehenden Saison nicht fortsetzen möchte. Nun hat die Teamleitung erstmals eine Stellungnahme veröffentlicht und bekannt gegeben, dass die „Durchführung des Rennbetriebs für 2018 gesichert“ sei.
Die Mitteilung der Teamleitung im Wortlaut:
„Das Focus XC Team distanziert sich von der Art und Weise der öffentlichen Aussage von Florian Vogel. Diese waren in keinster Weise mit der Teamleitung abgesprochen und spiegeln nicht die Meinung und Philosophie des Focus XC Teams im Umgang mit der Öffentlichkeit wider. Wir haben bereits mit Florian darüber gesprochen, er bedauert seine Aussagen, entschuldigt sich beim Team und den Partnern dafür und wird sich zukünftig nicht mehr in dieser Form öffentlich äußern.
Die Teamleitung des Focus XC Teams hat nach Absprache mit unseren Partnern die Durchführung des Rennbetriebs für die Saison 2018 sichergestellt. Gerade deshalb wollen wir zusammen mit Florian uns voll darauf konzentrieren möglichst erfolgreich die Rennsaison zu bestreiten.“
Was war passiert?
Twitter-Posts machten am Freitagmorgen die Runde und am Nachmittag folgte ein ausführliches Statement von Florian Vogel: Er legte offen, dass die Marke Focus den Sponsorenvertrag mit dem Team nicht unterzeichnen werde. Seinem Kenntnisstand zufolge war der Vertrag für die Jahre 2017 und 2018 allerdings schon im Herbst 2016 unterzeichnet worden – zumindest sei dies ihm und seinen Teamkollegen gegenüber so kommuniziert worden. Er verwies zwar darauf, dass es im vergangenen Herbst „Ungereimtheiten“ gab „was das Budget anging“, doch Vogel sei sogar persönlich Zeuge geworden, wie Focus der Equipe mündlich für das kommende Jahr und voraussichtlich auch darüber hinaus die Unterstützung zugesichert habe. Der Schweizer prangerte vor allem das Vorgehen seitens Focus massiv an. „Ob es moralisch vertretbar ist als Großkonzern ein langjähriges Sponsoring-Engagement Ende Januar und ohne Rücksicht auf bestehende Verträge mit Athleten einfach so aufzulösen, ist meiner Meinung nach höchst fragwürdig“, so der amtierende Europameister. Das Statement auf Facebook sowie die Beiträge auf Twitter wurden inzwischen wieder gelöscht.
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