Produktion
In diversen Hausbesuchen wurde hier auf MTB-News.de ja bereits gezeigt, wie Aluminium-Mountainbikerahmen entstehen. Leider können wir nicht zu allen einzelnen Produktionsschritten vor Ort sein, dabei wäre es durchaus spannend. So wird beispielsweise das Yoke des Alutech ICB2.0 geschmiedet und anschließend gefräst. Unterrohr, Sitzstreben, Kettenstreben und Hinterbaustreben werden durch Hydroforming hergestellt. Versteifungsbleche erst per Wasserstrahl ausgeschnitten und anschließend gebogen. Verschiedenste Fertigungsverfahren sind notwendig, um einen modernen Aluminium-Rahmen herzustellen, die entsprechenden Variablen Querschnitte mit der gebotenen Präzision zu fertigen und am Ende durch fachgerechtes Schweißen einen maßhaltigen Rahmen aus den Einzelteilen herzustellen.
Von diesem großen Schritt der Rahmenfertigung, dem Schweißen, haben wir hier einige Impressionen für euch. Alutech-Chef Jürgen Schlender war vor Ort um die Produktion zu begutachten, beispielsweise in Augenschein zu nehmen, dass die Schweißnähte tief genug zwischen beide Bauteile fließen, flach auslaufen, und die richtige Breite aufweisen. Auch die Schweißreihenfolge spielt eine entscheidende Rolle und kann bei Missachtung dazu führen, dass ungewollte Spannungen die Fügestellen vorbelasten – all das ist insgesamt weit weniger trivial und erfordert viel mehr Erfahrung, als es auf den ersten Blick den Anschein machen mag.



Auslieferung
Die Rahmen sind geschweißt – dann werden sie auch bald ausgeliefert, oder? Stimmt leider nur fast. Das hat einen einfachen Grund: Das Design des Rahmens! Die fertig geschweißten und gerichteten Rahmen haben sich zunächst auf den Weg zu einem Betrieb gemacht, der sie mit einem hochwertigen, gebürsteten Finish versieht, und dabei Schweißspuren und Kratzer entfernt, und anschließend Bereiche des Rahmens auf Hochglanz poliert. Dann werden die Rahmen erneut verladen, zu einem anderen Betrieb gefahren, der jeden Rahmen mit 8 vielteiligen Masken versieht, die für jede Rahmengröße angepasst und genau ausgerichtet werden müssen. Jetzt heißt es: Glasperlen-Strahlen, um den Rahmen zu mattieren. Danach geht der Rahmen wieder auf Reisen, zu einem Eloxal-Betrieb, bei dem die haltbare Farbschicht entsteht – und zwar in der besten verfügbaren Qualität. Dann, erneut einpacken und weiter zum nächsten Betrieb, der Montage und Verpackung der Rahmen vornimmt.

Nichts ist schlimmer, als an einem arbeitsfreien, sonnigen Frühlingstag das lang ersehnte Bike noch nicht fahren zu können. Einziger Trost: Das finale Design ist auch einen siebten Monat Warterei wert. Versprochen.
Wer mitgezählt hat: 3 Stationen fürs Design, statt, wie sonst häufig üblich, einer einzigen. Dieser Mehr-Aufwand war abzusehen und wurde einkalkuliert. Hätte Alutech nur die nominelle Dauer der einzelnen Prozesse aufaddiert, so wären die Bikes bereits im Februar ausgeliefert worden, und die Freude wäre groß gewesen – aber so unrealistisch hat hier zum Glück niemand geplant. Da die Jungs viel Erfahrung mitbringen, haben sie stattdessen Mitte April prognostiziert. Und weil das Design nun nochmals deutlich länger braucht als angenommen (immerhin müssen 200 Rahmen den gesamten Prozess durchlaufen), haben die Bikes den geplanten Frachter verpasst und verspäten sich. Um wie viel? Über einen Monat – Sehr Ärgerlich!
Weil die Saison beginnt, ist jeder sonnige Tag ohne ICB2.0 allen Beteiligten unangenehm. Deshalb wird nun versucht, die ICB2.0 beschleunigt einreisen zu lassen, die Idee ist: Sie werden einen Teil der Strecke im Flugzeug, und nur etwa die Hälfte auf dem Schiff verbringen. Das spart konkret 12 Tage, aber Ende April ist auch damit nicht zu machen. Alutech entschuldigt sich für die Verzögerung, garantiert allen Teilnehmern des Aufbau-Events bei Sram am 11.05.16 ihre Bikes und wird, sobald es absehbar ist, über das Lieferdatum aller weiteren Bikes informieren.


Bis dahin können alle, die leider warten müssen, schon das Werkzeug bereit legen, um ihr Bike zu montieren. Wer eine eigene Lackierung plant, wird den Rahmen demontieren müssen und hierzu beispielsweise einen Torx T40 benötigen. Eine vollständige Liste der benötigten Werkzeuge wird in Kürze veröffentlicht.
39 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMit XT kommst aber am ICB 2.0 nicht weit. Der Bauraum ist, nach meinem Stand, so knapp bemessen gewesen, dass Stefan genau einen SRAM-Umwerfer da rein konstruieren konnte. Der kam ja auch nur aus gutem Willen. Deshalb wird XT eher nicht passen. Wem das nicht gefällt weil er SRAM doof findet muss halt 1x11 bzw 1x12 fahren. Dafür ist der Rahmen ausgelegt. Oder was anderes kaufen. Oder hoffen dass Vyro ein Erfolg wird.
...ziemlich verärgertes Post gelöscht...
stimmt dem jemand zu? erwartet einen da uU. ein böses erwachen wenn man das gerät hart rannimmt?
Das war purer Sarkasmus an dem Tag an dem das NDA für die "Metric Shock Sizing" Dämpfer gedroppt ist, ich bin den Rahmen selber schon gefahren (zumindest die Prototypen) und er erschien mir unheimlich steif und robust. Ich denke einen haltbareren Trailbikerahmen der mehr Fahrsicherheit austrahlt wird man momentan kaum finden
okay den sarkasmus hatte ich nicht erkannt. sonst hiess es ja ohnehin recht häufig, dass das rad was aushält.
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