Im Alter von 35 Jahren ist Lorraine Truong verstorben. Diese traurige Meldung wurde von Angehörigen der Schweizerin auf ihrem Instagram-Kanal verkündet. Die unter dem Spitnamen „Pocket Rocket“ bekannte Fahrerin war in der Enduro World Series aktiv und galt als aufstrebende Fahrerin, die gleichzeitig als Ingenieurin für das Entwicklungsteam von BMC gearbeitet hat.
We are heartbroken to share that our beloved Lorraine has passed away.
She faced immense challenges with courage and determination trying to find joy and fun despite her personal struggles. She spoke out about injustice and difficulties of living with complex health conditions, and became an ambassador for young athletes with disability. After her head injuries and the subsequent health issues that followed, Lorraine reminded us that mental health is not just personal—it is deeply connected to recognition, dignity, and the sense of belonging in society. Lorraine will be dearly missed and remembered with love.
Ein Sturz beim EWS-Rennen in Samoens von rund 10 Jahren veränderte das Leben von Lorraine Truong jedoch gravierend. Die Folgen einer schweren Gehirnerschütterung machten eine Rückkehr in den aktiven Rennsport für die talentierte Fahrerin unmöglich. In den vergangenen Jahren war die Schweizerin unter anderem im WCMX (Wheelchair Motocross) aktiv und konnte 2022 und 2023 in dieser Disziplin Weltmeisterin werden. Gleichzeitig nutzte sie ihre Social Media-Reichweite immer wieder, um auf Themen wie mentale Gesundheit oder die negativen Auswirkungen von Gehirnerschütterungen aufmerksam zu machen.
Am kommenden Montag findet um 14:30 ein letzter Abschied von Lorraine Truong in Vollèges statt. Wir möchten der Familie und allen Angehörigen von Lorraine Truong unser Beileid aussprechen.
26 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumArg ja. habs auch erst heute ergoogled und musste mal schlucken.
Aber ich glaube der Crash im Training den er anspricht müsste fast schon 2021 gewesen sein, denn da hat er das E-EWS in Finale Ligure gewonnen.
https://www.rootsandrain.com/rider4997/nicolas-vouilloz/results/
Es ist traurig und macht wütend, dass Menschen mit derlei Einschränkungen, vor allem neurologisch wenig erforschten Erkrankungen, darunter auch CFS/ME, Long Covid usw. usf., solch schwierigen gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüberstehen, die Betroffene letztlich in eine Spirale der Aussichts- und Hilflosigkeit hineinschlittern lassen.
Leider auch kein Einzelfall, dass Menschen mit wenig erforschten Multisystemerkrankungen vorzeitig den Tod als letzten Ausweg sehen, weil sie sich vor allem gesellschaftlich und zwischenmenschlich im Stich gelassen fühlen.
Es herrscht noch immer der Grundsatz: "Was nicht verstanden wird, wird abgelehnt".
Möge sie in Frieden ruhen und ihr Tod hoffentlich an irgendeiner Stelle zu einem Nachdenken und damit zu einer Veränderung führen - sei sie auch noch so klein. 🙏
Das mag jetzt bei manchen negativ aufschlagen und ich kenne ihren Fall nicht im Detail, aber bei all der Tragik in solchen Fällen, die Gesellschaft oder den IPC für die Situation verantwortlich zu machen scheint mir unfair. Man kann über jedes Angebot dankbar sein, aber einen Anspruch sollte man nicht daraus ableiten.
Wir alle, die diesen sehr gefährlichen Sport ausüben, sollten uns im klaren sein welches Risiko wir eingehen.
Das Gesundheitswesen in Deutschland fängt viele der Risiken auf, aber final liegt die Verantwortung für unser Handeln und die Konsequenzen bei uns selbst. Nicht bei anderen!
Gruß xyzHero
Nein, ist ok. Sie war Leistungssportlerin und hatte die Folgen natürlich selbst zu verantworten. In meinem post ging es allg. um den Umgang mit Betroffenen, sobald das Kind in den Brunnen gefallen ist. Denn auch wenn in diesem Fall der Ursprung selbstverantwortlich herbeigeführt wurde, heißt das ja nicht, dass die Gesellschaft danach keine Verantwortung zu übernehmen hat. Das ist aus meiner Sicht nicht das Prinzip der Nächstenliebe, das wünschenswert wäre. Dass die Medizin ihre Grenzen hat und nur das liefern kann, was gegenwärtig möglich ist (Forschung/Geld), ist auch klar. Leider werden aber viele Probleme von Betroffenen mit wenig untersuchten und undurchsichtigen Krankheitesbildern - dazu zählen v.a. neurologische - häufig marginalisiert oder komplett negiert. Und das nicht nur im medizischen Kontext, sondern auch gesamtgesellschaftlich, was für Betroffene meist die noch schlimmere Erfahrung darstellt.
naja, verantwortlichkeit für, schuld an oder anspruch auf etwas sind wahrscheinlich nicht die richtigen begrifflichkeiten, aber es muss jedem gutachter/kommissar beim IPC klar sein, dass gerade bei menschen mit eingeschränkten möglichkeiten zur gesellschaftlichen teilhabe an einer startberechtigung tatsächlich die ganze welt des betroffenen hängt. insofern muss da schon überlegt werden, ob ein abkanzeln schwieriger fälle dem eigenen anspruch gerecht wird.
es wurde doch auch im komoot-faden behandelt: es gibt unternehmer mit mehr oder weniger blick auf die mitarbeiter-fürsorge, und offensichtlich gibt es auch IPC-kommissare mit mehr oder weniger blick auf die athleten.
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