
Live-Blog: MTB Trilogy 2017
Tag 2: 1. Etappe, 06.07.2017
Falls du dich zur Vollkaskogesellschaft zählst und jeden Kratzer aus deinem Rahmen polierst: Fahr nicht zur MTB-Trilogy! Falls dir deutsche Marathons zu langweilig und XCRennen zu kurz sind und dich deine Freunde alle eh für verrückt halten,… tja, dann könnte das hier das Richtige für dich sein. Soviel vorab zur Erkenntnis des Tages.

„Heute wird’s heftig, macht euch nicht kaputt!“ mit diesen ermutigenden Worten von Jakob, der bei der MTB-Trilogy bereits zum dritten Mal mitfährt, gingen wir auf die heutige Etappe, die uns bis nach Polen führen sollte. Waage Andeutungen von wegen Tunnel, kein Licht und ruppig klangen auch noch nach, aber dazu später mehr. Der Start verlief im Vergleich zur hektischen Frühstücken-noch-mal-Rad-checken-und-alles-Notwendige-einpacken-Phase recht entspannt auf einem langen Teerstück hinter dem Führungsfahrzeug. Lars, als einziger in der Enduro-Wertung, wurde basisdemokratisch mit einer Gegenstimme als rasender Reporter auserkoren und bekam die Kamera aufs Auge gedrückt. Der Dialog dazu könnte wie folgt geklungen haben: „Hast du ne Haftpflicht?“ „Ja!“ „Okay, pack ein.“ :)

Die Strecke mündete nach dem flachen Start recht schnell in einem wurzeligen Single Trail-Uphill. Da es gestern Abend noch gewittert hatte und die Strecke dementsprechend rutschig war, führte das direkt zum ersten Stau. Hier konnten sich Kahlo und Chris etwas weiter vorne absetzen. Marcus konnte Chris jedoch wieder einholen, als sich bei ihm der Sattel gelockert hatte – so ging es für die Beiden erstmal zu zweit weiter.
Die Uphills waren teils sehr steil mit ca. 200-400 hm am Stück; die Abfahrten und Enduro-Stages waren oft sehr genial, wenn auch keine Flowtrails. Die meisten Stages hatten sehr steile Abschnitte und – zumindest für die Hardtail-Fahrer – auch öfters die eine oder andere gefühlte „do or die“ Stelle. Zitat Chris: „Ging gut ;-)“. Oder um es mit anderen Worten zu sagen: „Also der letzte Abschnitt war Rampage-Style.“

Richtig abgefahren wurde es, als es durch einen alten Eisenbahntunnel ging, in dem sich teils noch die Schwellen befanden und der so gut wie gar nicht ausgeleuchtet war. Anstelle davon standen im Dunklen Helfer, die einem „links“ oder „rechts“ zuriefen. Kann nicht so wild sein, dachte sich Marcus und zack! lag ihm erst mal sein Vordermann zu Füßen. Als ob das nicht genug war, kam direkt danach der nächste Tunnel, durch den ein Bach floss, der sich teils als tief herausstellte. Hoffentlich fällt Lars mit der Kamera da nicht rein, denke ich mir noch.
Trotz all der Herausforderungen konnten wir bis auf wenige Ausnahmen alles fahren. Gegen Halbzeit der Etappe sollten nicht die technischen Passagen, sondern unsere Ausdauer unser Feind werden. Kahlo und Marcus hatten teils ordentlich mit Krämpfen zu kämpfen, Chris ging es etwas besser. Generell hätten wir das Tempo vermutlich an Anfang gemütlicher angehen lassen sollen. Aber wir konnten uns einfach nicht vorstellen, wie kräftezehrend die Strecke sein würde. Nun ja: 73 km, 2.700 hm und knapp 6 Stunden Fahrzeit, dabei sogar im vorderen Viertel platziert, sprechen für sich.

Am Ende kamen Chris nach 05:40 h (35 / AK 17), Marcus nach 05:53 h (47 / AK 25) und Kahlo nach 06:07 h (64 / AK 33) ins Ziel. Lars schaffte es auf Platz 34 (AK 30) in der Enduro-Wertung. Die morgige Etappe heißt „Best of Sudeten“. Anscheinend ist diese auch Teil einer tschechischen Marathonserie (Sudety Ralley)… dies ist wohl die einfachste Etappe der MTB-Trilogy und schwerste Etappe von eben dieser andern Rennserie. Wir sind gespannt! Nach der Tortur heute kann es eigentlich nur besser werden…

16 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumAlsooo, erstmal (bzw. nochmal) schön, dass ihr über die Trilogy berichtet habt.
Hat diese Veranstaltung vollends verdient!!!
Ergänzend: @Tobias Es gibt durchaus einen Fotografen, die für die Veranstaltung offiziell Fotos festhält. (Der blonde lange Typ..., für die, die da waren).
Das "Getränk" mit Dotter war ein vorzüglicher Vanillie-Pudding mit Kecks. ^^
26 Zoll war u.a. durch die zweite Gesamtsiegerin im Enduro Extreme Bereich vertreten: @Renn.Schnecke (Ehre, wem Ehre gebührt!).
Wobei ihr Rad eeeeh speziell ist.
Und nicht umsonst hieß unser Team: 26 ain't dead!
Und zum Thema Bier: Die Jungs "lagerten" den Bilder zufolge sozusagen unter unserem Fenster und waren ganz artig. Keine Exzesse.
Was das Bier anbelangt, eine Tschechische Zeltnachbarin die das Half Race gefahren ist hat sich heut morgen beim Verabschieden beschwert, dass ich viel zu wenig Bier mit getrunken hätte...es liegt wohl immer im Auge des Betrachters
Ich denk, dass speziell bei dem langen Höhenweg (Blaubeerenfeld) ein 29er wirklich Vorteile bietet. Aber um 26" zu verteidigen, am ersten Tag war Chris damit fast ne viertel Stunde schneller als ich, sprich Fitness und Renneinteilung machen da sicher viel mehr aus...
Ich bin das erste Jahr mit dem Hardtail gefahren, was ich an sich sehr mag. Aber da nie wieder!!!


Egal womit da gefahren wurde, mein persönlicher Respekt geht an die Marathonjungs und Mädels, die dieselben Strecken wie wir fahren "durften" und vorne nicht gerade langsam waren.
@AngryApe
Sie war blond und fuhr'n Speci, richtig?
Okay... live an die Bilder kommen ist wahrscheinlich schwer. Der stellt sie ja auch gerade erst Bild für Bild ein.
Mimimimimimimimi....
Grüße
Nils
Was dieses(?) Jahr leider komplett fehlte, waren die Einradfahrer.
Die haben mal echt nicht alle Latten am Zaun (positiv gemeint!)
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