Neues Release Layer System für Fahrrad-Helme Deutlich mehr Schutz dank löslicher Panele?

Das Release Layer System (RLS) ist eine neue Helm-Technologie, die das Risiko von Gehirnerschütterungen deutlich senken und eine neue Sicherheitsstufe für Helme eröffnen soll. Entwickelt in London, setzt RLS auf bewegliche Außenschalen-Panels, die Rotationskräfte bei Stürzen ableiten können. Der erste MTB-Helm mit RLS wird im Herbst 2025 von Canyon erscheinen.
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Release Layer System: Funktionsweise

Während herkömmliche Helme in erster Linie lineare Aufprallkräfte abfangen, besteht bei den meisten Stürzen eine Gefahr für das Gehirn durch schädliche Rotationskräfte. Genau hier setzt das neue RLS an. Das Release Layer System besteht aus drei Schritten: Reagieren, Rollen und Lösen. Auf der Außenseite des Helms befinden sich Panels, die über eine leichte Polycarbonat-Lagerschicht angebunden sind. Beim Aufprall reagiert die spezielle Klebeschicht, die Panels werden frei beweglich und können auf den eingelassenen Lagern in jede Richtung rollen. Im letzten Schritt lösen sich die Panels teilweise von der Helmschale, um weitere Energie abzugeben. Dadurch sollen gefährliche Rotationskräfte, die zu Gehirnerschütterungen oder schwereren traumatischen Hirnverletzungen führen können, deutlich reduziert werden.

Release Layer System (RLS)
# Release Layer System (RLS) – Das Release Layer System ist eine neue Helm-Technologie, die auf bewegliche Außenschalen setzt und Rotationskräfte bei Stürzen ableiten soll.
Diashow: Erster Helm mit RLS-Technologie: Neue Schutzebene gegen Gehirnerschütterungen
Die patentierte RLS-Klebschicht wurde so entwickelt, dass sie sofort auf eine bestimmte Aufprallkraft reagieren kann, ihre Haftung löst und die Lager frei rollen lässt.
Release Layer System (RLS)
Groß (RLS Maria 0893 V1)
Groß (RLS Water Test 5642 V1)
Groß (RLS Lifestyle Shot 2 1595 v2)
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Die patentierte RLS-Klebschicht wurde so entwickelt, dass sie sofort auf eine bestimmte Aufprallkraft reagieren kann, ihre Haftung löst und die Lager frei rollen lässt.
# Die patentierte RLS-Klebschicht wurde so entwickelt, dass sie sofort auf eine bestimmte Aufprallkraft reagieren kann, ihre Haftung löst und die Lager frei rollen lässt. – Auf dem Helm befinden sich leichte Polycarbonat-Lager, wodurch die Panels in jede Richtung rollen können, um Rotationsenergie vom Gehirn wegzuleiten.
Das Panel löst sich anschließend, um weitere Rotationsenergie abzubauen.
# Das Panel löst sich anschließend, um weitere Rotationsenergie abzubauen.

Eine Studie der Universität Straßburg konnte zeigen, dass Helme mit RLS die Spitzen-Rotationsgeschwindigkeit je nach Aufschlagrichtung im Schnitt um 56 bis 66 Prozent reduzieren konnten. Das entspricht einer Senkung der geschätzten Verletzungswahrscheinlichkeit um bis zu 84 Prozent im Vergleich zu identischen Helmen ohne RLS.

  • Technologie RLS (Release Layer System)
  • Prinzip Außenschalen-Panels, die bei Aufprall reagieren, rollen und lösen
  • Effekt Reduktion von Rotationsgeschwindigkeit und Gehirnerschütterungsrisiko
  • Tests ICUBE, Universität Straßburg
  • Patentiert Internationale Patente in Europa und den USA

Die Technik geht auf eine Beobachtung des RLS-Gründers zurück, der bei einem Unfall die Wirkung von sich lösenden Helmschalen bemerkte. Auf Basis dieser Entdeckung wurde die Technologie weiterentwickelt und patentiert.

Tests konnten zeigten, dass Helme mit RLS-Technologie die Rotationskräfte bei einem Sturz um bis zu zwei Drittel reduzieren konnten.
# Tests konnten zeigten, dass Helme mit RLS-Technologie die Rotationskräfte bei einem Sturz um bis zu zwei Drittel reduzieren konnten.

Erste Anwendung: Canyon Deflectr Trail

Das erste Serienmodell mit RLS wird der Canyon Deflectr Trail, der ab Herbst 2025 erhältlich sein soll. Canyon arbeitet dabei eng mit dem Entwicklerteam in London zusammen. Der noch unveröffentlichte Canyon-Helm für den Trail- und Enduro-Einsatz hat bereits Platz 1 im Virginia Tech Helmet Rating erreicht, was für die gute Schutzwirkung spricht. Ein Preis wurde bislang noch nicht genannt. Außerdem soll es für den urbanen Bereich einen Helm von HEXR geben, der von Virginia Tech in einem Testfeld von insgesamt 42 Helmen ebenfalls die beste Wertung erzielt hat.

Canyon bringt im Herbst 2025 mit dem Deflectr Trail den ersten Helm auf den Markt, der mit der neuen RLS-Technologie ausgestattet ist.
# Canyon bringt im Herbst 2025 mit dem Deflectr Trail den ersten Helm auf den Markt, der mit der neuen RLS-Technologie ausgestattet ist.

Ausblick

RLS soll nicht nur im Radsport zum Einsatz kommen. Das System könnte künftig auch in Helmen für Motorradfahrer oder im Arbeitsschutz eingesetzt werden. Weitere Partnerschaften mit Marken sind bereits angekündigt. Ziel ist es, die Sicherheit für alle Helmträger deutlich zu erhöhen. Auch auf negative Umwelteinflüsse wird geachtet. Im Vergleich zu anderen Quellen von nichtorganischen Partikeln im Radsport (z. B. Reifenabrieb) sei die Umweltwirkung von RLS sehr gering. In Zukunft sollen auch biologisch abbaubare RLS-Lager möglich werden können. Weitere Infos gibts auf www.releaselayer.com

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Was haltet ihr von Helmen mit beweglicher Außenschale?

Infos und Bilder: Pressemitteilung RLS

41 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Weiß eigentlich jemand ob bei dem Virginia Tech Test auch gealterte Helme getestet werden? Falls nein, wäre der Test nämlich speziell hier komplett nutzlos.
    Ja. Wird gemacht.

    Deswegen kommen Helme erst 5 Jahre nach Abschluss der Entwicklung auf den Markt, weil die erst so lange von (freiwilligen!) Nutzern getragen und dann nochmal getestet werden.
  2. Ja. Wird gemacht.

    Deswegen kommen Helme erst 5 Jahre nach Abschluss der Entwicklung auf den Markt, weil die erst so lange von (freiwilligen!) Nutzern getragen und dann nochmal getestet werden.
    Wenn du keine Ahnung von Entwicklung hast, bleib besser bei den Themen wo du eine Ahnung hast und halt bei den anderen den Rand.
  3. Da du am Testablauf zweifelst, wirst du auch an einer Testalterung zweifeln.

    Ja. Wird gemacht.

    Deswegen kommen Helme erst 5 Jahre nach Abschluss der Entwicklung auf den Markt, weil die erst so lange von (freiwilligen!) Nutzern getragen und dann ...

    von (freiwilligen!) Nutzern gegen den Baum gefahren werden.
  4. Nein, mit dem "ohne Helm wäre ich tot" beginnen alle Helmdiskussionen und der Ansatz ist absolut brotlos.
    Wir haben in der Familie einen Todesfall nach Fahrradsturz OHNE Helm (vor ca. 10 Jahren) zu beklagen. Gemäß dem Bericht aller Fachmenschen, die an dieser Tragödie recherchiert haben, wäre dieser Unfall MIT Helm nicht tödlich ausgegangen...
  5. teile die sich abgelöst haben
    haben mal ein Typen beim Sturz einen netten Cut im Gesicht verpasst.

    Teile sollten doch schon irgendwie dranbleiben, außer die sind aus Schaumstoff oder genauso weichem zeug.
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