Die 24h Finale Ligure – ich muss zugeben: Ich bin Wiederholungstäter. Mit zwei Ausnahmen bin ich seit 2009 jedes Jahr beim Ausdauerklassiker an der ligurischen Küste am Start gewesen. Nicht, weil ich besonders gerne Cross Country fahre, sondern weil die Kombination aus Strecke, Dolce Vita und Party einfach einmalig ist. Und: weil es sich gemeinsam einfach besser leidet als alleine. Viel Spaß mit diesem Rennbericht vom wohl schönsten und verrücktesten 24h-Rennen der Welt!
24h Finale Ligure: Rennbericht
Mit einem Krachen rutscht meine Kette durch. Ich verfluche meinen letzten Schaltvorgang, springe vom Rad und will gerade die Kette hinter dem größten Ritzel hervorfummeln, als ich realisiere, was ich da sehe. „Was ist los!?” ruft Conny von hinten, mit der ich gemeinsam diese Runde drehe. Es ist kurz vor sechs Uhr morgens bei den 24h von Finale Ligure. Wir haben bereits über 15 Stunden erfolgreich hinter uns gebracht. Und jetzt das: Meine Kette ist genau dort, wo sie sein sollte. Dennoch ist sie doch gerade unsanft durchgerutscht. Ich verstehe nicht, was eigentlich offensichtlich ist, schiebe das Rad an und schwinge mich wieder in den Sattel. Mit der Kette passt ja alles. An diesem steilsten und technischstem Uphill zum Ende der Runde habe ich nun wirklich kleine Lust auf Schaltungsprobleme. Ratsch: bereits der zweite Tritt geht ins Leere. Als ich hastig weiterschiebe dämmert es mir: der Freilauf ist hinüber! Zwei Mal noch versuche ich in kleineren Gängen – niedrigeres Drehmoment ruft mir irgendeine Synapse zu – wieder in Schwung zu kommen, doch die Lage ist vergebens. Hier greift nichts mehr.
Mit einem Krachen rutscht der Freilauf durch.
Ich klicke den rechten Fuß links ein und verwende den XC-Rennboliden als Tretroller. Nur wenige Stunden zuvor hatte ich die montierte neue Shimano XTR 12fach-Gruppe als bislang beste Kettenschaltung, die ich je gefahren bin, gelobt. Wie mir dieser Gedanke durch den Kopf geht realisiere ich, dass die Gruppe ja nach wie vor funktioniert, nur eben der Zahnscheibenfreilauf der leichten DT Swiss XRC 1200 Carbon-Laufräder nicht mehr einrastet. Freilaufdefekte kenne ich, nur nicht von DT Swiss. Aber irgendwann ist immer das erste Mal und fest steht: dieses Rad ist raus. Ersatzteile habe ich hierfür nämlich nicht dabei.
Als ich mich endlich rennend und rollend der Toboga nähere, springe ich wieder normal aufs Rad und pumpe, was Arme und Beine hergeben. An sich war der Plan, direkt zwei Runden zu fahren, um das Team länger schlafen zu lassen. Conny wartet im Ziel auf mich und bietet mir ihr Bike an – doch ein direkter Wechsel kommt technisch nicht in Frage. Ich rollere die Runde weiter und steuere unseren gemeinsamen Campingplatz an. In aller Eile werden Startnummer, Trinkflasche und Pedale getauscht. In Richtung des schlafenden Tobi, der das Rad nach mir fahren wollen würde, rufe ich etwas von „Freilauf kaputt” und „nimm das Merida“. Mit gut sieben Minuten Zeitverlust mache ich mich auf in die zweite Runde. Nach der plötzlichen Hektik kehrt in meinem Kopf langsam wieder Ruhe ein und während mein Puls an den Schläfen hämmert, genieße ich auf der Haut die warme Morgensonne. Was sind schon sieben Minuten im Verlauf des Rennens über einen ganzen Tag? Dumm nur, dass wir im Team jetzt nur noch ein funktionierendes Fahrrad haben …
Es sind Momente wie dieser, die jedes 24h-Rennen so besonders machen. Die uns als Team zusammenschweißen im gemeinsamen Ziel, innerhalb eines ganzen Tages so weit zu fahren wie möglich. Wir geben unterwegs alles, ohne am Ende ernsthaft auf die Gesamtwertung zu schauen. Dabei geht es eben nicht um die tatsächliche Platzierung, als viel mehr das Erlebte. Strecke, Bikes, Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Strecke, Landschaft, Party. Die 24h von Finale Ligure.
Wie in den vergangenen beiden Jahren sind wir – das bedeutet Julia, Flo, Tobi und ich – als Vierer-Team an den Start gegangen. Für mich ist es die neunte Teilnahme. Und auch wenn wir nur den inneren Schweinehund als Gegner ansehen, treten wir in der Agonisti-Kategorie an. Das sind diejenigen, denen es vom Reglement her nicht nur um den Spaß gehen sollte. Konkret aber sind es diejenigen, die auf der Strandpromenade in Finale Ligure gemeinsam starten und nach kurzer (auf 50 km/h begrenzter) Fahrt die Küste entlang ab Varigotti steil hinauf zur Rennstrecke klettern.
Wie in den vergangenen Jahren auch präsentiert sich die Strecke. Sie schlängelt sich auf dem Plateau La Manie über gut 12,5 km und 335 Höhenmeter. Dabei besteht der Großteil aus feinen Singletrails, die teils relativ technisch, aber immer schnell fahrbar und mit beeindruckenden Aussichten dafür sorgen, dass diese Strecke unumstritten die beste 24h-Rennstrecke der Welt ist. So sagen es zumindest erfahrenere Piloten. Ich kenne nur dieses 24h-Rennen. In jedem Fall tun die Veranstalter gut daran, hier nichts zu verändern. So finden sich von Jahr zu Jahr lediglich minimale Veränderungen an einzelnen Schikanen und der Routenführung über den Campingplatz. Gravierende Anpassungen bleiben aber zum Glück aus.
Das gilt insbesondere auch für die nächtlichen Parties, die in der berühmten Toboga gefeiert werden. Toboga nennt sich der letzte Streckenabschnitt voller schöner Kurven durch dichten Wald. Und während zwei neue und denkbar unflowige Schikanen das von mir immer geliebte Steinfeld umfahren und die Geschwindigkeit senken, kann man sich auf die Party verlassen. Ab 23 Uhr rastet die Toboga aus und frenetisch werden die Fahrerinnen und Fahrer, die mitten durch die Meute sausen, gefeiert.
Wie in den vergangenen Jahren haben wir auch aus diesem Grund unser Camp in Ranch B angemeldet. Zwischen Bühne und Toboga wird es hier zwar nie ruhig und Tobi kann nicht schlafen, doch näher dran am Gefühl der 24h Finale Ligure geht nicht. Und es ist neben der Strecke vor allem das Drumherum, das Finale so einmalig macht. Wenn ich im Vorfeld Freunden von dieser Veranstaltung erzähle, dreht sich zumindest die Hälfte des Berichtes auch um das Gesamterlebnis Finale. Um die Party, die nackten Flitzer in der Toboga (Grüße an Chris!) oder diejenigen, die sich und ihre Bikes in aufwendige Kostüme entsprechend der jeweiligen Themen (in diesem Jahr: Indiana Jones) stecken.
Als Julia, die schon einen Tag zuvor in das Camp gezogen ist, uns unseren Campingplatz zeigt, verfliegt all diese Euphorie jedoch schnell: Anders als in allen Jahren zuvor sind wir nicht in Mitten der kleinen Baumgruppe auf Ranch B untergebracht, sondern befinden uns auf der Wiese daneben – und damit in der prallen Sonne. Schon jetzt, am frühen Samstagmorgen, ist das eigentlich zu viel des Guten. Schlimmer noch: selbst dieser Platz wird uns von einem italienischen Team streitig gemacht. Und während wir noch mit den Veranstaltern klären, dass wir als rechtschaffene Deutsche natürlich im Recht sind, überlegen wir ernsthaft, was wir tun können. Wir haben keine Sonnenzelte dabei. Ein Sonnensegel lässt sich in dieser Position nicht spannen. Was tun? Wenn wir die nächsten 24 Stunden überleben wollen, müssen wir uns Schatten schaffen.
Die Lösung kommt wie immer überraschend. Mit Karen Eller hatte ich im vergangenen Jahr mehrfach über die 24h in Finale gesprochen. In diesem Jahr hat sie sich mit einem Scott Contessa Damen-4er-Team angemeldet – und mit Daniela Storch, Conny Bucher und Carina Mohr schlagkräftige Mitstreiterinnen gefunden. Wichtiger ist für uns jedoch: das Team ist auf Ranch S untergebracht und alle schlafen in Bus und Auto. So bleiben ihre ebenfalls vorhandenen Zeltplätze frei. Im Schweiße unseres Angesichtes tragen wir unser Hab und Gut quer über das Renngelände und schlagen erleichtert im Schatten und in direkter Nähe der Strecke unsere Zelte auf. Jetzt kann die Mittagshitze ruhig kommen!
Zwei Testbikes haben wir im Gepäck: Ein Merida One 20 und ein Orbea Oiz.
Selbstverständlich sind die 24h Finale Ligure kein reiner Spaß, sondern auch harter Testalltag. Zumindest für das Material. So bin ich in diesem Jahr mit zwei Testbikes unterwegs: einem privat beschafften Orbea Oiz XC-Racer und einem Merida One 20 Trailbike, das für das Rennen ein paar leichte Maxxis-Reifen montiert bekommen hat. Selbstverständlich tubeless, die Steine von Finale haben einen Ruf zu verlieren. Die Testeindrücke aus Finale sind für mich besonders wertvoll, da verschiedene Fahrer unter identischen Bedingungen auf derselben Strecke ihre Runden drehen und wir uns nach jeder Runde kurzschließen, kleinere Anpassungen besprechen und vornehmen können. Und da meine Team-Mitglieder sich an die Redaktionsrenner gewöhnt zu haben scheinen, gehen wir mit den zwei Bikes sowie Flos altem Focus an den Start. Flo ist einfach zu groß, um auf meinen Rädern irgendwie vernünftig fahren zu können. Denke ich zumindest …
Zurück zum Rennen: Für mich geht es erstmal und zum ersten Mal hinab nach Finale Ligure, um selbst den Startfahrer in unserem Team zu machen. Konkret bedeutet das, dass zusätzlich zur ersten Runde noch der Anstieg von Varigotti hinauf zur Rennstrecke gemeistert werden muss. Ich rolle gemeinsam mit Dani zum Start und während wir im Schatten der Palmen auf den Start warten, wächst die Vorfreude. Selfie, Toilette. Dann geht es los. Punkt 14 Uhr passieren wir die Matte und der Tross setzt sich in Bewegung. Da wir uns unter den Agonisti befinden, zieht das Tempo nach ersten kurzen Rückstaubildungen zügig an. Mit über 40 km/h geht es die Küste entlang, dann biegt das Führungsfahrzeug ab und das Rennen ist offiziell freigegeben.
Obwohl ich versuche, meinen Übermut zu zügeln, gehe ich die steile Asphaltrampe zügig an. Mein Tacho blinkt rot, der Puls liegt bei 192 Schlägen. Gleichzeitig zeigt das Thermometer 35° C, denn in der engen Schlucht steht die Hitze. Wo war noch mal das Limit? Irgendwann bemerke ich, dass ich Dani hinter mir gelassen habe und entwickle leichte Zweifel, ob das denn ein gutes Zeichen ist. Sie ist früher XC World Cups gefahren und kennt sich mit professionellem Rennsport aus. Ich nicht. Aber ich habe Bock und kenne mich am Schreibtisch aus. Nach 350 Höhenmetern treffen wir auf die Rennstrecke und ich bin in meinem Element. Doch der Verkehr ist intensiv und die vielen kleinen Überholmanöver kosten Kraft. Ausgehend von Danis Empfehlung gehe ich nach der ersten Runde direkt in eine zweite über.
Das schreibt sich leichter, als es tatsächlich ist. Inzwischen ist die Trinkflasche leer und mit zunehmender Strecke zeigt sich, dass meinen Magen wohl das selbe Schicksal ereilt. Die hohe Geschwindigkeit und die für mich ungewohnte Taktik, zwei Runden am Stück zu fahren, rächen sich jetzt. Mein Puls fällt ungewollt immer weiter ab und ich werde zunehmend langsamer. Mein Körper scheint die Notbremse zu ziehen und setzt sich gegen meinen Willen durch. Als ich um kurz vor 16 Uhr endlich in die Wechselzone komme und an Julia übergebe, bin ich vollkommen am Ende. Ein gelungener Auftakt für ein 24h-Rennen, das bekanntermaßen über die Zeit und nicht im ersten Sprint entschieden wird. Ich scheine nichts aus den letzten acht Teilnahmen gelernt zu haben. Tobi ist mit Doping-Pulvern am Start, um zu retten, was zu retten ist. Dazu gibt es Weißbrot, Nutella und Cola. Nach Plan werde ich um ca. 18:30 Uhr wieder auf die Strecke gehen.
Nur wenige Minuten nach mir kommt Dani für die Scott Contessa Damen ins Ziel. Anders als sie, die zumindest äußerlich weitestgehend unbelastet scheint, bin ich auch eine halbe Stunde später noch vollkommen am Ende. Mir ist kalt und auf dem Weg zum Pasta-Stand engt sich mein Blickfeld trotz Kriechtempo schwarz ein. Irgendwie schaffe ich die Pasta und schleppe mich zurück ins Camp, wo inzwischen Tobi auf der Runde ist und Flo sich bereit macht. Julia wird zweimal von vorbeipreschenden Alpha-Männchen abgeräumt. Ihre Arme und Schienbeine sind tief zerkratzt, das Schaltwerk am Merida ist krumm. Ein Bremshebel verdreht. Nichts, was sich nicht einstellen lassen oder heilen würde. Aber es zeigt, wie groß die Tempounterschiede dort draußen sind. Und wie wenig Rücksicht teilweise genommen wird. Klar reden wir hier von ein paar wenigen schwarzen Schafen … doch wir überlegen, in Zukunft Julia einfach ein „S“ für Solo unter dem Sattel zu montieren, um wenigstens etwas mehr Rücksicht entgegengebracht zu bekommen.
Abgesehen von diesen Zwischenfällen absolvieren alle ihre Runden routiniert und mit etwas Respekt, aber mehr Kraft rolle auch ich wieder in die Wechselzone – dieses Mal für nur eine Runde. Ich gehe es langsam an, achte darauf, fleißig zu schalten und nicht zu pressen. Dabei lädt die Strecke mit ihren vielen kurzen Anstiegen nur so dazu ein. Der Puls muss unten bleiben, sage ich mir. Und siehe da: Auch wenn ich noch eine Ewigkeit von der Startform entfernt zu sein scheine, gelingt mir eine akzeptable Runde. Das Wichtigste jedoch: Nach der Belastung geht es mir besser als davor. Ich stopfe mich weiter mit allerlei Essen voll. Pasta. Banane. Irgendwie den Körper bereit für die Nacht bekommen lautet die Devise.
Und dann kommt die Dämmerung – von nun an muss mit zwei Leuchten nach vorne und Rücklicht gestartet werden. Wie im Vorjahr auch haben zumindest wir Männer uns vorgenommen, in der Nacht jeweils zwei Runden am Stück zu fahren. So ergeben sich wertvolle Schlafpausen für den Rest des Teams. Ich stelle meinen Wecker auf 23:00 Uhr, um 23:20 Uhr übernehme ich wie geplant den Transponder von Flo. Er sagt mir, dass er an seinem Bike die Kettenblattaufnahme abgebrochen habe und nun gemeinsam mit Julia das Merida fährt. Tobi und ich teilen uns ohnehin schon wie geplant das Orbea. Damit sind wir bei nur noch zwei Bikes für das gesamte Team. Wichtiger aber noch: Flo ist bestimmt 20 kg schwerer als ich und ebensoviele Zentimeter größer. Ich grüble etwas, wie er ernsthaft auf diesem Rad fahren können will – aber ich habe andere Probleme.
Mittlerweile haben sich unsere Rundenzeiten stabilisiert und ich achte penibel darauf, dass mein Puls unten und ich halbwegs langsam bleibe. Wir haben die Weckzeiten auf die erwarteten Rundenzeiten angepasst. Schneller fahren würde also nur meine Kollegen in Bedrängnis bringen. Jetzt rächt sich etwas, dass wir ganz ohne Betreuungsperson am Start sind. Normalerweise konnte immer eine der Freundinnen oder einer der Freunde mitkommen, doch in diesem Jahr sind wir auf uns alleine gestellt.
Im Schein der Leuchten geht es durch die Nacht. Das ist meine Lieblingszeit, denn wie im Tunnel fühle ich mich schneller. Die gefallenen Temperaturen kommen mir zusätzlich entgegen. Und alles fühlt sich intensiver an – insbesondere dann, wenn die Blitze der Sportografen durch die Nacht zucken. Das Team ist wieder mit vollem Einsatz rund um die Strecke platziert und lässt die Speicherkarten glühen. So ermöglichen sie maßgeblich diesen Artikel und sorgen mit tollen Aufnahmen für bleibende Erinnerungen. Bleibend ist jedoch auch die Erinnerung, als sich meine Lupine Betty an der Front plötzlich verabschiedet. Zwar lässt sie sich wieder starten, doch an der nächsten ruppigen Sektion herrscht erneut Dunkelheit. Gut, dass wir zwei Leuchten an der Front haben müssen und ärgerlich, dass wir uns gerade erst zu Beginn der Nacht befinden. Tobi berichtet, dass die Leuchte sich nicht mehr wirklich starten und stoppen lässt und einfach von selbst an und aus geht. Party-Mode auf dem Trail. Ursache, so stellt sich später beim Lupine-Service heraus, ist ein Wackelkontakt am Akku. Doch die echte Party findet ohnehin in der Toboga statt und ich habe das Vergnügen, in meinen beiden Runden den Höhepunkt erleben zu dürfen. Konfetti und Glitzerstreifen fliegen durch die Luft, die Musik pumpt und die Meute feuert lautstark an. Das ist Finale!
Die nächsten Stunden der Nacht verlaufen dann weitestgehend ereignislos. Alle im Team kommen gut voran und wir verlieren abseits von unserem Tempo nicht zusätzlich Zeit durch weitere Defekte oder andere Probleme. Um 5:00 Uhr klingelt mein Wecker wieder, doch ich bin mir nicht sicher, ob ich dazwischen geschlafen haben. Dank Noise Cancelling-Kopfhörern hatte ich es angenehm ruhig, doch mein Körper wollte einfach nicht runterkommen. Ich gehe eine Minute nach Conny aus dem Damen-Team auf die Strecke und hole sie schnell ein. Die gemeinsame Runde läuft perfekt – bis der Freilauf dem morgendlichen Erwachen ein abruptes Ende setzt. Nachdem ich meine zweite Runde auf ihrem Rad beendet habe, gilt es, eine Lösung zu finden. Unmöglich können wir alles auf eine Karte setzen und nur das Merida fahren. Schon jetzt müssen wir bei den Fahrerwechseln die Sattelhöhe anpassen und verlieren unnötige – weil stehende – Zeit. Gleichzeitig kann immer noch irgendein Defekt auch dieses Rad dahinraffen. Noch sind gut sieben Stunden auf der Uhr.
Also wende ich mich erneut an die Scott-Damen, die knapp vor uns im Rennen liegen und ohne technische Probleme ihre Runden drehen. Profis halt. Echte XC-Racer haben sie wie zu erwarten keine übrig, doch Carina hat ein passendes Enduro in Größe M parat. Ich baue das nächste Bike für mich um und kümmere mich erst mal um ein Frühstück. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle!
So geht dann bis zum Ende alles gut: Das geliehene und auch das verbliebene Bike halten durch und wir vergessen bei den Bike-Übergaben nicht, auch den Transponder zu übergeben. Routiniert fahren wir die letzten Stunden nach Hause und ich bin nicht undankbar, als sich herausstellt, dass ich wohl nicht mehr zum Zuge kommen werde. Neun Runden sind zu diesem Zeitpunkt genug für mich und mit einer Gesamtzahl von 27 Runden landen wir auf Platz 16 von 41 unter den 4er-Teams. Zusammen sind wir über 330 km gefahren und haben über 9.000 Höhenmeter überwunden! Und wir hatten Spaß, das steht fest. Fest steht auch schon jetzt: Nächstes Jahr sind wir wieder am Start, wenn in Finale Ligure die wilden Mountainbiker unter dem Motto Piraten einen Tag und eine Nacht um die Wette fahren. Die Scott-Damen haben ihre Kategorie übrigens gewonnen – herzlichen Glückwunsch zu diesem beeindruckenden Erstlingswerk! Auch wir werden uns in Finale wieder sehen, so viel scheint sicher.
Wer von euch ist in diesem Jahr bei den 24h von Finale Ligure mit am Start gewesen und welche Erlebnisse habt ihr gemacht?
24h Finale Ligure 2019: Ergebnisse
Ergebnisse Solo
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Ergebnisse 2er Teams
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Ergebnisse 4er Teams
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Ergebnisse 8er Teams
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Ergebnisse Fun-Kategorie
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