Die World Cup-Saison 2023 wird zwar ungewohnt spät starten, doch bereits vor Ende des Jahres gibt es große Neuigkeiten: Die Enduro World Series wird in einen Enduro World Cup umgewidmet. Zudem werden die Downhiller künftig ein zusätzliches Semi-Finale zwischen Quali und Finale fahren. Zusätzlich gibt es kleinere Regeländerungen in allen Disziplinen.

Downhill World Cup 2023 – neues Semi-Finale

Mitten in der schläfrigen Winterpause wird die Renngemeinde mit einem Paukenschlag vonseiten der UCI und des neuen MTB World Cup-Ausrichters ESO geweckt. Bisher waren Informationen über die kommende Saison unter neuer Regentschaft spärlich, sodass man davon ausgehen konnte, es werde sich nicht allzu viel in den Downhill und Cross-Country-Disziplinen ändern.

Doch weit gefehlt: In einer schlichten Pressemitteilung erläutert die UCI, dass es für die Elite-Downhill-Fahrer*innen künftig ein zusätzliches Semi-Finale geben wird. In diesem wird das durch die Qualifikation bereits vorgesiebte Fahrerfeld weiter ausgedünnt, sodass nur noch 30 Männer und 10 Frauen im Finale antreten werden. Die bisherigen Regeln zu „protected“ Fahrer*innen, die also vorqualifiziert sind, gelten nun nur noch für das Semi-Finale. Für das Finale hingegen sind lediglich die Top 3 Frauen und Top 5 Männer der aktuellen Saison gesetzt! Das ist deutlich weniger als die 10 Frauen und 20 Männer der letzten Saison.

Mit dem zusätzlichen Semi-Finale müssten die Elite-Fahrer*innen wohl drei Rennläufe in kurzer Zeit abhalten
# Mit dem zusätzlichen Semi-Finale müssten die Elite-Fahrer*innen wohl drei Rennläufe in kurzer Zeit abhalten - nachmittags Qualifikation, am nächsten Morgen Semi-Finale und nachmittags direkt wieder Finale. Dieser Zeitplan ist allerdings nicht offiziell.

Das Semi-Finale soll ebenso wie das richtige Finale live übertragen werden. Somit sollen auch Fahrer außerhalb der Top 30, beziehungsweise Fahrerinnen außerhalb der Top 10, im Livestream auftauchen. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang das Semi-Finale gezeigt werden kann. Internen News zufolge soll es am Morgen des Finales stattfinden.

Das dürfte einerseits die Trainingszeit extrem verkürzen, andererseits müssen die Startabstände dann relativ knapp gewählt werden, um überhaupt rechtzeitig bis zum Mittag durch zu sein. Das bedeutet, dass nur ziemlich kurze Segmente aus jedem Lauf gezeigt werden können. Bisher fanden am Morgen zudem die Rennen der Junioren und Juniorinnen statt. Für letztere wird es in Zukunft auch eine Qualifikation statt eines Seedings geben – Grund sind die wachsenden Teilnehmer*innen-Zahlen.

Eine kleine, aber durchaus interessante Änderung betrifft die Startnummern: Künftig werden die Top 10 Männer und Top 5 Frauen der vergangenen Saison feste Nummern entsprechend ihrer letztjährigen Position bekommen. Das bedeutet, dass Amaury Pierron und Camille Balanche beispielsweise die komplette nächste Saison mit #1 am Start stehen. Alle Regeländerungen für alle Disziplinen könnt ihr hier einsehen: UCI MTB World Cup Regeländerungen 2023

Enduro World Cup 2023

Die Enduro World Series – inklusive des E-MTB-Formats – wird in der kommenden Saison komplett von der UCI geschluckt und firmiert nun unter dem Namen UCI Mountainbike Enduro World Cup – kurz EDR. Damit einher gehen einige spannende Änderungen: So wird es künftig nur noch einen Renntag geben. Pro Stage werden Punkte vergeben – diese bestimmen dann die Startordnung auf der letzten Stage.

Gewinner eines Enduro World Cups ist allerdings weiterhin derjenige mit der geringsten Gesamtzeit über alle Stages hinweg. Ansonsten bleibt das Format beinahe unverändert. So müssen die Transfers zwischen den Stages zwar ohne Zeitnahme, aber in einer gewissen Zeitspanne zurückgelegt und es kann, falls möglich, auf Lifte zurückgegriffen werden. Dasselbe gilt für den E-Enduro World Cup, der zusätzliche einige technische Uphill-Segmente bieten soll.

Der Kapitän auf seiner Reise: Christian "Texi" Textor in seinem Element.
# Der Kapitän auf seiner Reise: Christian "Texi" Textor in seinem Element.

Der Mountainbike-Sport hat in den letzten Jahren ein unglaubliches Niveau erreicht, und diese Weiterentwicklung des Regelwerks wird es dem Sport ermöglichen, wieder einen Gang höher zu schalten und in eine aufregende neue Zukunft zu starten, in der der Sport in all seinen Formen gefeiert wird. Mit mehr Rennen im Short-Track und einem neuen Semi-Finale im Downhill werden die Fans mehr Action denn je erleben. Die Verleihung des UCI-World Cup-Status für Enduro, E-Enduro und Cross-Country-Marathon wird auch ein größeres Rampenlicht auf diese unglaublichen Mountainbike-Formate werfen und es uns ermöglichen, sowohl die Spitze des Rennsports voranzutreiben als auch die Teilnahme von Amateuren an vielen unserer Veranstaltungen beizubehalten. Zusammen mit der UCI glauben wir, dass diese Änderungen dazu beitragen werden, die Attraktivität des Mountainbikesports zu erhöhen und das Rennerlebnis für Athleten, Teams und Fans gleichermaßen zu verbessern.

Chris Ball, CEO von ESO Sports

Was sagst du zu den Regeländerungen der UCI?

Infos: Pressemitteilung UCI
  1. benutzerbild

    piilu

    dabei seit 03/2011

    Umsonst wird es das sicherlich nicht geben. Wenn die es schaffen es vernünftig zu übertragen ähnlich wie bei anderen Sport Events kann man da für schon ein paar $ in die Kriegskasse schmissen.

  2. benutzerbild

    JoschaDirt

    dabei seit 12/2010

    Gut zu wissen wäre, ob es wieder eine Art EWS-100 geben wird, evtl. sogar "EDR-100" smilie?

  3. benutzerbild

    ron101

    dabei seit 05/2009

    Das Abo ist ja eigentlich günstig, nur das andere Zeug würde ich eh nicht schauen.
    Die DH Rennen bei schönem Wetter um 14 Uhr auch nicht, da ich dann selbst draussen am biken bin.
    Zahle zur Zeit 9 Bucks im pay per view für 24h Hockeymatch stream.

  4. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    Eurosport nutzt bei uns auch die ganze Familie, von daher bin ich eh fein raus. Wir sind da eher untypisch glaube ich.

    Hmmh, wenns so läuft wie beim Klettern/Bouldern nach der Übernahme, dann nutzt Eurosport garnichts.

    G.smilie

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