Der ZEG (Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG) ist es als Einkaufsgemeinschaft zwar möglich, zeitlich begrenzte Preisbindungen – beispielsweise überregionale Sonderangebote – festzulegen, laut Bundeskartellamt lag dies allerdings nicht vor. Stattdessen wurden den ZEG-Händlern dauerhafte Mindestverkaufspreise auferlegt, die auch von ZEG-Verantwortlichen kontrolliert wurden. Fachhändler, die diese Grenze unterschritten, wurden zur Einhaltung aufgefordert.
“Die ZEG hat mit ihren Mitgliedsunternehmen Vereinbarungen über Endverkaufspreise für bestimmte Fahrradmodelle getroffen. Die selbständigen Einzelhändler wurden dazu angehalten, von der ZEG festgesetzte Mindestverkaufspreise für verschiedene Fahrradmodelle nicht zu unterschreiten. Damit wurde auch der Preiswettbewerb zwischen den Mitgliedern der Einkaufskooperation gegenüber dem Endverbraucher stark behindert.” – Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes
Der genossenschaftlich organisierten Einkaufsgemeinschaft ZEG gehören europaweit zirka 960 Einzelhändler an, davon rund 670 in Deutschland. Zu den ZEG-Eigenmarken gehören beispielsweise Bulls, Pegasus und Zemo, zudem verfügt sie über ein starkes Einkaufs- und Vertriebsnetz. Die kartellrechtlich beanstandete Vereinbarungen wurde zwischen der ZEG und 47 Einzelhändlern getroffen und reichten teil bis in den Februar 2007 zurück. 2015 wurden die Geschäftsräume der ZEG untersucht, was das Ende der Geschäftspraxis bedeutete.
Nach Ermessen des Bundeskartellamtes waren die beteiligten Einzelhändler in einer gegenüber der ZEG benachteiligten Rolle, weshalb kein Verfahren gegen diese eingeleitet wurde. Die ZEG hat dem Kartellamt zufolge bei der Aufklärung kooperiert, was bei der Bemessung des Bußgeldes berücksichtigt wurde. Zudem konnte ein Settlement (eine einvernehmliche Verfahrensbeendigung) erreicht werden, womit die Geldbußen bereits rechtskräftig sind.
Was sagt ihr zu den illegalen Preisvorgaben an Einzelhändler?
54 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSpeci hat das Lager ganz einfach auf die Händler verteilt. Händler müssen schon im Spätsommer ihre Bestellung aufgeben und Speci produziert dann diese Bestellungen plus ein paar mehr.
Fazit: Keine oder wenige Restbestände und die Händler müssen dann unter der Hand ihr Lagerware mit Prozenten weitergeben.
In Zeiten in denen es mehr Garagen-Nebenerwerbs-eBay-Kleinanzeigen-Verkäufer gibt denn je... wie soll es sonst gehen.
Ob die die Strafe am Ende zahlen müssen, glaube ich nicht, ist doch eine Genossenschaft...
Bestandshändlern kann man nicht einfach die Belieferung versagen.
In der Praxis hat ein kleiner Mittelständler allerdings kaum die Möglichkeit das Einzuklagen.
Entsprechend große Händler hingegen schon.
Der Grundsatz ist die Gleichbehandlung, wenn nicht schon zuvor ein bestimmtes Vertriebsmodell festgelegt wurde.
Achja? Die Zeiten, dass man Reifenschnapper online kriegt sind doch schon Jahre vorbei. Von meist kann da jawohl keine Rede mehr sein. Ansonsten wüsste ich gerne wo.
hier z.b. satte 50%: https://www.bike24.de/p1143166.html?q=pro+one ich gehe davon aus, dass das bei den anderen Reifen nicht anders ist. Beim Vetreib kaufe ich diesen Reifen für 37,50€ netto (44,63€ brutto) ein. Ich denke, das verdeutlich den Wahnsinn.
(ja ich weiß, ist ein Rennradreifen, aber ich zeichne mich nicht dafür verantwortlich, günstige Onlinangebotefür dich herauszusuchen)
Gruss, Felix
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