Till am Start – wo ist das Feld?!

Foto von Peter Musch

3. Tag: Bischofsheim (Rhön) – Oberhof (Thüringer Wald)

94,6 km, 2674 Höhenmeter bergauf, 2326 Höhenmeter bergab

Holger entdeckt eine neue Dimension der Trainingslehre

Zuerst wieder die Fakten laut GPS: Total Time: 06:01:28 h; Distance: 93.74 km; Elevation Gain/Loss: 2,560 m / -2,212 m, Calories: 4,010 C. Ausführliche Daten findet Ihr hier: http://connect.garmin.com/activity/147607

Keine 100 km, aber diese vielen Höhenmeter. Sackl Zement – wie man in Bayern sagt. Also schöööööön langsam starten. Letztes Jahr war diese Etappe besonders heiß und ich kann mich erinnern, wie ich so manches mal geflucht habe – auf dem Betonplattenweg, auf dem ausgewaschenen Weg hinauf zum Dolmar und auf den Waldpassagen mit einem Boden, der auf die Reifen wie Klebstoff wirkt. Dieses Mal war es zum Glück nicht so heiß, im Gegenteil es sollte aber regnen, was es aber dann nicht getan hat – und ich war mental auf den Kurs vorbereitet. Nur: geholfen hat es mir eigentlich nix…

Egal, geschafft haben wir es trotzdem und ich würde sagen, gar nicht mal so schlecht. Holger hat gegenüber dem letzten Jahr viel gelernt: es gab keinen Einbruch am dritten Tag. Wir konnten unser Tempo gut durchfahren. Außerdem hat er mir gesteckt, dass er zwei Kilo leichter ist, als letztes Jahr (ich bin eher zwei schwerer, aber wir haben keine Waage zu Hause).

Nach dem Start haben wir uns bei der ersten langen Steigung mit einem englischen und einem irischen Team unterhalten. Sie waren total begeistert von der Gastfreundschaft in den Etappenorten, von den Anfeuerungen entlang der Strecke, von der Schönheit der Landschaft und der Perfektion der Organisation. Das kann ich nur bestätigen. Es ist einfach nett, wenn die Kinder ankommen und Autogramme haben wollen (ja, sogar von uns) und wenn die Leute klatschen und jubeln. Was die landschaftliche Schönheit angeht, dürfte die heutige Etappe zu den besten gehören. Wir sind ein Stück auf der Rhönhöhenstraße geradelt mit wunderbaren Blicken rüber in den Thüringer Wald.

Besonders gut gefallen hat mir ein Downhill von einer der vulkanischen Kuppen der Rhön (ich glaube es war der Gebraberg, oder so ähnlich). Da geht es über einen Single Trail im Gras runter. Echt spitze und meine Nobby Nic Reifen sind einfach super! Kurz vor diesem Downhill sind Holger und ich auf Ellen und Silke aufgefahren. Die Beiden lassen es bergab ja mächtig krachen. Junge, Junge! Sie erzählten auch im Ziel bei leckerem Zielkuchen, dass sie bergab viel mehr Leute überholen als bergauf. Da geht es den Zweien wir Holger und mir. Scheint irgendwie im Team zu liegen.

Nochmals zurück zu Organisation: Sie ist wirklich großartig. Ich habe daher mal ein Bild von zwei Leuten gemacht, die richtig stolz auf sich sein dürfen:

Monika Weber vom Delius Klasing Verlag und Chris Stephan von Plan-B Event. Bei Chris laufen alle Fäden zusammen und er sorgt, allen Widerständen zum Trotz, für eine tolle Veranstaltung. Nur zur Info: Der Auflagenkatalog von den Behörden, der für das Rennen erfüllt werden muss, ist rund 300 Seiten stark.

D-R-E-I-H-U-N-D-E-R-T (damit nicht jemand meint, ich hätte mich vertippt)!

Wen ich gestern Abend bei der Pastaparty in Bischofsheim, die mit dem 140 (?)-jährigen Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr zusammen fiel und entsprechend exzellent besucht war, auch wirklich bewundert habe, ist Michael Greis. Das ist angenehm normaler Mensch (was nicht minder für Andi Birnbacher und Toni Lang gilt). Sie gehören zu den CRAFT & Friends und sie fügen sich alle so nahtlos in unseren bunten Haufen ein, dass man nicht mehr auf die Idee käme, dass sie echte Promis sind. Auch sind sie lockere Vögel und haben sich als Reiseproviant für die Fahrt aus Bayern zum Startort Erbach mit ordentlich Leberkässemmeln eingedeckt. Was ich aber bei Michi bewundert habe, ist seine Geduld und Freundlichkeit mit Kindern die Autogramme wünschen, Frauen, die ihn in die Küche der Freiwilligen Feuerwehr zerren, um ein gemeinsames Foto zu machen und überhaupt, oder älteren Herren, die einfach nur mal seine Hand schütteln möchten. Was hat der Mann für eine Geduld und wie freundlich ist er dabei! OK, man könnte argumentieren, dass das Teil seines Jobs ist und er so sein muss. Aber es gibt eben einen großen Unterschied zwischen dem angeknipsten Lächeln einer Stewardess und dem Lächeln, das vom Herzen kommt. Bei Michi kommt es von dort.

Und wie geht es uns? Alles in allem gut. Der Rücken ist perfekt (womit ich mich natürlich einer Ausrede beraube, hinter der ich mich verstecken könnte, wenn ich so richtig abkacke). Aber meine Gesäßknochen… Selbst auf einem normalen Stuhl zu sitzen tut schon weh! Holger hat aus diesem Grund die Trainingslehre für Biker um eine weitere Dimension erweitert: Es gibt nämlich nicht nur die anaerobe Schwelle, deren Überschreiten ziemlich schmerzt, Holger hat die anale Schwelle entdeckt. Beide haben wir sie überschritten. Er gestern und ich eigentlich schon am ersten Tag. Vielleicht sollte doch etwas mehr auf dem Rad trainieren, als auf einem Bürostuhl mit Fahrradsattel.

Video von Tag 1: Till und Holger geht es noch gut:

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Tills Transgermany Tagebuch: Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4Tag 5Tag 6Tag 7

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    Till am Start - wo ist das Feld?!
    Foto von Peter Musch3. Tag: Bischofsheim (Rhön) – Oberhof (Thüringer Wald)
    94,6 km, 2674 Höhenmeter bergauf, 2326 Höhenmeter bergabHolger entdeckt eine neue Dimension der Trainingslehre
    Zuerst wieder die Fakten


    → Den vollständigen Artikel "[Video] Tills Transgermany Tagebuch - Tag 3" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    So, hier ist noch ein kurzer Videoclip vom ersten Tag.

  3. benutzerbild

    Rischar

    dabei seit 11/2006

    sie fahren sogar mit dem tandem smilie

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