Roel Paulissen aus Belgien ist der neue MTB-Marathon-Weltmeister. Dem Olympia-Vierten von Athen 2004 ist der Titel in Niederdorf (Südtirol/Italy) nach einem Entscheid der Jury des UCI zugesprochen worden. Paulissen war im Zieleinlauf nach 120 km und 3822 Höhenmetern mit Christoph Sauser zu Sturz gekommen. Dem Schweizer wurde die Silbermedaille überreicht. Dritter wurde sein Landsman Urs Huber. Auf den Rängen vier bis sieben folgen Leonardo Paez (Kolumbien) und die Schweizer Ralph Näf, Lukas Buchli und Thomas Frischknecht. Bester Teilnehmer aus Italien war Johnny Cattaneo auf Rang acht. Die Fahrer mussten insgesamt 3822 Höhenmeter bewältigen.
1. Roel Paulissen (Belgien) 4:46.56,3
2. Cristoph Sauser (Schweiz) 4:46.56,3
3. Urs Huber (Schweiz) 4:51.56,8
4. Leonardo Paez (Kolumbien) 4:55.14,1
5. Ralph Näf (Schweiz) 4:56.10,8
6. Lukas Buchli (Schweiz) 4:57.27,7
7. Thomas Frischknecht (Schweiz) 4:58.54,9
8. Johnny Cattaneo (Italien) 5:00.33,8
9. Fredrik Kessiakoff (Schweden) 5:01.04,9
10. Sandro Späth (Schweiz) 5:02.16,2
12. Gilberto Simoni (Italien) 5:04.40,8
20. Hannes Pallhuber (Antholz/Südtirol/Italy)
Roel Paulissen: Es ist ein komisches Gefühl für beide. Wir waren fast fünf Stunden zusammen und dann dieser Ausgang . Es wäre schön, wenn wir beide Weltmeister geworden wären.
Wir waren heute beide sehr stark und haben richtig angegriffen. Lange Zeit war der Kolumbianer Leonardo Paez mit uns, aber er hat nicht zusammengearbeitet, wir wussten allerdings nicht, ob er uns nur täuschen würde. Wir haben dann einen Angriff gestartet und Paez hat nicht mehr reagiert. Ich wusste, dass ich der bessere Sprinter als Christoph bin und habe auf den Zielsprint gesetzt. Ich muss aber auch sagen, dass ich viel Führungsarbeit geleistet habe. Auf dem letzten Anstieg ist der Kampf nocheinmal richtig los gegangen. Das Rennen hat eigentlich erst in Sexten begonnen und zwar beim Anstieg auf die Rotwand.
Christoph Sauser: Ich bin einfach gesprintet und wenn ich sprinte bewege ich natürlich meine Lenkung. Und mit dieser habe ich Reoel touchiert und wir sind beide zu Sturz gekommen. Es ist schade, dass nur ein UCI-Kommissär entscheidet und nicht eine Jury von 3-5 Leuten. Bei einem Strassensprint wäre so eine Entscheidung nicht passiert. Ich bin enttäuscht, denn es ist komisch, als Erster durchs Ziel zu fahren und Zweiter zu werden. Es ist das härtste Rennen, dass ich je gemacht habe. Wir haben zweimal das Leben riskiert: einmal in den Abfahrten und ein ander Mal beim Zielsprint.
Urs Huber: Als dritter der Marathon-EM bin ich sehr motiviert an den Start gegangen. Ich hatte großes Selbstvertrauen, wusste aber, dass es ein hartes und langes Rennen werden würde. Ich habe zusehends aufgeholt und den Anschluss gefunden und begonnen an einen top-ten-Platz zu glauben. 10 km vor den Ziel habe ich dann den dritten Platz in Reichweite gesehen.
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