Nach dem Erfolg der letzten beiden Jahre ist es nun wieder soweit: Deutschlands einzigartiges Mountainbike-Etappenrennen quer durch die Republik geht in die dritte Runde.

Dazu treten vom 21. bis 27. Juni 2009 Radprofis und ambitionierte Hobbybiker erstmals als Einzelfahrer in die Pedale. Nach dem Startschuss in Erbach im Odenwald führt sie ihr Weg über Frammersbach im Spessart, Bischofsheim a.d. Rhön, Oberhof, Bad Steben im Naturpark Frankenwald, Schöneck im Vogtland über den Kurort Oberwiesenthal in den Kurort Seiffen im Erzgebirge.

660 kräftezehrende Kilometer und 15.300 konditionsfordernde Höhenmeter auf dem gefürchteten „Sägezahnprofil“ des CRAFT BIKE TRANS GERMANY-Pfades werden den Fahren wieder alles abverlangen.

Mit dabei ist auch Sissi Pärsch – Sissi ist Allgäuerin, 33 und geht völlig unerfahren bei der dritten Auflage der Trans-Germany an den Start.

In ihrem Tour-Tagebuch wird sie hier bei uns täglich über ihre Erlebnisse berichten. Zudem ist Sissi – anders als ihr Name vermuten lässt – keine Prinzessin sondern arbeitet auch: Bei der PR-Agentur Kern Gottbrath Kommunikation betreut sie u.a. den Titelsponsor der Trans Germany, die schwedische Sportbekleidungsmarke CRAFT.

Neben Sissis Berichten werden wir euch mit aktuellen Fotos & Videos von der Trans-Germany auf dem Laufenden halten.

Hier vorab schonmal Sissi Kommentar zu ihrer persönlichen Vorbereitung:

VORBEREITUNG ZUR REGENERATION:

Schreib, was Du denkst. Das interessiert die Leute!“ meint Till, mein Chef und Tourtagebuch-Vorgänger. „Huch,“ denk ich mir, „da habe ich so meine Zweifel!“ In meinem Kopf schaut’s aus! Strukturiert sieht’s so aus:

Ziel: Das Ziel ist das Ziel. Und wenn ich es sieben Mal erreiche, dann wird geweint! Ausgangspunkt: Ich bike unheimlich gerne, aber ich bin völlig unerfahren und nicht gerade eine Maschine. Holger (Vorbild, Herz des Teams und Geschäftsführer von CRAFT) hat mich zu meinem ersten Bike-Marathon nach Riva mitgenommen. Nach dem Rennen hatte ich noch gut Reserven. Ich konnte es einfach nicht einschätzen und ließ es schön langsam angehen. Ole (stellv. Chefredakteur der BIKE – und Triathlet) meinte noch: „Wenn Du am Berg kein Blut schmeckst, machst Du was falsch!“ Ich hab mal wieder nicht auf ihn gehört.

Die Trans Germany wird wieder komplett anders und ich hoffe, dass das (überaus nette) Organisationsteam von Plan B nicht schon Rausschmeißer-Liedl spielen, wenn ich einrolle. Bei James Blunt überfahre ich die Linie nicht! Dann schon lieber Themensongs wie Patience oder Living on a Prayer.

Trainingsplan:Geh her,“ hat der Hansi gesagt, „jetzt stellen wir Dir einen Trainingsplan zusammen.“ Und beim Hansi da geh ich her! Der Hansi war nämlich mal Deutscher Single Speed Meister. Und außerdem mit Peter, dem Fahrtwind-Chef, mein Fahrtechnik-Coach – sozusagen mein Trainer der ersten Stunde. Ende April hatte ich also einen Trainingsplan, viel Motivation und – dem Gefühl nach – ausreichend Zeit. Dann warf sich einiges dazwischen: Knie, Urlaub, Einkehrmöglichkeiten, Büro-Umzug, Regen und Sturm und noch mehr Einkehrmöglichkeiten.

Ich war immer aktiv! Aber ich konnte den Plan nicht konsequent durchziehen, hab mich und meinen Puls nicht überwacht und richtig gesteigert hab ich mich auch nicht. Die letzten 5 Tage waren allerdings super! Ich saß jeden Tag im Sattel, wenn auch nach der Arbeit nur 2 Stunden auf dem Renner. Jetzt am Wochenende war ich auf schönen, langen Touren in der Heimat – diszipliniert ohne Zwischen-Einkehr. Ich fühl mich echt gut und mein Kopf ist frei – mal abgesehen von dem Muffensausen. Und das v.a. dank meiner Trainingspartner – vielen Dank Jungs, Jen und Sarah!

Ab jetzt darf ich nicht mehr viel machen! Hansi sagt, die Regeneration ist enorm wichtig! Das sehe ich auch so und habe die Woche akribisch mit Biergartenterminen vollgepropft!

Ernährungsplan: Der wird bestimmt durch die Aussicht auf eine Woche Pasta! Mit Blick auf die Nudelei kommende Woche verlangt mein Körper nach bayerischer Küche und Grillfleisch. Immer auf den Körper hören!

Team: Dieses Jahr ist die Tour ein Einzelrennen und das macht mir zu schaffen. Ich bin allein mental nicht wirklich stark. Im Team hingegen bin ich motiviert. Außerdem langweile ich mich schnell mit mir allein. Ich habe mir schon überlegt, ob ich meinen iPod mitnehmen soll und vielleicht während der Tour Holländisch oder eine andere, für Bayern nützliche Sprache lernen soll. Ich habe so meine Zweifel, dass da wo ich fahre (hinten) überhaupt noch andere Biker sind. Natürlich fahre ich im CRAFT & Friends Team, einem Team aus CRAFT Mitarbeitern und Freunden und die Stimmung ist der Wahnsinn! Das bedeutet aber nicht, dass die anderen nicht alle schnell sind. Mal sehen, wen ich an meine Seite ziehen kann.

Ausrüstung: Bekleidung ist klar: Ich fahre im CRAFT & Friends Outfit und somit im Besten vom Besten! Mein Bike ist total frisch und wunderschön. Ein Rocky Mountain Altitude 50. Ja, da lacht ihr. Ein Racer isses nicht! Aber ich wollte kein Bike nur für die Tour, sondern ein schönes Fully, das auch bergauf Spaß macht. Ich hab es auf Empfehlung von Jens, dem Rocky Marketing-Mann, am Gardasee gefahren und der Jens weiß, was ich brauche. Sechs Touren haben wir zwei jetzt hinter uns und es läuft sehr gut! Außerdem habe ich mir ein Garmin GPS-Gerät auf den Lenker geschnallt. Einen Edge 705, der eine einzige farbliche Harmonie mit meinem Bike ergibt. Dazu zeichnet er die Strecke auf, erzählt mir wo ich bin, wie schnell ich bin oder welche Neigung der Berg hat. Wer hätte gedacht, dass meine technophoben Finger so viel Spaß mit dem Gerät haben können. Da lass ich das mit dem Holländisch lernen sofort weg.

Am Sonntag geht’s los. Es wird körperlich und mental eine unglaubliche Herausforderung für mich. Aber ich freu mich wahnsinnig, v.a. auf unser Team, die anderen Fahrer, die Menschen drumrum, die Landschaft – und natürlich auf die Einheimischen. Ich war noch nie in Mitteldeutschland. Die sind da aber sicher genauso offen, herzlich und chillig wie wir Allgäuer!

Sissi, du schaffst das!!

http://videos.mtb-news.de/videos/1/_/video/P01000102406mpeg.m4v: im IBC TV ansehen
  1. benutzerbild

    promises

    dabei seit 02/2007

    Warum das erfolgreiche Rennen? Nachdem bereits umgestellt wurde auf Einzelstarter habe ich gehört, dass so wenig Nachfrage besteht dass die TG nächstes Jahr sogar pausieren könnte??!smilie

    selbst Schuld sag ich da.
    das Teametappenrennen-Format war schon um einiges besser.smilie
  2. benutzerbild

    Scheibenheizer

    dabei seit 08/2006

    Bei DER Ausrüstung lach ich nicht mehr!
    Die ist doch Top!?
    Ich denke auch, dass das Altitude das richtige Bike für die Tour ist, der Edge setzt dem ganzen noch die Krone auf.

    Viel Erfolg!

  3. benutzerbild

    aka

    dabei seit 09/2004

    ... Ich habe mir schon überlegt, ob ich meinen iPod mitnehmen soll und vielleicht während der Tour Holländisch oder eine andere, für Bayern nützliche Sprache lernen soll. ...
    smilie
    ...Außerdem habe ich mir ein Garmin GPS-Gerät auf den Lenker geschnallt. Einen Edge 705, der eine einzige farbliche Harmonie mit meinem Bike ergibt. ...
    Farbliche Harmonie ist bei einem Etappenrennen natürlich sehr wichtig...
  4. benutzerbild

    Joyman

    dabei seit 12/2015

    Viel Glück und viel Erfolg!!!

    Sissi hau rein!

  5. benutzerbild

    Deleted 90623

    dabei seit 12/2015

    Viel Glück und viel Erfolg!!!

    Dem kann ich mich natürlich nur anschließen. Ich werd mich morgen an die Strecke stellen und besonders die 12 Biker aus der Region, da ganz besonders den Jens, aber auch die Profis, da besonders die Haibiker und die Texpa-Simplon Cracks, anfeuern!!! UND GAS wie der Fahrlehrer immer gesagt hat!!!!!

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