Bei der dreifache Crosscountry-Weltmeisterin (1999, 2000, 2008) Margarita Fullana aus Spanien wurde bei einer Dopingkontrolle am 30. August (der Montag vor der WM in Kanada) EPO festgestellt. Das WM Rennen hatte sie dann auf Platz 27 beendet.

Sie bleibt bis zu einer Anhörung durch den spanischen Verband suspendiert. Sofern sie es beantragt wird die B-Probe geöffnet, wovon allerdings nicht auszugehen ist

Im Gegensatz zu anderen steht sie zu ihrem Vergehen und hat auf ihrer Website bereits zugegeben, EPO genommen zu haben:

Ich habe die größte Dummheit meines Lebens begangen!

Mir ging es ein Jahr lang sehr schlecht, körperlich und geistig.

Ich habe das Jahr mit Illusionen begonnen, konnte aber in keinem der Rennen meine Form finden, ich quälte mich und quälte mich, dazu hatte ich persönliche Probleme und habe nichts gewonnen, war ständig verletzt .. eine ganze Reihe von Dingen, die jetzt gar nicht beschreiben kann.

In allen meinen sportlichen Leben habe ich nie auf verbotene Substanzen zurückgegriffen, nein, sie waren nicht nötig, ich war stark und hoch motiviert, aber dieses Jahr ist ausser versuchen und versuchen nichts herausgekommen. Nichts lief gut und ich hatte die Gelegenheit, diese Substanz zu erhalten, aber eine Menge so gering, dass ich es nichteinmal bemerkte – die Leistung wurde nicht besser auf der WM, die war genauso wie die anderen Rennen: schlecht, sehr schlecht.

Ich bin dumm und ich habe den Mut, es zuzugeben.

So viele Jahre Kampf für eine Karriere, und dann mache ich so einen Fehler.

Ich kann nur sagen, sorry dass ich betrogen habe, ich habe mich am meisten damit selbst enttäuscht. Ich werde die Strafe durchstehen und danach dieses Kapitel abschließen. Das Leben geht weiter – und jetzt muss ich in einem anderen Bereich meines Lebens weiter kämpfen.

Danke für die Unterstützung meiner Sponsoren, und ich bedauere zutiefst, den von mir angerichteten Schaden.

(Übersetzung von mir, keine Gewähr für jedes Wort, Zusammenhang sollte passen)

Original:

http://host.eshostingweb.com/~margaful/?p=357

Foto von Benutzer svollmer

  1. benutzerbild

    MichaH2

    dabei seit 06/2008

    Du hast schon meine Signatur gesehen, oder? Und gerade deswegen verstehe ich den Zusammenhang ja nicht!

    nee, Signatur hab ich nicht gesehen, da Du ja anscheinend auch da warst , an der Rampe (von unten gesehen) rechts neben der 4 X Strecke, ziemlich oben hab ich gestanden, die ersten Fahrer waren richtig gut und locker, das Gros hat sich übel da rauf gequält...aber wie gesagt, ich glaub ich interpretiere da zuviel rein. Man sollte tatsächlich nicht immer das schlimmste annehmen...
  2. benutzerbild

    MichaH2

    dabei seit 06/2008

    ad 1. nicht alles was ärzte erzählen, sollte man wirklich ernst nehmen.

    ad2. ob fußball interessant ist oder nicht, ist vollkommen egal - mir ging es darum, dass dort eben genauso unsinnig argumentiert wird, wie von deinem arzt.

    ad 3: wer glaubt, dass im mtb-sport weniger gedopt wird, als im rennradsport (oder jedem beliebigen anderen profisport) sollte sich vielleicht mal mehr mit den tatsachen beschäftigen. der einzige unterschied: bei den rennradlern wird mehr kontrolliert, deshalb fallen auch mehr auf.

    smilie good posting!
  3. benutzerbild

    Schmirgel

    dabei seit 08/2003

    smilie good posting!

    Etwas differenzierter:

    Tatsächlich sind die Aussagen des Arztes nicht völlig falsch, aber zumindest unzureichend bis blauäugig. Klar, je mehr sich eine Sportart auf die drei konditionellen Bausteine (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit) reduzieren lässt, desto "lohnender" ist auf den ersten Blick Doping. Nicht umsonst spricht man von "klassischen Dopingsportarten": Gewichtheben, quasi alle Bereiche der Leichtathletik, Schwimmen, Rudern, Radsport (speziell Bahn, Straße), Ski nordisch. Nicht ganz zufällig sind viele olympische Kernsportarten darunter: "höher, schneller, weiter" - altes Motto ... Und wenig zufällig auch, dass in diesen Sportarten das Doping begann, teils schon in der Antike, und dass es dort seine jeweiligen Höhepunkte (etwa Anabolika im Schwimmen in den 80er) erreichte.

    Die Sportarten, die eher auf Koordination ("Technik") und Taktik beruhen, sind auf den ersten Blick sicherlich weniger anfällig. [Wobei gerade im Schießsport und im Schachsport(!) schon immer stark gedopet wurde. Stichworte Betablocker, Alkohol.] Daraus abzuleiten, dass dort Doping nicht effektiv ist, oder gar nicht praktiziert wird, ist Bullshit.

    Beispiele: Den 40-Meter-Traumpass-in-die-Tiefe kann der Fußballer nicht "medikamentös lernen", das ist Talent. Den Tennisball millimetergenau perfekt zu platzieren - das ist Talent oder zumindest jahrelanges Technik-Pauken. Aber dies auch nach 90 Minuten intensivster Fußball-Schlacht oder nach epischen 4-Stunden-Match noch zu können, ist dann eben "mehr" als nur Talent. Warum dass gerade spanische Talente gerade alles auch dann noch so gut können, wenn der vielleicht nicht minder talentierte Gegner bereits halb ohnmächtig ist, sei mal dahin gestellt ... Ironie dieser Geschichte: Auf den Punkt gebracht (was natürlich in einer technisch-taktischen Sportart nicht planbar ist), ist Doping hier sogar ausschlaggebender als in anderen Sportarten.

    So ist es auch beim Cross-Country. Ein perfekter Abfahrer spart bergab Körner, holt sogar ein paar Sekunden raus - gewonnen wird das Rennen aber woanders, eben in besagter Schlussrunde am Anstieg. Und natürlich bringt da, wie ja schon erklärt, die erhöhte Sauerstoffzufuhr durch EPO "was". Keine 10 Minuten wie bei einer TdF-Etappe, aber ein paar Sekunden - genug, um ein CC-Rennen zu gewinnen, oder?

    Unbestritten, beim Cross-Country sind Technik, Taktik, die mentale Stärke ungemein wichtig, gar siegbringend - aber ohne perfekte Physis ist das nur Beiwerk. Zumal auch erst dann der Kopf wirklich mitspielt, wenn sich der Sportler stark fühlt, wenn er stark "ist".

    Von dem allem noch ab: Doping als Wettkampf-Doping ist inzwischen eh quasi unwichtig. Nur Idioten lassen sich beim Wettkampf-Doping erwischen (Contador). Der entscheidende Vorteil von EPO&Co. ist das Doping während der Trainigsphase, also da wo der eigentliche Grundstein für den sportlichen Erfolg gelegt wird. Und das gilt für quasi jede Sportart. Leistungsgesteuertes Training setzt vor allem den perfekt getimten Wechsel von Be- zu Entlastung voraus. Ohne den keine Superkompensation, ohne diese keine Leistungssteigerung. Der gedopte "Sportler" erhöht gar nicht primär seine Leistung, er verkürzt vor allem seine Regenerationsphase (deswegen sind ja auch Anabolika, Clenbuterol - hach, Contador, schon wieder - auch bei Ausdauersportlern immer noch so beliebt: sie dienen der Muskel-Wiederherstellung, speziell nach Übertraining). Platt gesagt: Er kann mehr und intensiver trainieren.

    Ob das alles zu einer Generalverurtelung des CC-Sports reicht? Ich denke (und hoffe vor allem) nicht. Der Grund ist dafür weniger das Geschwafel vom technischen Aspekt der Sportart als viel mehr, dass die Doping-Mentalität der Straßensportler noch nicht erreicht scheint. Womit neben den Sportlern vor allem Betreuer, Trainer und Funktionäre gemeint sind.
  4. benutzerbild

    powderJO

    dabei seit 08/2004

    Ob das alles zu einer Generalverurtelung des CC-Sports reicht? Ich denke (und hoffe vor allem) nicht. Der Grund ist dafür weniger das Geschwafel vom technischen Aspekt der Sportart als viel mehr, dass die Doping-Mentalität der Straßensportler noch nicht erreicht scheint. Womit neben den Sportlern vor allem Betreuer, Trainer und Funktionäre gemeint sind.

    an anderer stelle : http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=473222

    habe ich mal diese bei weitem nicht vollständige liste gepostet:

    ivonne kraft
    meirhaege
    peter ris andersen btw wegen epo (von wegen die mtbler haben dafür kein geld)
    jérome chiotti
    christophe Dupouey
    janet puiggros miranda
    massimo de bertolis
    jürg graf - ganz besonders pikant war der vater doch nationaltrainer der schweizer und musste deshalb gehen

    dazu kamen aus diesem jahr mit paulissen und jetzt fullana gleich zwei weitere prominente fahrer. berücksichtigt man jetzt noch, dass die mtb-pros die gleichen ärzte, sportwissenschaftler und trainingsplanschreiber nutzen, wie die rennradler oder auch andere profis (in deutschland war z.b die uni-klinik freiburg eine beliebte anlaufstelle für radler, biathleten und auch diverse leichtathleten) kommen doch schon einiges zusammen, dass die vermutung nahelegt, dass der dopingumfang auch "bei uns" nicht geringer sein wird, wie in anderen profi-sportarten auch.

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